Stefan Kundert. SIGS-Jahrestreffen. Betreff: 7. SIGS-Newsletter vom 26. Mai 2012

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Transkript:

Stefan Kundert Betreff: 7. SIGS-Newsletter vom 26. Mai 2012 SIGS SCHILDKRÖTEN-INTERESSENGEMEINSCHAFT SCHWEIZ CITS COMMUNAUTÉ D'INTÉRÊTS POUR TORTUES EN SUISSE CITS COMUNITÀ D'INTERESSI PER TARTARUGHE IN SVIZZERA Lieber Newsletter-Abonnent SIGS-Jahrestreffen Am 23. Juni 2012 wird das SIGS-Jahrestreffen in seiner aktuellen Form zum dritten Mal durchgeführt. Das neue, im Jahr 2010 eingeführte Konzept der SIGS-Jahresveranstaltung hat sich bestens bewährt und wird mit steigenden Besucherzahlen honoriert. Das Organisationsteam (Urs Jost, Fritz Wüthrich und Roger Limacher) sorgt mit seinen vielseitigen und international ausgerichteten Kontakten jeweils für interessante Referate und einen reibungslosen Ablauf. Zur Attraktivität der Veranstaltung trägt sicher dazu bei, dass ein zentral gelegener und gut erreichbarer Tagungsort (AAL Luzern) mittlerweile "jeder" kennt und sich den zweitletzten Samstag im Juni bereits zu Beginn des Jahres rot eingetragen hat. Das Treffen wird mit einer umfassenden Ausstellung herpetologischer Fachliteratur durch die Chimaira Buchhandels GmbH aus Frankfurt am Main bereichert. Nicht zu kurz kommen an diesem Treffen auch die Kontakte unter Vereinsmitgliedern und Schildkröteninteressierten. Gemeinsames Mittagessen und Abendessen bieten genügend Gelegenheit für interessante Gespräche und neue Bekanntschaften. Tagungsprogramm 09:15 Begrüssung und Eröffnung der Tagung 09:30 Legenot bei Schildkröten. WILLI HÄFELI, Tierarzt (Ostermundigen) 10:20 Pause 10:40 Köhlerschildkröten - Überlegungen zur artgerechten Haltung. PETER BUCHERT (Landau, Deutschland) 11:30 Schutz und Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) im Kanton Genf. GOTTLIEB DÄNDLIKER (Fauna-Inspektor, Natur- und Landschaftsschutz des Kantons Genf) 12:20 Mittagspause 14:00 Meeresschildkröten in Malaysia und Borneo - Begegnungen unter und über Wasser. ROGER LIMACHER (Büron) 14:50 Naturnahe Haltung von europäischen Landschildkröten - Informationen über optimale Haltung im eigenen Garten. THORSTEN GEIER (Biebertal, Deutschland) 15:40 Pause 16:00 Naturparadies Seychellen - und das Ende eines Schildkrötenprojekts. MARKUS GRIMM (Urtenen-Schönbühl) 17:00 Schlusswort Wichtige Veranstaltungsinformationen Veranstalter: Schildkröten-Interessengemeinschaft Schweiz Ort: Armee-Ausbildungszentrum (AAL), Murmattweg 6, 6000 Luzern Tagungsgebühr: Für SIGS-Mitglieder gratis, Nichtmitglieder zahlen einen Unkostenbeitrag von CHF 20.00 an der 1

Tageskasse, eine Anmeldung ist nicht nötig. Mittagessen: In der Umgebung stehen verschiedene Restaurants zur Verfügung. Anreise: Autobahn A2, Ausfahrt Luzern Süd; Wegweiser AAL folgen. Vom Bahnhof Luzern mit Bus Nr. 20 bis Haltestelle Allmend oder mit Bus Nr. 1 bis Haltestelle Eichhof. Bücherstand An der Tagung wird die Buchhandlung Chimaira mit einer grossen Auswahl an Schildkrötenliteratur vertreten sein. Damit die Auswahl der Bücher besser geplant werden kann und Sie Ihr gewünschtes Buch auch kaufen können, wäre es sinnvoll, wenn Sie konkrete Wünsche und/oder Bestellungen bis zum 20. Juni an Chimaira melden, damit sie die entsprechenden Titel auch mitbringen kann. Gerne bringt Chimaira auch Titel zur Ansicht mit. Bitte schreiben Sie jeweils mit dazu, ob Sie ein Buch bestellen oder sich den Artikel erst einmal unverbindlich in Ruhe anschauen möchten. Ausser Schildkrötenbüchern können auch andere Titel aus der grossen Auswahl herpetologischer Fachliteratur bestellt werden. Wenn Sie gezielt nach Titeln suchen, können Sie dies auf http://www.chimaira.de/ tun. Ist das SIGS-Jahrestreffen nur für "Schildkrötenprofis" gedacht? Nein, keineswegs! Sowohl Einsteiger als auch langjährige Schildkrötenhalter oder einfach Schildkröten-Interessierte finden im Veranstaltungsprogramm "ihr" Referat. Eine Anmeldung ist übrigens nicht erforderlich und selbstverständlich können auch nur einzelne Referate besucht werden. Der SIGS-Vorstand freut sich auf ein Treffen mit Ihnen am 23. Juni in Luzern. Beobachtungen von mediterranen Landschildkröten auf dem Peloponnes (GR) Griechische Landschildkröten als Kulturfolger Es ist hinlänglich bekannt, dass unter bestimmten Umständen Landschildkröten durch den Menschen extensiv genutzte Ackerflächen für ihre eigene Zwecke zu nutzen wissen. So sind zum Beispiel Rebhaine aufgrund ihrer südlichen Ausrichtung, ihres trockenen Standortes sowie ihrer Terrassierung für Reptilien wie Schlangen und Schildkröten begehrte Lebensräume. Bewässerte Ackerflächen, vor allem die vegetationsreichen Ackerränder üben auf die Landschildkröten eine grosse Anziehungskraft aus, da das frische Grün eine willkommene Abwechslung zum sonst häufig verdorrten Nahrungsangebot bildet. Letztes Jahr hingegen konnte ich auf dem Peloponnes eine Beobachtung machen, die ich so nicht erwartet hätte. Unser Hotel, welches wir als Ausgangspunkt für unsere herpetologischen Ausflüge gewählt haben, ist mit eigenem Hotelstrand direkt am Meer gelegen. Angrenzend zur Hotelanlage folgt eine naturbelassene Dünenlandschaft, welche sich über mehrere Kilometer erstreckt. Die Dünenlandschaft ist von Zornnattern, Panzerschleichen und Eidechsen bevölkert. Aber auch Breitrand- und Griechische Landschildkröten gehören zur artenreichen Lebensgemeinschaft. Die Schildkröten waren nicht leicht zu entdecken, da eine Schlechtwetterfront kühle Winde mehrere Tage lang über die Dünen hinwegfegen liess. Die Schildkröten kamen, wenn überhaupt, nur in geringer Zahl aus ihren Verstecken hervor. 2

Ans Hotel angrenzende, naturbelassene Dünenlandschaft, welche Lebensraum zahlreicher Reptilien bildet. Am Abend flaute der Wind jeweils ab, bis es gegen 19:00 Uhr absolut windstill war. Ich traute meinen Augen nicht, als täglich um diese Zeit jeweils zwischen fünf und zehn Griechische Landschildkröten aus dem Dünengebiet aufs Hotelgelände hervorkrochen und genüsslich den Hotelrasen abweideten. Etwa ab 21:00 Uhr war die Show vorüber und die Schildkröten zogen sich wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurück. Glücklicherweise nahmen die Hotelgäste die heimlichen Besucher kaum wahr, den Hotelangestellten waren die Schildkrötenbesuche jedoch längst bekannt. Ich mag nicht daran denken, wie viele Schildkröten wohl den risikoreichen Hotelbesuch mit einem Freiheitsentzug bezahlen müssen und das weitere Leben in einem griechischen Hinterhof fortführen werden. Griechische Landschildkröten beim allabendlichen Abweiden des Hotelrasens. Hatten Sie schon einmal die Gelegenheit, Schildkröten in freier Natur zu beobachten? Wenn nein, sollten Sie dies nach Möglichkeit einmal tun und die Artgenossen ihrer Schützlinge in ihren Ursprungsgebieten aufsuchen. Erstens lernen Sie viel über das Leben der sonnenhungrigen Reptilien kennen und zweitens erhalten Sie viele Ideen zur Gestaltung eines naturnahen Geheges für Ihre Schildkröten zuhause. Aber denken Sie daran, die Schildkröten ausschliesslich zu beobachten und nicht zu stören. Eine Schildkröte aufzuheben könnte ihr Todesurteil bedeuten, denn das Tier würde erschrecken und ihre Harnblase entleeren. Der Flüssigkeitsverlust könnte bei anhaltender Trockenheit zum Verdursten der Schildkröte führen. Es versteht sich von selbst, dass die Schildkröten an ihrem Fundort belassen werden. Schildkrötenschmuggel wird ausnahmslos mit Gefängnis bestraft. Erfahrene 3

Schildkrötenbeobachter in den SIGS-Sektionen geben Ihnen sicher Tipps zur Schildkrötenbeobachtung in freier Natur. Älteres Männchen der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri) beim morgendlichen Sonnenbad. Sobald die Sonne Boden und Luft unerträglich aufheizen, verkriechen sich die Schildkröten wieder in die nahe gelegenen Büsche. Eine Breitrandschildkröte (Testudo marginata) auf einer futterreichen Naturwiese im Monat Mai. Im weiteren Jahresverlauf überwiegen verdorrte Wiesenkräuter anstelle der blühenden, saftigen Wiesenblumen. Europäische Sumpfschildkröten im Tierpark Dählhölzli in Bern Neue Anlage für unsere einheimische Sumpfschildkröte Im Tierpark Dählhölzli (http://www.tierpark-bern.ch) in Bern wurde eine neue Anlage für Europäische Sumpfschildkröten (http://www.sigs.ch/downloads/medieninfosumpfschildkroetesigs.pdf) mit finanzieller Unterstützung der SIGS Sektion Bern gebaut. Am 3. Mai 2012 wurde diese der Presse vorgestellt, am 5. Mai 2012 fand eine kleine Einweihungsfeier für die Mitglieder der SIGS Sektion Bern statt. 4

Finanzielle Unterstützung durch die SIGS Sektion Bern Die SIGS Sektion Bern zählt rund 300 Mitglieder, vorwiegend in den Kantonen Bern, Solothurn, Wallis und Freiburg. Dank gesunder Finanzen war es möglich, die geplante Anlage für Europäische Sumpfschildkröten im Tierpark Dählhölzli mit CHF 15'000 zu unterstützen. Diese Spende zeigt einerseits die Verbundenheit der SIGS-Sektion Bern mit dem Dählhölzli, sie ist aber auch eine Investition in den Artenschutz, da in dieser Anlage einheimische Sumpfschildkröten für Auswilderungsprojekte nachgezüchtet werden sollen. Damit leistet die SIGS auch einen Beitrag zur Rückkehr der Sumpfschildkröte in der Schweiz. Die Anlage Am 22. September 2009 wurden durch Swetlana Medwedewa, der Gattin des Präsidenten der Russischen Förderation, zwei junge Ussurische Bären feierlich an Alexander Tschäppät, den Stadtpräsidenten von Bern, übergeben. Für dieses Staatsgeschenk Russlands musste die bestehende Bärenanlage umgebaut werden, da diese für die sehr gross werdenden Ussurischen Bären nicht genügte. Bald wurde die Idee geboren, den Filterteich für das Bärenbassin als Lebensraum für Europäische Sumpfschildkröten zu nutzen. In der Peripherie vom Neubau der Bärenanlage entstand so eine grosszügige Wasserlandschaft, welche Heimat vieler einheimischer Amphibien werden soll und den Schildkröten ideale Bedingungen bietet. Der Wasserkreislauf der Bärenanlage ist verbunden mit einem grosszügigen Biotop, an welches nach einer kurzen Fliessstrecke die Schildkrötenanlage anschliesst. Um Ressourcen zu schonen wurde die ehemalige Pinguinanlage zu einer grossflächigen Biofilteranlage umgebaut. Diese dient der Hochhaltung der Wasserqualität des gesamten Wasservolumens rund um das Bärenhaus und bietet den Schildkröten optimalen Lebensraum. Dank vielen wichtigen Tipps und Hinweisen von Fachleuten und der Unterstützung der SIGS Sektion Bern entstand eine moderne Zooanlage, die hoffentlich einen Beitrag zum Erhalt der einzigen helvetischen Schildkrötenart beisteuern wird. Medienveranstaltung Am 3. Mai 2012 fand die Präsentation der Sumpfschildkrötenanlage für die Medien statt. Nach einer kurzen Einführung durch den Tierparkdirektor Bernd Schildger, Worten von Projektleiter Jürg Hadorn zu Idee und Bau der Anlage und Informationen zur Wiederansiedlung der Sumpfschildkröte von Fritz Wüthrich, dem Präsidenten der SIGS Sektion Bern, wurden 6 Europäische Sumpfschildkröten in Gehege eingesetzt. Erstes Sonnenbad in der neuen Heimat. Die Einweihung Am 5. Mai 2012 trafen sich rund 70 Mitglieder der SIGS Sektion Bern im Tierpark Dählhölzli, um die neue Anlage für Europäische Sumpfschildkröten einzuweihen. Das Wetter zeigte sich zu Beginn leider nicht gerade sehr Schildkröten freundlich, wurde aber zunehmend besser. Die Mitarbeiter des Tierparks haben unter der Leitung von Jürg Hadorn, der die Anlage auch geplant hat, einen grosszügigen und artgerechten Lebensraum für unsere einheimische Schildkröte geschaffen. Einzig die Pflanzen sind noch etwas klein und so wird es wohl noch eine Weile dauern, bis dieses Bijou in vollem Glanz erstrahlt. Jürg Hadorn bedankte sich bei der SIGS Bern für die Unterstützung und 5

erzählte viel Interessantes rund um Planung, Bau und Zukunft dieses Bauwerks. Fritz Wüthrich, Präsident der SIGS Sektion Bern, ging auf die Bedeutung der Anlage für die Wiederansiedlung unserer Schildkröte ein und hofft, dass der Kanton Bern dem Vorbild Genf folgen wird. Ein erster Schritt zur Nachzucht geeigneter Tiere ist mit der Einweihung und Einsetzung einheimischer Schildkröten gemacht. Urs Jost, Präsident der SIGS Dachorganisation, strich die Bedeutung der einheimischen Schildkröte für unseren Verein hervor. Wir haben uns von einem «Exoten-Club» zu einem Verein gewandelt, der sich unter anderem mit einer hoch bedrohten einheimischen Tierart auseinandersetzt. Ein schönes Beispiel hierfür ist auch dieses neue Schildkrötengehege. Weitere Informationen und Bilder zu dieser Veranstaltung und der Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte in der Schweiz auf http://www.sigs.ch/emysdaehlhoelzli.aspx. Wichtige SIGS-Termine im 2012/2013 SIGS-Jahrestreffen: 23.06.2012 im AAL Luzern Details auf http://www.sigs.ch/jahrestreffen.aspx Delegiertenversammlung der SIGS: 15.03.2013, Restaurant Sonne, Hauptstrasse 57, 6260 Reiden Details auf http://www.sigs.ch/delegiertenversammlung.aspx Veranstaltungen 2012 der SIGS-Sektionen, die sich speziell für Einsteiger eignen Gäste sind herzlich willkommen! IG Schildkrötenfreunde Aargau 31.05.2012: Land- und Wasserschildkröten-Anlagen (Vorgestellt von Mitgliedern der Sektion) 28.06.2012: Futterpflanzen, Exkursion im Freiland. 20.09.2012: Gedanken zur Einwinterung (Kurt Reist) Sektion Bern 13.06.2012: Verbreitung, Unterarten, Lebensweise, Haltung und Nachzucht der Maurischen Landschildkröte (Rolf Berglas) 12.09.2012: Methoden zur Überwinterung mediterraner Landschildkröten (Sylvia Aebischer) Schildkrötenfreunde Mittelland 06.09.2012: Schildkröten und Biotop in Griechenland (Ruth Huber) 04.10.2012: Einwintern (Robi Rufer) Sektion Ostschweiz 21.09.2012: Haltung und Überwinterung von Europäischen Landschildkröten (Rolf Brun) 16.11.2012: Frühling in Griechenland - Naturkundliche Beobachtungen auf dem Peloponnes (Urs Jost) Sektion Zürisee 26.10.2012: Häufiges und Neues aus der Tierarztpraxis (Cornelia Christen) Weitere Details und Veranstaltungen auf http://www.sigs.ch/veranstaltungen.aspx News aus den Sektionen Schildkröten-Infotage der Sektion Ostschweiz an der Animalia 2012 in St. Gallen 6

Bereits zum achten Mal organisierte die Sektion Ostschweiz der SIGS im Rahmen der grössten Heimtiermesse der Schweiz, der Animalia auf dem Gelände der Olma Messen St. Gallen, einen Informationsstand mit dem Schwerpunkt "Artgerechte Haltung von mediterranen Landschildkröten". Für die diesjährige Animalia wurden zwei grosszügige Mustergehege aufgebaut. Im einen Gehege war eine Gruppe Griechischer Landschildkröten (Testudo hermanni boettgeri) zu bestaunen. In einem separaten Gehege wurden Jungtiere der Griechischen Landschildkröte präsentiert. Ein weiteres, grosszügiges Gehege beherbergte eine Gruppe Breitrandschildkröten (Testudo marginata). Mit dem angrenzenden Verkaufsstand wollten die Organisatoren einerseits die Messebesucher und Schildkrötenfreunde mit kostengünstigen und wertvollen Informationen sowie wichtigen Produkten versorgen, andererseits aber auch Einnahmen erwirtschaften, um die Kosten der Messebeteiligung in Grenzen zu halten. Als weiteren Schwerpunkt zeigten die engagierten Mitglieder der Sektion Ostschweiz dieses Jahr neben den Bildern von Biotopen aus dem Mittelmeerraum und artgerechten Freigehegen geeignete Futterpflanzen für mediterrane Landschildkröten, was bei den Besuchern auf reges Interesse stiess. Samenmischungen mit geeigneten Futterpflanzen für Landschildkröten waren auf dem Stand ein gerne gekaufter Artikel. (Siehe auch Newsletter Nr. 6 auf http://www.sigs.ch/downloads/sigsnewsletternr6de.pdf). An beiden Messetagen waren je zehn Helferinnen und Helfer anwesend, darunter wiederum einige aktive Jugendmitglieder. Sie konnten während der ganzen Ausstellungszeit unzählige interessierte Besucher über die artgerechte Haltung dieser faszinierenden Tiere und über weit verbreitete Fehler orientieren. Zumeist interessierten sich die Besucher für Themen wie Fütterung, Winterstarre, Frühbeetkasten, Wärmelampen etc. Stark beachtet wurden auch die Vorträge Hans-Dieter Philippen, der auch einen Bücherstand betrieb sowie Ursula Eggenschwiler, die der grossen Zuhörerschaft wieder einmal, mitten im Schildkrötengehege stehend, die wichtigsten Grundsätze der Schildkrötenhaltung eindrücklich vermittelte. Trotz des teilweise sehr schlechten Wetters kamen über das Wochenende mehr als 19'000 Besucher an die Animalia und der Verkaufsstand wurde rege besucht. Nicht zuletzt stellt die jährlich wiederkehrende Veranstaltung an der Animalia auch für die Sektionsmitglieder ein schönes Erlebnis dar, das mit interessanten Gesprächen unter Kollegen und Kolleginnen die übrigen Vereinsaktivitäten bereichert. Weitere Bilder sind auf der SIGS-Website abrufbar: http://www.sigs.ch/ostschweiz_infotage.aspx Tag der offenen Türe bei der Schildkröten Auffangstation in Büron Anlässlich des Weltschildkrötentages vom 23. Mai, öffneten die Betreiber die Türen der Schildkröten-Auffangstation in Büron zur freien Besichtigung. Das Interesse der Bevölkerung war sehr gross, so konnten über 500 Besucher begrüsst werden. 7

Aus der ganzen Schweiz kommen nicht mehr erwünschte oder herrenlose Schildkröten in die Auffangstation Büron, welche von der Sektion Zentralschweiz betrieben wird. Roger Limacher, der ehrenamtliche Leiter der Station, arbeitet täglich mehr als eine Stunde in der Auffangstation. Er wird dabei von einigen Freiwilligen unterstützt. Besonders aufwendig ist das Reinigen der zahlreichen Becken der Wasserschildkröten. Gründe, dass Schildkröten in die Auffangstation gelangen, gibt es verschiedene. Die als niedliche kleine Tierchen in der Zoohandlung gekauften Schmuckschildkröten entwickeln sich zu tellergrossen, gefrässigen Tiere, die ohne aufwendige Filterung das Beckenwasser in kürzester Zeit in eine stinkende Brühe verwandeln und deshalb bald einmal nicht mehr erwünscht sind. Oft müssen ältere Menschen Ihre Lieblinge abgeben, da sie sich altersbedingt nicht mehr um die sehr alt werdenden Schildkröten kümmern können. Zurzeit leben ca. 50 Schildkröten in der Auffangstation und warten auf ein neues Zuhause. Vergangenes Jahr konnten 52 Wasserschildkröten und 24 Landschildkröten platziert werden, welche künftig in artgerechten Gehegen oder Teichen gepflegt werden. Weitere Bilder auf http://www.sigs-zs.ch/cms/index.php?option=com_rsgallery2&itemid=12. 8

Veranstaltungstipps aus den Sektionen Sektion Zürisee 6. - 14. Oktober 2012: Schildkröten-Infotage in KNIES Kinderzoo in Rapperswil. Jeweils von 09:00-17:00 Uhr beantwortet das Beratungsteam der SIGS Sektion Zürisee Ihre Fragen rund um das Thema art- und tiergerechte Schildkrötenhaltung. Ausserdem kann im Kinderzoo eine von der Sektion Zürisee erstellte Musteranlage für Land- und Sumpfschildkröten sowie ein Aufzuchtterrarium besichtigt werden. Details auf http://www.sigs.ch/zuerisee_infotage.aspx Herzliche Grüsse Stefan Kundert, SIGS-Webmaster Möchten Sie den SIGS-Newsletter nicht mehr erhalten, dann klicken Sie bitte auf den nachfolgenden Link, welcher Sie zur An-/Abmeldemaske auf der SIGS-Website weiterleitet. Dort können Sie das kostenlose Newsletter-Abo bequem abbestellen. Newsletter abbestellen 9