III Mittelalter Beitrag 3 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) 1 von 20 Mit Schild und Schwert so lebten die Ritter im Mittelalter Barbara Schindler, Homburg as ist eine Pechnase? Wozu diente eine Keme- Und wie konnte man Ritter werden? Von Wnate? Rittern weiß man aus Märchen, dass sie Drachen bekämpften und Burgfräulein beschützten. Doch wie lange die Ausbildung vom Pagen zum Ritter dauerte, oder dass in einer Burg nur ein Zimmer beheizt wurde, das ist den Wenigsten bekannt. Anhand anschaulicher Rekonstruktionszeichnungen werden Ihre Schülerinnen und Schüler auf eine Burg mitgenommen. Sie bewerben sich auf eine freie Stelle als Ritter und entscheiden, welche Rüstung sie für den Kampf brauchen. Und sie entdecken, dass ein Ritter sich auch gut benehmen musste. Eine faszinierende Seite des Mittelalters wird ganz neu beleuchtet Ein Turnier miterleben mit dem Zusatzmaterial auf der CD! Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 6 Dauer: 4 Stunden Kompetenzen: Den Aufbau einer Burg nachvollziehen können Rittertugenden formulieren können Ritterrüstungen beschreiben können Aus dem Inhalt Wie wurde man zum Ritter? Wie lebten die Ritter am Hofe? Wie sahen Rüstung und Waffen der Ritter aus?
III Mittelalter Beitrag 3 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) 5 von 20 Die Reihe im Überblick Stunde 1 Wie wird man eigentlich ein Ritter? M 1 (Bd/Tx) Was ist eigentlich ein Ritter? M 2 (Ab) Wie sah die Ausbildung zum Ritter aus? M 3 (Ab) Wie ein Ritter sich benehmen soll ritterliche Tugenden Stunde 2 Wie waren mittelalterliche Burgen gebaut? Wohnen im Herrenhaus und in der Kemenate M 4 (Ab) M 5 (Ab) Wo wurden Ritterburgen gebaut? Unterwegs auf der Ritterburg Stunde 3 Visier und Kettenhemd wie sahen Rüstung und Waffen der Ritter aus? M 6 (Bd/Tx) Wie sahen Rüstung und Waffen eines Ritters aus? Lernerfolgskontrolle M 7 (Sp) Teste dein Wissen! Was weißt du über Ritter und Burgen? M 8 (Tx) Von A bis Z das Wichtigste auf einen Blick Zusatzmaterial auf der CD Stunde 4 Ringstechen, Tjost und Buhurt was geschah bei Turnieren? M 8 (Ab) Willkommen zum Ritterturnier! Eine Live-Reportage aus dem 14. Jahrhundert M 9 (Ab) Welche Wettkämpfe fochten die Ritter bei Turnieren? M 10 (Ab) Turniere sind zu verbieten! M 11 (Ab) Warum nahmen Ritter an Turnieren teil? Abkürzungen Ab = Arbeitsblatt, Bd = Bild, Sp = Spiel, Tx = Text
8 von 20 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) Mittelalter Beitrag 3 III M 3 Wie ein Ritter sich benehmen soll Ritterliche Tugenden Quelle 1 Mahnung während der Weihe eines Knappen zum Ritter Es ziemt sich, dass jeder, der Ritter werden will, hochgemut, anständig, [...] tadellos und ehrenhaft sei. Ehe du dein Gelübde ablegst, höre mit reiflicher Überlegung erst die Regeln an: Zuerst mit frommer Sammlung täglich die Messe hören, für den katholischen Glauben kühn das Leben wagen, die heilige Kirche mit ihren Dienern von allen Quälgeistern befreien, Witwen, Kinder und Waisen in ihrer Not beschützen, [...] dem Kaiser [...] ehrfurchtsvoll [ ] gehorchen. Text: Stuckert, Marc/Stuckert, Gerd (Hrsg.): Stundenbilder für Sekundarstufe Geschichte. Stundenbilder Mittelalter. pb-verlag, S. 96. Quelle 2 Ermahnungen an einen jungen Ritter Ihr sollt [...] arm und reich zugleich sein, denn wo der Herr [Ritter] alles vertut, fehlt der rechte Herrensinn. Rafft er aber zu sehr nur Schätze zusammen, bringt ihm auch das Unehre. Nehmt euch das rechte Maß zur Richtschnur! Lasst euch Frauen lieb sein, das erhöht eines jungen Mannes Leben. Seid nie leichtfertig mit ihnen, nur das ist des rechten Mannes Sinn! In: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Übertragen von Manfred Brauneck. C. C. Buchner Verlag Bamberg 1981. So muss ein Ritter sein! Quelle 1: Quelle 2: Begriffe: hochgemut: fröhlich Gelübde: Versprechen kühn: tapfer, mutig Sammlung: Konzentration sich ziemen: sich gehören Tugend: positive Eigenschaft Aufgaben 1. Lies dir die beiden Quellen sorgfältig durch. 2. Unterstreiche die ritterlichen Eigenschaften, die im Text genannt werden, und notiere sie in Stichpunkten im Tugend katalog darunter. Zusatzaufgabe für Kreative! 3. Verfasse ein Bewerbungsschreiben auf ein Stellengesuch einer Burg, die zur Verstärkung ihres Teams einen engagierten Ritter sucht. Arbeite die dafür notwendigen Fähigkeiten und Tugenden eines Ritters mit ein.
10 von 20 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) Mittelalter Beitrag 3 III Aufgabe 3: Lösungsvorschlag für die Mind-Map Reiterkrieger Zugehörigkeit zum Adel vermögend besaß in der Regel Ländereien Definition: Entstehung: Bedrohung von außen durch Normannen und Ungarn (9./10. Jahrhundert) Technische Neuerungen: Steigbügel Sattel Kettenhemd Lösungen (M 2) Aufgabe 1: Die Wörter gehören in folgende Reihenfolge: sieben, Burg, Page, Tisch, Waffen, Turnierregeln, Schreiben, vierzehn, Knappen, Jagd, Pferde, Rüstung, Gewicht, Lanze, einundzwanzig, Schwertleite, Rittergelübde, Sporen. Aufgabe 2: Stand mit eigenen Idealen: Kriegsdienst und Treue gegenüber Herrn Schutz der Kirche und der Armen kultivierte Lebensart Ehrenkodex Bedeutung ab 12. Jahrhundert: Station Bezeichnung Alter Fähigkeiten Voraussetzungen: Grundherrschaft Vermögen Station 1 Page 7 14 Jahre Bedienen der Herrschaften bei Tisch, Spielerisches Kämpfen mit Holzschwertern, Lesen und Schreiben lernen Station 2 Knappe 14 21 Jahre Betreuung der Pferde bei Turnieren, Laufen in Rüstung, Hilfe für den Herrn beim Anlegen der Rüstung Station 3 Ritter ab 21 Jahren Beten in der Kapelle in der Nacht vor dem Ritterschlag, Ritterschlag durch den König, Übergabe von Schwert und Sporen nach dem Ritterschlag Lösungen (M 3) Aufgabe 2: In Quelle 1 werden folgende Eigenschaften genannt: hochgemut, anständig, tadellos, ehrenhaft, Gott und Kirche dienen und schützen, Notleidende schützen, dem Kaiser gehorchen. In Quelle 2 finden folgende Tugenden Erwähnung: maßvoll, treu.
Wo wurden Ritterburgen gebaut? III Funktion: Funktion: Funktion: Aufgaben 1. Burgen wurden absichtlich in einer bestimmten Landschaftslage erbaut. Betrachte die Zeichnungen und erläutere, wo die abgebildeten Burgen erbaut wurden. 2. Notiert zu zweit die Vor- und Nachteile der jeweiligen Lage im Kasten unter dem Bild. 3. Leitet gemeinsam aus der Lage die Funktionen einer Burg ab. Mittelalter Beitrag 3 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) 11 von 20 M 4
III Mittelalter Beitrag 3 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) 15 von 20 Wie sahen Rüstung und Waffen eines Ritters aus? M 6 a) Welche Bestandteile hatte eine Rüstung? Meine Überschrift 5 10 15 20 25 30 35 Die Aufgabe eines Ritters war es, für seinen Herrn in den Kampf zu ziehen. Um diese Aufgabe erledigen zu können, brauchte er verschiedene Waffen zum Angriff, aber auch eine umfangreiche Rüstung zum Schutz. Zu den Waffen gehörte beispielsweise die Lanze. Sie zählte zu den Stoßwaffen und bestand aus einer etwa vier Meter langen Holzstange mit Eisenspitze. Der Ritter benutzte diese Waffe, wenn er zu Pferd kämpfte. Dann klemmte er die Lanze unter den rechten Arm, stürmte im Galopp auf seinen Gegner zu und versuchte, diesen aus dem Sattel zu heben. Um den Gegner vom Pferd zu holen, setzte man auch Streitäxte, Streitkolben (1) oder Morgensterne (2) ein. Damit verletzte man den Gegner meist tödlich. Hatte man den Gegner vom Pferd geholt, kämpfte man häufig mit dem Schwert weiter. Das ritterliche Schwert (3) war eine Hiebwaffe. Es war ziemlich schwer, aber auch sehr stabil. Die frühen Schwerter hatten eine lange, gerade Klinge, die an beiden Seiten scharf geschliffen war. Die Spitze war hingegen gerundet. Später hatten die Schwerter eine spitzere Klinge, um besser zwischen der Rüstung durchstechen zu können. Um gegnerische Schwerthiebe und Lanzenstöße abzufangen, hatte jeder Ritter einen Schild. Dieser war oft mit Leder bezogen oder mit Metall verstärkt, damit er nicht so leicht splitterte. Bis zum 12. Jahrhundert verwandte man die sogenannten Normannenschilde (4). Sie waren länglich und fast mannshoch. Später wurden die Schilde kleiner und hatten eine ovale oder rechteckige Form (5). Ähnlich wie bei den Schilden hatte man sich zunächst auch bei den Helmen an den Normannen orientiert (= ausgerichtet, ein Beispiel genommen). Die frühen Helme nannte man daher auch Normannenhelme (6). Sie waren kegelförmig und hatten einen Metallschutz über der Nase. Später kamen dann die Topfhelme (7) auf, die wegen ihrer Form so benannt wurden. Zwar hatten sie Augenschlitze, doch bekam man nur sehr schlecht Luft und konnte auch kaum etwas hören. Erst im 14. Jahrhundert kamen die Helme mit Klappvisier (8) auf. Der Ritter musste aber nicht nur seinen Kopf schützen, sondern auch den Rest des Körpers. Daher trug er über seinem Kettenhemd (9), das aus Tausenden von ineinandergeflochtenen Eisenringen bestand, einen knielangen ledernen Waffenrock. Jedoch war das Panzerhemd kein absoluter Schutz. Es konnte beispielsweise von einer Lanze durchstochen werden. Ab dem 13. Jahrhundert kam der sogenannte Plattenharnisch auf, das, was wir uns unter einer Ritterrüstung vorstellen. Dazu gehörten auch metallene Fußschützer und Handschuhe. Die Rüstung konnte mehr als 30 kg wiegen.
16 von 20 Ritter im Mittelalter (Klasse 6) Mittelalter Beitrag 3 III b) Diese Rüstungen und Waffen trugen Ritter damals Aufgaben 1. Lies den Text einmal. Unterstreiche dann die Schlüsselwörter im Text. Gliedere den Text in Sinnabschnitte und notiere dann die Überschriften für die einzelnen Abschnitte neben dem Text. 2. Ordne nun die mit Zahlen gekennzeichneten Begriffe den Abbildungen zu. 3. Stell dir vor, du wärst ein Ritter, würdest eine Rüstung tragen und die verschiedenen Waffen benutzen. Überlege, welche Vor- und Nachteile die Ausrüstung mit sich bringt! Notiere sie in der nachfolgenden Tabelle. Vorteile Nachteile Schild Waffen, Rüstung Helm