FAIRTRADE Österreich/ 1

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Transkript:

FAIRTRADE Österreich/ 1

Ausgangslage Ziel und Vision des Fairen Handels Standards und Funktionsweise des Fairen Handels Kernzielgruppen des Fairen Handels Mindestpreis Preisvergleiche Auswirkungen und Fallbeispiele FAIRTRADE in Österreich Kennzahlen Marketing Kommunikation FAIRTRADE Österreich/ 2

Entwicklung im Welthandel 1/5 der Weltbevölkerung verfügt über weniger als 1 Dollar pro Tag, jeder zweite über weniger als zwei Dollar pro Tag Zahl der hungernden Menschen steigt deutlich: 1990 waren es ca. 822 Millionen, im Jahr 2007 ca. 923 Millionen Menschen Jeder siebte Mensch auf der Erde hungert. Vom Millenniumsziel der Vereinten Nationen, die Zahl der hungernden Menschen auf der Erde bis zum Jahr 2015 zu halbieren, scheint die Welt weit entfernt! 0,4 % des Welthandels entfallen auf die 48 am wenigsten entwickelten Länder dieser Welt, in denen aber rund 10 Prozent der Weltbevölkerung leben. FAIRTRADE Österreich/ 3

Millenniums-Entwicklungsziele der UNO bis 2015 Halbierung der extremen Armut Grundschulbildung für alle Mädchen und Knaben Förderung der Gleichstellung der Geschlechter Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel Verbesserung der Gesundheit von Müttern Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit Ausbau eines offenen Handels- und Finanzsystems FAIRTRADE Österreich/ 4

Millenniums-Entwicklungsziele der UNO bis 2015 We will have time to reach the Millennium Development Goals but only if we break with business as usual. KOFI A. ANNAN ehem. UN-Generalsekretär FAIRTRADE Österreich/ 5

Auswirkungen des fairen Handels: Ein Beitrag zur Erreichung der Millenniumsziele Handelsbedingungen: Zugang zum Weltmarkt, stabile Preise, langfristige Handelsbeziehungen Entwicklung lokaler Strukturen: Mitsprache, Vernetzung, Förderung von Frauen und Minderheiten, bessere Infrastruktur, Selbständigkeit, Verminderung von Landflucht Arbeitsbedingungen: Gesundheit und Sicherheit, keine Kinderarbeit Umweltschutz: umweltschonender Anbau, Liste verbotener Substanzen, Förderung Bio-Anbau FAIRTRADE Österreich/ 6

Ziel und Vision von Fairtrade Ziel von Fairtrade ist es, Armut zu bekämpfen durch Handel. Ein Markt-basierter Zugang, um Entwicklung zu unterstützen und Selbstbestimmungsmöglichkeit der ProduzentInnen zu fördern, die durch ungleiche Handelsbedingungen benachteiligt sind. Unsere Vision: Eine Welt in der alle ProduzentInnen nachhaltig und sicher ein menschenwürdiges Leben führen und über ihre Zukunft selbst bestimmen können. FAIRTRADE Österreich/ 7

Kennzahlen Fairtrade international 632 Produzentenorganisationen (+11% Vgl) in über 58 Entwicklungsländern 1.5 Mio. ProduzentInnen im FAIRTRADE-Netzwerk 7.5 Mio. Menschen profitieren im FAIRTRADE System 21 FAIRTRADE Organisationen Weltweit 2007: EUR 2.4 Mrd Umsatz im Handel mit Fairtrade-Produkten FAIRTRADE Österreich/ 8

FAIRTRADE-Gütesiegel FAIRTRADE Österreich/ 9

Weltweiter Umsatz 2004-2007 EUR 2,4 Mrd Weltweiter Umsatz 2007 mit FAIRTRADE Produkten 2,5 Weltweiter Umsatz mit FAIRTRADE-Produkten (in Mrd. Euro) 2 1,5 1 0,5 0 2004 2005 2006 2007 Quelle: www.fairtrade.net FAIRTRADE Österreich/ 10

Standards und Funktionsweise des fairen Handels FAIRTRADE Österreich/ 11

Was bringt fairer Handel? FAIRTRADE Österreich/ 12

Die drei Säulen des fairen Handels FAIRTRADE Österreich/ 13

Funktionsweise des fairen Handels FLO www.fairtrade.net Der Verein FLO entwickelt die FAIRTRADE Standards und unterstützt die ProduzentInnen und Mitgliederorganisationen Mitglieder von FLO: 21 Labelling Initiatives (u. a. auch FAIRTRADE Österreich) Drei Produzenten-Netzwerke CLAC (Coordinadora Latinoamericana y del Caribe de Comercio Justo), AFN (African Fairtrade Network) und NAP (Network of Asian Producers), die die FAIRTRADE-zertifizierten Produzentengruppen in Lateinamerika, Afrika und Asien repräsentieren FAIRTRADE Österreich/ 14

Funktionsweise des fairen Handels FLO Cert GmbH www.flo-cert.net Die Zertifizierungs-Organisation FLO-CERT GmbH, die die Inspektionen und Audits bei ProduzentInnen und HändlerInnen durchführt, wurde 2004 gegründet FLO-CERT entspricht der internationalen Qualitätsnorm für Zertifizierungsorganisationen ISO 65 und arbeitet unabhängig von FLO Damit werden größtmögliche Transparenz bei den Zertifizierungsmaßnahmen und ein hohes Maß an internationaler Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet FAIRTRADE Österreich/ 15

Funktionsweise des fairen Handels (FLO und FLO Cert GmbH) FAIRTRADE Österreich/ 16

Funktionsweise des fairen Handels (FLO und FLO Cert GmbH) FAIRTRADE Österreich/ 17

FAIRTRADE Standards allgemeine Einteilung separat definiert für KleinproduzentInnen und lohnabhängige ArbeiterInnen auf Plantagen unterteilt in Minimalanforderungen ( minimum requirements, z.b. ILO- Standards), die bei Eintritt in die FLO-Zertifizierung vorliegen müssen, und Anforderungen für den Entwicklungsprozess im Fairen Handel ( progress requirements, kontrolliert durch jährlichen Bericht über Entwicklung, Fortschritt, Verbesserung von Lebens- und Arbeitstrukturen innerhalb der Kooperative). produktabhängig abgestimmt in Bezug auf Arbeits- und Lebensbedingungen, die wirtschaftlichen Möglichkeiten und die gegebenen Umweltfaktoren der ProduzentInnengruppen FAIRTRADE Österreich/ 18

Kernzielgruppe des fairen Handels Die schwächsten Glieder der Handelskette FAIRTRADE Österreich/ 19

FAIRTRADE Standards Was müssen KleinproduzentInnen tun? Kleinbauernfamilien die sich in Genossenschaften organisiert haben, werden gezielt gefördert. Sie verpflichten zur Einhaltung folgender Sozial-Kriterien: Politische Unabhängigkeit Demokratische Struktur Direkte Beteiligung an Entscheidungen der Genossenschaft (insbesondere bei der Verwendung des Mehrerlöses aus dem Fairen Handel) Transparenz von Management und Verwaltung FAIRTRADE Österreich/ 20

FAIRTRADE Standards Was müssen KleinproduzentInnen tun? Arbeitsrechtliche und ökologische Mindeststandards: Verbot von Zwangs- und illegaler Kinderarbeit Maßnahmen zum Gewässer- und Erosionsschutz Allmählicher Ersatz von Pestiziden und Mineraldüngung durch organische Düngemittel Abfallvermeidung Gezielte Förderung von Bioanbau durch Prämien Kein Einsatz von genverändertem Pflanzenmaterial oder genveränderten Substanzen FAIRTRADE Österreich/ 21

FAIRTRADE Standards Was müssen Plantagen tun? PflückerInnen als ErntehelfeInnen benötigen die größte Aufmerksamkeit. Um dies zu erreichen sind auch Plantagen FLO registriert, die folgende Kriterien erfüllen: Einhaltung gesetzlicher und tariflicher Mindeststandards (Beschäftigungsgarantien, Höhe der Löhne, betriebliche Sozialleistungen und Arbeitsschutzbestimmungen) Erlaubnis zur Gründung von unabhängigen Gewerkschaften zur kollektiven Verhandlung über Löhne und Arbeitsbedingungen Transparenz von Management und Verwaltung offen für neue Mitglieder und Ablehnung jeglicher Diskriminierung Gründung eines Joint Body, aus Arbeiterschafts- und Managementvertretern arbeitsrechtliche und ökologische Mindeststandards FAIRTRADE Österreich/ 22

FAIRTRADE Standards Was müssen Importeure und Hersteller tun? Nur wer sich vertraglich verpflichtet, die Kriterien des Fairen Handels einzuhalten, darf sein Produkt mit dem FAIRTRADE Gütezeichen auszeichnen: Rohstoff wird direkt von Partnerbetrieben gekauft, die im FLO- Produzentenregister eingeschrieben sind langfristige Lieferbeziehungen werden angestrebt Produzentenorganisationen erhalten einen festgelegten Preis, der über dem Weltmarktpreis liegt (deckt Produktionskosten als auch Lebenshaltungskosten). Sollte der Weltmarktpreis über den FAIRTRADE Preis steigen, wird jedenfalls der höhere Preis bezahlt. Zusätzlich muss eine fixe FAIRTRADE Prämie für Sozialprojekte bezahlt werden. Für Produkte aus biologischem Anbau ist ein zusätzlicher Aufschlag, die Bio- Prämie, zu zahlen. FAIRTRADE Österreich/ 23

FAIRTRADE Standards Was müssen Importeure und Hersteller tun? Geschmackszutaten, für die es keine offiziellen FAIRTRADE-Kriterien gibt, dürfen nicht aus Quellen oder Produktionsverfahren stammen, die mit dem Grundgedanken des Fairen Handels unvereinbar sind Auf Wunsch der Produzentenorganisationen wird vom Käufer ein Kredit von bis zu 60% des Kaufwertes gewährt (Vorfinanzierung). Importeure und HerstellerInnen müssen Kontrollen von FAIRTRADE und unabhängigen Wirtschaftsprüfern zulassen. Die HerstellerInnen (zb KaffeerösterInnen) zahlen eine Lizenzgebühr für die Nutzung des FAIRTRADE Gütezeichens. Diese Gebühr schmälert nicht das Einkommen der ProduzentInnen, denn sie wird zusätzlich zu dem festgelegten Mindestpreis bezahlt. FAIRTRADE Österreich/ 24

FAIRTRADE Österreich/ 25

Armut ist jedermanns Kaffee Eines der wichtigsten Exortgüter 25 Millionen Beschäftigte Lebensgrundlage für 100 Millionen Menschen 80 Mrd. US $ Endverbraucherumsatz Bsp: Äthiopien Aber: Geringer Exportwert! FAIRTRADE Österreich/ 26

Preisentwicklung von normal gehandeltem und FAIRTRADE -Kaffee $/Quintal (45,5kg) 160 140 120 100 80 60 40 20 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Weltmarktpre FAIRTRADE FAIRTRADE Preis is Mindestpreis Quelle: International Coffee Organisation ICO FAIRTRADE Österreich/ 27

Mindestpreis ist Herzstück des Fairtrade Systems FAIRTRADE Österreich/ 28

Kleinbauern erhalten einen angemessenen Anteil 100% 90% 80% 70% 60% Aufschlüsselung der Kaffeepreise (in % des Bruttoverkaufspreises) 26 3 2 10 2 3 50% 40% 30% 20% 10% 0% 69 FAIRTRADE EZA Kaffee Organico 85 Konventioneller Kaffee Kleinbauernfamilien Zwischenhändler Exportkosten FAIRTRADE Gebühr Import,Rösten,Distribution Quelle: EZA FAIRTRADE Österreich/ 29

FAIRTRADE Österreich/ 30

Preisvergleich FAIRTRADE und konventionelle Banane EUR/kg Fairtrade-Banane Konventionelle Banane 2.00 1.00 Fairtrade-Prämie Zusatzverdienst durch Mindestpreis Fairtrade-Lizenzgebühr Detailhandelsmarge brutto Verarbeitung in Europa Marge Importeur Transport Durchschnittlicher Weltmarktpreis 0 Durchschnittswerte 2006 FAIRTRADE Österreich/ 31

Auswirkungen und Fallbeispiele FAIRTRADE Österreich/ 32

FAIRTRADE: Nutzen für alle Garantierte Mindestpreise FAIRTRADE-Prämie Stabilität und Stärkung Professionalisierung Investitionen in die Gemeinschaft FAIRTRADE Österreich/ 33

Fact finding im Senegal Kooperative US-GPC in Kédougou 2003 gegründet 2500 Baumwollbauern 59 Produzentenorganisationen Jeder Bauer bewirtschaftet durchschnittlich 0,63 Hektar FAIRTRADE Österreich/ 34

Fact finding im Senegal Die Sozialprämie wurde eingesetzt für: Brunnenbau Einrichtung und Anschaffung von Büchern für die Schule Hebamme Ausbildung von 2 Sanitätern Essen für Trockenzeiten FAIRTRADE Österreich/ 35

Fact Finding Costa Rica Kooperative COOCAFÉ 1988 gegründet 3500 Mitglieder Exportiert nach Europa und Nordamerika Bestehend aus 10 Mitgliedskooperativen FAIRTRADE Österreich/ 36

Fact Finding Costa Rica Einnahmen durch die FAIRTRADE- Zertifizierung ermöglichen: Investitionen in Bildung (1500 Stipendien an StudentInnen, Förderung von 224 lokalen Schulen) Stärkung der demokratischen Partizipation (Vertretung der KleinbäuerInnen-Interessen in Costa Rica und in der International Coffee Organization) Initiativen für Umweltschutz (Wiederaufforst-ung, Unterstützung des biologischen Anbaus, Café Forestal eigene NGO zum Bau von Wassertanks und Schutz gegen natürl. Erosion) FAIRTRADE Österreich/ 37

Fact Finding Ecuador Kooperative El Guabo 1997 gegründet 500 Kleinbauernfamilien 700 angestellte ArbeiterInnen In 17 regionale Gruppen organisiert FAIRTRADE Österreich/ 38

Fact Finding Ecuador Einnahmen durch die FAIRTRADE- Zertifizierung ermöglichen: Bau von 2 Gesundheitszentren und Apotheken Renovierung und Neubau von Schulen Weiterbildungskurse für BäuerInnen Förderung von biologischem Anbau FAIRTRADE Österreich/ 39

FAIRTRADE Österreich Entwicklungszusammenarbeit durch fairen Handel FAIRTRADE Österreich/ 40

Verein FAIRTRADE Österreich FAIRTRADE Österreich/ 41

Rückblick 1988 Gründung Max Havelaar Holland 1993 Gründung des gemeinnützigen Vereins TransFair Österreich durch die wichtigen FAIRTRADE Akteure (z.b. EZA Dritte Welt GmbH, ARGE Weltläden, CONA, usw) und GewerkschaftsvertreterInnen 1997 Gründung FLO International, Bonn als Zusammenschluss aller nationalen Siegelinitiativen 2002 Änderung des Schriftzugs des Logos von Transfair auf FAIRTRADE 2004 Teilung der FLO in zwei unabhängige Organisationen: FLO International e.v. und FLO Cert GmbH 2004 Einführung des internationalen FAIRTRADE Logos in Österreich 2007 Akkreditierung von FLO Cert unter ISO 65 (internationale Qualitätsnorm für Zertifizierungsorganisationen 2008 FAIRTRADE wird in Österreich registrierte Marke FAIRTRADE Österreich/ 42

Gemeinnütziger Verein von einer breiten, überparteilichen Öffentlichkeit getragen A3W - Aktion 3. Welt FAIRTRADE Österreich/ 43

Unterstützt durch private und öffentliche Förderer FAIRTRADE Österreich/ 44

FAIRTRADE in Österreich Ananas Avocado Bananen Baumwolle Blumen Fruchtsäfte Honig Kaffee Kakao Mango Pflanzen Reis Tee Zucker FAIRTRADE Österreich/ 45

Kennzahlen FAIRTRADE Österreich/ 46

Pro Kopf Umsatz 2007 EUR 53 Mio. Umsatz 2007 mit FAIRTRADE Produkten im österreichischen Handel 25 20 15 10 5 0 Umsatz 2007 pro Einwohner pro Jahr in Switzerland United Kingdom Denmark Finland Austria Ireland Sweden Norway France Belgium Netherlands USA Canada Germany Italy Australia Spain Japan Quelle: Fairtrade Lizenzstatistik 2007 FAIRTRADE Österreich/ 47

FAIRTRADE Österreich Facts and Figures 84% Bekanntheitsgrad FAIRTRADE Gütesiegel (GfK 07) 28 Trägerorganisationen Über 5.000 Verkaufsstellen (Supermärkte, Weltläden, Bio- u. Naturkostläden, Drogerie Fachhandel, Feinkostläden, Tankstellen Shops, Online-Shops, C&C Märkte, ausgewählter Modefachhandel, Heimtextilketten, Bäckereien, Mensen,...) Mehr als 400 Produkte in Österreich erhältlich (Kaffee, Tee, Schokolade, Fruchtsäfte, Bio-Bananen, Frische Früchte, Baumwollprodukte, Rosen uvm. 60 Lizenzpartner (wie u.a. EZA Faire Handels GmbH, Pfanner, Zotter, Rauch, Meinl, Hornig, REITER Betten und Vorhänge, Göttin des Glücks uvm. FAIRTRADE Österreich/ 48

Aufteilung Fairtrade Umsätze 20% Marktanteil bei Bananen in Österreich 10% 4% -20% 10% +33% 40% +75% Frische Früchte Kaffee Schokoladeprodukte Blumen Fruchtsäfte Andere 18% +27% Quelle: Fairtrade Lizenzstatistik Q1-3/ 2008 18% +17% FAIRTRADE Österreich/ 49

Bilanz 2002 bis 1.Hj.2008 - Umsatzentwicklung FAIRTRADE-zert. Produkte in Österreich 70 60 Millionen Euro 50 40 30 20 10 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008* * Prognose Basis Endverkaufspreise FAIRTRADE Österreich/ 50

FAIRTRADE Österreich - Finanzierung Lizenzgebühren Öffentliche und private Förderungen Mitgliedsorganisationen Sponsoring Lizenzgebühren Förderungen Spenden & Mitgliedsbeiträge Sponsoring Sonstige Erlöse 29% 3% 3%2% 63% FAIRTRADE Österreich/ 51

Marketing / Kommunikation FAIRTRADE Österreich/ 52

Sehr hohe Bekanntheit und Vertrautheit in der Bevölkerung Familiar vs Not Familiar, ** by Country, 2008 Familiar among those who have seen FT label (Q6) 77% 87% 87% 81% 82% 83% 74% 82% 77% 77% 70% 67% 68% 72% 68% 48% When considering just those who have seen the FT label, the level of familiarity with FT is even greater than among Austrians as a whole, and equal to the level in the UK. FAIRTRADE Österreich/ 53

Bekanntestes Gütesiegel in Österreich Quelle: GfK Fairtrade Studie 2007 FAIRTRADE Österreich/ 54

Klare Positionierung WAS VERBINDEN SIE MIT FAIRTRADE? Quelle: GfK Fairtrade Studie 2007 FAIRTRADE Österreich/ 55

Konsumenten Segmente The Active Skeptics segment in Austria is twice as large as the global average (21% compared to 11%) while the Enthusiasts segment is significantly smaller (11% vs 18%). Of the countries surveyed, only in Denmark are Active Skeptics more common than in Austria. FAIRTRADE Österreich/ 56

FAIRTRADE im Handel Auswahl an Lizenzpartnen: EZA, Hornig, Pfanner, Zotter, Meinl, Rauch Eduscho Neu: Betten Reiter, Ainoah, Partners in Bio, Landgarten, Rosen Waibel, Klimesch Rosen FAIRTRADE Österreich/ 57

FAIRTRADE in der Gastronomie 30% des Kaffees wird in Österreich im Out of Home Bereich getrunken Beispiele: Gastronomie: Ströck, Tchibo/Eduscho, Etap- Hotels Steirereck, Sofitel Vienna, Rogner Bad Blumau, NÖ Jugendherbergswerk Unternehmen: Mobilkom Austria, OMV, ÖKB, Kummunalkredit Austria, GfK Austria, Wiener Linien, Saubermacher Dienstleistungs AG Öffentl. Bereich: Österr. Präsidentschaftskanzlei, BMSK, Lebensministerium, ÖGB, AK Wien, Uni W FAIRTRADE Österreich/ 58

KonsumentInnen wünschen sich FAIRTRADE-Kaffee 63 56 37 33 18 12 im Kaffeehaus/am Buffet in Restaurants/Hotels in der Bäckerei am Arbeitsplatz in der Kantine keine Angabe FAIRTRADE Österreich/ 59