Infoblatt zur Sendung am 12. November 2013 im SWR Fernsehen Wildhecken Feinkost für Vögel Hecken gehören als Gestaltungselement in jeden Garten. Frei wachsende Hecken aus einheimischen Gehölzen sind ökologisch betrachtet am wertvollsten. Das Problem: sie benötigen recht viel Platz. Es sei denn man pflanzt sie als Schnitthecken, wie jede andere Hecke eben auch. Normalerweise plant man eine Wildhecke zwei- oder dreireihig - mit verschiedenen Gruppen von Gehölzen, die sich durchaus auch wiederholen sollten. Rechnet man etwa 1,5 Meter Abstand zwischen den Pflanzen, dann kommt schon was an Platzbedarf zusammen. Man muss außerdem noch an einen 1 m breiten Saum entlang der Hecke denken, den man nicht mäht. Es ist also auch der nächste Bereich zur Hecke tabu und wird sich selbst überlassen. Eine Hecke hingegen, die man in Form halten kann und die einreihig gepflanzt wurde, passt gut in den Reihenhausgarten. Sie ist schmal und die Vögel haben trotzdem einen Ort, wo sie sich verstecken können. Dekorativ sieht es auch noch aus! Wie bei allen Hecken gilt, oben etwas schmaler schneiden als unten, damit auch unten Licht ran kommt und die Hecke nicht verkahlt. Während der Brutzeit der Vögel darf natürlich an keiner Hecke geschnitten werden. Gehölze für die einheimische Wildhecke: Kornelkirsche Cornus mas Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum Wintergrüne Liguster Ligustrum vulgare 'Atrovirens' Schwarzer Holunder Sambucus nigra Hundsrose Rosa canina
Adressen: Häussermann Stauden+Gehölze GmbH Im Kornfeld 4 71696 Möglingen Tel: 07141-4999-0 Fax: 07141-4999-250 www.haeussermann.com Literatur-Tipp: Gehölze von A-Z. 100 Bäume und Sträucher von Andreas Bärtels herausgegeben im Ulmer Verlag Preis: 29,90 ISBN 978-3-8001-5849-2 Deko aus dem Garten für den Garten Dekorative Schalen sind ideal um sie je nach Jahreszeit zu bestücken. Und Blätter aus dem eigenen Garten sind mit ihren Strukturen dabei eine tolle Vorlage. Geeignet sind große Blätter, beispielsweise von der Hosta oder vom Rhabarber. Und so geht es: Sand zu einem kleinen Berg für die Schalenvertiefung aufschichten, darauf das Blatt legen und handelsüblichen Beton Schicht für Schicht darauf verteilen. Zum Schluss einen Sockel formen für die Standfestigkeit, so entstehen individuelle Blattschalen aus dem eigenen Garten. Eine Woche warten fertig. Die Blattreste lassen sich mit einem Hochdruckreiniger entfernen. Und dann kann nach Lust und Laune dekoriert werden. Herbstlich oder schon festlich für die Adventszeit. Moos bietet sich stets als Grundlage beim Verzieren an. Runde Bälle aus Weidenkätzchen, ein Stückchen Holz, getrocknete Nussschalen und getrocknetem Lotus darauf platzieren. Einfach auch mal ausprobieren, was der heimische Garten so hergibt!
Holz-Fundstücke aus dem Garten oder extra im Fachhandel gekauft lassen sich blitzschnell dekorieren. Eine Hortensienblüte aus dem Garten dazu, schon entsteht ein kleines Deko-Objekt. Daneben etwas Efeu um eine rote Glaskugel legen als vorweihnachtlicher Gruß für den Terrassenplatz. Aus dem Garten für den Garten: Auch Zweige vom roten Hartriegel lassen sich befreit vom Laub toll zum Dekorieren benutzen! Das Binden dauert etwas, aber nach und nach nimmt der Kranz Form und Gestalt an. Passend zum Rot der Zweige grün-rötliche Hortensienblüten am Kranz befestigen sowie getrockneter Lotus. Ein Tipp: Polsterfolie unter dem Schleifenband sorgt für schönes Volumen. Vielseitig einsetzbar sind auch Wurzeln und verschlungene Äste. Mit Moos bestückt, gebündelten, hohen Zweigen und Beeren aus dem eigenen Garten entsteht ein Kunstwerk, das sich überall sehen und bestaunen lassen kann. Mit der richtigen Idee ist unser Gartenreich eine Fundgrube, die einiges zu bieten hat! Adressen: Das Gartenhaus Stephanie Hoffmann Rundsmühlhof 1 71729 Rundsmühlhof (bei Erdmannshausen) Tel.: 07144-849011 Fax: 07144-849134 www.dasgartenhaus.eu Gardensign Gartengestaltung und -planung Karin Cramer Im Erpelgrund 100 13503 Berlin www.gardensign.de Literatur-Tipp: Dekorationen aus dem Garten selbst gemacht. Schönes aus Blättern, Ästen, Früchten und Blüten. von Daniela Luginsland herausgegeben im BLV Verlag Preis: 14,95 ISBN978-3-8354-0767-1
Andrea Müller in der Gärtnerei Bürkle Insgesamt 60 000 Amarylliszwiebeln bekommt die Gärtnerei Bürkle pro Saison geliefert. Die Riesenzwiebeln werden in Costa Rica produziert, in Holland verkauft, aber ihre eigentliche Schönheit erlangen sie dann in Remseck. 1960 gegründet werden in der Gärtnerei Bürkle Topfpflanzen für den Großmarkt und Privatkunden produziert. 1984 übernahm Peter Bürkle die Gärtnerei. Zu den wichtigsten Pflanzen, die hier produziert werden, zählt eben die Amaryllis. Die Zwiebeln werden nach der Lieferung sofort in lockere Erde getopft und warm und hell gestellt. Sobald sie ihre erste große Knospe aus der dicken Zwiebel geschoben haben sind sie verkaufsfertig. Julia Bürkle stieg vor 3 Jahren in das Familienunternehmen ein und führt den Betrieb in Remseck nun bereits in der 3. Generation weiter. Für die gelernte Floristmeisterin ist die Amaryllis eine Pflanze die sie gerne für Dekorationen nutzt. Drapiert man sie zum Beispiel, von der Erde befreit, mit Flechtenzweigen, Samen, Wurzel und etwas Glitzer in ein Glasgefäß, ergibt das eine sehr schöne winterliche Dekoration, die mindestens 8 Wochen hält. Die Amaryllis blüht auch ganz ohne Erde oder Wasser wunderbar auf. Adresse: Gärtnerei Peter Bürkle Markgröninger Weg 11 71686 Remseck Tel.: 07146-7453 Fax: 07146-20645 www.gaertnerei-buerkle.de Naturnaher Garten Ein naturnaher Garten, in dem sich Menschen und Tieren gleichermaßen wohl fühlen, wirkt sehr lebendig. Der Reiz des naturnah gestalteten Gartens liegt darin, dass seine Besitzer Mut zur geplanten Wildheit beweisen. Der Natur einen Teil der Regie zu überlassen, heißt aber nicht, dass alles wild durcheinander wuchert! Gärten sollten Gärten bleiben und sich nicht in Wildbiotope verwandeln.
Unbedingt gehört ein Komposthaufen, in dem Gartenabfälle gesammelt und später als Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt werden können, in einen naturnahen Garten. Im Komposthaufen oder auch unter alten Baumzweigen überwintern außerdem gerne Igel. Käfer und andere Insekten finden Unterschlupf. In Naturgarten haben Bäume, Sträucher und Pflanzen den Platz, der ihren natürlichen Ansprüchen gerecht wird das spart Arbeit, Dünger und Pflanzenschutzmittel. Außerdem finden etwa Schmetterlinge Futter. Wege und befestigte Flächen sollten am besten so gestaltet werden, dass möglichst viel Regenwasser versickern kann. Ein Teich oder ein Wasserspiel sind ebenfalls typische Elemente. Wasser macht einen Garten auf vielfältige Weise besonders interessant es lockt Tiere an: Vögel können in ihm baden, Frösche, Kröten oder Molche finden einen Lebensraum. Reizvoll sind auch die Spiegelungen der Wolken oder der am Ufer wachsenden Pflanzen. Ein Wasserlauf bringt Abwechslung und zusätzliches Leben in den Garten. Ein naturnaher Garten bietet auch einem Bio-Küchengarten das perfekte Umfeld. Für ihn gelten im Wesentlichen dieselben Regeln: Der Verzicht auf den Einsatz von giftigen chemischen Mitteln zum Pflanzenschutz und zur Schädlingsbekämpfung. Alle biologischen Reststoffe werden als Kompost in den Kreislauf zurückgeführt. Wer seinen Küchengarten bewusst anlegt kann so nicht nur gesundes Obst, Gemüse und Kräuter ernten, sondern lässt einen Bereich entstehen, der die Artenvielfalt im Garten fördert. Literatur-Tipp: Der Biogarten von Marie-Luise Kreuter herausgegeben im BLV Verlag Preis: 29,95 ISBN 978-3-8354-0906-4
Lilien jetzt ist Pflanzzeit Die ideale Zeit, um asiatische und sehr großblütige, hohe Lilien zu pflanzen ist im November. Madonnen- und Tigerlilien sollten schon im September/Oktober in den Boden. Die Zwiebeln müssen fest und gesund aussehen, sie sollten noch keine langen Austriebe haben. Das Pflanzloch sollte durchaus 25 Zentimeter tief sein. Den Aushub mischt man mit Sand und Kompost. Staunässe mögen die Pflanzen nämlich gar nicht. Es empfiehlt sich also unten ins Pflanzloch zusätzlich noch etwas Sand als Drainageschicht zu geben sicher ist sicher. Der Abstand von Lilie zu Lilie sollte ebenfalls so etwa 25 Zentimeter betragen. Großblütige Sorten setzt man etwas weiter und die mit kleinen Blüten etwas enger. Adresse: Staudengärtnerei Gaißmayer Jungviehweide 3 89257 Illertissen Tel.: 07303-72 58 Fax: 07303-421 81 www.gaissmayer.de Kugel kommt! ein Schattenbeet in Ditzingen Ein schöner Garten mit Stauden, Gräsern und einem Blauglockenbaum umgibt das Seniorenpflegezentrum Guldenhof. Der Garten spielt im Tagesablauf der Bewohner eine wichtige Rolle - unter Anleitung der Pflegekräfte wir dort gegärtnert.
Viele der Senioren hatten ihr ganzes Leben Gärten. Für sie ist es wichtig, ihre nach wie vor vorhandene Gartenlust ein wenig ausleben zu können. Das Problembeet hat einen trockenen, schattigen Standort. Wie immer beginnt Volker Kugel auch hier mit dem Verteilen der Pflanzen. Gelber Lerchensporn, Heuchera, das Purpurpurglöckchen und weiß-grün gestreifte Seggen finden ihren Platz. Die Wurzelballen immer genau so tief eingraben, wie sie vorher im Topf standen. Auf dem schmalen, langen Streifen werden auch keine Gruppen einer Pflanzenart gebildet, sondern die unterschiedlichen Pflanzen eher ineinander verwoben. Sollte eine Art doch nicht mit den harten Bedingungen zurechtkommen, entstehen so keine großen Lücken. Euphorbie, die bodendeckende Waldsteinie, der filigrane Lerchensporn und das Herbstalpenveilchen werden es aber schon schaffen. Stauden für trockene, schattige Standorte: Elfenblume Epimedium Salomonssiegel Polygonatum odoratum Herbstblühende Alpenveilchen Cyclamen hederifolium Meister Asperula Immergrün Vinca Bärenklau Acanthus Gelber Lerchensporn Corydalis lutea Beinwell Symphytum Waldsteinie Waldsteinia Segge Carex Literatur-Tipp: Schattige Gärten gestalten aus der Reihe Besser Gärtnern herausgegeben im Dorling Kindersley Verlag Preis: 9,95 ISBN 978-3-8310-1167-4
Dienstag von 18.15 bis 18.45 Uhr im SWR Fernsehen in Baden-Württemberg SWR-Zuschauertelefon: 01803-92 93 33 Gärtnerische Hilfe Wenn Sie gärtnerische Hilfe oder einen Rat benötigen oder Volker Kugel Ihren Garten zeigen möchten, dann schreiben Sie uns. Schicken Sie Fotos mit Ihrer Telefonnummer, Adresse und eine Beschreibung Ihres Gartens und/oder des Problems an: SWR grünzeug 70150 Stuttgart gruenzeug@swr.de Infoblatt Wenn Sie unser Infoblatt anfordern möchten, dann senden Sie uns bitte einen mit 0,90 Cent frankierten und adressierten Rückumschlag zu.