Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

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Transkript:

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Predigttext (Joh 17,1-11): So redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche; denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir. Liebe Brüder und Schwestern in Jesus Christus, wenn man im Krankenhaus liegt oder sonst eine Not hat, dann hilft es, wenn man weiß, dass Andere an einen denken. Noch schöner ist es, wenn man weiß: es gibt einige, die nicht nur an mich denken, sondern auch für mich die Hände falten. Wir haben ein wunderbares Vorrecht. Wir dürfen füreinander beten. Wenn wir sehen, dass jemand ein Problem hat und nicht 2

weiter weiß, versuchen wir ihm zu helfen. Und wir können Gott bitten, dass er alles wieder gut macht, dass er eine Not beendet oder einen Ausweg schafft. Christen sind eine Gemeinschaft von Menschen, die nicht nur miteinander, sondern auch füreinander beten. An der Spitze dieser Gemeinschaft steht Jesus Christus. Er vertritt uns vor Gott als Hoherpriester. Und als Hoherpriester betet Jesus für uns. Johannes hat uns ein langes Gebet von Jesus überliefert. Dieses Gebet hat man das hohepriesterliche Gebet genannt. Jesus hat dieses einen Tag vor seinem Tod gesprochen, nachdem er das Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hat. Jesus beginnt sein Gebet so: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche (Joh 17,1b). Jesus Christus bittet seinen Vater im Himmel, dass er zu Ende führt, was er mit seinem Sohn begonnen hat. Jesus hatte seinen Auftrag auf der Erde fast ausgeführt. Er war durchs Land gezogen und hatte den Menschen die Heilsbotschaft gepredigt. Er hatte Kranke geheilt, Besessene von bösen Geistern befreit. Nur die letzte Stufe der Erniedrigung stand ihm nun noch bevor; der Verbrechertod am Kreuz. Aber Jesus hat seine Gedanken schon über seinen Tod hinaus gerichtet, wenn er seinen Vater bittet: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche (Joh 17,1b). Jesus bittet, dass auf seine Erniedrigung die Erhöhung folgt. Jesus bittet seinen Vater, dass er ihn nach seinem Tod wieder in die Herrlichkeit einsetzt, die er vor seiner Menschwerdung hatte. Jesus möchte gern vom Vater all die Herrlichkeit und Macht zurückbekommen, die er von Ewigkeit her als Gottes Sohn hatte. Und fast nebenbei bezeugt Jesus seine ewige Gottheit: Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war (Joh 17,5). Jesus Christus gab es schon lange bevor Gott die Welt 3

erschaffen hat. Er war von Ewigkeit her bei seinem Vater in göttlicher Herrlichkeit und Majestät. Und Jesus bittet nun seinen Vater, nach seinem Tod diesen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Und was hat das mit uns zu tun, lieber Jesus? Sehr viel! Viel mehr als wir vielleicht auf den ersten Blick meinen. Jesus Christus befindet sich jetzt in einem Zustand, der für uns noch unbegreiflich und unerreichbar ist. Dort, wo er jetzt ist, da können wir nicht so einfach hinkommen. Im Alten Testament gab es die Stiftshütte, später dann den Tempel. Darin waren das Heiligste und das Allerheiligste. Ins Allerheiligsten durfte der Hohepriester nur einmal im Jahr gehen, um Versöhnung herzustellen zwischen Gott und dem Volk. Vor dem Allerheiligsten im Tempel hing ein dicker schwerer Vorhang, so dass niemand auch nur einen kurzen Blick hinein riskieren konnte. Wir leben im Neuen Bund. Da gibt es keinen Tempel mehr. Und doch gibt es so etwas wie einen dicken, schweren Vorhang, der uns von Gott trennt. Das Allerheiligste des Neuen Bundes ist nicht mehr auf der Erde zu finden. Sondern Gott, der Vater und Jesus wohnen im himmlischen Heiligtum. Und der Vorhang, der uns von diesem Heiligtum trennt ist unsere eigene Sünde. Sündige Menschen, wie du und ich, passen nicht in die Herrlichkeit des Vaters. Wir sind das genaue Gegenteil von Gott. Er ist die Liebe. Er ist barmherzig und geduldig. Er ist heilig und tadellos. Kurz und gut: Gott, der Vater, und Gott, der Sohn, passen zu der Herrlichkeit, in der sie leben. Wir dagegen wären mit unsere Sünde völlig fehl am Platz in dieser Herrlichkeit. Die Eigenschaften, mit denen wir geboren wurden, sind Gott zuwider. Das Verhalten, das wir an den Tag 4

legen, gefällt Gott nicht und er kann es in seiner Herrlichkeit nicht dulden. Wie will denn Gott, dass wir uns gegenseitig behandeln, könnten wir fragen. Jesus gibt uns da eine ganz einfache Regel, die sich jeder merken kann: Behandele dein Gegenüber so, wie du selbst behandelt werden willst! Wenn dieser Grundsatz von Jesus wirklich Grundlage für unser Handeln wäre, dann würde das heißen, dass wir von anderen erwarten, dass sie Schlechtes über uns sagen, sich über unsere Schwächen lustig machen, uns Fehler lieblos an den Kopf werfen, usw.. Gerade im Umgang mit Menschen, die uns sehr vertraut sind, kommen wir an Gottes Maßstab für unser Leben nicht heran. Viel zu schnell sind wir ungeduldig und lieblos im Umgang mit unseren Ehepartnern, Kindern oder Eltern. Nach Gottes Willen hat gehässig oder nachtragend sein oder den Anderen links liegen lassen nichts bei uns zu suchen. Kurz gesagt: in unserem Leben finden sich genügend Dinge, die dagegen sprechen, dass wir Gottes Herrlichkeit sehen dürfen. Und genau an dem Punkt wird Jesu hohepriesterliches Gebet für uns interessant. Denn er will die Herrlichkeit beim Vater nicht nur für sich selbst haben. Er möchte, dass auch wir sie einmal sehen können. Und deshalb muss er als unser Hoherpriester uns dorthin vorangehen. Wenn Jesus Christus nicht verherrlicht worden wäre, das heißt aus dem Grab aufgestanden und in den Himmel zur Rechten Gottes aufgefahren wäre, könnten auch wir dort niemals hinkommen. Wir müssten verloren gehen, wie wir es verdient haben. Wir müssten anstatt in Gottes Herrlichkeit an den Ort der ewigen Strafe gehen. Deshalb sind wir mit alle eingeschlossen, wenn Jesus um seine Verherrlichung betet. Jesus sagt selber, was seine Verherrlichung für uns bringt: Denn du [also der Vater] hast ihm [also dem Sohn Jesus] Macht gegeben über alle Menschen, damit er 5

das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast (Joh 17,2). Der verherrlichte Gottessohn überträgt uns das ewige Leben. Und zwar so: Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen (Joh 17,3). Jesus Christus war auf dieser unserer Erde, damit wir den wahren Gott erkennen. Gott ist für sterbliche Menschen unbegreiflich und unerreichbar. Aber Jesus Christus war da und hat für alle Menschen Gott erkennbar und greifbar gemacht. In dem, was er getan und gesagt hat und was die Apostel in seinem Auftrag niedergeschrieben haben, können wir so viel von Gott erkennen und verstehen, wie wir wissen müssen, um gerettet zu werden. Jesus hat uns das ewige Leben zu ermöglicht, indem er alles abgetan hat, was uns von Gottes Herrlichkeit trennt. Bei Jesu Tod ist eben nicht nur der Vorhang im Jerusalemer Tempel zerrissen sondern auch die Mauer unserer Schuld, die uns von Gott getrennt hat. Jesus will, dass wir einmal die Herrlichkeit sehen, die er und der Vater im Himmel haben. Deshalb betet er für uns zu seinem Vater. Jesus weiß aber auch, dass uns vieles im Leben vom abhalten kann. Es gibt unzählige Beschäftigungen in dieser Welt, die alle viel interessanter und ansprechender scheinen, als sich mit Gott und seinem Wort zu beschäftigen. Es gibt Aufgaben und Verpflichtungen, die uns manchmal als das allerwichtigste im Leben erscheinen. Und wir vergessen, was wirklich das allerwichtigste im Leben ist. Es gibt Situationen im Leben, wo uns der Glaube an Christus schwer wird, weil alles schief zu gehen scheint. Ein Unfall macht unsere Pläne zunichte. Eine Krankheit macht uns schwer zu schaffen. Eine Krise erschüttert unser Leben. All das kann geschehen. Und plötzlich haben wir unsere Gedanken nicht mehr auf die Herrlichkeit Gottes gerichtet, son- 6

dern wir haben den Kopf voll mit ganz anderen Fragen scheinbar ganz wichtigen Fragen. An all das hat Jesus gedacht, als er sein Gebet sprach: Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast (Joh 17,11b). Christus bittet als unser Hoherpriester, dass wir in Gottes Namen erhalten werden. Das heißt, dass wir auch bis ans Ende im Glauben erhalten bleiben. Gottes Name beinhaltet alles, was er uns über sich selbst gesagt hat. Jesus will, dass Gott alles dafür tut, dass wir an Gottes Namen und Wort festhalten. Er will, dass sein Vater uns immer neu den Glauben stärkt. Und Gott hat dieses Gebet seines Sohnes erhört und er wird es in Zukunft erhören. Denn Jesus Christus betet als Hoherpriester ständig und andauern für seine Kirche. So viel also an Gott, dem Vater liegt, wird er nicht zulassen, dass Unfälle oder Krankheiten oder Krisen oder Verpflichtungen unseren Glauben zerstören können. Er will unseren Glauben stark machen durch sein Wort. Im Evangelium von Jesus Christus steckt die große Gotteskraft, die wir brauchen, damit der Glaube an unseren Heiland in dieser Welt überleben kann. Das mindeste, was wir noch tun sollten, damit unser Glaube wirklich durchhält, ist dieses Wort regelmäßig zu hören und es anzunehmen. Meinen wir nicht, dass wir auf diese Gotteskraft verzichten können. Die Herrlichkeit Gottes liegt für uns bereit. Wir werden sie sehen können. Gott selbst will seinen ewigen Himmel mit uns teilen. Jesus, unser Hoherpriester ist uns dorthin vorausgegangen. Wir sollen ihm einmal folgen. Deshalb hört er nicht auf, für uns zu beten. Was für ein Trost. Amen. Predigtlied: Das Kreuz ist aufgerichtet (Auf dem Weg 2. Probeheft zu einem Lutherischen Gesangbuch - Lieder zur Passionszeit - 421) 7

Zionsgemeinde Hartenstein Kontakt: Pastor M. Müller Kleine Bergstr. 1 08118 Hartenstein Tel.: 037605/4211 Funk: 01577/3365611 e-mail: pfarrer.mmueller@elfk.de Sie finden uns im Internet unter: www.elfk.de/hartenstein Die Predigt können Sie auch im Internet nachhören oder lesen. 8