Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Informationen 15. Exotische Gehölze

Ähnliche Dokumente
Zeitreise in die Erdgeschichte

Ergebnisse neuer Forschungsbohrungen in Baden-Württemberg

Fossiler Zapfen von Picea omorika (PANCIC) PURKYNE

DOWNLOAD. Geografisches Grundwissen 7. Unterwegs in der Welt. Vegetation und Vegetationszonen. Friedhelm Heitmann

Lernheft 5: Technik im Garten (Strom, Wasser, Brücken) Lernheft 6: Lernheft 7: Der Nutzgarten. Lernheft 8: Der Obstgarten

Station Titel der Station Materialien Aufgaben fertiggestellt. Stationskarte, Lösungskarte. Stationskarte, Informationskarte, VORANSICHT.

Gutachterliche Stellungnahme

Geologie von Baden Wü rttem berg

Geschichte des Waldbaus in Baden Württemberg im 19. und 20. Jahrhundert

1.Ziele der Anpassung an Klimaveränderung 2.Der Wald in Hessen 3. Naturgemäße Waldwirtschaft 4. Beispielhafte waldbauliche Steuerung 5.

Ein Nadelbaum wird zum Zankapfel

Interessante Informationen zur Eiche findest du in Kapitel 11f Stieleiche.

Rohstoffbericht Baden-Württemberg 2002

Weltwald Harz Den Wald er fahr bar machen

Baumrallye durch den Botanischen Garten

Zur Entstehung der Erz- und Mineralgänge im Exkursionsgebiet

Anlage 04 zur Drucksache 0113/2014/BV

Bannwald "Zweribach"

Einführung in die Erdneuzeit (Känozoikum 65.5 Millionen Jahre - heute)

Thomas Würtenberger kleiner Nachlass: Manuskripte und Korrespondenz

Bäume - 1. Jacques Poitou, 2001

Geothermie in Baden-Württemberg

Zeitreise in die Erdgeschichte

DIE RADIOAKTIVITÄT VON BODEN UND QUELLEN. VoN DR. A. GOCKEL PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT ZU FREIBURG. (SCHWEIZ) MIT 10 TEXTABBILDUNGEN

Bäume im Winter Rindenrätsel

Die Kreidezeit ( Millionen Jahre)

Bannwald "Wilder See - Hornisgrinde"

Exkursion Bäume erkennen im Herbst am

2.06.4: Waldfläche [ha] nach Baumartengruppe und natürliche Höhenstufe

Technischer Bericht zur Untersuchung der Geräuschemissionen von Baumaschinen

Unsere Denkmäler sind steinreich

- 2 - Außerdem sind alle anderen Primaten im Wesentlichen Vierbeiner. Nur der Mensch bewegt sich permanent auf zwei Beinen fort.

Folge 8: Forstbotanischer Garten Eberswalde

- 2 - Außerdem sind alle anderen Primaten im Wesentlichen Vierbeiner. Nur der Mensch bewegt sich permanent auf zwei Beinen fort.

Von Allgäuer Berg- Schnecken und Botanik- Bestsellern des 16. Jahrhunderts

Braunkohlengrube Gnade Gottes bei Bommersheim

Ökologie, Flora und Fauna. Universität Landau Indikatororganismen, SS 09 Kathrin Metzner

Lüsswald-Tour (Landesforsten)

Laubholz-Mistel in Streuobstbeständen

Unternehmer-Planspiele für die betriebswirtschaftliche Ausbildung - Spielbeschreibungen -

DER BRAUNKOHLENBERGBAU IN NORDHESSEN

Wir halten ein Referat über. Das Trias

und im Bau der Extremitäten hervortritt. Die mittleren Backzähne ihm entgegenarbeitende erste untere Molar als Reißzähne" mit

Berichte zur deutschen Landeskunde

Die gemäßigten Zonen (Waldländer) VORSCHAU. natürliche Vegetation: Buchen, Eichen, Linden, Pappeln, Birken

-INFORMATIONEN 18. Rohstoffbericht Baden-Württemberg Gewinnung, Verbrauch und Sicherung von mineralischen Rohstoffen

Naturholzbäume. Alle Bäume werden aus Naturholz hergestellt.

Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee

Förderverein Dünnwalder Wald und Wildpark e.v. Karte: Wildpark-Quiz 1

Geologische Entwicklung

Abgesägt- und dann? Überlegungen für eine effektive Gehölzpflege auf Böschungen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lebensgemeinschaft Wald - Lernwerkstatt, Texte, Aufgaben, Lösungen

SCHREINER LERN-APP: «2.1.1 HOLZGEWINNUNG»

Ökologisches Schneisenmanagement

Geothermische Standortbeurteilung

BEITRÄGE ZUR GEHÖLZKUNDE 2017 / a f t D e u t sc ll s s. 22. Ausgabe

Lernziele Naturpark Ötztal und Volksschule Längenfeld

Notizen zur Flora der Steiermark

Natürliche geogene Grundwasserbeschaffenheit. in den hydrogeochemischen Einheiten. von Baden-Württemberg

Die Kunst der Pflanzenverwendung Grundgedanken

Pflanzenvielfalt. auf. deutschen Briefmarken. Eine kleine Blumenschau für Philatelisten

Die Natur in den 4 Jahreszeiten. Julian 2012/13

Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Unsere Wiesenpflanzen. Mit 72 farbigen Tafeln WINTERS NATURWISSENSCHAFTLICHE TASCHENBÜCHER 6

Der Eohippus. Die Füße besaßen eine weiche Sohle und einen hufähnlichen Nagel an jeder Zehe.

Sachkunde: Baum-Ratespiel

Textaufgaben In einem Waldstück stehen 19 Tannen und 37 Fichten. Wie viele Bäume sind es zusammen?

NATURWALDRESERVAT DAMM

Obwohl Österreich sehr dicht besiedelt ist, kommt auf jeden Bundesbürger fast ein halber Hektar Wald.

Waldrallye Haus Dortmund

David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat. Flora alpina

Veränderung der Waldfläche [ha] nach Baumartengruppe und Eigentumsart

Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennam en

Bäume pflanzen in 6 Schritten

Wir begrüßen Sie herzlich beim Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg

Seltenste Bäume in Deutschland? Anregung zur Diskussion

Václav Klaus. Ausgewählte Reden, Vorträge und Texte des Präsidenten der Tschechischen Republik context m e d i e n u n d verlag

2.4 Ausbau Vorstadtsiedlung: Hinter den Häusern

Rinden: 2

Klimaangepaßte Baumartenwahl am Beispiel der Mittelgebirgsregion Sauerland

Patrick Masure. Wildrosen

WebWalking am Kiischpelt - Stationen des Naturlehrpfades Kautenbach

Anpassung und Ausbeutung

002ge Abb.: je. Geologische Erscheinungen. Ausdruck der Erddynamik. Cascades d Ouzoude in Marokko

In welcher Himmelsrichtung geht die Sonne auf? ( freie Antworten, jeweils in Prozent der Befragten )

Nationalpark Harz - Rund um den Oderteich

willkommen im landtag Leichte Sprache

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

EVOLUTION DES PFERDES. Thomas Stocker

Neuer Nachweis von Triops cancriformis (Crustacea, Notostraca) in Mecklenburg-Vorpommern

Kinderuniversität Winterthur

VORSCHAU. zur Vollversion. Wie entstehen Fossilien? Echte Versteinerung

Die geologischen Informationstafeln des Milseburg-Radweges

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

1. Wie hieß die Grube auf dem Bommersheimer Feld? Antwort: Gnade Gottes. 2. Wie viele Schächte von dieser Kohlegrube sind bekannt?

Vorlage an zur Sitzungsart Sitzungstermin. Einbringung Beratung Beschlussfassung

Naturkundetage im Spessart (Mai 2014)

Windblütige Bäume im Siedlungsgebiet

Transkript:

Exotische Gehölze im KIRCHHEIMER-Arboretum Freiburg des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg mit 47 Farbaufnahmen von HELMUT PRIER Bearbeiter: HELMUT PRIER DIETHARD H. STORCH Freiburg i. Br. 2004 Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg Informationen 15 36 S. 48 Abb. Freiburg i. Br. Februar 2004

ISSN 1619-5329 Herausgeber: Bearbeiter: Fotos: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg Albertstraße 5, D-79104 Freiburg i. Br. Telefon: (0761) 204-4400, Fax: (0761) 204-4438 E-Mail: poststelle@lgrb.uni-freiburg.de Internet: http://www.lgrb.uni-freiburg.de Geologiedirektor a. D. Dr. HELMUT PRIER & Privatdozent Dr. DIETHARD H. STORCH; mit Beiträgen von Geologiedirektor a. D. Dr. KLAUS MÜNZING Dr. HELMUT PRIER Redaktion: Privatdozent Dr. DIETHARD H. STORCH, CHRISTINE MITTELBACH M. A. Satz, Gestaltung: Druck: HEIKE MERKT schwarz auf weiss, Habsburgerstraße 9, 79104 Freiburg i. Br. Stand: Februar 2004

Vorwort In den Tertiärschichten von Baden-Württemberg sind nur an wenigen Stellen umfangreiche Reste der damaligen Vegetation enthalten. Nennenswert sind oligozäne Kalksandsteine der Vorbergzone am Schwarzwaldrand und der Rheinebene, Maarablagerungen aus der Endzeit des miozänen Albvulkanismus und miozäne Gesteine unterschiedlicher Entstehung im Hegau und in Oberschwaben. Die tertiärzeitliche Flora enthielt viele Pflanzen, die auch noch heute in Mitteleuropa heimisch sind. In den Wäldern wuchsen beispielsweise Pappeln, Buchen, Birken, Eichen, Fichten, Tannen und Wildobst, also Gattungen, die gegenwärtig auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet sind. Eine einheitliche Tertiärflora Europas oder Mitteleuropas gab es nicht. Während des rund 63 Millionen Jahre dauernden Zeitraums fand eine allmähliche, durch Schwankungen unterbrochene Klimaänderung von subtropisch-tropisch (Paleozän) zu gemäßigt (Pliozän) statt. Der Hauptsitz des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg in Freiburg ist umgeben von einer Sammlung exotischer Bäume und Sträucher. Dieses Arboretum wurde auf Anregung des ersten Präsidenten des Geologischen Landesamts Baden- Württemberg, Professor Dr. FRANZ KIRCHHEIMER, im Jahr 1957 gepflanzt. Im selben Jahr erschien mit Die Laubgewächse der Braunkohlenzeit eines der wichtigsten Werke des Paläobotanikers und Geologen. Dementsprechend wachsen im Braunkohlenwald - wie KIRCHHEIMER zu sagen pflegte - vorwiegend Laubgehölze. Neben einigen erdgeschichtlich sehr alten, zu den Nacktsamern gehörenden Pflanzen wie Ginkgo und Nadelbäume, findet man im Arboretum vor allem sogenannte Tertiärpflanzen. Dabei handelt es sich um Gehölze, die frühe Entwicklungsstadien der bedecktsamigen Pflanzen repräsentieren und sich durch primitive Merkmale als Mitglieder alter Familien ausweisen. Die angepflanzten Arten gelten heute als Exoten. In der Tertiärzeit waren sie, wie fossile Funde beweisen, in Mitteleuropa verbreitet. Heute sind sie in Nordamerika und Ost- oder Vorderasien heimisch. In dem vorliegenden Heft, das bedauerlicherweise aus verschiedenen Gründen erst mit einiger Verspätung veröffentlicht werden konnte, werden die Gehölze des Arboretums ausführlich beschrieben und einige der bereits im Tertiär nachgewiesenen Gattungen vorgestellt. Prof. Dr. Bernhard Stribrny Präsident des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg

Inhalt Seite 1 Einleitung... 6 2 Evolution der Samenpflanzen... 9 3 Systematische Liste der Gehölze... 11 4 Bemerkungen zu den vorhandenen Arten... 13 Weiterführende Literatur... 35