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Transkript:

Seite 1 Die Architektur des Passivhauses Hermann Kaufmann DI Hermann Kaufmann ZT GmbH Sportplatzweg 5, A-6858 Schwarzach T: +43/(0)5572/58174-11 F: +43/(0)5572/58013 email: office@archbuero.at w w w.kaufmann.archbuero.com Projekt: Solarschule Dafins 1990 Gemeinde Zwischenwasser Standort: Hauptstraße 14 6832 Zwischenwasser/Dafins Tel. Vermittlung: 05522 / 49 15-0 Die Grundidee dieses Entwurfs war die Maximierung des südseitigen Außenraumes für die Schule auf Grund des knappen Bauplatzes. Daher wurden Schule und Kindergarten kompromisslos an die östliche Friedhofsmauer sowie an die nordseitige Straßenflucht angebaut, der Turnsaal im Gelände versenkt. Die Südfassade des Gebäudes zeigt sich zum Außenraum betont offen, die Brüstungen und Dachflächen werden Solar genutzt. Die im Gelände befindlichen Gebäudeteile sind in Massivbauweise ausgeführt, die Obergeschosse bestehen aus einer Holzkonstruktion. Die Luft aus den Sonnenkollektoren erwärmt einen Schotterspeicher im Inneren des Gebäudes. Die Energieverteilung im Haus erfolgt über ein Wand- und Deckenhypokaustensystem. Die Restenergie wird durch einen kleinen Ölkessel beigebracht. Der solare Deckungsgrad beträgt 75%.

Seite 2 Projekt: Wohnanlage Ölzbündt 1997 Anton Kaufmann, Reuthe Gerold Ölz, Dornbirn Standort: Hamerlingstraße 12 6850 Dornbirn Tel. 05514 / 26 93

Seite 3 Grundriss:

Seite 4 Fassadenschnitt:

Seite 5 Tragsystem: Kurzbeschreibung: Ölzbündt ist ein Holzhaus und ein Passivhaus sowie der Prototyp einer Holzbausystementwicklung für den mehrgeschossigen Wohnbau. Damit wenig Energie an die Umgebung verloren geht, ist es als kompakter Kubus ohne Vor- und Rücksprünge geplant worden. Das Bauwerk ist ein Skelettbau mit standardisierten und vorfabrizierten Fertigelementen in Holz. Die Wand- und Dachelemente sind mit 35 cm Mineralwolle gedämmt. Auch die Nasszellen sind bereits im Werk auf die Deckenelemente montiert worden. Auf dem Dach der Wohnanlage befindet sich eine Solaranlage, die über das Jahr hinweg fast zwei Drittel der Energie für Warmwasseraufbereitung deckt. Die Lageplan: Bauzeit dieses ersten mehrgeschossigen Wohnhauses in Holz betrug 4 Monate, die Baukosten liegen im Bereich der normalen Kosten in Vorarlberg.

Seite 6 Heizungs- und Lüftungsschema:

Seite 7 Projekt: EFH Wolfgang Beck und Ursula Beck-Faigle 1998 Wolfgang Beck Inselstraße 20 6971 Hard Tel. 05574 / 772 37 Kurzbeschreibung Lageplan: Das Haus befindet sich auf einem Grundstück, auf welchem schon ein kleines, altes Haus bestand. Im Laufe des Entwurfes kam die Idee, dieses Haus zu belassen und für die notwendi gen Nebenräume zu adaptieren. Das neue Wohnhaus, welches die Wohnräume enthält, bildet somit zusammen mit dem Altbestand einen abgeschlossenen und ruhigen Wohnhof. Die Hauptelemente des Neubaus bilden einer seits die konsequent in Holz ausgeführte Nordund Ostwand, die jeweils vor die Hausfluchten vortreten - andererseits die mit Kartonwaben gedämmte Süd- und Westfassade. Die Ausfüh rung der Gebäudehülle entspricht den Anfor derungen eines Passivhauses. Dem zufolge wird das Haus mit kontrollierter Lüftung sowie einem Holzofen (Pellet-Ofen) beheizt.

Seite 8 Grundriss: Schnitte:

Seite 9 Projekt: Büro- und Wohnhaus Sportplatzweg 1999 Miterrichtergemeinschaft Kaufmann/Lenz/Gmeiner, Schwarzach und Revital Bauträger GmbH, Dornbirn Standort: Sportplatzweg 5 6858 Schwarzach Tel. +43/5572/58174 Lageplan:

Seite 10 Grundriss: Schnitte:

Seite 11 Lüftungsschema: Kurzbeschreibung: Ein 58 Meter langer, hölzerner sperrholzverkleideter Wohnkubus schwebt über der erdgeschossigen ArchitekturBürofläche. Der Sockel ist mit farbbeschichteten OSB- Platten belegt, die Stiegenhäuser sind mit Textilgewebe umhüllt, ein Haus an dem mit Materialien experimentiert wird. Die Kellerdecke wurde als stark gedämmte Holzkonstruktion ausgeführt, die Erdgeschossdecke auf Grund der energetischen und gebäudeklimatischen Überlegungen als Ortbetonplatte ausgebildet. Das Obergeschoss wurde in einer 35 cm stark gedämmten Holzkonstruktion ausgeführt. Das Dach bilden schmale Douglasie-BSH-Träger und ist als Warmdach mit 45 cm Wärmedämmung ausgeführt. Der Bau ist der Ausdruck dessen, wie im Büro Kaufmann/Lenz/Gmeiner gedacht und gearbeitet wird: klare, pragmatische Architektursprache, sinnvoller Materialeinsatz sowie ein hohes Maß an ökologischer Verantwortung. Büro sowie Wohnungen sind mit kontrollierter Lüftung ausgestattet, die Zusatzheizung erfolgt über einen Gaskessel. Der Heizenergiebedarf der Wohnungen beträgt 25 kwh/m und Jahr, der des Büros auf Grund der hohen internen Energiequellen ca. 10 kwh/m und Jahr.

Seite 12 Projekt: Zentrumsbebauung Ludesch in Bau Gemeinde Ludesch Immobilienverwaltungs GmbH & Co KEG Raiffeisenstraße 56 6713 Ludesch Tel: +43(5550)2221-0 Lageplan:

Seite 13 Grundrisse:

Seite 14 Schnitte:

Seite 15 Fassadenschnitt:

Seite 16

Seite 17 Schema Haustechnik: Kurzbeschreibung: Am selben Ort wie das jetzige Gemeindehaus, das auf Grund seiner Baustruktur nicht mehr adaptierbar ist, wird ein neues Gemeindezentrum errichtet. Grundgedanke des neuen Hauses ist die Schaffung einer echten Mitte für Ludesch. Die sehr heterogen strukturierte Gemeinde hat nirgends einen verdichteten alten Kern oder einen gewachsenen Dorfplatz, Kirche, Saal Schule und Gemeindeamt bilden keinen Dorfraum, sondern stehen in loser Beziehung zueinander. So bildet der Neubau durch seine Geometrie eine räumlich dreiseitig geschlossene Klammer um den neuen Dorfplatz. Dieser wird belebt durch die angelagerten Funktionen wie Geschäfte, Post, Cafe, Gemeindeamt, kleiner Saal, Vereinsräumlichkeiten, Spielgruppe, Wohnungen und Büros. Es entsteht also ein multifunktionelles Haus im Dienst der Gemeinde, ein dörfliches Zentrum mit einem vielfältig nutzbaren Platz, zumal dieser mit transluzenten Fotovoltaikelementen überdeckt wird. Der Dorfplatz soll somit zur kommunikativen Mitte des Dorfes werden, zum Treffpunkt, sowie zum Ort vielfältigen Geschehens. Unsere Dorfstrukturen leiden unter der verstärkten Individualisierung ihrer Bewohner. Umso wichtiger sind solche Aktivitäten, die den Bürgern die Möglichkeit bieten, zwanglos am Dorfgeschehen teilzunehmen. Auch das trägt stark bei zur Forcierung der kleinen Kreisläufe, womit sich die e5 Gemeinde Ludesch seit langem auseinandersetzt. Somit ist es auch nahe liegend im Sinne ganzheitlichen Denkens, dass an diesem Ort ein mustergültiges Projekt als Lehrbeispiel für engagiertes ökologisches Bauen umgesetzt wird.