Patenrundbrief - Februar 2007 Neues von den philippinischen Patentieren+++ Neues von den philippinischen Patentieren +++ Neues von den philippinischen Patentieren Taifune auf den Philippinen Im letzten Herbst und Winter wurden die Philippinen gleich von zwei Taifunen heimgesucht. Taifune sind tropische Wirbelstürme, die eine enorme Kraft haben und alles mit sich reißen. So können zum Beispiel meterhohe Flutwellen entstehen oder es kann durch den vielen Regen zu einem Erdrutsch kommen. Am 28. und 29. September des letzten Jahres traf der Taifun Milenyo auf die Philippinen und richtete vor allem auf den Zentral-Philippinen schwere Verwüstungen an. Es gab sehr viele Überschwemmungen durch Dammbrüche, Bäume und Reklametafeln fielen um und es kam zu Stromausfällen. Milenyo war der verheerendste Taifun seit zehn Jahren, der diese Inselgruppe heimsuchte. Ein zweiter Taifun fegte im Dezember über die Philippinen und verursachte große Schlammlawinen und Erdrutsche. Zum Glück wurde die Insel Negros weitgehend von den beiden Taifunen verschont, so dass auf der Aufzuchtsstation kein Schaden entstanden ist und es allen Tieren gut geht. Unser Tier des Patenrundbriefes Februar 2007: Der Philippinische Tüpfelhirsch Der Philippinische Tüpfelhirsch schmückt das Zeichen der philippinischen Umweltorganisation NFEFI. Doch warum steht der Tüpfelhirsch für die Umweltorganisation? Was sind seine Besonderheiten? Warum wird er auch Prinz-Alfred-Hirsch genannt? Auf dieser Seite wollen wir diese Fragen beantworten, euch den philippinischen Tüpfelhirsch genauer vorstellen und euch natürlich berichten, wie es den Tüpfelhirschen der Aufzuchtsstation geht. Hier seht ihr das Logo von NFEFI. In der Mitte erkennt man deutlich den Tüpfelhirsch an seinen weißen Punkten und dem kleinen Geweih.
Am bekanntesten ist der Tüpfelhirsch unter dem Namen Prinz-Alfred-Hirsch. Er wurde nach einem britischen Prinzen benannt, weil er den ersten entdeckten Hirsch nach Großbritannien schickte. Der Tüpfelhirsch ist der kleinste Vertreter der Hirsche, denn er wird etwa nur so groß wie ein Reh. Das besondere an ihm ist sein weiches, feines Fell, das unter den Hirscharten einzigartig ist. Seinen Namen verdankt der Tüpfelhirsch den weißen Flecken auf seinem dunkelbraunen Fell, mit denen er vom Rücken bis zu seinen Vorderbeinen gezeichnet ist. Die Männchen tragen, wie bei den meisten Hirscharten, ein Geweih auf dem Kopf, jedoch ist sein Geweih ziemlich klein und dick. Eine weitere Besonderheit ist sein relativ schmaler Kopf, im Gegensatz zu anderen Hirscharten. Über die Lebensweise der Prinz-Alfred-Hirsche ist wenig bekannt. Sie leben in den letzten Regenwäldern der Philippinen und verstecken sich dort im Unterholz, um Gräser und Blätter zu fressen. Dabei fressen sie nur in der Nacht und leben in kleinen Gruppen mit höchstens acht Tieren zusammen. Durch die Abholzung der Regenwälder auf den Philippinen haben die Tüpfelhirsche 98% ihres natürlichen Lebensraumes verloren. Aus diesem Grund sind sie die am stärksten bedrohte Hirschart der Welt, denn es leben heute nur noch schätzungsweise 200 bis 300 der Tiere in freier Wildbahn. Doch die Hirsche sind nicht nur durch die Zerstörung ihres Lebensraumes und somit ihrer Nahrung stark gefährdet, sondern sie werden auch von Wilderern gejagt, da sie beim illegalen Handel mit den Tieren viel Geld verdienen. Obwohl der Tüpfelhirsch auf der roten Liste als stark gefährdet eingestuft wird, gibt es auf den Philippinen keine konkreten Gesetze, die die Jagd auf die Hirsche verbietet. Zwar stehen die Tiere unter Naturschutz, doch sie sind trotzdem auf vielen Inseln der Philippinen bereits ausgestorben. Um zu verhindern, dass diese Tiere bald auf keine der Inseln existieren und somit endgültig von der Erde verschwunden sind, betreibt die NFEFI, in Kooperation mit verschiedenen Zoos, ein Arterhaltungsprogramm des philippinischen Tüpfelhirsches. Dabei versucht man unter anderem die Geburten der Hirsche in allen Aufzuchtsstationen zu fördern, findet Möglichkeiten um sichere Freilandgehege für die erwachsenen Hirsche zu errichten und kontrolliert regelmäßig wie viele Tüpfelhirsche in freier Wildbahn leben. Wenn die Tiere ausgewachsen und bereit für das Leben in der Wildnis sind, suchen die Arbeiter der Aufzuchtsstation einen sicheren Platz im Wald, um die Hirsche auszusetzen.
Zur Zeit leben dreizehn Tüpfelhirsche in der Aufzuchtsstation, sieben Männchen und sechs Weibchen. Luis, der männliche Tüpfelhirsch mit dem verstümmelten Huf, wurde im Juni des letzten Jahres auf eine gut sichtbare Außenanlage gebracht, um den Besuchern der Aufzuchtsstation die schlimmen Folgen der illegalen Jagd auf diese Tiere zu zeigen. Außerdem wurde auf einem Fernsehsender die Geschichte von Luis ausgestrahlt, damit möglichst viele Menschen etwas von seinem traurigen Schicksal erfahren. Weiterhin wurde letzten Sommer die Hirschdame Eva von ihrem Halter an die Aufzuchtsstation gegeben. Leider hatte man bei ihr einen sehr großen Tumor auf der rechten Seite des Brustkorbes entdeckt, den man immer noch ärztlich behandelt. Nach dieser ärztlichen Behandlung wird sie aber wieder zu den anderen fünf Weibchen gebracht. Der Tüpfelhirsch ist ein sehr wichtiges Tier für die Umweltorganisation NFEFI, da an seinem Schicksal die Folgen der Zerstörung des Regenwaldes auf den Philippinen verdeutlicht werden können. Außerdem will NFEFI den Menschen der Philippinen zeigen, dass die Zukunft der Tüpfelhirsche von der Zukunft der Regenwälder der Philippinen abhängt. Deshalb müssen die Regenwälder geschützt werden, um den Lebensraum der Tiere auf den Philippinen zu erhalten und das Verschwinden zahlreicher Arten zu verhindern. Philippinische Uhus Erinnert ihr euch an BUBO? BUBO war das weltweit erste philippinische Uhuküken, das in Gefangenschaft geschlüpft ist. Durch diesen Erfolg konnten die Tierpfleger und ärzte viel Neues über die Lebensweise der bedrohten Vogelart lernen. Jetzt hat es wieder geklappt! Zwei Monate nach der Versetzung von BUBO in eine eigene Voliere, nachdem seine Eltern ein aggressives Verhalten ihm gegenüber gezeigt hatten, legte seine Uhu-Mutter, Suplada, wieder ein Ei. Aus diesem schlüpfte am 20. Oktober 2006 ein kleines Uhuküken. Das junge Küken wurde Milenyo genannt, da es direkt nach dem gleichnamigen schweren Taifun schlüpfte, der im September viele philippinische Inseln verwüstete. Da die Eltern das Nest an einer schwer zugänglichen Stelle gebaut hatten, war es nicht einfach, das Küken zu fotografieren. Dennoch gelang es dem Tierarzt Dr. Leo Suarez, diese Bilder von dem frisch geschlüpften Küken zu machen. Leider haben die Uhueltern das Nest in einer schwer erreichbaren Stelle des Geheges gebaut, so dass die Mitarbeiter und der Tierarzt der Aufzuchtsstation nichts Neues über das Brutverhalten der Tiere erfahren konnten. Doch man freut sich natürlich trotzdem über den kleinen Nachwuchs Milenyo.
Das kleine Uhuküken Milenyo und seine Uhumutter Suplada Leopardkatzen Im letzten Jahr wurden besonders viele Kätzchen in der Artenschutzstation abgegeben. Ihre Mütter hatten die Kleinen in Zuckerrohrplantagen abgelegt, waren dann aber von Erntearbeitern entdeckt und erschlagen worden. Sicher erinnert ihr euch noch an den Wettbewerb, den wir ausgeschrieben hatten, um Namen für die kleinen Waisenkätzchen zu finden. Leider gab es bei der Aufzucht der Leopardkätzchen immer wieder Schwierigkeiten mit einer Krankheit, die bei einigen Katzen sogar zum Tode führte. Da es zudem aus Platzgründen nicht möglich ist, weitere Leopardkätzchen in der Station dauerhaft zu betreuen, haben der Tierarzt und sein Team sich dafür entschieden, die Katzen in eine Außenstelle zu bringen. Sie liegt in einem Nationalpark am Fuße des Berges Kanla-on. Dort werden jetzt auch weitere Kätzchen betreut, die im November bei der NFEFI- Artenschutzstation abgegeben wurden. Die kleinen Leopardkätzchen beim Spielen und Erkunden. Auf den Fotos ist deutlich zu sehen, wie gut sich die süßen Tiere dort entwickeln. Schnell sind die winzigen Kätzchen zu verspielten Jungtieren herangewachsen.
Seit Oktober des letzten Jahres verkauft ein Hotel auf Manila einen besonderen Cocktail, denn bei jeder Bestellung wird eine kleine Spielzeug-Leopardkatze verschenkt. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf dieses Getränks wird der Aufzuchtsstation gespendet. Außerdem hat man jetzt auf einer weiteren Insel der Philippinen eine Leopardkatze entdeckt, wo man sie eigentlich für ausgestorben hielt. Dies könnte ein kleiner Hoffnungsschimmer für den Erhalt der bedrohten Tierart sein. Negros Segelechse Zur Zeit leben achtzehn Segelechsen in der Aufzuchtstation. Dabei gibt es fünf Männchen und neun Weibchen. Bei den anderen vier Tieren konnte man das Geschlecht leider noch nicht feststellen. Die kleine Segelechse Sulpot und alle anderen Neugeborenen wurden in die Freiheit entlassen. Außerdem wurden zwei ausgewachsene Echsen in der Aufzuchtsstation abgegeben, die mittlerweile auch schon wieder in freier Wildbahn leben. Dolchstichtaube Eine der acht Dolchstichtauben hat vor kurzem wieder gebrütet. Das Geschlecht des neuen Nachwuchses wurde jedoch noch nicht festgestellt. Obwohl die Dolchstichtaube noch nicht zu den stark gefährdeten Tierarten gehört, versucht die Umweltorganisation auch für sie ein Arterhaltungsprogramm auf die Beine zu stellen. Jedoch ist in der Aufzuchtsstation im Moment wenig Platz für neugeborene Tiere, deshalb versucht NFEFI zur Zeit, weitere Außenstellen zu finden, damit die Zucht der Tiere fortgesetzt werden kann. Neuigkeiten von uns Quizfragensuche Die Quizfragensuche für das Quizbuch ist nun beendet. Mit eurer Hilfe haben wir viele Quizfragen zu unterschiedlichen Themen des Regenwaldes gesammelt. An dieser Stelle möchten wir allen fleißigen Fragensuchern daher herzlich danken. Die Fragen werden in einem Quizbuch zu finden sein, das im April fertig gestellt sein wird. Alle, die bei der Quizfragensuche teilgenommen haben wird das Heft zugeschickt. Alle anderen können es bei uns in Leipzig bestellen. Internet Leider passen nicht all eure Quizfragen in das Buch, deshalb erstellen wir zur Zeit eine Internetseite, auf der ihr auch die anderen Fragen finden könnt. Schaut doch einfach mal rein unter www.lanu.de, unter Leipziger KUBUS. Dort findet ihr immer wieder neue Informationen von euren Patentieren und natürlich von uns.