Kleiner Impfberater für katzenhalter
Für die meisten Tierbesitzer ist der jährliche Impftermin ein regelmäßiger Vorgang. Aber sind alle verabreichten Impfungen immer notwendig und sinnvoll? Die folgenden Informationen sollen Ihnen helfen, den Sinn und die Schutzdauer der einzelnen Impfungen für Ihre Katze abzuschätzen, um dann eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen zu können. Impfung bedeutet Erreger in den Organismus zu übertragen, mit dem Ziel, dass der Körper Antikörper für die entsprechende Infektionskrankheit bildet, damit diese besser bekämpft werden kann. SINNVOLLE IMPFUNG Katzenseuche (felines Parvovirus = FPV) Virus bedingte, häufig tödlich verlaufende, hoch ansteckende Katzenkrankheit mit Erbrechen, wässrig-blutigen Durchfällen und starker Abnahme der weißen Blutkörperchen (dadurch gestörte Immunabwehr). Die Impfung ist auch bei Wohnungskatzen sinnvoll, da der Erreger vom Menschen eingeschleppt werden kann. Nach der Grundimmunisierung hält der Schutz mindestens 7,5 Jahre, wahrscheinlich lebenslang. Impfstoffe mit einem Impfintervall von 3 Jahren sind bedingt SINNVOLLE IMPFUNGen Katzenschnupfen Als Katzenschnupfen bezeichnet man alle ansteckenden Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute des Kopfes bei Katzen. a) Felines Herpesvirus (FHV, Rhinotracheitis) Virus bedingte Erkrankung mit Nasen- und Augenausfluss, sowie Fieber, Appetitlosigkeit und Niesen. Die Impfung verleiht keine sichere Immunität, geimpfte Katzen können sich trotzdem infizieren und erkranken.
b) Felines Calicivirus (FCV) Virus bedingte Erkrankung mit Mattigkeit, Fressunlust und Fieber. Zunächst wässriger, später auch eitriger Ausfluss aus Augen und Nase. Die schlechte Schutzwirkung fast aller derzeit erhältlichen Impfstoffe ist wissenschaftlich belegt (schützt meist nicht gegen aktuell auftretende Calicivirus-Stämme). Lebendimpfviren können im Organismus mutieren und andere (auch geimpfte!) Katzen infizieren. Impfstoffe gegen Katzenschnupfen (FCV und FHV) sind nur in Kombination Dauer der (eingeschränkten) Schutzwirkung von FHV-Impfstoffen: mindestens 7,5 Jahre. FCV-Impfung: nach 4 Jahren und länger wurden noch Antikörper nachgewiesen. Impfstoffe gegen Katzenschnupfen (FCV und FHV) mit einem Impfintervall von einem Jahr sind Felines Leukämievirus (FeLV) Bei dieser Virus bedingten, hoch ansteckenden Erkrankung, werden die weißen Blutkörperchen zerstört und dadurch das Immunsystem erheblich geschwächt. Die Symptome sind vielfältig oder oftmals auch völlig unauffällig. Bei Jungtieren sinnvoll, bei denen Kontakt mit FeLV-infizierten Artgenossen nicht auszuschließen ist. Die Schutzwirkung der verschiedenen Impfstoffe ist sehr unterschiedlich. Nach Testimpfungen infizierten sich mehr geimpfte als ungeimpfte Katzen. Ausgewachsene Tiere besitzen eine gute körpereigene Abwehr gegen FeLV und werden meist bei kurzem Kontakt selbst mit dem Erreger fertig. Impfstoffe mit einem Impfintervall von einem Jahr sind Tollwut Virus bedingte Erkrankung, die das Gehirn befällt. Zunächst fallen die Wesensveränderungen auf, das Tier wird meist aggressiv. Tollwutverdächtige Tiere müssen getötet werden. Bei der Tollwut sollte die Impfung frühestens im Alter von 14, besser noch 16 Wochen erfolgen, am Besten sogar erst nach abgeschlossenem Zahnwechsel. Der Schutz hält mindestens 4 Jahre, manche Forscher gehen sogar von lebenslangem Impfschutz aus, sobald das Tier zweimal geimpft wurde. Da die Tollwutimpfungen die meisten Impfsarkome (Tumore)
bei Katzen verursachen, sollte der Tierhalter den Impfstoff mit der längsten Schutzdauer vom Tierarzt fordern. Einzelimpfungen erzeugen bei Tollwut lt. Untersuchungen einen besseren Antikörper-Titer als bei Kombi-Impfstoffen. Impfstoffe mit einem Impfintervall von 4 Jahren sind Wohnungskatzen brauchen keine Tollwutimpfung. IMPFUNGen von denen abzuraten ist FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) Virus bedingte und ansteckende Bauchfellentzündung häufig ohne Symptome, aber es sind auch Abmagerung, Bauchwassersucht oder Entzündungen an Nieren, Leber und Milz möglich. Die schlechte Schutzwirkung des Impfstoffes ist wissenschaftlich erwiesen. Die Impfung kann sogar den Ausbruch der Krankheit fördern und ist bei den meisten Katzen fragwürdig, da sie bereits mit dem meist harmlosen felinen Coronavirus (Vorläufervirus des FIP-Erregers) infiziert sind. Impfstoffe mit einem Impfintervall von einem Jahr sind Chlamydien Bakterielle Entzündung der Schleimhäute im Augen-, Atemwegs- und Genitalbereich mit teilweise schwerwiegenden Folgen wie Erblindung oder Unfruchtbarkeit. Diese Impfung ist in einigen Katzenseuche/-schnupfen- Kombinationspräparaten enthalten. Sie haben nur eine geringe Schutzwirkung und eine relativ hohe Nebenwirkungsrate. Impfstoffe mit einem Impfintervall von einem Jahr sind
zusätze von Impfstoffen Zusätzlich zum eigentlichen Impfwirkstoff enthält ein Impfstoff Zusätze, die gegebenenfalls zu unerwünschten Reaktionen führen können. Konservierungsstoffe Sie bestehen meist aus Quecksilberverbindungen und anderen Stoffen mit gesundheitsschädigender Wirkung und wirken stark neurotoxisch (auf das Nervensystem). Konservierungsstoffe können zudem Allergien auslösen und stehen im Verdacht, erbgutverändernde Wirkungen zu entfalten. Symptome einer Nervenschädigung durch Quecksilber sind u. a. Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit, Zittern, Nierenschädigungen, Bewegungs- oder Koordinationsstörungen; auch bei Patienten mit idiopathischer oder dilatativer Kardiomyopathie (schwere Herzmuskelerkrankungen) wurden hohe Quecksilberkonzentrationen im Herzmuskel gefunden. Aluminiumhydroxid Es wird bei Tot-Impfstoffen (z.b. Tollwut) häufig zugesetzt. Aluminiumhydroxid soll die Immunantwort des Impflings verstärken, es beeinträchtigt das Immunsystem und ist neurotoxisch. Formalin (Formaldehyd-Lösung) Das Formalin macht bei der Herstellung von Tot-Impfstoffen die gezüchteten Krankheitserreger unschädlich und lässt sich im Impfstoff noch als Rest nachweisen. Es kann sowohl diverse Unverträglichkeitsreaktionen als auch Krebs auslösen. Antibiotika Sie sollen die mögliche bakterielle Verunreinigung des Impfstoffes vermeiden. Antibiotika können Allergien auslösen, die Darmflora schädigen, Nieren- oder Hörschäden verursachen und auf Dauer Resistenzen hervorrufen.
Fremdeiweiss Die Erreger für Impfstoffe werden häufig auf Affen-, Hühneroder Entenembryos angezüchtet. Diese Fremdeiweißträger können unter Umständen heftige allergische Reaktionen provozieren. Alle Angaben sind ohne Gewähr und es handelt sich hierbei um Vorschläge, die individuell geprüft werden müssen. Um Sicherheit über den Status des Impfschutzes zu erhalten, empfiehlt es sich, feststellen zu lassen, wie hoch der Antikörpertiter ist. Mit freundlicher Empfehlung: Stand April 2011