Erfahrungsbericht London South Bank University Februar - Juni 2016, Großbritannien
Vorbereitung in Deutschland Die Vorbereitung für das Auslandsstudium an der London South Bank University begann fast ein ganzes Jahr zuvor. Für das Semester 1 ist die Bewerbungsfrist Ende Juni, für das Semester 2 zu Beginn des Monats November des Vorjahres. Dabei wird für das Studium ein bestimmtes Englischniveau vorausgesetzt. Bei Bachelorstudenten wird ein DAAD Sprachzeugnis mit B2-Niveau akzeptiert. Für ein Auslandssemester in Master benötigt man wiederum ein Sprachniveau von TOEFL: 90 (ibt) oder IELTS 6.5. Sicherheitskopien / Sicherheit Für die Aufnahme zum Studium werden vor Ort beglaubigte Kopien benötigt. Sollten diese nicht mitgenommen werden ist es zwingend notwendig, diese sich zukommen zu lassen. Andernfalls ist eine Einschreibung nicht möglich. Beglaubigte Kopien, die benötigt werden sind Academic Record, English-Certification und Immatrikulationsbescheinigung. Auslandskrankenversicherung Grundsätzlich gilt in den EU-Staaten nach den europäischen Verordnungen die Möglichkeit der Krankenbehandlung. Auch für Staaten des europäischen Wirtschaftsraums gelten diese Regelungen, weshalb hierbei keinerlei Vorbereitungen getroffen werden müssen. Flüge Die Flugkosten nach London variieren stark und hängen dabei von den jeweiligen Flughäfen und Flugzeiten ab. In London gibt es fünf Flughäfen, bei denen abgesehen von Heathrow Airport die Preise recht günstig sind. Allerdings fliegt man für günstige Tickets sehr früh (ca. 5:50 Uhr) oder sehr spät (23:00 Uhr). Sowohl mein Hin- als auch mein Rückflug war die Strecke Fraport Frankfurt und Heathrow London, was sehr teuer in Europa ist. Zuzüglich eines zweiten Gepäckstückes können leicht die Kosten für einen Flug über 200 liegen. Dafür sind die Anbindungen vom Flughafen Heathrow in die Innenstadt recht gut. Mit der U-Bahn erreicht man innerhalb einer Stunde für 3.60 die Universität. Eine etwas längere, aber günstigere Variante ist der Zug über Frankreich.
Vorbereitung in Deutschland Wohnen Als Student des Visiting-Programs ist eine Unterkunft in einer der fünf Residenzen der Universität garantiert. Dabei handelt es sich um 8er Wohngemeinschaften mit gemeinsamer Küche. Je nach Residenz gibt es Zimmer mit oder ohne eigenem Badezimmer. Die günstigste Lage zur Universität bietet die Residenz Mclaren House. Jedoch liegen sowohl alle Residenzen in Uni-, aber auch in Stadtnähe. Vom McLaren House ist beispielsweise das London Eye 10 Gehminuten entfernt. Die Mietpreise in London sind grundsätzlich sehr hoch. Die Miete für die Residenz ist mit ca. 145 (195 ) pro Woche verglichen mit normalen Mietwohnungen sehr günstig. Eine Übersicht über alle Residenzen sowie Bilder und Videos sind auf der Homepage der Universität zu finden: http://www.lsbu.ac.uk/student-life/accommodation. Beachten muss man allerdings, dass weder Bettdecke und Kissen, noch Geschirr und Besteck vorhanden sind. Das lässt sich aber alles recht günstig in der Nähe der Universität in verschiedenen Einkaufsläden finden. Anerkennung Die Wahl der Fächer hängt sehr stark von der Studienrichtung ab. Dabei ist es jedoch nicht möglich, Fächer aus unterschiedlichen Fakultäten zu besuchen. D.h., dass Fächer sowohl aus dem technischen, als auch aus dem wirtschaftlichen Bereich nicht gleichzeitig besucht werden können, da man sich dort für eine bestimmte Fakultät einschreiben muss. Für die Anerkennung der Fächer ist es nötig, vor dem Studium ein Learning Agreement auszufüllen und vom jeweiligen Fachbereich der Universität Kaiserslautern anerkennen zu lassen.
Universität International Office/Campus Die Universität wurde 1892 gegründet und liegt mitten In London am südlichen Ufer der Themse. Sehenswürdigkeiten wie die Big Ben, Waterloo oder auch das Finanzviertel ist leicht zu Fuß erreichbar. Somit bietet die Universität die beste Lage für eine Weltmetropole wie London. An der Universität studieren ca. 15.600 Studenten, davon sind ungefähr 1600 internationale Studenten. Die Mitarbeiter des International Offices sowie die Mitarbeiter der Fakultät waren stets freundlich und hilfsbereit. Bei Fragen wurde sehr schnell geholfen. Alle weiteren nötigen Kontaktpersonen der jeweiligen Fakultät werden zu Beginn des Studiums den Studierenden mitgeteilt. Studium Die Fakultät, die ich besuchte war die School of Engineering und wählte den Kurs Product Engineering Design mit den Modulen Virtual Engineering and CAD und Solid Mechanics and FEA mit jeweils 10 ECTS-Punkten. Eine Auswahl der Kurse sind auf der Homepage zu finden: http://www.lsbu.ac.uk/courses. Nachdem der Kurs ausgewählt wurde kann man bzgl. Semester 1 oder Semester 2 die Module auswählen. Alle Module der Universität haben in der Regel 10 ECTS-Punkte. Mehr als drei Module sollte man allerdings nicht wählen, da das aufgrund von vielen praktischen Projekten während der Vorlesungszeit sehr zeitintensiv werden kann. Für die School of Engineering kann ich nur positive Worte finden und würde die Wahl für technische Studienfächer im Ausland jederzeit weiterempfehlen. Vor allem die Aufgaben der Projektarbeiten bringen gute praktische Einblicke und Erfahrungen zu dem theoretischen Wissen. Vorteilhaft war ebenso der Umgang mit den Softwaren von Autodesk, wie Inventor oder Aliasstudio. Die Universität Kaiserslautern arbeiten diesbezüglich mit anderen Programmen, somit konnte man in diesem Bereich seine Kompetenzen in der Simulation und Modellierung gut erweitern.
Reisen und Freizeit Kosten und Finanzen Die Studienkosten sind in London sehr hoch. Für ein Auslandssemester liegen die Kosten bei ca. 4456 (Stand: 21.07.2016). Ebenso ist London nicht gerade für ein günstiges Leben bekannt und es hält, was es verspricht. Die Ausgaben sind ungemein hoch, wenn man neben dem Studium noch etwas das Studentenleben genießen möchte. Neben der hohen Miete liegen die Preise der Getränke bei durchschnittlich 4.00 (5,20 ). Lebensmittel findet man allerdings zu fairen Preisen in Supermarkten wie Tesco oder Sainsbury s. Was ich empfehle ist auf jeden Fall sich für Stipendien zu bewerben. Stadt Der Stadtname spricht für sich. Als einer der Weltmetropolen überhaupt wird es in London nie langweilig! Bei Sehenswürdigkeiten wie Westminster, Buckingham Palace, Piccadilly Circus, das Finanzviertel, 5 Fußballklubs der Premier League und ständigen Events bietet die Stadt täglich mehr als genug. Zu empfehlen ist auf jeden Fall der Besuch von Musicals! Ich habe das gleich genutzt und mir 4 verschiedene angeschaut, welche preislich pro Ticket bei ca. 35 (46 ) liegen. Die Stadt hat vor allem durch die Monarchie und den roten Bussen und Telefonzellen einen besonderen Charakter. Auch abends lässt es aushalten, die Stadt kennt keinen Schlaf! Keinen Schlaf abgesehen ab 3 Uhr morgens. Um diese Uhrzeit werden in allen Diskotheken die Lichter an- und die Musik ausgemacht. Man gewöhnt sich jedoch sehr schnell an diese Regelung und braucht auch nicht länger zu feiern.
Reisen und Freizeit Freizeitaktivitäten und Reisen Von der Universität aus gibt es die Möglichkeit verschiedene Sportarten auszuüben. Ob alleine im Fitnessstudio oder mit anderen Studenten auf Tennisplätzen mitten in der Stadt, sportlich konnte man sich immer betätigen. Zu den Aktivitäten gehörten aber auch Besuche von Museen wie das British Museum oder auch das National History Museum, Stadiontouren, bekannte Talk Shows wie die Graham Norton Show, Märkte, diverse Einkaufsstraßen oder auch Parks wie der bekannte Hyde Park. Neben dem Abhaken von Sehenswürdigkeiten haben wir zusätzlich innerhalb der 3 Wochen Osterferien einen einwöchigen Road Trip unternommen und Städte wie Oxford, Liverpool, Leeds, den Lake District National Park oder auch Manchester besucht. Sobald man sich an das Autofahren gewöhnt hat sind Besuche anderer Städte in England nur zu empfehlen, um auch die Mentalitäten der Engländer etwas besser kennenzulernen. In London ist es, was das angeht doch sehr international. Aus diesem Grund heißt es auch: London ist nicht England und England ist nicht London. FAZIT Mein Semester in London war in allen Bereichen eine Bereicherung. Ob es die Wohngemeinschaft mit 5 weiteren Nationalitäten, das Studium oder die Verbesserung der Sprachkenntnisse war. Vor allem In London war es sehr aufregend zu sehen, wie eine Stadt mit so einer hohen Einwohnerzahl lebt. An den Sprachwechsel hat man sich schnell gewöhnt und auch das Reden fällt einem nach einiger Zeit recht einfach. Interessant war es vor allem, dass die Briten sich über keinen Akzent lustig machen oder die Menschen aus dem Ausland verbessern. Ein perfektes English gibt es in Ihren Augen nicht wirklich, nur Dialekte. Nach dem in Deutschland angestrebten Perfektionismus war das sehr angenehm, was auch die Freundlichkeit der Briten ausmacht. Doch das wertvollste, was ich aus einem Auslandssemester gewonnen habe ist die Erweiterung meines Horizontes. Das Kennenlernen neuer Kulturen und Sitten hat mir privat sehr geholfen, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und weltoffener zu sein. Ein Auslandssemester ist die schönste Zeit im Studium und nur zu empfehlen. Die Möglichkeit, ein anderes Land und eine Stadt mit so viel Freizeit kennenzulernen ist im weiterem Leben nur schwer möglich, weshalb man diese Chance unbedingt nutzen sollte!