HANDELSBEZIEHUNGEN 1 DEUTSCH-GRIECHISCHE INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER JAHRESBERICHT Statistisches Bundesamt, Nationales Statistisches Amt

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Transkript:

3. DEUTSCH-GRIECHISCHE WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN HANDELSBEZIEHUNGEN 1 Trotz der Wirtschaftskrise war Deutschland auf der Grundlage der gesamten Handelsbeziehungen auch im Jahr 2009 der wichtigste Handelspartner Griechenlands. Gemäß den Angaben des Nationalen Statistischen Amtes für 2009, aber auch nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes, sind die deutsch-griechischen Handelsbeziehungen im Jahr 2009 wertmäßig um ungefähr 17 Prozent zurückgegangen. Nach den Angaben des Nationalen Statistischen Amtes lag der Wert der bilateralen Handelsbeziehungen 2009 bei 7.470 Mio. Euro. Legt man die Außenhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes für 2009 zugrunde, erreichte der bilaterale Handel 8.510 Mio. Euro. Deutschland war 2009 das wichtigste Abnehmerland griechischer Produkte mit einem Anteil von 11,1%. Der Anteil Italien (an zweiter Stelle) lag ebenfalls 11,05% lag. 2. Der Anteil Deutschlands an den Gesamteinfuhren Griechenlands lag 2009 bei 12,2%, gefolgt von Italien mit 11,3% 3. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes nahm Griechenland in der Rangordnung der Handelspartner Deutschlands für 2009 auf der Seite der Importe den 43. Platz ein. Zum Vergleich: Rumänien (25. Platz), Portugal (30. Platz), Türkei (20. Platz). Der Anteil Griechenlands an den deutschen Importen lag 2009 bei 0,27% (1.853 Mio. Euro). Auf der Ausfuhrseite verschlechterte Griechenland seinen Platz (25. Platz gegenüber dem 24. im Jahr 2008). Der Anteil Griechenlands an den deutschen Exporten lag 2009 bei 0,82%. Gemäß diesen Angaben sind die deutschen Importe aus Griechenland im Vergleich zum Vorjahr wertmäßig um 8,39% zurückgegangen. Dieser Rückgang liegt nach den Angaben des Nationalen Statistischen Amtes bei -12,7%. Eindruckvoll war auch der Rückgang der 1 Statistisches Bundesamt, Nationales Statistisches Amt 2 Nationales Statistisches Amt 3 s.o.

deutschen Lieferungen nach Griechenland, die nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes und des Nationalen Statistischen Bundesamtes um ungefähr 19% geschrumpft sind. DEUTSCHE ZAHLUNGSBILANZ MIT GRIECHENLAND Mio. 2009 2008 Leistungsbilanz, Saldo 4.003 4.625 Warenhandel, Saldo 4.778 5.917 Deutsche Lieferungen nach Griechenland 6.652 8.005 Deutsche Bezüge aus Griechenland 1.874 2.087 Dienstleistungen, Saldo -1.924-2.763 Einnahmen 937 1.090 Ausgaben 2.861 3.853 Laufende Übertragungen, Saldo -597-562 Kapitalbilanz (Netto-Kapitalexport) -9.229-5.249 Deutsche Anlagen, netto -10.018-4.706 darunter: Direktinvestitionen -786-2.769 Wertpapiere -6.083 1.050 Griechische Anlagen, netto 789-544 darunter: Direktinvestitionen 3 17 Wertpapiere 108 768 Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes für das erste Halbjahr des laufenden Jahres (2010) und aufgrund der weltweiten, aber besonders der griechischen, Wirtschaftskrise wurde weiterhin eine negative Entwicklung der bilateralen Handelsbeziehungen registriert, die wertmäßig um acht Prozent zurückgegangen sind. Die deutschen Lieferungen nach Griechenland sind um 12,7% geschrumpft, während die griechischen Lieferungen nach Deutschland um neun Prozent gestiegen sind. DIENSTLEISTUNGSVERKEHR MIT GRIECHENLAND

Mio. 2008 2009 Einnahmen, insgesamt 1.090 937 Reiseverkehr 295 280 Transportleistungen 402 285 Versicherungsdienstleistungen 26 34 Finanzdienstleistungen 38 28 Übrige Dienstleistungen 242 243 Ausgaben, insgesamt 3.853 2.861 Reiseverkehr 1.759 1.522 Transportleistungen 1.781 1.029 Versicherungsdienstleistungen 1 1 Finanzdienstleistungen 7 8 Übrige Dienstleistungen 305 302 Unter den deutschen Warenlieferungen nach Griechenland dominieren die Enderzeugnisse und die Vorerzeugnisse (Januar-Juni 2010: 68,21% und 9%) 4. Die wichtigsten Warengruppen nach den Warenuntergruppen (EGW 2002) waren die Pharmazeutischen Erzeugnisse mit einem Anteil von 10% und die Personenkraftwagen Wohnmobile mit einem Anteil von 6,5% an den Gesamtlieferungen Deutschlands nach Griechenland. Enderzeugnisse und Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs prägten in der Referenzperiode - Januar-Juni 2010 - die Güterstruktur griechischer Lieferungen nach Deutschland (42,52% und 20,41% jeweils) 5. Pharmazeutische Erzeugnisse, Gemüse Küchengewächse Frisch und Halbzeuge aus Aluminium waren die absatzstärksten Enderzeugnisse auf dem deutschen Markt. Am Gesamtabsatz griechischer Erzeugnisse in Deutschland erhielten sie jeweils Anteile von 19,2%, 5,0% und 4,1% jeweils. Das Defizit (aus griechischer Sicht) in der bilateralen Handelsbilanz ist gemäß den Angaben 4 Statistisches Bundesamt 5 S.o.

der deutschen Bundesbank im Jahr 2009 wertmäßig um 20 Prozent gestiegen, von 4.778 Mio. Euro auf 5.917 Mio. Euro. Die Bilanz der Dienstleistungen konnte wieder mit einem Positivsaldo für Griechenland abschließen, 31 Prozent über dem Vorjahrsniveau bei 1.924 Mio. Euro. Die griechischen Netto-Einnahmen aus dem Reiseverkehr mit Deutschland lagen 2009 bei 1.242 Mio. Euro und verzeichneten ein Plus von 15,2 Prozent. INVESTITIONEN Die unmittelbaren ausländischen Investitionen in Griechenland sind in den zurückliegenden Jahren - in kleinen Schritten zwar aber dafür kontinuierlich - gewachsen, auch wenn es nicht gelungen ist, Schlüsselindustrien nach Griechenland zu ziehen. Der Anteil Griechenlands an den deutschen Direktinvestitionen im Ausland ist leicht gestiegen von 0,23% im Jahr 2007 auf 0,37% im Jahr 2008. Die unmittelbaren deutschen Investitionen in Griechenland haben besonders im Jahr 2008 zugelegt. Dies liegt an der Beteiligung der Deutschen Telekom an der griechischen Telekommunikationsgesellschaft OTE und am Aufkauf des griechischen Fernsehsenders Alpha von dem deutschen RTL. 2007 lagen sie bei 1.928 Mio. Euro, erreichten jedoch im Jahr 2008 einen Betrag von 3.083 Mio. Euro, eine Steigerung von fast 60 Prozent. Mehr als die Hälfte des gesamten deutschen Investitionskapitals in Griechenland konzentrierte sich 2008 gemäß den Angaben der Deutschen Bundesbank (unmittelbare und mittelbare deutsche Direktinvestitionen in Griechenland nach Wirtschaftszweigen der deutschen Investoren) auf den Wirtschaftszweig der Investoren: Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen (unmittelbare: 1.142 Mio., Anteil: 37%, mittelbare und unmittelbare: 1.629 Mio., Anteil: 52,8%) und besonders auf die Beteiligungsgesellschaften (mittelbare und unmittelbare: 1.499 Mio., 48,6%). 22,8 Prozent der unmittelbaren Investitionen konzentrierten sich auf das Verarbeitende Gewerbe (703 Mio. ). Davon entfielen 222 Mio. auf die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwarenteilen und 142 Mio. auf die Chemische Industrie. DEUTSCHE INVESTITIONEN IN GRIECHENLAND (IN MIO. EURO)

2005 2006 2007 2008 UNMITTELBARE INVESTITIONEN 1618 1712 1928 3083 Anzahl 128 131 129 144 Beschäftigte in Tsd. 19 24 23 37 Jahresumsatz (in Mrd. ) 6,1 6,9 7,7 10,5 Das Investitionskapital für das Grundstücks- und Wohnungswesen ist im Vergleich zum Vorjahr (2007) um 7 Prozent gestiegen ist, während das Investitionskapital für das Verarbeitende Gewerbe um 28 Prozent zugelegt hat. Eindrucksvoll ist das Investitionskapital immer nach den Wirtschaftszweigen deutscher Investoren im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung gestiegen. Von nur 8 Mio. Euro im Jahr 2007 ist es auf 884 Mio. Euro gestiegen. In Griechenland gibt es ungefähr 144 deutsche Unternehmen, die 37.000 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von ungefähr 10,5 Mrd. Euro tätigen (Angaben 2008).