DER ROTE PLANET Spielplatz an der Besselstraße Sitzplatz Lineare Strukturen Geometrie Baumsetzungen Bessel Encke Bolzen Picknick Gurt Großes Spiel Streetball Kleines Spiel Seilbahn Labyrinth Nutzungskonzept Erschließungskonzept Besselstraße mit e Sitzplatz Gurtsteg Zerrspiegel Wellenbahn Zerrspiegel Balancierstrecke Bolzplatz 0.00 Spielsand von 0.00 bis -0.40 Reck Rutschstangen Fallschutzbelag grüner Holzhäcksel Drehkugel klein Silberpappelhain Hauptachse Enckestraße Nestschaukel Schaukeln Sitzbank 25 m Seilbahn N DAGMAR GAST LandschaftsArchitekten BDLA
DER ROTE PLANET Spielplatz an der Besselstraße Blick auf den Spielplatz Der Rote Planet aus Richtung Besselstraße / Ecke Enckestraße lesen zeichnen Rote Bänke sonnen Rundumblick beobachten erholen sitzen Unterhaltung quatschen Pause zuschauen genießen Salto Heckenlabyrith hüpfen Kreis springen Silberpappeln weiße Ringel verstecken Rauschen wandeln Natur erleben Wind Labyrinth durchqueren Zauberwald laufen träumen Zick-Zack tanzen Tanzen Tai-Chi lagern rennen sonnen Picknick Frisbee essen toben relaxen Picknickdecken Federball Bolzen hüpfen spielen beobachten hüpfen Sport Rutschen basteln staunen sitzen hangeln ausprobieren rennen Wellenbahn erforschen erleben Bewegung beobachten liegen Rollfeld OK 0.00 DAGMAR GAST LandschaftsArchitekten BDLA
DER ROTE PLANET - Neugestaltung des Kinderspielplatzes an der Besselstraße Erläuterungsbericht 1. ENTWURFSIDEE Aus dem Roten Spielplatz wird der ROTE PLANET Unser Anliegen ist nicht, die 90er Jahre wieder zu beleben, aber die Formensprache der 90er Jahre mit seinen geometrischen Figuren hat uns animiert, bei der Neugestaltung des Spielplatzes in diesem Spektrum - Rechteck, Dreieck, Kreis und Quadrat zu bleiben. Eine weitere Inspiration brachte die Kenntnis, dass hier von 1832 bis 1912 die Neue Berliner Sternwarte, entworfen von Karl-Friedrich Schinkel stand, in der die Namensgeber der umliegenden Straßen, Bessel und Encke als Astronomen tätig waren. Dieses ist der Ort, an dem der Planet Neptun sowie drei neue Kometen entdeckt wurden; und unsere Fantasie wurde von Weltall, Planeten, Sternbildern, Himmelskörpern, Umlaufbahnen etc. beflügelt. Auch auf die Nutzer, ob Kinder oder Heranwachsende, Mädchen oder Jungen üben die Himmels welten einen ganz besonderen Zauber aus. So entstand die Idee zu einem ROTEN PLANETEN im Gravitationsfeld, als Zentrum, Attraktion und weithin sichtbarem Orientierungspunkt in der Mitte des Spielplatzes. Es wird ein neues Kraftfeld, das eine anziehende Wirkung haben wird, gleich einem Gravitationsfeld. Die vorhandenen Elemente wie Weg, Hecken, Bänke geben diesem Raum eine lineare Struktur vor, dem die Spannung fehlt. Um diese zu erzeugen, legen wir das neue Spiel- und Bewegungsangebot auf den Mittelpunkt des Geländes. Damit wird die Großzügigkeit des Geländes nicht genommen und die Bewegungsfreiheit auf den vorhandenen Wiesen/Rasenflächen bleibt erhalten. Die neuen Spielangebote konzentrieren wir in dem Kreis, der einen Durchmesser von ca. 25m hat. Hier entsteht die Umlaufbahn, als umlaufende Wellenbahn aus Robinienhölzern, eine asphaltierte Rollfläche sowie der leicht abgesenkte Bereich mit grünem Holzhäcksel als Fallschutz für das Großspielgerät. Die ROTEN PLANETEN bestehen aus einer mit Robinienholz beplankten Stahlkonstruktion, die sehr verschiedene neue Spielmöglichkeiten bietet: wie klettern, hangeln, rutschen, verstecken, etc. Der Planet auf der Umlaufbahn kann auch über Wellen mit Rollstuhl oder Rad durchquert werden. Die vorhandenen Spiel- und Sitzelemente werden restauriert, die Farbanstriche in der Leitfarbe Rot, die Belattung wird erneuert, die einarmige Schaukel bekommt noch eine gleiche dazu, mit einem Sitz für kleinere Kinder, dazu wird noch eine Nestschaukel aus dem Spielgeräteprogramm angeboten. Die Stahlkugel bleibt an ihrem Platz, die Bänke bekommen einen neuen Standort, Granitplatten unterschiedlicher Größe (vorhandene, gebrauchte und neue) dienen der Befestigung der Sitzplätze. Seite 1 vo n 3
Der Sitzplatz, der von den umliegenden Büros sehr frequentiert wird, wird an den Eingang zur Besselstraße verlegt, der bisher vorhandene mit den drei Bänken bekommt einen neuen Standort unter Bäumen in der Nähe des Ballspielfeldes. Die Seilbahn wird wieder neu aufgebaut. Alle Angebote wurden unter dem Aspekt der Nutzbarkeit FÜR ALLE ausgewählt, und unterliegen folgenden Überlegungen: - Spielbereiche getrennt und mit Überschneidungspunkten der Spielmöglichkeiten für alle Altersgruppen (Gendergerechtigkeit) / vielschichtige Zonierung der Aufenthalts- und Bewegungsbereiche - für Mädchen, die oftmals auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen, werden Sitz- und Spielbereiche geschaffen, in denen Sie ihren Bedürfnissen nach Chillen, mit Freunden abhängen und spielen nachgehen können, - barrierefreie Spielmöglichkeit schaffen - großes, zentrales Spielelement als Multifunktionsspielgerät für unterschiedliche Bewegungsarten, mit einer Höhe, die auch eine Aussicht über die Fläche ermöglicht - unterschiedliche Schaukeln - Wellenbahn, auch für rollstuhlfahrende Personen geeignet (Astronomie: Umlaufbahn) - harmonisches Zusammenspiel von alt und neu - Vielfalt an Aufenthaltsbereichen - gezielte Baumneupflanzungen als Schattenspender und Raumbildner - Asphaltweg: zwar versiegelt, aber bessere Benutzbarkeit für Personen mit Gehhilfen, RollstuhlfahrerInnen, Kinderwagen - Rollfeld mit Asphaltbelag: mit Kreide malen, Hüpfspiele, Fahrrad und Einrad fahren (lernen am Geländer), skaten - neben aktiven Spielbereichen auch Bereiche zum Ruhen, Verweilen, Beobachten - Sitzelemente, Kommunikation - Bewegung in das ebene Gelände bringen durch das Tieferlegen des großen Hauptspielbereiches, der zur Rasenfläche angeböscht wird Die gestalterischen Ansätze sind: klare Farben, klare Strukturen, geometrische Formensprache, Leichtigkeit trotz massiver, widerstandsfähiger Materialien 2. MATERIAL- UND PFLANZENVERWENDUNG Entsprechend des Anforderungskataloges ( für die Bauvorbereitung, Planung und Durchführung von Landschaftsbaumaßnahmen in Öffentlichen Anlagen des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, Stand 08.01.2014) werden für die Spiel- und Ausstattungselemente nur Materialien verwendet, die einer starken Frequentierung stand halten, wie etwa verzinkter Stahl, Edelstahl und langlebige Hölzer wie Robinie. Farbanstriche erfolgen ausschließlich mit biologischen Lasuren. Um den Pflegeaufwand möglichst gering zu halten, jedoch dem Wunsch nach mehr Schatten zu entsprechen, werden 7 neue Bäume gepflanzt. Gewählt wird hier der Ahorn, der mit den stadtklimatischen Verhältnissen zurechtkommt und nach einer 2jährigen Pflegephase soweit entwickelt ist, dass er sich ohne weitere Pflegemaßnahmen entwickeln kann. Der Ahorn ist zu jeder Jahreszeit ein schmückender Baum, der auch durch seine Früchte und Blattfärbung im Herbst fasziniert. 3. UMGANG MIT DEM BESTAND Eine Vielzahl der vorhanden und noch gut erhaltenen Spiel- und Ausstattungselemente werden, nicht zuletzt auch wegen ihrer Bedeutung als Zeugnisse eines bereits vergangen Jahrzehnts, in die Neuplanung integriert. Die Edelstahlhalbkugel verbleibt an Ihrem angestammten Platz. Je nach Zustand, Seite 2 vo n 3
erhalten die übrigen Elemente einen neuen Farbanstrich und neue Sitzbanklatten und werden ausgebaut und umgesetzt. Auch die vorhandenen Vegetationsstrukturen werden erhalten. Die Neuplanung fügt sich in den Bestand ein. Die Hecken sind gut gewachsen und sollen auch weiterhin den Kindern als Heckenlabyrinth und für Versteckspiele zur Verfügung stehen. Der Silberpappelhain wird durch die Herausnahme einzelner Bäume etwas gelichtet. Weiße Farbringe in unterschiedlichen Höhen um einzelne Pappelstämme sollen den Effekt eines Spiel- und Zauberwaldes noch verstärken und die Kinder zum Entdecken und Träumen einladen. Die vorhandenen großformatigen Natursteinplatten sowie das Großsteinpflaster werden aufgenommen und als fester Untergrund bei den Sitzplätzen mit verarbeitet. Die Granitborde werden ebenfalls erhalten und als Einfassung der neu herzustellenden Hauptachse wiederverwendet. 4. LEBENSZYKLUSKOSTEN UND NACHHALTIGKEIT Wenn man die Kosten für die Herstellung, Beschaffung und die Unterhaltung vergleicht, wird häufig angenommen, dass die Unterhaltungskosten ein Vielfaches der Beschaffungskosten ausmachen. Damit gemeint sind langlebige Güter und Bauten. Da die Lebenserwartung eines Spielplatzes in seiner Gesamtheit, einschließlich Ausstattung, Vegetation und befestigter Flächen in der Regel max. ca. 20 Jahre beträgt, wird dieses so nicht zutreffen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Unterhaltungskosten bei diesem begrenzten Zeitraum max. die Hälfte der Erstellungskosten betragen. Die Pflege- und Unterhaltungskosten für die Grünflächen (Rasenmähen, Heckenschnitt) bleiben unverändert. Sieben neue Bäume sind künftig bei der Pflege kostenmäßig zu berücksichtigen. Die Kosten für die Inspektion der Spielgeräte werden aufgrund der größeren Anzahl steigen. Ebenfalls werden Kosten für den jährlichen Spielsand- und Holzhäckselaustausch anfallen. Alle wartungsrelevanten Objekte sind jedoch einfach und ohne zusätzliche technische Hilfsmittel erreichbar. Die für alle Spielgeräte und Ausstattungselemente verwendeten Materialien, wie Robinienholz und Metall, sind als langlebig einzuschätzen und werden kaum oder selten ausgetauscht werden müssen. Zudem werden die Robinienholzpfosten mit Pfostenschuhen eingebaut, was ihre Lebensdauer und Standfestigkeit erhöht. Alle Materialien der Spielgeräte und Ausstattungselemente sind ggf. widerverwend- und recycelbar. Die vorhandenen und gut angewachsenen Vegetationsstrukturen werden erhalten und damit auch ihre ökologische Funktion. Ebenso werden die bereits auf dem Spielplatz vorhandenen Platten und Pflastersteine vor Ort wiederverwendet. Da sie in ungebundener Bauweise wieder eingebaut werden, könnten Sie auch nach einem erneuten Rückbau wiederverwendet werden. Des Weiteren verbleibt ein Großteil der vorhandenen Spiel- und Ausstattungselemente auf dem neuen Spielplatz. 5. BARRIEREFREIHEIT Alle Spielelemente sind über glatte Flächen, leichte Böschungen oder leichte Wellen hindernisfrei zu erreichen. Das Befahren und die Bespielbarkeit des Spielplatzes wird durch die Wahl der Materialien dauerhaft und auch bei nassem Wetter ermöglicht. Der vorhandene Weg aus Tenne wird mit wasserdurchlässigem Pflaster neu befestigt, die Rollfläche mit Asphalt gegossen und die Wellenbahn wird aus Robinienhölzern hergestellt. Die Wellenbahn, als Steganlage geplant und im Sockel geschlossen, Trennung zwischen Rasenfläche und Holzschnitzelfläche, ist Herausforderung und Sitzgelegenheit. Neben den Spielbereichen mit ebenem, festem Untergrund wie dem Rollfeld aus Asphalt erhalten alle Sicherheitsbereiche einen Belag aus dunkelgrünem Holzhäcksel. Seite 3 vo n 3