Der Laser Einer für Alles?

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Transkript:

Der Laser Einer für Alles? Studium Generale, Universität Mainz Thomas Walther Laser und Quantenoptik - Institut für Angewandte Physik TU Darmstadt 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 1

Wie entsteht Licht? Temperatur http://www.mpi-hd.mpg.de/ 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 2 http://www.seewetter-kiel.de/

Wie entsteht Licht? Gasentladung Lumineszenz Farbstoffzellen 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 3

Quantenphysik: Licht (Einstein 1917) Absorption Spontane Emission Stimulierte Emission A. Einstein, Physikalische Zeitschrift 18, (1917) 121-128 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 4

Der Laser ist möglich... 1954 Erfindung des Masers durch Townes und Shawlow 1958 Übertragung in den optischen Bereich möglich 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 5

16. Mai 1960 - Der erste Laser Theodore Maiman Erfinder des Rubinlasers (1960) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 6

16. Mai 1960 Der erste Laser A laser is a solution seeking a problem T. H. Maiman in the New York Times, 1964 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 7

Arthur Schawlow 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 8

Die Zeit war reif... Erfinder CO2 Laser 1964 Wort: Laser (1957) G. Gould A. Javan Erfinder HeNe-Laser, 12.12.1960 K. Patel R.N. Hall Erfinder Halbleiterlaser, 1962 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 9 E. Snitzer Erfinder des Festkörper- und Faserlasers, 1961

Nicht-lineare Optik: Frequenzkonversion 3ω 2ω ω 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 10 Hohe Lichtintensität des Lasers Damit große Feldstärke Nicht-lineare Effekte bei Wechselwirkung mit Materie Erzeugung der Harmonischen (z.b. Strahlung doppelter Frequenz) Analogie: AudioVerstärker mit zu hoher Lautstärke

Erstmalige Veröffentlichung SHG Franken, Hill, Peters, Weinreich, Phys. Rev. Lett. 7, (1961) 118 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 11

Erstmalige Veröffentlichung SHG Der Pfeil bei 3472 Å zeigt auf das kleine, aber intensive Bild, das von der zweiten Harmonischen erzeugt wurde. Franken, Hill, Peters, Weinreich, Phys. Rev. Lett. 7, (1961) 118 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 12

Funktionsweise des Lasers LASER Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation Stimulierte Emission Laserlicht Spiegel Teildurchlässiger Spiegel Spontane Emission gerichtet große Reichweite, hohe Leistungsdichte monochromatisch Selektivität kohärent spezielle Messmethoden 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 13

Laser von sehr gross... NIF, Lawrence Livermore National Laboratory, USA 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 14

... bis sehr klein Ti:Saphir Laser Faserverstärker Halbleiterlaser Farbstofflaser 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 15 VCSEL

Anwendungen I Medizin Fangen und Kühlen Mikroskopie 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 16 Astronomie Quantenkryptografie

Anwendungen II Kommunikation Laser als Stroboskop/ Quantenkontrolle Selektivität? Umweltsensorik Materialbearbeitung Laser Wakefield Acceleration 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 17 Teilchenbeschleunigung

Laser im Alltag ThW, H. Walther; Was ist Licht?, Beck Wissen, 2. Auflage (2004) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 18

LIDAR: Light Detection and Ranging Telemetrie http://www.csr.utexas.edu/mlrs/ http://www.lpi.usra.edu/expmoon/apollo11/a11_experiments_lrrr.html 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 19

LIDAR: Mehr als Entfernungsmessung Rückstreuung Analyse von Zeitverlauf des Signals und bestimmter Messgröße Spektrum Intensität Laser Empfänger 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 20

Das inverse Problem aus: Bohren, Huffman; Absorption and Scattering of Light by Small Particles,Wiley (1983) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 21

LIDAR in der Atmosphäre M.C.W. Sandford, J. Atm. and Terres. Phys. 29 (1967) 1657 G.S. Kent und R.W.H. Wright, J. Atm. and Terres. Phys. 32 (1972) 917 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 22

Vulkanasche M.P. McCormick et al., J. Atmospheric Sciences 35, (1978) 1296 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 23 Volcan de Fuego, Guatemala Foto: Bill Rose

Vulkanasche M.P. McCormick et al., J. Atmospheric Sciences 35, (1978) 1296 10.-14. Okt. 1974 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 24

DIAL: Schadstoffkonzentrationen Kontrolle von Emissionen und Luftverschmutzung Wellenlänge Prinzip der Differentiellen Absorption K.W. Rothe et al., Appl Phys. 3, (1974) 115 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 25

DIAL: Ozonmessungen Ozonschicht schützt vor UV Strahlung Ozonloch Verteilung des Ozons mit der Höhe E.V. Browell, Proc. Workshop on Opt. and Rem. Sensing, Monterey, Feb. 9-11 1982 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 26

LIDAR in der Atmosphäre: Ozon 80er Jahre Aus: ThW, H. Walther; Was ist Licht?, Beck Wissen, 2. Auflage (2004) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 27

LIDAR Ozonprofilmessung DWD-Hohenpeissenberg - Routineozonprofilmessungen (seit 1987) Resultate UV Absorptions-DIAL 50 altitude [km] 40 30 20 17./18. Januar 2002 Lidar Sonde 10 0 0 100 200 300 400 ozone [1010 cm-3] 500 600 Courtesy of Dr. Steinbrecht, Deutscher Wetterdienst, Hohenpeissenberg 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 28

fs-lidar: Plasmakanäle als Weisslichtquelle zur Fernerkundung Courtesy of J.P. Wolf, L. Wöste, R. Sauerbrey http://pclasim47.univ lyon1.fr/teramobile.html 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 29

fs-lidar II: Blitzableiter 3m Courtesy of J.P. Wolf, L. Wöste, R. Sauerbrey http://pclasim47.univ lyon1.fr/teramobile.html 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 30

Temperaturverteilung im Ozean Durchmischungszone Charakteristische Schichten Durchmischungszone Sprungschicht Tiefsee Sprungschicht Interessanter Bereich bis ca. 10-200 m Klimaforschung: Ozean Atmosphärenkopplung Ozeanographie: Dynamik der Durchmischungszone Tiefsee Quelle: JOA 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 31

Temperaturverteilung im Ozean Charakteristische Schichten Durchmischungszone Sprungschicht Tiefsee Interessanter Bereich bis ca. 10-200 m Klimaforschung: Ozean Atmosphärenkopplung Ozeanographie: Dynamik der Durchmischungszone Kontaktbasierte Messverfahren Berührungsloses Verfahren wünschenswert (Brillouin LIDAR) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 32

Brillouinstreuung einfallender Strahl gestreutes Licht Warum tritt der Effekt auf? gestreutes Licht Dichtefluktuationen, die sich mit Schallgeschwindigkeit ausbreiten Streuung an einem Gitter ähnlich wie bei k' der Kristallbeugung k Doppler-Effekt k' B S, T, =± ks ks 2 n S, T, v S S,T sin 2 s Frequenzverschiebung B = ± 7.5 GHz Dichtefluktuationen = Schallwellen 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 33

Anforderungen Gepulster, stabiler Laser Spektrale- und zeitliche Auflösung des Detektionssystems Laserpuls Wasseroberfläche Zeit 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 34 Gestreutes Licht: Zeit Verschiebung

Labor -Ozean Photo: Andreas Buhr 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 35

Status und Ergebnisse Prinzipielle Funktionsweise gezeigt Lichtquelle erfüllt Anforderungen Tiefenaufgelöste Messungen möglich K. Schorstein, ThW, Appl. Phys. B, im Druck (2009) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 36

Zeit "Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert!" (John A. Wheeler) Der Laser als Uhr? Was ist eine Uhr? Vergleich einer Zeitdauer mit dem Ticken einer Uhr Je kürzer das Ticken desto höher die Genauigkeit der Uhr Je länger ich das Ticken beobachte, desto genauer kenne ich es Zur Messung der Genauigkeit, werden mehrere Uhren gebraucht. 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 37

Historie: Uhren Vergleich von Zeitdauern Mit astronomischen Vorgängen z.b. Dauer eines Jahres Dauer des Tages Sonnenuhr Mit reproduzierbaren Vorgängen Sanduhr Wasseruhr Pendeluhren Wasseruhren (Beispiel: Su Sung Wasseruhr, 1090) 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 38

Ungenauigkeit (s/tag) Entwicklung und Genauigkeit der Uhren Jahr S. A. Diddams, J. C. Bergquist, S. R. Jefferts, C. W. Oates, Science 306 (2004) 1318 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 39

1955: Erste Atomuhr Louis Essen 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 40

Sekunde Definition der Sekunde seit 1967: Die Sekunde ist das 9 192 631 770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids Cs-133 entsprechenden Strahlung. 9 192 631 770 Hz 133 Cäsium Bild: NIST 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 41

Warum noch genauer? GPS Basiert auf Synchronisation von Uhren Laufzeit Effekte der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie müssen berücksichtigt werden Datenraten in der Telekommunikation Test fundamentaler Theorien Quantenelektrodynamik Allgemeine Relativitätstheorie Konstanz der Naturkonstanten Hatten sie schon immer den Wert, den wir heute beobachten? Geodäsie 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 42

Wie funktioniert eine Atomuhr? Mikrowellengenerator wird auf Übergang im Cs stabilisiert Lange Flugstrecke = lange Beobachtungszeit Beispiel: Cs-Uhr Quelle: PTB 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 43

Wo hilft der Laser? Fangen und Kühlen ermöglicht lange Beobachtungszeiten Magneto-Optische Falle: Neutrale Atome NIST Paulfalle: Ionen NIST 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 44 Innsbruck

Reduktion in der Größe Bild: PTB Springbrunnenuhr Bild: NIST 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 45

Bestandteile einer Atomuhr Referenz Atomarer Übergang mit hoher Frequenzschärfe Oszillator Wird stabil und resonant zum Übergang gehalten Messung Oszillatorfrequenz wird gemessen (Länge des Tickens ) Bisher: Referenz: Übergang in Cäsium Oszillator: Mikrowellengenerator Messung: herkömmliche Hochfrequenzmessung 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 46

Wo bringt der Laser Vorteile? Voraussetzung Reproduzierbarkeit Signal-Rausch -Verhältnis (deutliche Signale) Entscheidende Grösse Fraktionelle Unsicherheit = f f Je kleiner die fraktionelle Unsicherheit, desto genauer die Uhr Mögliche Strategien: Erniedrigung der Unsicherheit der Frequenzmessung Δf Hohe Auflösung (lange Beobachtungszeit, hohe Präzision) Meta-stabile Zustände (lange Lebenszeit, d.h. meta-stabile Zustände) Erhöhung der Übergangsfrequenz f Optische Frequenzen Mögliche Kandidaten (Auszug): Yb, Sr, Hg, Al+, Mg+, Hg+, Yb+,... 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 47

Darmstadt: Ziel Gitterfalle mit neutralem Hg MOT Gitteruhr 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 48

Metrologie: Frequenzkette Th. Udem, R. Holzwarth, T.W. Hänsch, Physik Journal Nr. 2 (2002) 39 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 49

Nobelpreis 2005: Frequenzkamm 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 50

Metrologie: Frequenzkette Th. Udem, R. Holzwarth, T.W. Hänsch, Physik Journal Nr. 2 (2002) 39 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 51

Warum nicht die Frequenz direkt messen? Derzeitiger Zeitstandard Frequenz: ca. 9 GHz = 9 000 000 000 Hz Optische Frequenzen Übergang: ca. 750 1000 THz = 1 000 000 000 000 000 Hz Laser 1 Laser 1 Laser 2 Heterodyn-Verfahren 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 52

Heterodyn-Messung: Schwebungsfrequenz A. Javan, Februar 1963 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 53

Strahlung eines Lasers Longitudinalmoden: n=1 n=2 n=3 n =L 2 Frequenzabstand aufeinander folgender Moden: c FSR= 2L FSR n=20 Frequenz 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 54

Modenkopplung Modenkopplung: kurze Pulse in regelmäßigen Abständen Laserpuls läuft im Resonator um Spektrum besteht aus Frequenzkamm (den Moden des Resonators) Zeit in T=L/c 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 55

Fouriertransformation Fouriertransformation Frequenz 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 56

Messung einer optischen Frequenz f? Frequenzkamm: f m =m f rep f offset Frequenz Messung: f rep Schwebung zwischen f m und f? f m =m f rep f offset Messung von m durch herkömmliche Methoden Messung von f offset? 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 57

Kerr-Effekt: Verbreiterung des Kamms Th. Udem, R. Holzwarth, T.W. Hänsch, Physik Journal Nr. 2 (2002) 39 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 58

Output eines Frequenzkamms Courtesy: T.W. Hänsch 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 59

Spektrum Courtesy: T.W. Hänsch 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 60

Metrologie: Frequenzkamm über eine Oktave Oktave Frequenz f m =m f rep f offset f 2m =2 m f rep f offset 2ω 2 f m=2 m f rep 2 f offset 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 61 Schwebung 2 f m f 2m f offset

Frequenzkamm Courtesy: T.W. Hänsch 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 62

Die komplette Uhr Oszillator Referenz Messen S. A. Diddams,* J. C. Bergquist, S. R. Jefferts, C. W. Oates, Science 306 (2004) 1318 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 63

Status der optischen Uhren e Di ue e n en r h U n e t s ue a en g d n i s 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 64 ls a r di e Z e s t ei t. s lb Sr Al+

Genauigkeit Optische Uhren seit März 2008 genauer als Cs Zeitstandard Bedeutung der Genauigkeit 10-14 10-15 10-16 10-17 10-18 1 Sekunde in 3 Millionen Jahren 1 Sekunde in 31 Millionen Jahren 1 Sekunde in 317 Millionen Jahren 1 Sekunde in 3 Milliarden Jahren 1 Sekunde in 31 Milliarden Jahren Herausforderungen: Vergleich der Uhren Synchronisation über weite Distanzen Gravitationseinflüsse Al+- Uhr, NIST 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 65

Zusammenfassung Universalgerät in Forschung, Entwicklung und Alltag Grundlagenforschung braucht Zeit Messgerät Produktion LIDAR Fernerkundung in der Umweltsensorik Atmosphäre Ozean Laser als Uhr Unglaubliche Präzision Ort der Uhr muss bekannt sein 2010 50 Jahre Laser 10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 66 http://www.laserfest.org

10. Juli 2009 Thomas Walther Laser und Quantenoptik IAP TU Darmstadt 67