UMGANG MIT GEWALTBETROFFENEN PATIENTINNEN SPURENSICHERUNG/ VORGEHEN BEI VERDACHT AUF VERGEWALTIGUNG OÄ Dr. Claudia Neudecker
SEXUELLE /SEXUALISIERTE GEWALT 33% aller Frauen haben seit dem 15.Lj körperliche/sexuelle Gewalt erfahren, 22% der in Partnerschaften lebenden Frauen 5% der Frauen wurden zum Geschlechtsverkehr gezwungen, 6% geben an, dass jemand versucht hat sich zum Geschlechtsverkehr zu zwingen, 6% wurden genötigt an ungewollten sexuellen Handlungen teilzunehmen, 6% haben einer sexuellen Handlung aus Angst vor möglichen Konsequenzen zugestimmt (FRA-Studie. Gewalt gegen Frauen. Eine EU-weite Erhebung. 2014) 29,5 %der befragten Frauen in Österreich waren bereits Opfer von sexualisierter Gewalt( vergewaltigt oder versucht/ zu ungewollten sexuellen Handlungen genötigt) 56,8 %der Frauen haben bereits körperliche Gewalt erfahren( leichte Ohrfeige, 5 Prozent verprügelt) (Gewalt in Familie und im nahen sozialen Umfeld. Öst. Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern, 2011. BMWFJ, ÖIF) In Österreich wird jede fünfte in einer Beziehung lebende Frau von ihrem Ehemann oder Lebensgefährten misshandelt. (Bernard & Schlaffer 1991, Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie)
SEXUELLE GEWALT- PRÄVALENZ
SEXUELLE GEWALT- KÖRPERLICHE FOLGEN
SEXUELLE GEWALT- PSYCHISCHE FOLGEN
STANDARDISIERTE UNTERSUCHUNG UND SPURENSICHERUNG Spurensicherungsset, Dokumentationsbogen Ablauf von Betreuung und Untersuchung Weitergabe der sichergestellten Beweismittel
SETTING Cave Traumatisierung! Vertraulichkeit, ungestörte Atmosphäre Aufklärung über Bedeutung von Befunderhebung und das weitere schrittweise Vorgehen Schweigepflicht wenn Untersuchung ohne polizeiliche Anzeige durchgeführt wird Einverständnis DNA-Untersuchungen, ggf. ELGA
ABLAUF Erstkontakt Anamnese Spurensicherung Körperoberfläche Verletzungsdokumentation (genital, extragenital) Spurensicherung im Genitalbereich Klinische Behandlung : Notfallkontrazeption, HIV Postexpositionsprophylaxe, Versorgung von Verletzungen, ggf. Kontrolltermin anbieten Psychosoziale Betreuung
ANAMNESE TATHERGANG (POLIZEIPROTOKOLL, GESPRÄCH) Wann? Wo? Was und wie ist es passiert? Wer? Wurde Anzeige erstattet? Wann war der letzte von der Frau gewollte Geschlechtsverkehr? Welche Untersuchungen? Ist Weiterbetreuung notwendig?
BIOLOGISCHE SPUREN Erkennen Sichern Beschriftung Lokalisierung Sicherstellung von z.b. Kleidungsstücken Aufbewahren Klinisch- forensische Medizin, Grassberger et al
SPURENSICHERUNGSSET Klinisch- forensische Medizin, Grassberger et al
DOKUMENTATIONSBOGEN ANAMNESE
DOKUMENTATIONSBOGEN ANAMNESE
DOKUMENTATIONSBOGEN ANAMNESE
DOKUMENTATIONSBOGEN ANAMNESE
DOKUMETATIONSBOGEN, SPURENSICHERUNG
DOKUMENTATIONSBOGEN, ANAMNESE
SPURENSICHERUNG Klinisch- forensische Medizin, Grassberger et al
Verletzungshäufigkeit: einvernehmlicher Geschlechtsverkehr 10-30% Sexualdelikt 40-60% SPURENSICHERUNG Klinisch- forensische Medizin, Grassberger et al
DOKUMETATIONSBOGEN, SPURENSICHERUNG
DOKUMETATIONSBOGEN, SPURENSICHERUNG
NETZWERKADRESSEN Verein Wiener Frauenhäuser 1060 Wien, Amerlingstraße 1 E-Mail: verein@frauenhaeuser-wien.at Tel.: 01/485 30 30, Fax: 01/485 30 30-30 Kinder- und Jugendanwaltschaft 1090, Alserbachstrasse 18 www.kja.at, E-Mail post@jugendanwalt.wien.gv.at Tel.: +43 1 7077000, Fax : +43 1 4000 9985905 TAMAR Beratungsstelle 1200 Wien,Wexstraße 22/3/1 www.tamar.at Beratungstelefon: 01/334 04 37 Kinderschutzzentrum 1030, Mohsgasse 1/3/3.1 www.kinderschutzzentrum.wien Tel.: +43 1 5261820 Fax: +43 1 52618209 möwe - Kinderschutzzentrum Wien 1010 Wien, Börsegasse 9/1 www.die-moewe.at Email: ksz-wien@die-moewe.at Tel.: 01/532 15 15