Grundlagen. R e f l e x m e d i z i n. R e f l e x o t r o n Teil 3



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J. G. Smit Grundlagen der R e f l e x m e d i z i n mit dem R e f l e x o t r o n Teil 3

1985, überarbeitet 1992 Dr.-Ing. Jan Gerhard Smit Dresden Der industrielle Nachbau Reflex-Stimulator TuR RS 45, RS 46 und Reflexotur 450 wird hergestellt vom VEB Transformatoren und Röntgenwerk Hermann Matern Dresden Overbeckstr. 30 DDR 8030 Dresden Betriebsteil DDR 1406 Hohen Neuendorf Berliner Str. 60 II

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 1 Pro und Kontra der Akupunktur... 3 Kontra der Akupunktur... 3 Pro der Akupunktur... 6 Folgerung... 7 Grundprinzip der Anwendung... 8 Anwendungsbereich... 9 Erweiterung der Anwendungsbereiche... 10 Grundlagen der Reflexmedizin... 11 Diagnostik und Therapie... 11 Kopplung der Organsysteme... 11 Heilmassagen... 13 Akupunktur... 13 Reflektorische Zonen und Punkte... 17 Akupunkturpunkte 18 Bindegewebszonen 18 Erb-Punkte 18 Hautveränderungen 18 Head-Zonen 19 Mackenzie-Zonen in der Bauchmuskulatur 19 Maximalpunkte für verschiedene Erkrankungen 19 Nervenpunktmassage 19 Periostpunkte 20 Reflexzonen 20 Segmentale Innervation 20 Segmentale Zonen der Tiefenschmerzsensibilität. 20 Triggerpunkte 20 Reflexmedizinische Verfahren... 21 Muskulatur und innere Organe... 21 Zusammenhang Halswirbelsäule - Zähne - Zehen... 22 Das Reflexotron mit neuem Wirkprinzip... 22 Herkömmliche Verfahren der Elektrostimulation... 22 Wirkungsmechanismus des Reflexotrons... 25 Grundgedanke... 25 Störungen von außen... 25 Störungen von innen... 26 Störfelder... 27 Narben 27 Zahnherde 27 Zusammenfassung... 28 Nachtrag... 31 Anhang... 32 Literaturverzeichnis... 47 III

Verzeichnis der Bilder Bild 1 Ersatzschaltbild der Reaktionsstelle... 6 Bild 2 Regelkreis des Pupillenmechanismus... 31 Bild 3 Eigen-, Fremd-, Axonreflexe... 32 Bild 4 Kopplung der Organsysteme... 33 Bild 5 Bindegewebszonen... 34 Bild 6 Head-Zonen... 35 Bild 7 Hautveränderungen bei chronischen Lebererkrankungen... 37 Bild 8 hyperalgetischen Zonen bei abdominalen Erkrankungen... 38 Bild 9 segmentale Zonen der Tiefenschmerzsensibilität... 39 Bild 10 Muskuläre Maximalpunkte nach Kohlrausch... 40 Bild 11 Innervation der Prostata und verschiedener Muskeln... 41 Bild 12 Zusammenhang von Fußpunkten, Ohrpunkten und der Wirbelsäule... 42 Bild 13 Organreflexe... 43 Bild 14 Zusammenhang Zähne -Zehen... 44 Bild 15 Adler-Langer-Druckpunkte... 45 Bild 16 Ableitung der Zwei-Punkte-Messung... 46 Verzeichnis der Tafeln Tafel 1 Betrachtungsweisen der Medizin in den westlichen und östlichen Kulturkreisen... 4 Tafel 2 Reflexmedizinische Verfahren... 13 Tafel 3 Religiöse Zeremonie des Islams... 22 Tafel 4 Unterschiede zur herkömmlichen Reizstromtechnik... 24 Tafel 5 Wirkung äußerer Störungen... 26 IV

Vorwort Mit dem Reflexotron wird ein neues, nichtinvasives reflexmedizinisches Wirkprinzip der Elektropunktur vorgestellt, welches gegenüber den bekannten Verfahren wesentliche Vorteile besitzt, da es direkt in das Informationssystem des Organismus eingreift. Es ist das erste nichtinvasive, nebenwirkungsfreie Verfahren, welches sofort nach jedem Einzelimpuls von kleiner 0,2 sec Dauer von Arzt und Patient kontrollierbar ist. Das Verfahren geht weit über die Akupunktur hinaus, ohne daß Nadeln eingestochen werden müssen. Die Gesamttherapiezeit bei der Anwendung von Regeln der Akupunktur liegt bei 1 bis 2 Minuten. Pro Reaktionsstelle werden 0,5 sec. gegenüber den bisherigen Zeiten von 3 30 min benötigt Die Behandlung falscher Punkte ist vollkommen wirkungslos, so daß auch Anfänger gefahrlos mit dem Gerät arbeiten können. Iatrogene Schäden sind ausgeschlossen. Die Wirkung ist das erste Mal in der Medizin eindeutig reproduzierbar nachweisbar! Es kann ein großer Teil der im steigenden Maße vorkommenden chronischen, d.h. bisher nicht heilbaren, Schmerzen gebessert oder geheilt werden. Die zielgerichtet Anwendung des Selbstreparatursystems des menschlichen Organismus und der direkte Eingriff in gestörte Regelsysteme ist den Medizinern in der Anwendung bisher unbekannt und kann jetzt mit dem Reflexotron erforscht und beurteilt werden. Das Verfahren ist Biokybernetikern, Biologen, Physiologen, Regelungstechnikern voll verständlich. Die, in der Regel sofortige, reproduzier- und kontrollierbare Antwort des Organismus auf einen Therapieimpuls mit dem Reflexotron ermöglicht dem Arzt bei Nichtwirksamkeit sofort sein diagnostisches und therapeutisches Konzept neu zu überdenken. Er braucht nicht mehrere Wochen zu warten, bis z.b. eine längere Pharmaka-, Ultraschall oder Reizstrombehandlung abgeschlossen ist. Zur Unterstützung der Behandlung ergeben sich Methoden der Selbstbehandlung durch Mikropressur als qualitative Weiterentwicklung der Akupressur und Fußreflexzonenmassage. Dazu eignen sich isometrische Dehnübungen und Stretching, Therapie über Reaktionsstellen am Ohr, am Fuß und am Körper Die Schulmedizin greift am Ort der spontanen Beschwerden an. Die Reflexmedizin wirkt am effektivsten, wenn die Therapie an einem weit entfernten Ort definiert angesetzt wird. Dies ergibt sich aus dem Prinzip, daß nie ein Organ allein erkrankt, sondern daß der ganze Organismus gestört ist. Der Mensch ist zu behandeln und nicht die Krankheit. Dieses Prinzip erfordert ein Umdenken, um die sich daraus ergebenden Möglichkeiten effektiv in Verbindung mit der Schulmedizin einsetzen zu können. Es ist heute Stand der Wissenschaft, daß z.b. kranke Zähne Störungen an anderen Stellen des Organismus auslösen oder an der Heilung hindern. Die Störfeldbehandlung von Zähnen, Narben usw. läßt sich mit dem Reflexotron gut und schnell durchführen. Das Interesse an der Diagnostik und Therapie mit dem Reflex-Stimulator TuR RS45 ist im Begriff zu steigen. Die vorliegende Arbeit soll diese Tendenz unterstützen und Ärzte verschiedener Fachdisziplinen in die Lage versetzen, neue therapeutische Möglichkeiten anzuwenden, weiter zu entwikkeln und zum Wohle der Patienten anzuwenden. Warum sind ein Umdenken und neue Verfahren in der Behandlung von Krankheiten notwendig? 1

1928 schreibt Friedrich Wolf 1, berühmter Naturheilarzt und Schriftsteller: Die ärztliche Wissenschaft befindet sich heute in einem stürmischen Umbildungsprozeß, in einer Vertrauenskrise, die nicht bloß psychologische, sondern sachliche Gründe hat. Viele Hunderttausende Kranke laufen heute von den Ärzten weg zu den Kurpfuschern. Die ärztliche Wissenschaft befindet sich eingestandener Maßen in einer schweren Vertrauenskrise. Friedrich Wolf zitiert den bedeutenden Chirurgen August Bier. Vor jedem Loche des menschlichen Körpers lauert ein Spezialist, der sich von dem übrigen, dem ganzen Menschen, mehr und mehr entfremdet und schließlich nur noch Techniker, vielleicht sogar Meister der Technik, aber kein Arzt mehr ist. 2 Diese sich exakt nennende Wissenschaft ist im höchsten Maße unlogisch; denn sie betrachtet das Leben nur von der einen Seite, die es mit dem unbelebten gemein hat, geht aber vollständig am eigentlichen Wesen des Lebens vorbei. 3 Erstaunlich ist es auch, aus welch kümmerlichen Resten zerstörter tuberkulöser Gelenke der Körper brauchbare neue herstellen kann, wenn nur der Chirurg mit seinen Instrumenten davon bleibt und der Natur die Heilung überläßt. 4 50 Jahre später heißt es im 6. Bericht der WHO über die Weltgesundheitslage von 1973-1977: Der rapide Fortschritt in den letzten Jahren, sowohl im biologischen Wissen, wie in medizinischer Technologie geht nicht mit einer Verbesserung der Weltgesundheitslage parallel. Es klafft eine vielleicht immer größer werdende Lücke zwischen den medizinischen Möglichkeiten einerseits und der Verhütung und Heilung von Krankheiten andererseits. 5 An diesem Stand hat sich bis heute kaum etwas geändert. Im Gegenteil, verschiedene ausgerottete Krankheiten kehren wieder zurück. Bakterien und Viren sind resistent gegen Antibiotika geworden, die Natur läßt sich nicht überlisten. Jede ökologische Nische wird wieder besetzt. Der steigende Medikamentenverbrauch mit seinen Nebenwirkungen zwingt uns zum Suchen nach Möglichkeiten die Natur in ihrem Bestreben, Defekte selbst auszuheilen, zu unterstützen. Dazu gehören nicht nur die Heilpflanzen, sondern auch die Nutzung des Selbstheilungssystems des Organismus und die Klärung der Frage warum werden wir krank. Die Zunahme der Krankheiten beruht u.a. auf dem Wohlstand, auf der ungesunden Lebensweise und Ernährung. Im Mittelalter führte das nur? zum Zipperlein, d.h. Gicht und Arthritis. Schon vor 2300 Jahren lehrte Hippokrates: Die Krankheiten überfallen uns nicht wie aus heiterem Himmel, sondern sind Folgen fortgesetzter Sünden wider die Natur. 6 Auf allen Kontinenten wurden aus Beobachtungen der Natur die verschiedensten Verfahren zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten entwickelt, die trotz aller Versuche diese als Scharlatanerie abzutun, sich über Tausende von Jahren erhalten haben. Das Verständnis der reflexmedizinischen Zusammenhänge zwischen Muskulatur und inneren Organen und allen anderen Organsystemen ermöglicht über die Auswertung dieser Verfahren neue Anwendungsmöglichkeiten zur effektiven Heilung und zur Prophylaxe mit einem Minimum an Pharmaka. Die sofortige Anwendung des Reflexotron nach den Kenntnissen der Akupunktur ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten. Dresden, Juli 1985 Dr.-Ing. Jan Gerhard Smit 2

Pro und Kontra der Akupunktur Da die Punkte der Jahrtausende alten Akupunktur zum komplexen System der Reflexpunkte und -zonen gehören, möchte ich an den Beginn meiner Darlegungen einige Bemerkungen zum Pro und Kontra der Akupunktur stellen. Kontra der Akupunktur Das entstandene Kontra ist auf eine Reihe prinzipieller Verfahrensfehler bei der Anwendung und bei der Nachprüfung der Methode entstanden. Einige der wesentlichen Fehler sind: Die Akupunktur stammt als Erfahrungsheilkunde aus einem anderen Kulturkreis mit einer ganz anderen Betrachtungsweise. Grundsätzlich wird bei einer Erkrankung, im Gegensatz zur organbezogenen Schulmedizin, stets der gesamte Organismus als gestört angesehen, was wir mit kybernetischen, reflexmedizinischen Methoden auch reproduzierbar prüfen können. Je nachdem, von welchem Gesichtspunkt aus man ein Problem betrachtet, kommt man zu unterschiedlichen Lösungen. Je genauer man betrachtet, um so größer wird der Unterschied. Das heißt aber nicht, daß eine der Ansichten falsch ist. Die Betrachtungsweisen führen einfach zu einem anderen Herangehen an die Lösungen der Probleme, in diesem Fall zur Diagnostik und Therapie. Die Lösungen kann man nicht zur Deckung bringen, sie widersprechen sich aber nicht. Das ist ein gesetzmäßiger Vorgang, der in allen Wissenschaftsdisziplinen, auch in der Technik und innerhalb der Schulmedizin zu unterschiedlichen Lösungen für ein bestimmtes Problem führt. Jede Theorie hat ihr Einsatzgebiet und Grenzen ihrer Anwendung. Betrachten wir, aus einem anderen Aufgabengebiet, das Problem ein Loch in ein Material einzufügen. Ein Loch ist ein von Material umgrenztes Nichts. In der Regel ist der erste Gedanke, das Loch zu bohren, d.h. ein physikalischer Vorgang. Diese Technik ist sehr alt, denn die erste Steinbohrmaschine ist seit ca. 5000 Jahren bekannt. Zu diesem Zeitpunkt entstand auch die Akupunktur als ein kybernetisches, reflexmedizinisches, ganzheitliches Verfahren. Der Wissenschaftszweig Kybernetik war noch nicht beschrieben. Naturgesetze gelten aber unabhängig davon, ob wir diese erkannt haben oder nicht. Die 1948 von Wiener beschriebene Kybernetik untersucht die Prozesse der Regelung und Informationsverarbeitung in sich selbststeuernden Systeme, wie es die Natur, damit der Mensch, sowie die Gesellschaft ist. Die Neurokybernetik bezieht sich auf lebende Systeme. Der physikalische Vorgang Bohren hat aber Grenzen, die sich z.b. erst 5000 Jahre nach seiner Erfindung erkennen lassen. Das Material wurde immer härter, die Löcher immer kleiner, das Material immer dünner. Unter diesen Randbedingungen kam man zu einer grundsätzlich anderen Lösung, in dem man die Löcher nicht mehr bohrte, sondern ätzte, ein chemisches Verfahren. Dieses Verfahren wird in der Elektronik zur Herstellung von Leiterplatten mit photochemischen Mitteln angewendet. Es wäre aber sinnlos, nun alle Löcher ätzen zu wollen. Es gibt auch andere Verfahren, z.b. Funkenerosion. Im ersten Fall wurde die Physik mit allen seinen Unterdisziplinen benötigt, im zweiten Fall die Chemie. Trotzdem mußten beide Disziplinen zusammenarbeiten. Hätten nun die Physiker sich analog so verhalten, wie verschiedene Mediziner bei der Beurteilung der Akupunktur, so hätten sie behauptet, das (chemische) Ätzen von Löchern geht überhaupt nicht, da das in den Grundlagen der Physik nicht enthalten ist. Die organbezogene Schulmedizin versucht mit Pharmaka chemisch zu heilen und die Akupunktur chemisch zu erklären. 3

Schon Hippokrates (460-374 v.chr.) betrachtete den Menschen im Krankheitsfall als Einheit. Der Fortschritt der Naturwissenschaften führte aber immer stärker zu einer Konzentration der Betrachtung der Organe. Vor rund 250 Jahren wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Revolution Körper, Geist und Seele getrennt, die bisher als Einheit betrachtet wurden. Die heutige Schulmedizin basiert auf der Zellularpathologie von Rudolf Virchow (1821-1902), nach der alle Krankheiten auf Störungen der Körperzellen bzw. ihrer Funktionen zurückzuführen sind. Die Entdeckung verschiedener Krankheitserreger und ihre Behandlung mit Antibiotika gaben ihm scheinbar Recht. Die Kenntnisse von den Naturheilkräften verschwanden. Der Schulmedizin wurde nun aber unterstellt, daß sie Krankheiten aber nicht Kranke behandle. Dieser Vorgang ist heute rückläufig. In der klassischen Medizin wird langsam die Einheit von Organismus und Umwelt und die Betrachtung des ganzen Körpers als Einheit wieder hergestellt. Auch das Reflexotron ist aus der Betrachtung eigentlich bekannter Fakten aus einem anderen Blickpunkt heraus entstanden, aus kybernetischer, regelungstechnischer, ganzheitlicher Sicht. In zunehmenden Maße ändern sich auch in unserem Kulturraum die Betrachtungsweisen in der Medizin (Tafel 1 Betrachtungsweisen der Medizin in den westlichen und östlichen Kulturkreisen), indem immer mehr der Gesamtorganismus, die Einflüsse der Umwelt, die Bewegungsabläufe usw. einbezogen werden. Es ist aber doch ein Unterschied, ob diese Betrachtungsweise schon mehrere tausend Jahre betrieben wird oder erst in historisch kurzem Zeitraum. westlich kausal-analytisch lokal-analytisch/newton Gedankliche Zerlegung des Menschen in Körper und Organe Körper und Psyche Körper und Umwelt der stofflichen Träger der Funktionen, also des Körpers, seiner Organe und seiner chemischen Zusammensetzung erst zu analysieren, um es dann zu erkennen Befundkranke Substratstörung pathologische Veränderungen Vorwiegende Beobachtung der Es wird versucht das Forschungsobjekt Beispiele: östlich holistisch, ganzheitlich/goethe induktiv-synthetisch Betrachtung des ganzen Menschen Körper und Seele als Einheit Einheit des Menschen in Mikro- und Makrokosmos der Funktionen, Bewegungsabläufe, Beziehungen der Funktionen zu biologischen, sozialen, kosmischen und physischen Vorgängen erst zu erkennen, um es dann zu beeinflussen Funktionsstörungen Migräne, Gastritis Befindungskranke Tafel 1 Betrachtungsweisen der Medizin in den westlichen und östlichen Kulturkreisen 4

Die wesentlichsten Unterschiede der Betrachtungsweisen der Medizin 7 in den westlichen und östlichen Kulturkreisen ergeben sich aus Tafel 1. Die westliche Medizin greift am Ort des spontanen Schmerzes an, sie behandelt die Auswirkungen mit direkter Therapie, Die östliche Medizin greift entfernt vom Ort des spontanen Schmerzes an, sie behandelt die Ursachen mit indirekter Therapie, Das Kontra der Schulmediziner ergibt sich aus: Die scheinbar mystisch verkleideten Regeln lassen sich mit einer organbezogenen Medizin nicht auf die westliche Betrachtungsweise übersetzen. Der entsprechende Schlüssel fehlt, da die zugehörige Philosophie für uns unverständlich zu sein scheint. Widersprüchliche Angaben verschiedener Autoren zur Lage und Wirkung der Punkte. Übersetzungsfehler. Der chinesische Begriff Organsystem, wurde nur mit Organ übersetzt u.v.a.m.. Damit wurde scheinbar die Akupunktur an die westliche organbezogene Schulmedizin angepaßt. Der wesentliche Unterschied beider Begriffe wurde ignoriert. Rezeptakupunktur. Diese widerspricht der Lehre der Akupunktur. Jeder Autor gibt für dieselben Symptome andere Punktkombinationen an. Anwendung der organbezogenen schulmedizinisch gestellten Diagnose (z.b. Migräne) ist nicht möglich. Es sind die Fülleund Leerezustände des gesamten Organismus festzustellen. Suggestive Effekte, wie diese bei jeder anderen Therapie vorkommen. Falsche schulmedizinische Vorstellungen über das Wesen der Meridiane. Es gibt kein körperliches Substrat, welches Punkte eines Meridians in einer geraden Linie verbindet. Diese gezeichneten Verbindungen sind genauso gedachte Verbindungen, wie die, welche die Sterne zu Sternbildern verbinden. Es ist eine Verschaltung des komplexen Nervennetzes über Wirbelsäule und Gehirn. Da die Meridiane auf nervaler Basis beruhen, können sie nur am lebenden, aber gestörten Organismus in ihren Zusammenhängen nachgewiesen werden und nicht am toten oder ungestörten. Der Verlauf eines Meridians ist auch nicht entlang eines Nervenstammes. Ungenaues Bestimmen der Punkte beim Therapieren, in Bezug auf Lage und Anwendung. Das Stechen mit einer Nadel ist noch lange keine Akupunktur. Fehlerhafte Vorstellungen über die Eigenschaften des Akupunkturpunktes - im Folgenden Reaktionsstelle genannt - mit fehlerhaften Aufgabenstellungen für Punktsuch- und Therapiegeräte. Die Annahme, daß die Reaktionsstelle wesentlich größer als 1 mm sind, führte zu Punktsuchgeräten mit zu großer Tastspitze. Punktsuchgeräte mit einer einstellbaren Schwelle der Anzeige und damit einer Ja-Nein- Aussage, führten in Verbindung mit weiteren einfachen Systemfehlern zur Fehlbestimmung der Reaktionsstelle. Fehlerhafte Interpretation von Meßergebnissen bei der Einführung der Elektropunktur nach Voll 8 Mitte der 60er Jahre, z. B. die Bestimmung des Durchmessers der Tastspitze aus der Aufnahme von Kennlinien der Abhängigkeit des Stromes vom Druck. Daraus ergab sich der größere Durchmesser der Tastspitze, die den Nerv nicht berührt. Als Folge hohe Ströme, lange Therapiezeiten. die Schlußfolgerung, daß die gesunde Spannung 0,87 V sei. die Annahme, daß an diesen Punkt nur der Hautwiderstand erniedrigt sei. 5

Bild 1 Ersatzschaltbild der Reaktionsstelle R 1 R 2 C Das Ersatzschaltbild der Reaktionsstelle, Bild 1, ist komplexer. Es besteht unter anderem aus einer Reihenschaltung eines Widerstandes R 1 mit einer körpereigenen Spannungsquelle U R. Ein kapazitiver Anteil R 2, C bestimmt das zeitliche Verhalten. R 1 ist der Widerstand der Nervenleitung. Im Falle einer Störung verändern sich alle Werte. Der mit dem Reflexotron eingeprägte Strom ist damit abhängig von der Stromrichtung, was beim Vorhandensein eines einfachen Hautwiderstandes nicht der Fall ist. Weiterhin enthält die Reaktionsstelle auch kapazitive Anteile, die z.b. beim Verfahren nach Croon 9 der Elektro-Neuraltherapie benutzt werden Die Kritik an der Elektropunktur nach Voll 8, daß die Meßwerte nicht reproduzierbar sind, ergibt sich aus der Tatsache, daß bereits die Meßströme eine Therapie darstellen können. Dabei ändert sich das elektrische Verhalten der Reaktionsstelle. Mißerfolge, wegen falscher Diagnose oder falscher Therapie, wie sie bei jedem Verfahren immer wieder vorkommen, wurden der Methode zugerechnet und nicht der Ursache. Anwendung der Akupunktur nach schulmedizinischen und nicht ganzheitlichen Diagnosen ohne genügende Kenntnisse Überprüfung der Methode mit schulmedizinischen, organbezogenen Kenntnissen. Aufgrund der unterschiedlichen Betrachtungsweisen ist dies ohne entsprechende kybernetische Ausbildung über die Regelmechanismen des Organismus gar nicht möglich. Ablehnung der Akupunktur, weil man prinzipiell dagegen ist oder weil man sie nicht verstanden hat. Ähnliche Fehldeutungen gab es in der Neuraltherapie 10 zur Wirkung der Lokalanästhetika. Die Erklärung, daß das Lokalanästhetika ein Potential von 90 mv hätte und daß bei der Injektion das Potential der Störstelle wieder aufgefüllt würde, ist wissenschaftlich nicht ganz richtig. Durch die Injektion entsteht erstens ein Verletzungspotential, wie beim Stechen mit einer Akupunkturnadel. Dieses Verletzungspotential verursacht einen Strom, der wegen des damit verbundenen Ionentransportes eine Änderung des elektrolytischen Verhaltens der Reaktionsstelle zur Folge hat. Gleichzeitig werden um die Injektionsstelle neue freie Ionen eingebracht, welche die Änderung des elektrolytischen Verhaltens weiter verstärken. Damit kann sich das Zellpotential wieder regenerieren und den Informationsaustausch der Nervenzellen wieder in Gang bringen. Die Störstelle erhöht damit ihr Potential. Das Ergebnis ist dasselbe, nur die Erklärung war nicht genügend. Pro der Akupunktur Die Akupunktur ist eine sehr wirksame Therapiemethode. Sie setzt vor der Anwendung allerdings eine umfassende spezielle Ausbildung und andere Diagnostik voraus. Ein Arzt erwarb in Ulan-Bator das Zertifikat der Mongolischen VR. Er mußte erst planmäßig 670 Stunden Ausbildung absolvieren, ehe er eine Nadel anfassen durfte. Erst nach dem Nachweis der genauen Kenntnis der Punkte in 14 Prüfungen durfte er nach weiteren 280 h praktischer Ausbildung mit der Nadel arbeiten. Die Akupunktur erfordert eine solide Ausbildung. Um den in der DDR stark wachsendem Interesse gerecht zu werden, führt die Arbeitsgemeinschaft Neuraltherapie, Arbeitsgruppe Akupunktur in der Gesellschaft für Klinische Medizin der DDR Lehrgänge durch. Die Arbeitsgemeinschaft tritt dafür ein, daß die Akupunktur nicht 6 R 1 U R

als losgelöste Monotherapie angewendet wird, sondern daß die Erkenntnisse der Neuraltherapie, der Manuellen Medizin und der Akupunktur eine wertvolle Ergänzung der Schulmedizin bilden. Mit dem Reflexotron lassen sich die Akupunkturpunkte und sofort die Wirkung der Therapie dieser Akupunkturpunkte an den entfernt liegenden Zielstellen nachweisen. Folgerung Die Auswertung der Kritiken an der Akupunktur, der Elektroakupunktur und Elektropunktur führte zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und damit zu dem neuen, schnelleren und effektiveren Wirkprinzip des Reflexotron, der ohne Umwege direkt in das gestörte Informationssystem des Organismus eingreift und vollkommen nebenwirkungsfrei arbeitet. Damit tritt aber keine Abwertung der Arbeit derer ein, welche die Pionierarbeit geleistet haben. Die Pionierarbeit ist eine notwendige Voraussetzung für neue Erkenntnisse. Der Erkenntnisstand nimmt eben gesetzmäßig mit der Zeit zu. Die Auswertung westlicher Verfahren um die Jahrhundertwende, fernöstlicher Verfahren und die Betrachtung aller bekannten reflexmedizinischen Verfahren aus einem anderen Blickwinkel und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse anderer Disziplinen, wie z.b. die Kybernetik, führen zwangsläufig zu einem Umschlag von Quantität in eine neue Qualität der Reflexmedizin in Diagnostik und Therapie. Aufgrund der Entdeckung des neuen Wirkprinzips, ergeben sich in Auswertung anderer Verfahren neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie, die weit über die Akupunktur hinausgehen und für viele chronisch Kranke eine Beseitigung oder Minderung ihrer Schmerzen bringen. Die einzelnen Handlungen sind sofort reproduzierbar von Arzt und Patient zu kontrollieren. Schulmedizinische Tastbefunde ändern sich sofort. Notwendig ist unbedingt, daß die wissenschaftlichen Voraussetzungen, biokybernetische und biologischen Kenntnisse des Aufbaus der Regelungssysteme des Organismus, in der Ausbildung der Mediziner enthalten sind. Es ist nicht sinnvoll Vorbehalte vorzutragen und zu diskutieren, warum etwas gar nicht gehen könnte. Notwendig ist, zu diskutieren wie man die neuen Erkenntnisse schnellstens zum Nutzen der Erhaltung der Gesundheit des Menschen einsetzen kann. 7

Grundprinzip der Anwendung Die Grundlage der Diagnostik und Therapie mit dem Reflexotron beruht auf dem Grundprinzip der Natur, daß alle ungestörten Prozesse im Organismus schmerzfrei ablaufen und bei Störungen des Gesamtorganismus dieser mit diskreten Veränderungen des Skelettes, der Haut, des Bindegewebes, der Muskulatur und des Periostes reagiert. Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem Schmerz, den der Patient spontan spürt und dem wesentlich früher einsetzenden Schmerz, den der Patient bei Berührung einer gestörten Reaktionsstelle spürt. Das Empfinden des Schmerzes ist unterschiedlich. Mit steigender Zunahme der Störungen und damit verbundener Abnahme der Durchblutung ändert sich die Antwort des Körpers bei Berührung oder Druck von angenehm über unangenehm, dumpf schmerzhaft bis scharf schmerzhaft, dann wird es ohne Berührung oder Druck von allein unangenehm bis schmerzhaft, erst vorübergehend, dann dauerhaft. Erst jetzt reagiert der Mensch und geht zum Arzt. Die unangenehme bis schmerzhafte Berührung läßt sich aber diagnostisch auswerten. Diese Veränderungen sind festzustellen durch Besichtigung der Änderung des Aussehens, der Haltung, der Motorik, Palpation wegen Druckdolenz und Hyperalgesie, Messung des elektrischen Verhaltens usw. als Blockierung von Wirbeln, Fugen und Gelenken, Veränderung des elektrischen Verhaltens von Haut und Hautpunkten und Hautzonen, bei gleichzeitiger Druckdolenz und/oder Hyperalgesie, Spannungsveränderungen in Haut und Unterhautzellgewebe, Veränderung des Bindegewebes, Quellungen und Dellungen, vasomotorische Veränderungen (Veränderung der Durchblutung, Dermographismus), Maximalpunkte, Tonuserhöhung der Muskulatur, umschriebene Muskelhärten (Myogelosen), Leberflecke, Fibrome, Fibromyom, Hämangiome, Vitiligo, Piloarrektion, Hidrosis, Besonders sei hier auf tastbare und elektrisch meßbare Spannungsveränderungen, Druckdolenzen und Hyperalgesien an Füßen, Händen und Ohren hingewiesen. Aufgrund der Konzentration und Zuordnung zu funktionellen Störungen in den Regelmechanismen erlauben sie einen raschen Überblick über das Geschehen im Organismus und ermöglichen gleichzeitig eine intensive Therapie über diese Punkte und Zonen. In der Mitte der eng umschriebenen Druckdolenz der Größe von ca. 1 cm Durchmesser liegt am Grunde einer Poreein hyperalgetischer Reaktionspunkt mit einem Durchmesser kleiner als 1 mm, der bei Behandlung seine Hyperalgesie verliert. Dieses Verhalten verweist auf einen Nervenendpunkt als Sensor und Reaktionsstelle. Diese Reaktionsstelle ist elektrisch meßbar und im Falle einer Störung elektrisch gegenüber dem Normalzustand verändert. Mit dem Reflexotron läßt sich diese Stelle genau suchen. Ohne das Gerät abzusetzen, wird durch kurzen Druck auf die Therapietaste mit einem einzigen Impuls sofort therapiert. Bei längerem Druck auf die Therapietaste schaltet das Gerät den Thera- 8

pieimpuls nach 0,2 bis 0,5 sec. ab. Strom und Zeit brauchen nicht eingestellt zu werden. Die Kontrolle der Wirkung erfolgt durch Beobachten des Aufleuchtens der Maximalanzeige, durch elektrische Messung der Reaktionsstelle in der Betriebsart Messen, durch eine Zweipunktemessung und durch Messung des Regenerationsverhaltens der Reaktionsstelle. Außerdem ist die Wirkung der Therapie durch Arzt und Patient sofort kontrollierbar, indem sich die Druckdolenz und andere Faktoren an der entfernt liegenden, reflektorisch verbundenen Stelle verändert haben. z.b. daß sich die Spannung eines Muskels deutlich verringert hat und die Beweglichkeit des Gelenkes gestiegen ist, der schulmedizinische Tastbefund sich geändert hat. Die Therapie ungestörter Reaktionsstellen zeigt keine Wirkung und ist wegen des äußerst geringen Stromes und der kurzen Wirkdauer des Impulses absolut unschädlich. Die Wirkung des Therapieimpulses tritt nur unmittelbar in der Reaktionsstelle ein, so daß wegen der rasch sinkenden Stromdichte im Organismus eine Wirkung an anderen Stellen nicht eintritt. Die Therapiewirkung geschieht an einem Spalt oder einer Membran von kleiner als 100 nm Dicke nahe der Hautoberfläche. Durch Änderung des Membranpotentials infolge Ionenwanderung usw. der Reaktionsstelle wird die gestörte Übertragung körpereigener Nervenimpulse über die nervalen Verbindungen wieder in Gang gesetzt. Die Wirkung am Zielort - Organ, Muskel, Gefäß, Haut, Bindegewebe, Periost - tritt über die körpereigenen reflektorischen Verbindungen durch körpereigene Impulse ein. Damit werden die gestörten Grundregelvorgänge wieder in Ordnung gebracht. Anwendungsbereich Das Reflexotron kann bei fast allen funktionellen, reversiblen Störungen oder Erkrankungen eingesetzt werden. Funktionelle Störungen werden bereits erkannt, bevor diese dem Patienten bewußt geworden sind. Damit eignet sich die Reflexmedizin vorzüglich zur Prophylaxe, z.b. Mamma, Uterus, Ovar, Prostata, gastro-kardialer Komplex, Herz-Kreislauf, Hypertonie. Sehr gute Einsatzmöglichkeiten bestehen bei allen funktionellen Störungen des myofaszialen, ligamentären und artikulären Bereiches, also häufigen Erkrankungen denen eine Störung der Motorik und Bewegung vorausgeht, d.h. auch Depressionen. Eine Studie mit 123 Patienten mit Beschwerden verschiedener Genesen, die nach erfolgloser ambulanter und stationärer Behandlung nochmals klinisch und röntgenologisch diagnostiziert wurden, ergab: bei 75 % der Probanden mit durchschnittlich 3-4 Behandlungen á 1 bis 1,5 min verschwanden die Beschwerden. Dabei hatten 56 %, der Patienten bereits am ersten Tag eine Besserung von über 80 %! erlebt, die teilweise wieder funktionsbedingt nachließ, aber spätestens nach der 7. Behandlung waren alle Beschwerden verschwunden, d. h. bei allen Patienten, die dieser Therapie unterzogen wurden. 11 96 Patienten wurden ausschließlich mit dem Reflexotron behandelt. Genannt seien: Pseudoradikulärsyndrom der Wirbelsäule, Epicondylitis besonders Cervical- und Lumbalbereiches Tendovaginitis Schmerzen bei Gonarthrose Schmerzen nach Kontusion oder Distorsion Tietze-Syndrom 12 vasomotorischer und cervicaler Kopfschmerz Urgo-Symptomatik und -Inkontinenz akute und chronische Gastritis Colon irritable chronisch spastische Obstipation Coxalgie Suche und Therapie von Störfeldern 9

Weitere gute Ergebnisse zeigten sich bei Asthma ulcus cruis zystische Mastitis rheumatische Beschwerden Herz-Kreislauf-Beschwerden beim Krebs auftretenden Schmerzen Der Reflexotron kann somit in fast allen medizinischen Bereichen gut eingesetzt werden, besonders in Orthopädie, Sportmedizin Militärmedizin Physiotherapie Balneologie medizinische Grundbetreung Akupunktur Neuraltherapie Manuelle Medizin, zur vorbereitenden Entspannung der Muskulatur der zu behandelnden Wirbel, Allgemeinmedizin zur Beseitigung von Schmerzzuständen bei stumpfen Traumen, Wunden, Verbrennungen, zur Narbenbehandlung Heilgymnastik, Yoga zur Reduzierung des Zeitaufwandes im Anfangsstadium zur Ablösung aufwendige Massagen Psychiatrie zur Regulierung der veränderten Motorik Suchtbekämpfung (Adipositas, Alkohol, Rauchen, Tabletten, Drogen) Zahnmedizin Forschung zum reproduzierbaren Nachweis der reflektorischen Zusammenhänge im gestörten Organismus Erweiterung der Anwendungsbereiche Der Einsatz des Reflexotrons geht über die Anwendung nach den Regeln der Akupunktur weit hinaus. Über Reflexzonen und Reflexpunkte, Reizpunkte der Muskeln u.a. der verschiedensten Somatotopien und die verschiedensten Schmerzpunkte lassen sich sowohl die Verspannungen lösen als auch die Schmerzpunkte entspannen. Da alle Schmerzpunkte reflektorisch mit Störungen im Organismus verbunden sind, läßt sich durch die Beseitigung der Schmerzpunkte der gestörte Organismus beeinflussen. Störungen des Organismus, bei denen Regelkreise nach Wegfall der Ursache nicht von selbst wieder in die Normallage zurückkehren, lassen sich somit sofort beseitigen. Störungen, die aber infolge der Lebensweise zur Überlastung des Organismus geführt haben, lassen sich mindestens kurzfristig abstellen. Damit lassen sich pathologische Störungen von funktionellen Störungen trennen. Zur dauerhaften Heilung dieser Störungen sind die Ursachen zu beseitigen, die in der Überlastung des Organismus liegen, wie Umweltgifte, falsche Ernährung, falsche körperliche und geistige Haltung, Bewegungsarmut, Streß und erfordern die Kräftigung der atrophierten Muskulatur. 10

Grundlagen der Reflexmedizin Diagnostik und Therapie Unter dem Begriff Reflexmedizin sollen solche Verfahren verstanden werden, die über das Informationssystem des Organismus, d.h. Reflexzonen und Reflexpunkte, eine Diagnose der Störung ermöglichen und die über diese Reflexzonen und -punkte und andere Reflexmechanismen diese Störung korrigieren. Reflexmedizinische Methoden lassen sich aber nicht mit den Grundlagen und wissenschaftlichen Methoden einer auf einer völlig anderen (organbezogenen) Basis entstandenen Lehre erfassen, erklären und kontrollieren. Während es vor Jahrhunderten noch Universalgelehrte gab, die fast das gesamte, damalig bekannte, Wissen beherrschten, wird es durch die Fortschritten in den verschiedenen Wissenschaften immer mehr erforderlich, interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Jede Wissenschaft ist so umfassend geworden, daß ein Einzelner es nicht mehr überblicken kann. Selbst innerhalb eines Wissenschaftszweiges ist eine weitgehende Spezialisierung eingetreten. In der Medizin ist das deutlich durch die Organbezogenheit der Fachärzte. Prof. Drischel 13 erkannte, daß eine echte Kollektivarbeit der Biologen, Physiologen, Biochemiker, Mediziner, Psychologen, Techniker und Mathematikern notwendig ist. Im Vorwort der Vorträge zu den obengenannten Symposien stellt er aber fest: Die enthusiastischen Erwartungen, die in den 50 er Jahren in den Begriff Kybernetik allgemein geknüpft wurden, haben sich bei weitem nicht erfüllt. Es besteht eine große Kluft zwischen theoretischen Kybernetikern, Mathematikern, Ingenieuren, Systemtheoretikern und experimentell arbeitenden Biologen hinsichtlich Sprache, Konzeption, Interpretation und gegenseitigem Verständnis. Das Hauptproblem ist der Arzt, der die Lösung dieses und anderer Probleme fast völlig unmöglich macht, weil er in seiner Ausbildung keine Grundlagen über das Informationssystem des Organismus erhält, welches komplex den Organismus regelt und steuert. die schulmedizinische, organbezogene Theorie als das einzig wahre ansieht und seine Kenntnisse ganzheitlich kybernetisch umsetzen will, die Entstehung der organbezogenen Krankheit erforschen will, die in der Regel nicht organbezogen sondern ganzheitlich ist. Kopplung der Organsysteme Die Reflexmedizin geht von der Tatsache aus, daß es eine lokale Erkrankung nicht gibt, sondern daß stets der gesamte Organismus gestört ist. Auf dieser Basis haben sich schon in historischen Zeiten reflexmedizinische Heilmethoden herausgebildet. Deren Wirkungsmechanismen wurden in der westlichen Welt nicht verstanden oder falsch gedeutet. Deshalb und wegen fehlerhafter Anwendung zu mußten sie zu Mißerfolgen führen und wurden von den Ärzten abgelehnt. Sie wurden aber trotzdem von Spezialisten mit Erfolg angewendet und sind heute Teil der Physiotherapie. Abgesehen davon, daß die Schulmedizin einem ständigen Wandel unterliegt, hat jede Theorie Grenzen ihrer Anwendung, so auch meine. 11

Die Schulmedizin hat auf Grund ihrer organbezogenen Theorie ihr Optimum in der Unfallchirurgie und Notfallmedizin, d.h. für Befundkranke. Sie versucht die Symptome zu bekämpfen, aber nicht die Ursachen. Die Erfolge der Schulmedizin werden dadurch in keiner Weise geschmälert. Die Erkenntnisse auf diesen Gebieten sind aber heute qualitativ so weit gereift, daß ein Umschlag von Quantität in Qualität erfolgen muß. Die Phänomene müsse deshalb noch nicht bis in die letzten Einzelheiten erforscht sein. Das steht einer Anwendung aber durchaus nicht im Wege. In solchen Fällen und bei komplexen Systemen wendet man die in der Technik aus der Kybernetik bekannte Blackbox-Methode an. Eine Funktionseinheit wird als Blackbox (schwarzer Kasten) angesehen, bei dem das Verhalten der Ausgangssignale in Abhängigkeit der Eingangssignale beschrieben wird, d.h. das Übertragungsverhalten dieser Funktionseinheit. Dieses Übertragungsverhalten kann dann in Verbindung mit den übrigen Funktionseinheiten kybernetisch betrachtet werden. Der Ablauf innerhalb der Blackbox, z.b. die chemischen Vorgänge in dem Organ, braucht dabei nicht bekannt zu sein. Als Beispiel seien hier die biologischen Regelvorgänge genannt, die den gleichen Grundgesetzen wie in der Technik unterliegen und unter gleichen Gesichtspunkten beschrieben werden. Bild 2 Regelkreis des Pupillenmechanismus 14. Die biologischen Regelsysteme sind im Allgemeinen komplexer. Es handelt sich um Systeme der selbstorganisierten Suche des optimalen Regimes der Homöostase durch gegenseitige Verkopplung und Verstellung der Sollwerte der einzelnen Regelkreise. Mit Hilfe der Kybernetik und deren black-box-methode läßt sich die Wirkung des gesamten Systems untersuchen, ohne daß alle Vorgänge im Einzelnen bekannt sind, zumal die biologischen Vorgänge vielfältig sind. Eine Änderung der Ionenverteilung hat eine Änderung der Zellspannung und des osmotischen Druckes zur Folge. Durch die Ionenwanderung treten elektrochemische Vorgänge auf. Eine Beschreibung über das ganze System hinweg wäre aber zu umfangreich und nicht überschaubar. Bei der chemischen Übermittlung 15 der Reflexe wird die Erregung der sympathischen und parasympathischen Innervation durch elektrische Impulse auf das Ausführungsorgan durch die Ausschüttung von lokalen Wirkstoffen verstärkt. Die chemische Übertragung stellt somit einen Verstärkermechanismus dar. Damit läßt sich das System sowohl elektrisch, aber auch chemisch beeinflussen. Z.B. kann eine Hyperaktivität der Darmwand durch Atropin, aber auch durch in Gang setzen der körpereigenen Regelung leicht gehemmt werden. Andererseits lassen sich Muskeln durch elektrische Impulse 16 mit Längs- oder Querdurchflutung kontrahieren oder kontrahierte Muskeln durch einen Impuls des Reflexotrons entspannen. Dabei laufen natürlich ebenfalls chemische Vorgänge im Muskel und in den Nerven ab. In der Physiologie sind wissenschaftlich die verschiedensten Reflexe erklärt und bewiesen. Bild 3 zeigt Reflexbögen 17 am gesunden Körper. Ein Schlag auf die Kniescheibe zeigt den Patellarsehnenreflex. Der Fluchtreflex bewirkt beim unvermuteten Anstoßen einer Zehe sofort ein Zurückziehen des Beines. Je größer der Schmerz, um so schneller die Bewegung. Zu diesen Reflexbögen gehören auch die koordinierten Bewegungen, z.b. beim Gehen gleichzeitig das rechte Bein und den linken Arm nach vorn. Diese Reflexbögen sind am gesunden Körper immer nachweisbar. Ausfallserscheinungen zeigen Störungen an. Die Reflexbögen sind aber umfangreicher. Alle Organsysteme sind miteinander reflex-, steuerungs- und regelungstechnisch gekoppelt. 12

Genannt seien hier: kuti-viscerale und viscera-kutane Reflexe (z.b. Schleimhäute, Head-Zonen), kuti-motorische Reflexe viscera-viscerale Reflexe vasomotorische Reflexe osteo-viscerale Reflexe die über das Segment geschaltet sind, Hirnstammreflexe zur Nahrungsaufnahme und Verarbeitung, zur Atmung usw. Schutzreflexe. Das Funktionieren des Organismus setzt voraus, daß ständig zwischen den verschiedensten Funktionseinheiten Informationen über das Nervensystem ausgetauscht werden und eine gegenseitige Regelung von Vorgängen erfolgt. Z.B. die Drosselung der Blutversorgung ruhender Organe zugunsten der arbeitenden. Diesen Vorgängen ist noch ein Biorhythmus überlagert. Geregelte Systeme, zumal wenn sie wie die biologischen Regelsysteme sehr stark vernetzt sind, neigen zu Instabilitäten, d.h. zum Schwingen und zu Fehlsteuerungen. Infolge von Fehlsteuerungen aus den verschiedensten Gründen treten weitere reflektorische Zusammenhänge zutage, die aber nur am gestörten Organismus nachweisbar sind und deshalb bis heute in die Physiologie wenig eingeordnet wurden. Auf der Grundlage dieser reflektorischen Zusammenhänge haben sich die verschiedensten reflexmedizinischen Verfahren als Erfahrungsheilkunde, d.h. ohne genügende wissenschaftliche Untermauerung, entwickelt. Tafel 2 zeigt einige der Bekanntesten. Diese Verfahren sind inzwischen wissenschaftlich durch die gesicherten Grundlagen der Biokybernetik, Biologie, Neuro- und Muskelphysiologie, Sportmedizin zu begründen Der neu entdeckte Wirkungsmechanismus des Reflexotrons wird dazu neue Erkenntnisse beitragen, da durch die sofortige Nachprüfbarkeit der Wirkung des Therapieimpulses an einer entfernt liegenden, eng umschriebenen, Reaktionsstelle die Zusammenhänge kontrollierbar sind. Eine Störung im Segment bewirkt reflektorische Antworten am inneren Organ, an der Haut, der Muskulatur, an Periostpunkten, sowie am Bewegungsapparat. Junghanns und Lewit 19 stellen die Beziehungen zwischen dem inneren Organ, der Körperdecke, der Muskulatur und dem Bewegungssegment dar. In der Regel ist nicht festzustellen, von welchem Punkt aus die Störung begann. Heilmassagen Segmentmassage Bindegewebsmassage Periostmassage Lymphdrainage Nervenpunktmassage Fußreflexzonenmassage Akupressur Ohrmassage auf Körper, Hand, Mund, Nase, Ohr, Schädel Akupunktur Elektroakupunktur Manuelle Medizin Elektropunktur Neuraltherapie Atemtherapie Hydrotherapie Sauerstofftherapie Yoga Gymnastik autogenes Training Meditation verschiedene ostasiatische Verfahren, z.b. Schattenboxen Meditationen Biokybernetische Diagnostik und Therapie mit dem Reflexotron Mikromassage mit Spitze (Hand, Fuß, Ohr, Körper) Tafel 2 Reflexmedizinische Verfahren 13

Die Beziehungen innerhalb des Körpers sind aber umfassender. In Bild 4 sind 12 der wichtigsten Organsysteme dargestellt. Diese ergeben innerhalb eines Segmentes schon 12 x 11 = 132 mögliche Beziehungen. Da weitere Kopplungen zu anderen Segmenten bestehen, erhöht sich die Variationsbreite wesentlich. Jedes dieser Organsysteme ist in sich geregelt, wird durch die anderen Organsysteme beeinflußt und unterliegt außerdem noch einem Biorhythmus. Bei der weiteren Betrachtung soll es unwesentlich sein, ob die Einflußnahme des einen Organsystems, z.b. der Haut, direkt zu einem anderen Organsystem, z.b. dem inneren Organ, besteht oder ob die Beeinflussung über ein anderes Organsystem, z.b. das Bewegungssegment geht. Bei quasistationärer Betrachtung kann angenommen werden, daß die Änderungen sich gleichzeitig an allen Organsystemen bemerkbar machen, bis auf die Deblockierung eines Wirbels oder einer Fuge, die dann zusätzliche Bewegungen erfordert. Auf die dargestellten Beziehungen wirken ständig Störgrößen von außen ein. Der Streß, besonders wenn er mit Ärger verbunden ist, wirkt über das Nervensystem (NS) und ruft sofort über das endokrine Organsystem eine Hormonausschüttung hervor. Mit der Erhöhung der psychischen Spannung erhöht sich die muskuläre Verspannung, die Motorik ändert sich, die Sauerstoffversorgung vermindert sich. Quasistationär ändern sich alle Organsysteme in Richtung einer Verschlechterung. Kann das Gesamtsystem das nicht mehr ausregeln, so treten Blockierungen im Skelett, fugen und Gelenken und in weiterer Folge z.b. Beschwerden im gastrokardialen Komplex auf. Vor Wahrnehmung von Depressionen kann immer eine Änderung der Motorik beobachtet werden. Daraus ergibt sich z.b., daß ein entspannter Körper eine psychische Belastung leichter verträgt als ein verspannter Körper. Es werden bei Streß aber nicht nur die angesprochenen Organsysteme verstellt, sondern alle Systeme werden beeinflußt. Die Beschwerden treten dann zuerst in dem System, indem die Regelung am Anschlag liegt. Erfolgserlebnisse wirken heilend. Bewegungsarmut, einseitige Belastung führen zur Minderung des O 2 -Partialdrucks und damit zur Energieversorgung des gesamten Systems. Die Folge sind Blockierungen der Wirbel, Gelenke und Fugen und daraus folgend Störungen in den inneren Organen und der Muskulatur. Falsche Ernährung führt zur Änderung des Übertragungsverhaltens der Regelkreise. Diese geraden außer voller Funktion und damit zur Störung der Organe, einseitige Hormongaben zur Beeinflussung des endokrinen Systems. Über die Innervation der Wirbelsäule wirken diese Störungen auf den ganzen Organismus und sind an der Blockierung von Wirbeln, Fugen und Gelenken, Störung der Bewegungsabläufe, der Haut, des Bindegewebes usw. erkennbar. Im Organsystem Muskulatur unterscheiden wir zwei grundverschiedene Muskelstörungen. 19 Erstens die reflektorische Störung im Segment, vor allem den Hartspann, der aber nicht Ursache, sondern Folge krankhafter Vorgänge in der Peripherie ist und mit dem Reflexotron sehr gut zu behandeln ist. Die Beseitigung der gleichzeitig vorhanden Wirbelblockierung ist mit vorzunehmen. Die Deblockierung mit Manueller Medizin wird wesentlich erleichtert, wenn vorher über bestimmte Reaktionsstellen, welche die Blockierung fixierenden Muskeln mit dem Reflexotron gelöst werden. Zweitens kennen wir die Funktionsstörung der Muskulatur, deren wesentlichster Vertreter die zentrale Fehlsteuerung ist. Eine Verspannung des Trapezmuskels läßt sich relativ leicht und schnell über reflektorische Fußpunkte lösen, z.b. Großzehengelenke und Nagelhaut um den Großzehennagel. 14

Ist die Ursache aber eine thorakale Hochatmung, so kann man fast auf die wiederkehrende Verspannung der zugehörigen Muskulatur warten. Ähnlich ist eine Einschränkung der Beweglichkeit der Schulter. Schnelle Lösung der Behinderung erfolgt über reflektorische Fuß- oder Ohrpunkte in einer Behandlung von 1-2 min. mit dem Reflexotron statt einer wochenlangen Reizstrombehandlung an der Schulter direkt. Liegt aber eine andere Ursache als Störung vor, so tritt die Einschränkung bald wieder auf, wenn die eigentliche Ursache nicht mit behandelt wird. Die Einschränkung der Bewegung schreitet dann mehr oder weniger langsam fort. Die Ursache kann z.b. eine Funktionsstörung des Zwerchfells oder der Leber sein. Ein weiteres Organsystem ist das Skelett, d.h. Wirbel, Gelenke und Fugen, wobei auch die kleinen Gelenke nicht vergessen werden dürfen. Bei bestehender Bewegungseinschränkung der Schulter liegt meistens eine Blockierung des Grundgelenkes der kleinen oder großen Zehe vor. Eine Deblockierung macht dann sofort die Schulter frei. Das wichtigste Glied ist jedoch das Segment, welches durch den entsprechenden Wirbel definiert wird. Durch Fehlhaltungen, z.b. schlechte Lagerung im Bett, treten Blockierungen auf. Damit ergeben sich alle reflektorischen Veränderungen, wie Erhöhung des Muskeltonus, Hyperalgesie der Haut, Herabsetzung der Durchblutung des zur Blockierung gehörigen inneren Organes, d.h. Änderungen in allen zum Gesamtorganismus gehörenden Organsystemen. Durch Bewegung können sich leichte Blockierungen von selbst lösen. Damit werden die Störungen der reflektorisch verbundenen Substrate wieder aufgelöst. Begünstigt und direkt gefördert wird die Wiederherstellung des Normalzustandes durch Dehnen und Strecken des Körpers - Morgengymnastik - Ausgleichsübungen usw. Bleibt die Blockierung jedoch bestehen, so können sich nach einem längeren Zeitraum pathologische Änderungen am zugehörigen Organ herausbilden. Beim Auftreten weiterer Störfaktoren besteht dann die Möglichkeit, daß sich nach Jahren ein Tumor bemerkbar macht. Die sich unmittelbar einstellenden Störungen am Organ lassen sich mit klassischen Mitteln kaum nachweisen. Anhand von Störungen im Bewegungsablauf und anhand der reflektorischen Zeichen sind sie aber bereits zu erkennen und mit dem Reflexotron zu messen. Daraus ergeben sich natürlich gute Möglichkeiten Herzkreislaufstörungen, Veränderungen der Mamma und andere Organstörungen rechtzeitig zu erkennen und mit dem Reflexotron zu behandeln. Aus der Bindegewebsmassage sind die bindegeweblichen Änderungen im Zusammenhang mit Störungen der inneren Organe bekannt. Die Zusammenhänge zum Organsystem Periost sind aus der Periostmassage 20 bekannt, die eng mit der Akupressur verwandt ist und nach Anweisung des Arztes zur Selbstbehandlung statt der Einnahme von Pharmaka ausgeführt werden kann. Pathologische Veränderungen an Organen und Haut setzten voraus, daß die Ver- und Entsorgung durch Blut und Lymphe herabgesetzt ist. Anders ausgedrückt, solange Blut und Lymphe ausreichend fließen, kann im Grunde keine pathologische Schädigung eintreten. Auf einer gesunden Haut kann sich kein Krebs bilden, wenn man von exogenen und endogenen Schäden absieht. 15

Prof. Dr. M. von Ardenne 21 geht folgerichtig davon aus, daß die gefährlichsten Änderungen im Organismus auf die Verschlechterung des Sauerstoffstatus zurückzuführen sind. Er stellt auch fest, daß Streßfaktoren, wie physische Belastung, Bewegungsarmut den O 2 - Partialdruckes ungünstig beeinflussen. In der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie wird die Aufgabe des Blutes als Energieträger im Störungsfall dadurch verbessert, daß der O 2 -Partialdruck und damit der Sauerstoffumsatz erhöht wird. Bei Sauerstoffmangel verengen sich die Kapillaren durch Anschwellen der diese umgebenden Zellen. Durch das Anschwellen wird der Sauerstoffmangel vergrößert, so daß infolge des nun weiteren Anschwellens ein Schaltmechanismus die Mikrozirkulation des Blutes drosselt. Eine Erhöhung des O 2 -Partialdruckes bewirkt eine Umkehrung des Schaltmechanismus. Über reflektorische Kopplungen bewirkt die Verbesserung der Mikrozirkulation eine Erweiterung der größeren Lymph- und Blutgefäße und durch die reflektorische Beeinflussung der übrigen Organsysteme tritt eine Verbesserung des Allgemeinzustandes ein. Die damit verbundene Aktivierung der Selbstheilungskräfte bewirkt eine Heilung der verschiedensten Störungen. Ein Belastungstraining welches die Durchblutung über die Muskulatur erhöht, unterstützt diesen Vorgang. Die O 2 -Mehrschritt-Therapie ist ein reflexmedizinisches Verfahren, welches unspezifisch den Status des gesamten Körpers verbessert. Verbindet man dieses Verfahren durch Therapieren der gestörten Reflexzonen und -punkten mit dem Reflexotron, kann die Wirkung noch verbessert werden. Dies ist besonders erforderlich bei Versagern der Sauerstofftherapien. Ebenso lassen sich reflektorische Änderungen über Lymphgefäße, den Hormon- und Elektrolythaushalt erzielen. Klassische Behandlungen der inneren Organe heben bei Gesundung des inneren Organs die reflektorischen Zeichen auf. An Hand des Zurückgehens, z B. der Hyperalgesie usw. kann auf die fortschreitende Gesundung geschlossen werden. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß sich durch die reflektorischen Zeichen diejenigen funktionellen Störungen objektiveren lassen, die als nervöse Störungen abgetan werden. Nervöse Störungen sind solche, bei denen der Patient laufend über andere Beschwerden klagt, ohne daß diese - mit klassischen - Mitteln nachweisbar sind. Solche Beschwerden lassen sich relativ einfach mit dem Reflexotron beheben, wenn die Diagnose einwandfrei gestellt wurde. Diese Diagnose ist aber mit der klassischen Diagnose nicht zu verwechseln. Sie gibt nur an, welche Grundregelvorgänge gestört sind. Es ist nicht ablesbar Magengeschwür, sondern Störung in einer bestimmten Grundregelung. Liegen dabei allerdings psychische Einflußfaktoren, so stellen diese das System über das ZNS laufend wieder zurück. Liegt eine Fehlhaltung vor, so wird das System über Segment und Muskulatur zurückgestellt. Fehlernährung, Rauchen und Alkohol usw. wirken auch rückstellend, wenn die Grenzen der Möglichkeiten, äußere Einwirkungen auszugleichen, erschöpft sind. Zum Beispiel sind Migräne und Rauchen eben nicht miteinander vereinbar. Die Erscheinungen waren bisher nur in einem Segment beschrieben. Auf die Problematik von Haut und Muskulatur komme ich noch einmal zurück. Es sind die verschiedensten viscera-visceralen Reflexe bekannt, d. h. Reflexe, welche über ein Segment hinweg wirken. Erbrechen tritt auf bei Appendizitis und Erkrankungen der Leber, Galle, Nieren, des Ureters, Uterus, der Ovarien und Hoden. ein eingeklemmter Nierenstein verursacht Anurie eine Obstipation verursacht Appetitlosigkeit 16