Sekundarstufe I. Jahrgänge Jahrgangstufe 10 in Doppelfunktion. 10 mit Hinführung zur Oberstufe/ Einführungsphase 10 ohne Einführungsphase

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Transkript:

Marc Herter MdL stellv. Landesvorsitzender der NRWSPD Jochen Ott MdL stellv. Landesvorsitzender der NRWSPD G8flexi eine kurze Übersicht Sekundarstufe I Jahrgänge 5-10 Jahrgangstufe 10 in Doppelfunktion 10 mit Hinführung zur Oberstufe/ Einführungsphase 10 ohne Einführungsphase Oberstufe Qualifikationsphase I und II Einführungsphase/Auslandsaufenthalt/ Qualifikationsphase I und II Abitur nach 12 Jahren 13 Jahren Die schematische Darstellung macht deutlich, dass es zukünftig sowohl in 12 als auch in 13 Jahren möglich ist, das Abitur am Gymnasium zu erreichen. Die Reform setzt in der Oberstufe an, um das Erreichen eines mittleren Abschlusses zu ermöglichen und gleichzeitig für jede Schülerin und jeden Schüler einen direkten Eintritt in die Qualifikationsphase zu ermöglichen. Dabei kommt der Jahrgangstufe 10 zukünftig eine Doppelfunktion zu. Sie ist Teil der Sekundarstufe I und kann auch Teil der Sekundarstufe II sein. Die Jahrgangsstufe 10 erfüllt damit zukünftig zwei Funktionen: einen qualifizierenden Abschluss nach der Stufe 10 zu erreichen, als auch die Hinführung zur Oberstufe zu ermöglichen. G8flexi ausgewählte Fragestellungen Was ist eigentlich G8flexi? G8flexi ist ein individueller Weg zum Abitur in 12 (G8) oder auch 13 Jahren (G9) an einer Schule. Das Modell gibt jedem Kind damit die Zeit, die es bis zum Abitur braucht. Dafür muss die Schülerin oder der Schüler nicht die Schulform wechseln, denn unser Reformschritt ist in der

Sekundarstufe I verankert. Die 10. Jahrgangsstufe (derzeit EF Einführungsphase) wird wieder Teil der Sekundarstufe I sein; sie kann jedoch auch bereits Teil der Oberstufe sein. In jedem Falle erhalten die Schülerinnen und Schüler nach dem Absolvieren der 10. Klasse einen qualifizierten Abschluss. Was sind die Gründe für den Reformvorschlag? Trotz aller Verbesserungen müssen wir feststellen, dass drei Probleme des G8 in der aktuellen Form nicht gelöst sind: Die Sekundarstufe I des Gymnasiums in NRW bietet keinen mittleren Abschluss. Die Verdichtung des Unterrichts ist durch die Komprimierung der Sekundarstufe I nach Streichung einer Jahrgangstufe für die Jüngsten am Größten. Die Durchlässigkeit des Schulsystems ist durch die unterschiedliche Länge der Sekundarstufe I am Gymnasium zu der an allen anderen Schulformen mit Einführung des G8 gesunken. Warum kommt die SPD damit erst jetzt? Am Runden Tisch zu G8/G9 haben wir gemeinsam mit den anderen im Landtag vertretenen Fraktionen, vor allem jedoch mit den Akteuren des Schullebens, konstruktiv daran gearbeitet, innerhalb des in NRW eingeführten Modells Lösungen für diese Problemstellungen zu finden. Besonders die Konzentration der fünf Ergänzungsstunden auf Förderbedarfe sowie die Begrenzung der Hausaufgaben und der Anzahl der Klassenarbeiten haben zu einer Entspannung an den Schulen geführt. Im Ganzen müssen wir jedoch heute feststellen: Das Modell der Schulzeitverkürzung in der Sekundarstufe I stößt an seine Grenzen. Die wesentlichen Webfehler der damaligen Reform sind durch Optimierungen innerhalb des Modells nicht zu beseitigen. Was sind die Vorteile des G8flexi? Wir denken von den Schülerinnen und Schülern aus, nicht vom System aus. Alle bekommen die Zeit, die sie für ihren individuellen Lernerfolg benötigen. Die Schülerinnen und Schüler können die Schulzeit auf dem Weg zum Abitur individuell in 12 oder in 13 Jahren durchlaufen haben die Möglichkeit, nach der 10. Jahrgangsstufe einen qualifizierten Abschluss zu erreichen haben in der Sekundarstufe I, die nun wieder 6 Jahre umfasst, mehr Zeit zum Lernen und Leben. können vor Eintritt in die Qualifikationsphase wieder problemlos ein Auslandsjahr machen.

Wie muss man sich das in der neuen 10. Jahrgangsstufe praktisch vorstellen? Alle Schülerinnen und Schüler lernen in der Jahrgangsstufe 10 gemeinsam. Die Jahrgansstufe 10 ist wieder Teil der Sekundarstufe I, sie dient aber auch als Einführungsphase der Oberstufe, damit leistungsstarke Schülerinnen und Schüler nach der Jahrgangsstufe 10 direkt in die Qualifikationsphase übergehen können. Für Schülerinnen und Schüler, die sich dafür entscheiden, dient die Jahrgangsstufe 10 gleichzeitig als Vorbereitung für die Qualifikationsphase. Sie werden mit fünf zusätzlichen Wochenstunden gefördert. Was passiert, wenn jemand nach der 10. Klasse nicht direkt in die Qualifikationsphase wechselt und sich für das optionale Jahr in der Oberstufe entscheidet? Das Modell sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler, die nach der 10 Jahrgangsstufen nicht direkt in die Qualifikationsphase starten wollen, das optionale Orientierungsjahr als Einführungsphase der Qualifikationsphase vorschalten können. Die Oberstufe verlängert sich dann auf drei Jahre und führt zum Abitur nach 13 Jahren. Stimmt es, dass dann in der neuen 2-jährigen Oberstufe 77 Wochenstunden Pflicht sind? Heute hat die Qualifikationsphase 68 Wochenstunden (2 x 34). Selbst wenn man die gesamten rechnerischen Mehrstunden der neuen gymnasialen Sekundarstufe I im Vergleich zu den übrigen Schulformen (192 zu 188) zukünftig in die Oberstufe verlagern würde, wären das lediglich 4 zusätzliche Wochenstunden. Für die Q1 und die Q2 wären das 36 Wochenstunden. Eine Erhöhung um 2 Wochenstunden im Vergleich zum jetzigen Modell also. Ob es zu dieser Verlagerung kommen soll, wollen wir am Runden Tisch besprechen. Wann müssen sich die Schülerinnen bzw. Schüler entscheiden, ob G8 oder G9? G8flexi erfordert keine Entscheidung schon nach der Grundschule. Gemeinsam mit dem Lernenden und dessen Eltern werden sich die Lehrerinnen und Lehrer den individuellen Bildungsverlauf der einzelnen Schülerin beziehungsweise des einzelnen Schülers ansehen und Eltern und Kinder im Zulauf auf den Wechsel in die Oberstufe beraten. Der Zeitpunkt wird voraussichtlich zum Ende der 9. Jahrgangstufe liegen, da hier über die Belegung der begleitenden Einführungsphase in der 10. Jahrgangstufe entschieden werden muss. Wie geht es jetzt weiter mit dem SPD-Vorschlag des G8flexi? Zunächst ist G8flexi Bestandteil des Leitantrags Gute Schule. Beste Bildung. zum Landesparteitag der NRWSPD am 24.09.2016. Nach dem Beschluss wird er Bestandteil des Regierungsprogramms, welches im Frühjahr 2017 beschlossen wird. Die NRWSPD wird parallel dazu mit diesen Eckpunkten in die weiteren Beratungen am Runden Tisch G8/G9 gehen.

Wann wird umgestellt? Können die Schülerinnen und Schüler noch von der neuen Regelung profitieren? G8 war ein schwarz-gelber Schnellschuss, der umgesetzt wurde, ohne über die nötigen Umsetzungsmöglichkeiten zu verfügen. Weder Lehrpläne noch Lehrbücher waren vorbereitet. Auch für die Akzeptanz war diese überstürzte Umsetzung verheerend. Bei uns geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Lehrer, Eltern und Schüler können sich darauf verlassen, dass alle Rahmenbedingungen stehen, wenn unser G8flexi an den Start geht. Der notwendige Vorlauf wird mindestens ein Schuljahr benötigen. Umgekehrt werden jedoch auch schon Schülerinnen und Schüler von der Reform profitieren können, die bereits das Gymnasium besuchen. Bis zu welcher Jahrgangstufe das möglich sein wird, ist am Runden Tisch zu klären. Warum nicht einfach zurück zu G9? (Initiativen G9 jetzt; Gib acht!) Nur weil es strukturelle Veränderungsnotwendigkeiten am derzeitigen G8 gibt, muss ein 12- jähriger Weg zum Abitur nach 12 Jahren nicht gleich wieder komplett rückabgewickelt werden. Die Schülerinnen und Schüler, die nach 8 Jahren auf dem Gymnasium das Abitur machen wollen, sollen dazu weiterhin die Möglichkeit haben. Diejenigen, die nicht den sofortigen Übergang in die Qualifikationsphase wünschen, haben die Möglichkeit das Orientierungs- und Förderjahr wahrzunehmen. Damit gibt es zwei gleichwertige Wege zum Abitur am Gymnasium. Wir sichern Wahlfreiheit für jede Schülerin und jeden Schüler und beenden so die Auseinandersetzung um G8 oder G9. Ein Zurück zur Schule weit vor der Jahrtausendwende kann und wird es mit uns nicht geben. Allein der zwischenzeitliche Stundenaufwuchs in allen anderen Schulformen würde damit konterkariert. Warum nicht einfach jeder Schule die Möglichkeit geben, zwischen G8 und G9 zu wählen? (FDP) NRW verfügt im Schuljahr 15/16 über 625 Gymnasien, davon sind 511 öffentlich und 114 privat. Ließe man jede Schule selbst entscheiden, welches Modell sie anbieten möchte, wäre das Chaos vorprogrammiert. Selbst wenn klar wäre, wer mit welcher Mehrheit darüber entscheidet, bliebe die Frage, warum zukünftige Schülergenerationen daran gebunden sein müssten. Es drohte ein ständiger Kampf um G8 oder G9 an jeder Schule und in jedem Schuljahr. Das Gegenteil davon, was die Gymnasien im Lande brauchen. Das ist nicht nur populistisch, sondern verantwortungslos. Was wollen die Grünen? Sylvia Löhrmann hat den Vorstoß jedem Kind eine an seine individuellen Voraussetzungen angepasste flexible Schulzeit zu ermöglichen gemacht. Damit kommt sie zurück auf die positiven Erfahrungen mit der flexiblen Eingangsphase an den Grundschulen. Diese könnten die Schüler die ersten beiden Schuljahre, je nach Leistungsfähigkeit, in ein, zwei oder drei Jahren durchlaufen. Der Ansatz, dass Schüler unterschiedlich schnell lernen, müsse konsequent auf die Sekundarstufe I und II übertragen werden und zwar nicht nur am Gymnasium, sondern in allen Schulformen und für alle Schulabschlüsse. Konkrete Vorschläge

zur Umsetzbarkeit dieser Idee macht sie nicht. In unserem G8flexi würden auch die Grünen eine umsetzbare Struktur dieser Anforderung finden. Was sagt eigentlich die CDU? Die CDU schweigt. Sie hat offenbar kein Konzept. Während die offizielle Landeslinie in einer nicht näher erläuterten Verbesserung von G8 besteht, sprechen sich CDU-Vertreter vor Ort auch Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende für eine Rückkehr zu G9 aus.