Bayerischer Landesverband für die Wohlfahrt Gehörgeschädigter e.v. konzept der Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im
:Konzept der Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im Inhalt : Allgemeines zum Konzept 01 01.01 Einleitung................................................03 01.02 Vorteile der Teilqualifizierung................................03 01.03 Rahmenbedingungen der Teilqualifizierung.....................03 02 Inhaltliches zum Konzept 02.01 Allgemeine Arbeitsfertigkeiten erwerben.......................05 02.02 Fachspezifische Fertigkeiten erwerben........................05 02.03 Fachtheoretisches Wissen erwerben..........................06 02.04 Grafik 2: Inhaltliches Konzept...............................07 03 Anhang 03.01 Stellungsnahmen von Betrieben zur Teilqualifizierung....08 03.02 Musterbeispiel für Abschluss-Zertifikat........................10 2
Allgemeines zum Konzept 01 01.01 Einleitung Im ersten wirtschaftlichen Arbeitsmarkt gibt es im Garten- und Landschaftsbau Arbeitsfelder, die durch einfache und wiederkehrende Tätigkeiten gekennzeichnet sind, wie z. B. Mäharbeiten (Zierrassen, Gebrauchsrassen, Sportplatzrassen, Landschaftsrassen), Plattenverlegen, Hecken- u. Obstbaumschnitt oder Randeinfassungen setzen. Durch eine Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im könnten Menschen dazu befähigt werden, diesen Leistungsansprüchen auf dem ersten wirtschaftlichen Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Die Personen die eine Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im absolviert haben, können später gezielt im ersten wirtschaftlichen Arbeitsmarkt eingesetzt werden. 01.02 Vorteile einer Teilqualifizierung Die Teilqualifizierung ist das optimale Angebot für junge Menschen, die noch nicht in der Lage sind eine Werkerausbildung zu machen und die zugleich aber für eine WfbM überqualifiziert sind. Es kommt bei der Teilqualifizierung zur optimalen Passung zwischen Ausbildungs-angebot und Leistungsvermögen des Teilnehmers. Der Teilnehmer wird weder unter- noch überfordert. Eine Teilqualifizierung stellt höhere Anforderungen an den Teilnehmer als eine WfbM-Maßnahme. Des weiterem entsprechen die Arbeits- und Lernbedingungen im Rahmen der Teilqualifizierung mehr den Arbeitsbedingungen des 1. Arbeitsmarktes als denen der WfbM. Das negative Stigma WfbM fiele weg. Firmen stellen höchst wahrscheinlich einen Arbeitssuchenden mit einer Teilqualifizierung eher ein als einen WfbM ler. Die Teilqualifizierung bietet aus diesen Gründen wesentlich bessere Chancen für einen Arbeitsplatz am 1. Arbeitsmarkt als eine WfbM-Maßnahme. Gerade im gibt es einen hohen Bedarf an Mitarbeitern die einfachere Arbeiten verrichten. Die Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im könnte helfen, diesen Bedarf zu decken. 01.03 Rahmenbedingungen der Teilqualifizierung Zielgruppe der Teilqualifizierung sind Personen, die noch nicht bzw. nicht in der Lage sind, eine Werkerausbildung zu absolvieren. Die Teilnehmer an der Qualifizierungsmaßnahme müssen fähig sein, einen 8-Stunden Arbeitstag zu absolvieren und explizit den Wunsch äußern, im Garten- und Landschaftsbau arbeiten zu wollen. Die Dauer der Teilqualifizierung ist zwei Jahre. Der Abschluss der Teilqualifizierung ist: Qualifizierter Zuarbeiter im Kostenträger der Maßnahme ist die Agentur für Arbeit. Der Kostensatz beträgt 52,68 Euro pro Tag bzw. 1580,-- Euro/Monat. Der Betreuungsschlüssel ist 1: 6. 3
Folgendes Fachpersonal wird die Teilqualifizierung betreuen: Ausbildungsleiter der Teilqualifikation ist ein Meister im GALA-Bau mit pädagogischer Zusatzausbildung. Die Theoretische Wissensvermittlung wird von einem Fachlehrer für übernommen. Zudem werden die Teilnehmer, je nach Bedarf, von Sozialpädagogen und einer Psychologin betreut. Das Fachpersonal bildet ein Fachgremium, welches am Anfang der Maßnahme die Eignung des Kandidaten für die Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im Gala- Bau klärt. Regelmäßig trifft sich das Fachgremium und erstellt einen Förderplan für den Teilnehmer der Teilqualifizierung. Es gibt verschiedene Pfade nach dem ersten Jahr der Teilqualifizierung. Gegen Ende des ersten Jahres der teilqualifizierenden Maßnahme berät das Fachgremium, ob der Teilnehmer jetzt geeignet ist, eine Ausbildung zum Werker zu beginnen. Das Fachgremium entscheidet dann, ob der Teilnehmer das zweite Jahr der Teilqualifizierung macht oder ob er in die Werkerausbildung aufgenommen wird. Wenn sich der Teilnehmer in den zwei Jahren der Teilqualifizierung entsprechend entwickelt, ist es auch möglich, dass er dann in die Werkerausbildung aufgenommen wird. Oberstes Ziel all unserer Angebote ist eine best-mögliche Qualifizierung zuvermitteln, damit die Teilnehmer einen Arbeitsplatz im ersten wirtschaftlichen Arbeitsmarkt finden können. In folgender Graphik werden die verschiedenen Pfade der Teilqualifizierung dargestellt: Grafik 1: Pfade der Teilqualifizierung Teilqualifizierung 2. Jahr Teilqualifizierung 1. Jahr Fachteambesprechung 1. Arbeitsmarkt Ausbildung zum Werker 4
02 Inhaltliches zum Konzept 02.01 Allgemeine Arbeitsfertigkeiten erwerben Der Teilnehmer kann während der gesamten Dauer der Teilqualifizierung grundsätzliche Arbeitsqualifikationen wie z. B. Pünktlichkeit, Sauberkeit am Arbeitsplatz, Teamfähigkeit, sorgsamer Umgang mit Material und Werkzeug, selbstständiges arbeiten, Ordnung, Ausdauer, Selbstdisziplin, Tagesstruktur, Leistungsbereitschaft, Selbstbewusstsein erlernen. 02.02 Fachspezifische Fertigkeiten erwerben Qualifizierungsbaustein 1 Feststellen von Fähigkeiten und Neigungen Individuelle Förderung der persönlichen Neigungen Qualifizierungsbaustein 2 Einführung in Werkzeugkunde: Erkennen von Rosenschere, Baumschere, Astschere, Heckenschere, Schaufel, Spitzschaufel... Einführung in Materialkunde: Erkennen von Bergkies, Rollkies, Splitt, Rindenmulch, Sand, Beton- Naturstein. Qualifizierungsbaustein 3 Praktische Übungen mit Arbeitsgeräten: Richtiger Umgang mit Schaufel, Spaten, Schubkarre... Qualifizierungsbaustein 4 Pflege und Schnitt von Gehölzflächen: Bedienung von Rasenmäher, Freischneider, Heckenschere, Astschere, Rosenschere, Baumsäge Qualifizierungsbaustein 5 einfache technische Grundarbeiten: erstellen von Zaunlatten aus Holz, Baumschälarbeiten, Einzeiler aus Betonsteinen erstellen, Sägearbeiten (Stichsäge), bedienen des Häckslers Qualifizierungsbaustein 6 Biotoppflege Streuobstwiesen mähen (mit Balkenmäher) Rasenpflege: Einführung in wässern und düngen von Rasenflächen, mulchen von Vegetationsflächen, Arbeiten mit Rasenmäher (Richtiges Betanken des Rasenmähers, Zündkerze wechseln, Rasenmäher säubern unter Beachtung der UVV) Gehölzschnitt Bäume, freiwachsende Hecken, geschnittene Hecken Pflege von Staudenflächen: abschneiden von verblühten Pflanzenteilen, abschneiden von Teilen vorhandener Stauden, Wildkräuter entfernen, düngen und wässern der Staudenfläche Bodenvorbereitung für spätere Pflanzflächen durch: Umgraben, Sandeinbau, Gründüngungsaussaat 5
Qualifizierungsbaustein 7 Erstellen von Randeinfassungen aus Betonsteinen im Freigelände: auskoffern, Beton mischen, Betonkeil erstellen 02.03 Fachtheoretisches Wissen erwerben Zeitlicher Umfang: 4 Unterrichtsstunden pro Woche Inhalt des ersten Jahres der Teilqualifizierung Logisches Denken fördern: kausale Zusammenhänge aufzeigen Merkfähigkeit trainieren Pflanzenkunde: Unterscheide Stauden Sträucher Bäume mit Beispielen Pflanzenkenntnisse: 10 Bäume, 10 Sträucher, 5 Stauden Materialkunde: wichtige im gebräuchliche Materialien benennen Werkzeuge und Geräte Maschinenkunde: Verwendung der gängigsten Maschinen -> schonender Umgang, UVV Unfallverhütung im Arbeitsablauf Arbeitsgebiete im vorstellen: Neigungen herausfinden Einfache Berechnungen: Flächen (Quadrat, Dreieck, Rechteck, Kreis), Maße umrechnen Schreibübungen: Schriftbild und Rechtschreibung verbessern Inhalt des zweiten Jahres der Teilqualifizierung: Bodenkunde: grober Überblick Düngerlehre: grober Überblick Botanische Namen Pflanzenstandorte Arbeitsschritte bei den gängigsten Arbeiten Bisherige Inhalte vertiefen: Pflanzenkenntnisse: 20 Bäume, 20 Sträucher, 10 Stauden Pflanz- und Pflegearbeiten Berechnungen ausweiten Materialkunde: Verwendungsmöglichkeiten aufzeigen Einführung Datenverarbeitung 6
02.04 Grafik 2: Inhalliches Konzept Fachspezifisches Wissen erwerben Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im Allgemeine Arbeitsfertigkeiten erwerben Fachspezifische Fertigkeiten erwerben Werkzeugkunde Materialkunde Pflege u. Schnitt von Gehölzflächen/Staudenflächen Technische Grundarbeiten Biotoppflege Streuobstwiesen mähen Rasenpflege Bodenvorbereitung für spätere Pflanzfläche Erstellen von Randeinfassungen aus Betonsteinen im Freigelände 7
03 Anhang 03.01 Stellungsnahmen von Betrieben zur Teilqualifizierung Schreiben des Limbrunner Garten- und Landschaftsbaus vom 28.01.2008... an unsere Firma werden immer wieder Anfragen für Arbeiten gestellt, für deren Ausführung man Grundkenntnisse und Übung im GaLa-Bau haben muss, für die jedoch keine Ausbildung zum Werker oder Gesellen notwendig ist. So erhalten wir regelmäßig Aufträge für das Mähen sowie Pflege von Außenanlagen. Die Durchführung dieser relativ einfachen manuellen Tätigkeiten erfordern dennoch ein Mindestmaß an Erfahrung. Dieses notwendige Training könnte man sehr gut durch eine Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter GaLa-Bau innerhalb von zwei Jahren erwerben. Wir könnten uns sehr gut vorstellen, einen Qualifizierten Zuarbeiter GaLa-Bau einzustellen. Bedarf dafür gibt es in jedem Fall.... 8
Schreiben von Rainer Ostertag, Gartenplanung und Lanschaftsbau vom 14.02.2008... in unserem Betrieb fallen ständig Arbeiten an, für die eine Ausbildung zum Werker oder Gesellen nicht notwendig ist. Darunter fallen beispielsweise Bereiche der Grünpflege oder Rasenmähen oder einfache bauliche Hilfsarbeiten. Für diese einfachen, manuellen Tätigkeiten ist ein gewisses Maß an Ausbildung erforderlich. Gäbe es ein Teilqualifizierung zum Qualifizierten Zuarbeiter im Garten- und Landschaftsbau, die innerhalb von zwei Jahren zu erwerben ist, wäre das auch zu unserem Vorteil. Wir, und wohl auch andere GaLa-Bau Betriebe, könnten uns vorstellen einen Qualifizierten Zuarbeiter im Garten- und Landschaftsbau einzustellen.... 9
03.02 Musterbeispiel für Abschluss-Zertifikat 10
Adresse: Erlmeier-Sozialwerk Gartenbaulehrbetrieb Garten- und Landschaftsbau Burgberg 5 84160 Frontenhausen Tel.08732/92 07 23 Fax 08732/92 07 50 E-Mail gaertnerei@blwg.de www.blwg.de