Drei-Schlösser-Rundweg
Rathaus Zeidlerschloss Ehemaliges Zeidelgericht Der Drei-Schlösser-Rundweg beginnt am Rathaus 1 Rathaus Das Rathaus, ein stattliches Fachwerkgebäude, besteht aus zwei historischen Bauten aus den Jahren 1640 und 1652. Sein markantes Walmdach erhielt es erst beim Wiederaufbau, nachdem im August 1943 Bomben das Gebäude und vor allem das Dach schwer beschädigt hatten. Der Weg führt durch die Rathausgasse, dann links zum Sparkassenplatz und über den neu gestalteten Gauchsbach. Wir biegen direkt nach der Brücke rechts ab und folgen am Bach entlang dem neu angelegten Weg bis zum Mittleren Zeidlerweg. Hier befindet sich das Zeidlerschloss. 2 Zeidlerschloss In der Feuchter Geschichte spielen die Zeidler, also die Imker, eine bedeutende Rolle. Das Schloss wurde 1427 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zum Besitz gehörten zwei Zeidelgüter, was darauf hindeutet, dass es einst das Zentrum der Waldbienenhaltung und Honiggewinnung war. Das Zeidlerschloss in seiner jetzigen Form als Turmbau wurde nach 1556 errichtet. Bis heute wechselte es 28 Mal den Besitzer. Inzwischen gehört es dem Markt Feucht. Das Relief des Zeidlers über dem Eingang diente als Vorlage für das Wappen des Marktes Feucht. Nächste Station ist das ehemalige Zeidelgericht. Der Weg dorthin führt an der Schlossmauer entlang über den Mittleren Zeidlerweg. 3 Zeidelgericht Das Zeidelgericht war eine Institution der kaiserlichen Rechtspflege, deren Geschichte bis auf das Jahr 1296 zurückgeht. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Zeidelgericht, das zunächst nur der Schlichtung von Streitigkeiten unter den Zeidlern diente, zum Ortsgericht für die gesamte Bevölkerung. Während des 17. Jahrhunderts verlor es an Bedeutung und wurde schließlich 1796 von Preußen aufgelöst. Seit 1980 besitzt das Gebäude der Markt Feucht.
Hauptstraße, neue Ortsmitte Herz-Jesu-Kirche Wir folgen den Führungsschildern zum Brunnen auf dem Sparkassenplatz. Brunnen am Sparkassenplatz Ein prägendes Element im neu gestalteten Ortszentrum ist der umgestaltete Brunnen am Sparkassenplatz. Die Brunnenschale aus Granit blieb erhalten und wurde tiefer gesetzt. Rundsegmente aus Granit bieten nun willkommene Sitzmöglichkeiten. Auf der gegenüberliegenden Seite: Der Pfinzingplatz. Pfinzingplatz Mit der Zentrumsgestaltung entstand ein neuer zentraler Platz in der Ortsmitte, geziert von überdimensionalen Gräsern der Künstlerin Michaela Biet. Die Führungsschilder weisen den Weg nach rechts, die Hauptstraße entlang. Hauptstraße In eine ansprechend gestaltete Flaniermeile mit einheitlichem Pflasterbelag und Straßenleuchten hat sich die Hauptstraße verwandelt. Sie führt durch den Ortskern, vorbei an gepflegten Fachwerkhäusern. Breite Gehwege mit Sitzgelegenheiten und Cafés laden zum Bummeln und Verweilen ein. Auf unserem Weg liegt nun links die katholische Kirche Herz Jesu. 4 Katholische Pfarrkirche Herz Jesu Sie wurde im Jahre 1903 errichtet, nachdem der Anteil der katholischen Einwohner in Feucht stetig stieg. Die Kirche erhielt 1905 einen neugotischen Altar der Gebrüder Stärk aus Nürnberg, aber auch einen originalen gotischen Altar. Von Heinz Schiestl, einem Mitglied der bekannten Würzburger Künstlerfamilie, stammen die ab 1920 angefertigten Kreuzwegstationen. Die offizielle Erhebung der Expositur Feucht zur Pfarrei erfolgte 1921. Von 2004 bis 2008 wurde die Herz-Jesu-Kirche aufwändig renoviert und behutsam den Anforderungen einer modernen Gemeinde angepasst.
Zeidelmuseum Die breiten Stufen zum Kirchenvorplatz hinauf und durch den Torbogen zwischen Kirche und Kindertagesstätte Herz Jesu geht es zur Unteren Kellerstraße. Dort biegen wir links ab und gehen Richtung Pfinzingplatz. Auf dem Pfinzingplatz ragen gegenüber der Kaiserlinde fünf überdimensionale Grashalme sieben Meter gen Himmel. Das Kunstwerk der Künstlerin Michaela Biet stellt einen Baumpartner zur Kaiserlinde dar. Von der Unteren Kellerstraße biegen wir rechts ab in die umgestaltete Pfinzingstraße, wo sich auf der rechten Seite das Zeidelmuseum befindet. 5 Zeidelmuseum Das dem Markt Feucht gehörende Gebäude, in dem sich das Zeidelmuseum befindet, gehörte ursprünglich zum Besitz des benachbarten Pfinzingschlosses. Ein genaues Baujahr ist nicht überliefert, es stammt wohl aus dem 17. Jahrhundert. Seine imposante Fachwerkfassade erhielt das Haus vermutlich um 1700. Etwa 1922 kam das Anwesen in den Besitz der Familie Hutzler, nach der das Haus benannt ist. Das im Hutzlerhaus untergebrachte Zeidelmuseum ist dem Zeidelwesen gewidmet. Zu sehen sind Imkerpfeifen, Bienenkörbe, Figurenbeuten, Honigschleudern, Wachspressen aus Franken, Thüringen, dem Schwarzwald, der Lüneburger Heide und aus ganz Europa. Direkt neben dem Zeidelmuseum liegt die Gemeindebücherei. 11 Gemeindebücherei Die Gemeindebücherei befindet sich in einem 1985 errichteten Nebengebäude des Hutzlerhauses. Pfinzingschloss Hermann-OberthRaumfahrt-Museum
An die Gemeindebücherei schließt sich leicht zurückgesetzt das Pfinzingschloss an. 6 Pfinzingschloss Das Pfinzingschloss wurde um 1460 von Ludwig Pfinzing auf dem Grund der Familie seiner Ehefrau Ursula Waldstromer als Wehrbau mit Wassergraben erbaut. Nachdem es im zweiten Markgrafenkrieg 1552 niedergebrannt war, errichtete es die Patrizierfamilie Georg Tetzel im Jahr 1562 in seiner heutigen Form neu. Auf ihn und seine beiden Ehefrauen beziehen sich die drei über dem Hauseingang angebrachten Wappen mit der Jahreszahl 1568, welche die Fertigstellung der Baumaßnahme dokumentieren dürften. Direkt an das Pfinzingschloss grenzt das Hermann-Oberth- Raumfahrt-Museum. 7 Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum Der Markt Feucht stellt für das nach dem Ehrenbürger und Raketenpionier Hermann Oberth benannte Museum seit 1989 eine Ausstellungsfläche von rund 160 Quadrat metern zur Verfügung. Von den ersten Raketen und Satelliten bis zur Landung auf dem Mond, von interplanetaren Raumsonden bis zur international bemannten Raumstation ist alles zu sehen, was die Faszination Raumfahrt und Raketentechnik ausmacht. Zum Tucherschloss führt uns ein kurzer Spaziergang. Dazu überqueren wir die Pfinzingstraße und folgen dem Leutschacher Weg zum Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Steg. Ein Abstecher zum renaturierten Gauchsbach lädt hier zu einer Rast ein. Es gibt verschiedene Erlebnisflächen zu entdecken sowie ein Werk des Feuchter Bildhauers Reinhard Eiber. Dargestellt sind zwei Säulen, jede von einem Schneckenhaus gekrönt. Die Idee des Künstlers: Es lohnt sich, mit Zeit und Ruhe durch die Landschaft zu gehen und sie auf sich wirken zu lassen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Baches unterhält der Zeidelmuseumsverein einen Lehrbienenstand. Der Rückweg führt uns wieder zum Steg. Werk des Bildhauers Reinhard Eiber Lehrbienenstand
Barockgarten Tucherschloss Wir gehen entlang auf dem Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Steg. Auf der rechten Seite sehen wir die altengerechten Wohnungen, die der Markt Feucht für seine älteren Mitbürger errichtet hat. Wir folgen den Führungsschildern zum Tucherschloss mit dem prachtvollen Barockgarten. 8 Tucherschloss mit Barockgarten Das Schloss in seiner heutigen Form entstand 1590/91 aus einem der drei ehemaligen Herrensitze Nürnberger Patrizier in Feucht. Der Nürnberger Patrizier Herdegen lv. Tucher hatte es als Altersruhesitz erworben. Zum Anwesen gehörten ein großer und ein kleiner Schlossgarten mit Sommerlaube, Gärtnerhaus und mehreren Feldern. Das kunstvoll angelegte Lustgärtlein bot den schön gestalteten Rahmen für die Sommeraufenthalte der Familie Tucher. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde der Garten zum Barockgarten umgestaltet. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zwischen 1626 und 1634 häufig zu Einquartierungen im Schloss, wodurch viel zerstört wurde. Im 19. Jahrhundert wurden die vier besonders charakteristischen erkerähnlichen Eckaufbauten beseitigt. Seit 1908 wechselte das Schloss mehrfach seine Besitzer und diente als Gaststätte. Im September 1990 erwarb der Architekt Fred Brunner gemeinsam mit seinem damaligen Partner Gustav Dürler und dem Kaufmann Hans Ruedi Kautz aus der Schweiz den mittlerweile baufälligen Herrensitz und setzte ihn denkmalgerecht wieder instand. Dabei wurden die vier Ecktürme rekonstruiert. Sowohl das Gärtner- als auch das Sommerhaus sind heute noch erhalten. Ein Schmuckstück geworden ist auch der sanierte Barockgarten mit dem offenen Bücherschrank. Wir biegen nach links ab und gelangen entlang der südlichen Hauptstraße, vorbei am Pfarramt der EvangelischLutherischen Kirchengemeinde, durch den Laubengang am Mesnerhaus links in den Hof der evangelischen Kirche St. Jakob.
St. Jakob 9 Evangelisch-Lutherische Kirche St. Jakob Die erste Erwähnung Feuchts wird etwa auf das Jahr 1190 datiert: Das berühmte Pontificale Gundecarianum berichtet für diese Zeit von der Weihe einer Kapelle in Feucht durch Bischof Otto von Eichstätt. Vermutlich stand diese Kapelle bereits an der Stelle der heutigen Kirche St. Jakob. Es ist nicht überliefert, wann mit dem Bau einer größeren Kirche begonnen wurde, doch möglicherweise geschah dies im Zusammenhang mit der Trennung Feuchts von der Mutterpfarrei Leinburg im Jahre 1366. Der Altarraum im unteren Teil des Turmes ist das einzig erhaltene Bauteil aus der Zeit des ausgehenden Mittelalters. Auch das gotische Kreuzrippengewölbe ist noch original. Der Taufstein ist eine Kopie des spätgotischen Taufsteins der Marienkirche in Fischbach. Das Gemälde Auferstehung Christi über dem Chorbogen entstand 1959 und wurde von dem Nürnberger Maler Kurt Busch gemalt. Mit dem Abriss und Neubau des Langhauses 1848/49 ging auch ein Teil der wertvollen Glasmalereien verloren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde St. Jakob 1943 bei einem Luftangriff getroffen. Die Rekonstruktion erfolgte 1950/51. Der Kirchturm erhielt wieder seine vier typischen Scharwachttürmchen. Ab hier weisen die Führungsschilder den Weg durch den Hof der Kirche und durch die Jakobsgasse wieder zurück zum Rathaus, dem Ausgangspunkt des Drei-Schlösser-Rundwegs. Impressum Herausgeber: Markt Feucht Hauptstraße 33, 90537 Feucht info@feucht.de, www.feucht.de Gestaltung und Layout: Büro für Gestaltung Wangler & Abele Amelie von Büdingen, Tina Güntner Photos: Markt Feucht, Michael Zuber, Herbert Bauer Die Bilder entstanden ehrenamtlich im Rahmen des Ortsmarketing-Prozesses Druck: Carl Hessel GmbH, Feucht Markt Feucht 2011
F.-W.- Raiffeisen-Steg Drei-Schlösser-Rundweg 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rathaus Zeidlerschloss Zeidelgericht Katholische Pfarrkirche Herz Jesu Zeidelmuseum mit Gemeindebücherei Pfinzingschloss Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum Tucherschloss mit Barockgarten Evangelisch-Lutherische Kirche St. Jakob 10 11 12 13 Bahnhof Gemeindebücherei Reichswaldhalle Alter Friedhof