- Seite 1 von 9 - FWS Vereinsversammlung vom 18. April 2012 Jahresbericht des Präsidenten, Dr. Peter Bieri, Ständerat ZG Der Jahresbericht ist in drei Abschnitte gliedern: 1. Umfeld 2. Rückblick auf das Geschäftsjahr 2011 3. Ausblick 1. Umfeld Der 11. März 2011 hat die Energieszene in der Schweiz verändert. Das fürchterliche Erdbeben vor der japanischen Küste löste eine 25 Meter hohe Flutwelle aus, welche mitverantwortlich für die Havarie der Atomkraftwerke in Fukushima war. In der Folge wurden auch die AKWs in der Schweiz auf den Prüfstand genommen. Am 25. Mai 2011 gab Bundesrätin Doris Leuthard bekannt, dass sich der Bundesrat für den Ausstieg aus der Atomenergie entschieden hat. Bundesrätin Doris Leuthard, anlässlich der Medienkonferenz vom 25.5.11
- Seite 2 von 9 - Gemäss diesem Entscheid dürfen keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden und die bestehenden Atomkraftwerke würden am Ende ihrer Betriebsdauer vom Netz gehen. Das erste Atomkraftwerk würde demnach 2019 die Produktion einstellen, das letzte 2034. 2019 soll Beznau I abgeschaltet werden. Beznau II und Mühleberg sollen 2022 folgen, Gösgen 2029 und Leibstadt 2034. Stromlücke und explodierende Strompreise wurden kolportiert. Swissgride gab Ende 2011 bekannt, dass die Strompreise im Jahr 2012 um durchschnittlich 2 % sinken würden. Dies bestätigen mehrere Elektrizitätswerke. Samuel Leupold von der BKW Energie AG berichtete gar am 27. März 2012, dass die BKW Strom mit negativen Preisen einkaufen konnte. Es darf festgestellt werden, dass vieles in Bewegung und günstig für elektrisch betriebene Wärmepumpen ist. Quelle: BFS Die Energiepreisentwicklung ist für Wärmepumpen grundsätzlich positiv. Die Heizoel- und Erdgaspreise zeigen eine deutliche Verteuerungstendenz, während die Strompreise (gelbe Kurve) eher stabil bleiben.
- Seite 3 von 9-2. Rückblick auf das Geschäftsjahr 2011 Verkaufszahlen WP pro Jahr Im Geschäftsjahr 2011 wurden zum dritten Mal weniger Wärmepumpen als im Vorjahr verkauft, nämlich 18 905 Stück. Die statistischen Zahlen mussten gegenüber der Veröffentlichung in der Mitglieder Information 2/2012 nach unten korrigiert werden, weil sich bei der Erhebung durch GebäudeKlima Schweiz Fehler eingeschlichen haben. Im Jahr 2010 wurden 20'044 Wärmepumpen verkauft und im Jahr 2009 deren 20 595. Es gilt zu bedenken, dass im Jahr 2009 mit dem Konjunkturförderprogramm des Bundes rund 1 110 Wärmepumpenanlagen zusätzlich gefördert und wurden. Es zeigt sich, dass Wärmepumpenverkäufe keine Selbstläufer sind und dass alle Beteiligten an der Energieszene die Erreichung des bundesrätlichen Ziels von 400 000 installierten Wärmepumpen im Jahr 2020 gemeinsam und verstärkt anvisieren müssen. Bedauerlicherweise ist die Statistik für die Erdwärmesonden noch nicht erstellt. Diese wird die Geschäftsstelle mit der nächsten Mitglieder Information bekannt geben. Das Geschäftsjahr 2011 war das erste Jahr ohne Globalbeiträge des BFE, Programm EnergieSchweiz. In einem sehr detaillierten Prozess wurden die Anpassungen innerhalb der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz
- Seite 4 von 9 - vorgenommen. Erfreulicherweise sind die Wärmepumpenexperten aus den Kreisen der Hersteller/Lieferanten, Bohrfirmen, Energieversorgungsunternehmen, Installateure und Planer in der FWS zusammen geblieben und stellen so das Kompetenzzentrum und Sprachrohr für Wärmepumpenanwendungen dar. Der Vorstand erfuhr in einer Position eine Änderung. Herbert Giger von der BKW FMB wurde anlässlich der ausserordentlichen Vereinsversammlung vom 26. Oktober 2011 an Stelle von Daniel Dähler BKW FMB in den Vorstand gewählt. Vorstand FWS - Präsident: Dr. Peter Bieri, Ständerat - Vizepräsident: Giorgio Lehner, EKZ - Ruedi Mattenberger, Fritz Krebs + Co. AG - Alex Nietlisbach, AWEL Kt. Zürich - Martin Bettler, Romande Energie (GV 2005) - Marco Andreoli, CTA AG (GV 2005) - Stefan Berli, Foralit AG, (GV 2006) - Peter Betz, VSE (GV 2008) - Ernst Reolon, Koster AG (GV 2008) - Christoph Schär, suissetec (GV 2009) - Markus Giger, AlphaInnotec AG (GV Herbst 2010) - Herbert Giger, BKW FMB Energie AG (GV Herbst 2011) Leider hat Dr. Richard Phillips das Bundesamt für Energie auf Ende September 2011 verlassen. Der Nachfolger Marc Muller betreute das Dossier Wärmepumpen bei EnergieSchweiz nur wenige Wochen. Per 1. Februar 2012 übernahm Frau Rita Kobler das Dossier. Beauftragte der FWS - Geschäftsführer, Stephan Peterhans von Peterhans Partners GmbH - Leiter Geschäftsstelle, Antonio Milelli von MKR Consulting AG - Buchhaltung, Arianne Seewer von MKR Consulting AG - Leiter Infostelle Bern, Franz Beyeler von MKR Consulting AG - Leiter Infostelle Yverdon, André Freymond von Info Pac Sarl - Leiter Infostelle Tessin, Milton Generelli, SUPSI - Leiter Aus-/Weiterbildung, Peter Blaser von Blaser Consulting GmbH - Qualitätssicherung, Peter Hubacher von Hubacher Engineering GmbH - Leiter Gütesiegel Kommission WP, Peter Egli von PEC, Peter Egli Consulting GmbH - Leiter Gütesiegelkommission EWS, Walter Eugster von Polydynamics GmbH - Normen und Technik, Thomas Afjei von Eutacon GmbH
- Seite 5 von 9 - Erfreulicherweise konnte auch im Jahr 2011 mit den gleichen Beauftragten wie im Geschäftsjahr 2010 zusammen gearbeitet werden. Dies ist bemerkenswert, weil sich durch den Wegfall der Globalbeiträge des BFE zum Teil deutlich veränderte Aufträge ergaben. Dieser Umstand ist auch den Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2011 zu entnehmen. Den Eckwerten im Geschäftsjahr 2011 stehen folgende Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2010 gegenüber: In CHF GJ 2011 GJ 2010 Betriebsertrag 1 554 439.25 1 913 330.25 Betriebsaufwand 1 522 184.15 1 838 045.47 Bildung Delkredere - 26 200.00 14 200.00 Jahresgewinn 6 055.10 89 484.78 Vereinsvermögen 247 242.35 241 187.25 Details können ab Ende April 2012 auf der FWS Webseite eingesehen und herunter geladen werden. Informationsstelle Bern, Yverdon und Tessin Mit stark reduzierten Budgets wurden Endverbraucher, Studenten und Mitglieder informiert und beraten. Noch immer werden Fragen zur Wärmepumpentechnik gestellt, zu möglichen Anwendungen, zu Förderbeiträgen und zu Qualitätsmerkmalen. Vor allem die neutrale Auskunft und die Bestätigung von Information von zweiter Hand sind nach wie vor sehr geschätzt. Die zentrale Auskunftsstelle von EnergieSchweiz hat sich bei der Arbeit der FWS kaum bemerkbar gemacht. Es kann festgestellt werden, dass die Frequenz bei den Informationsstellen konstant geblieben ist. Aus- und Weiterbildung Im Ressort Aus- und Weiterbildung konnten 941 Manntage (Vorjahr 475 Manntage) Ausbildung durchgeführt werden. An dieser Stelle gilt es dem scheidenden Ressortleiter Peter Blaser mit seinem Stellvertreter Peter Hubacher
- Seite 6 von 9 - und den Referenten zu danken. Georges Guggenheim hat am 1. Januar 2012 die Leitung des Ressort Aus- und Weiterbildung übernommen. Links Peter Hubacher, rechts Peter Blaser Das Kursangebot konnte dank grosser Unterstützung durch EnergieSchweiz mit Kursen zu den Themen Schalltechnik und Planung von Erdwärmesondenanlagen ergänzt werden. Zudem hat das Ressort in enger Zusammenarbeit mit der BKW FMB einen Kurs Wärmepumpen + Solar entwickelt und durchgeführt. Messe Umbauen Sanieren Zürich, Gütesiegel Wärmepumpen
- Seite 7 von 9 - Gütesiegel für Wärmepumpen Wo immer die Gelegenheit vorhanden war, wurde auf die Qualität, Betriebssicherheit und Effizienz von Wärmepumpen hingewiesen. Die Konsumenten stützen sich gerne auf das Gütesiegel. Während dem Geschäftsjahr 2011 wurden 42 Gütesiegel erteilt. Das Gütesiegel ist ausserordentlich gut positioniert und mit der europäischen Wärmepumpenvereinigung konsolidiert. Der Leiter der Gütesiegelkommission Peter Egli hat zudem das Projekt Vollzugskontrollen mit den Kantonen und das Projekt Minergiemodul erfolgreich bearbeitet. Messe Umbauen Sanieren Zürich, Gütesiegel Wärmepumpen Gütesiegel für Bohrfirmen Von gleich hoher Bedeutung wie bei den Wärmepumpen ist die Qualitätssicherung bei den Bohrunternehmen. Per Ende 2011 sind 46 Unternehmen zertifiziert (Vorjahr 49). Zusätzlich zu den Arbeiten im Zusammenhang mit den Audits, Beratungen, Weiterentwicklung des Gütesiegelreglements, Konzepterarbeitung für die Unterstützung der Kantone im Vollzug, führte der Leiter der Gütesiegelkommission Walter Eugster 58 Feldaudits bei Bohrequipen durch.
- Seite 8 von 9 - Des Weiteren bearbeitete die FWS das Dossier GAV / FAR. Neben mehreren Sitzungen mit den Bohrfirmen und dem eingehenden Studium von zwei Gerichtsurteilen zusammen mit dem FWS Präsidenten, fand eine Grundsatzdiskussion mit drei grossen Bohrunternehmen statt. Dabei wurde festgestellt, dass sich die FWS mit Technik und Qualitätssicherungsfragen und nicht mit Fragen zu Arbeitsverträgen und dergleichen zu befassen hat. Im Übrigen wäre für die Veränderung von gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen nicht die FWS sondern der Bundesrat zuständig. Wärmepumpendoktor Der Wärmepumpendoktor bearbeitete während dem letzten Jahr rund 50 Fälle. Zum Teil mussten Expertisen gemacht werden, deren Aufwand separat in Rechnung gestellt wurde. Es zeigten sich zwei Hauptgruppen von Fragestellungen, zum einen Fragen im Zusammenhang mit Schall und zum anderen im Zusammenhang mit der Hydraulik. Die Erkenntnisse fliessen in die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten ein. Übrige Ressorts und Aktivitäten Die FWS Mitglieder Information, die ausschliesslich für FWS-Mitglieder bestimmt ist, wurde im vergangenen Jahr 5 Mal verfasst. Sie berichten über die laufenden Aktivitäten und Aktualitäten. Die FWS Mitglieder Information ergänzt den Jahresbericht in idealer Weise. Neue Webseite ab.1.3.2012
- Seite 9 von 9 - Das Projekt Release Webseite konnte für die deutsche Sprache ebenfalls abgeschlossen werden. Die Aktivitäten International konzentrieren sich auf die Mitarbeit in der Kommission Qualitätssicherung der EHPA. Es geht dabei darum, dass die Mitglieder der EHPA nach einheitlichen Reglementen und Massstäben arbeiten und dass wir die Entwicklungen in diesem Bereich mitbestimmen können. Gleiches gilt im Bereich Normen und Technik. Damit die Wärmepumpenbranche auch in den politischen und behördlichen Umfeldern gehört wird, werden die Kontakte zu den kantonalen Energiefachstellen, zu Parlamentarier während Sessionsanlässen und zum Bundesamt für Energie mit dem Programm EnergieSchweiz aktiv unterhalten. 3. Ausblick Im laufenden Geschäftsjahr konzentrieren wir uns auf die Weiterführung des Erfolges mit der Aus- / Weiterbildung sowie der Qualitätssicherung. Wir erweitern und festigen die Zusammenarbeit mit den Kantonen und sind engagiert bei der Akquisition von neuen Mitgliedern in den Kategorien Fachpartner, EVU und Kantone. Von speziellem Interesse ist auch das Ausarbeiten von gemeinsamen Projekten mit dem Programm EnergieSchweiz. Abschliessend danke ich den Vorstandsmitgliedern, den Ressort-, Informationsstellen- und Kommissionsleitern für die kompetente und kooperative Zusammenarbeit sowie der Geschäftsstelle für den wertvollen Rückhalt. Bern, 18. April 2012 Peter Bieri, Ständerat ZG Präsident FWS