Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation

Ähnliche Dokumente
Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Von Beginn an dem Untergang geweiht? Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation VORANSICHT

Voransicht. Niedergang. Das Wichtigste auf einen Blick. Dr. Christine Koch-Hallas, Mannheim

Die politische Neuordnung Mitteleuropas zu Beginn des 19. Jh. Frz. Revolution

2. Reformation und Dreißigjähriger Krieg

2. Der Dreißigjährige Krieg:

Wozu sollte man eigentlich Kaiser sein?

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert

Oktober 2009 Einführung: Was ist das Alte Reich?

A1: Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens

Napoleon verändert die Landkarte Europas

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Außenpolitik im 19. Jahrhundert. Das komplette Material finden Sie hier:

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Streit um Macht und Religion eine Unterrichts - einheit zum Dreißigjährigen Krieg VORANSICHT

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Das Deutsche Kaiserreich. Das komplette Material finden Sie hier:

Geschichte der Christenheit

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation in der frühen Neuzeit

Seminarzeit Am Sonntag, dem 22. Mai 2011 fanden sich aus der ganzen Republik 17 wissbegierige Freunde und Mitglieder des Vereins VILE e.v. im Franz-Hi

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Power and Religion - The 30 Years' War (Geschichte bilingual)

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert

A1: Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Napoleon Bonaparte ( )

Aufklärung & französische Revolution

Karl Otmar v. Aretin. Das Alte Reich Band 3: Das Reich und der österreichisch-preußische Dualismus ( ) Klett-Cotta

Territoriale Veränderungen durch Napoleon und dadurch nötige Reformen

Voransicht. Der Streit um den Glauben die Reformation. Nach einer Idee von Nicole Janssen, Aurich

Die Frage nach der Einheit Deutschlands zieht sich gewissermaßen durch die gesamte deutsche Geschichte. Bis 1806 hatte das Alte Reich Bestand, das

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Streit um Macht und Religion eine Unterrichts - einheit zum Dreißigjährigen Krieg

Block III. Kapitel II. Das Mittelalter (II)

Die Bedeutung der napoleonischen Befreiungskriege für das lange 19. Jahrhundert

VORANSICHT. Ein Fenstersturz mit Folgen: der Dreißigjährige Krieg

VORANSICHT. Ein Fenstersturz mit Folgen: der Dreißigjährige Krieg

Demokratie im antiken Athen eine Erfindung von epochaler Bedeutung

DIE KAISERLICHEN PRIVILEGIA DE NON APPELLANDO

Frieden von Konstanz 1183: Liga wurde von Kaiser Friedrich I. anerkannt, die Städte anerkannten kaiserliche Rechte

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Franken im 10. Jahrhundert - ein Stammesherzogtum?

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Karl der Groe - Vater Europas? Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Interpretation zu Kleist, Heinrich von - Michael Kohlhaas

Das große Landeswappen von Baden-Württemberg

Das Ende des Dreißigjährigen Krieges

(no title) Ingo Blechschmidt. 5. März Lernen durch Lehren: Papsttum generell und Verhältnis zu den Staufern Stoffsammlung...

Zeittafel Römisch-Deutsche Kaiser und Könige 768 bis 1918

Verzeichnis der Quellen und Leitfragen zur Vorlesung

Verzeichnis der Lehrveranstaltungen (Stand WS 2010/11) Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Geschichtswissenschaft

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Das Leben in einer mittelalterlichen Stadt

Luther: Zwischen Zustimmung und Widerstand - Folgen der Reformation. Folgen

Das Zeitalter Bismarcks Deutschland im 19. Jahrhundert Erzählt von dem Historiker Helmut Rumpler

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Religions-Quiz: Allerheiligen. Das komplette Material finden Sie hier:

Antike Kulturen im Mittelmeerraum

Das große Landeswappen von Baden-Württemberg

Jahrgang 8. Thema + Leitfrage Kategorien: Erdkunde = E Politik = P Geschichte = G Wirtschaft = W. Projekte Medien Methoden

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

DER GEMEINE PFENNIG VON 1495

DOWNLOAD. 500 Jahre Reformation Klasse. Christina Keßeler. Aktuelle und motivierende Materialien für die Sekundarstufe I

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Frhe Neuzeit. Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.

Der Deutsche Orden und der Johanniterorden

Reichstag und Reformation

Die Reformation und das Deutsche Reich Das Mönchtum im Mittelalter Wahrer Gott und wahrer Mensch- Grundzüge des christologischen Streites

ON! Reihe Religion und Ethik DVD Institution Katholische Kirche Arbeitsmaterialien Seite 1

ERMITTLUNGSBERICHT. Luther gegen Kirche und Reich. A1: Unter einem Decknamen soll sich er sich. Lebensdaten eines Ketzers Wer kennt diesen Mann?

Inhalt I. Die Gesellschaft zur Zeit Karls des Großen II. Herkunft und Ansehen der Karolinger

a) Unterstreiche in grün durch welche Mittel die Vergrößerung des Herrschaftsgebietes erreicht wurde.

Das Reich Karls des Großen zerfällt

Das konfessionelle Zeitalter katholische Reform Gegenreformation - Konfessionalisierung

1 B Kloster: Gelübde. 1 A Kloster: Mönch. Wie nennt man einen männlichen Bewohner eines Klosters?

Das Zeitalter Bismarcks Deutschland im 19. Jahrhundert Erzählt von dem Historiker Helmut Rumpler

Herrscher im ostfränkischen bzw. im deutschen Reich

B Gelübde C Nonne D Augustiner-Orden. A Mönch C Nonne D Augustiner-Orden

Unterfränkische Geschichte

Ernst Klett Schulbuchverlag Leipzig

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Das Christentum kennen lernen

Neuer Lehrplan. Neues Buch. Ihr Stoffverteilungsplan. Geschichte und Geschehen. Sekundarstufe I, Ausgabe A für Nordrhein-Westfalen, Band 1

Woche 3: Kriege und die Entstehung des modernen europäischen Territorialstaates

Dreizehntes Jahrhundert

Katholische Reform und Gegenreformation

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Klausur mit Erwartungshorizont: Die Deutsche Bundesakte vom 08.

Inhalt. A. Einleitung. B. Hauptteil. Vorwort I. Zum Forschungsstand II. Zur Methode Kategorien Soziales System...

ON! DVD Föderalismus in Deutschland Arbeitsmaterialien Seite 1. Zu Beginn der Einheit bekommen die SchülerInnen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Kreuzzüge - Sieben Kriege im Namen Gottes

Kultur im Postkartenbild Band 5. Otto May. Franz Schubert. Seine Zeit und seine Lieder im Postkartenbild

Die Reise. in die. Herausgegeben von Hans Ebeling und Prof. Dr. Wolfgang Birkenfeld. Bearbeitet von: Cathrin Schreier und Uta Usener

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Dreißigjähriger Krieg. Das komplette Material finden Sie hier:

Arbeitspaket für den Unterricht Thema Religion und Glaube. Inhaltsübersicht. ab der 9. Schulstufe. Arbeitsblatt Nr. 1: Religiöse Feiertage

Die rheinbündischen Reformen: Das Ende des Alten Reiches und die Gründung des Rheinbundes

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Eine kurze Geschichte des politischen Wahlrechts

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Kreuzworträtsel Religion. Das komplette Material finden Sie hier:

Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert

Geschichtlicher Abriss 1815 bis 1871

Ernst Klett Schulbuchverlag

Gegen Ende seines Lebens bilanzierte Martin Luther gewissermaßen im autobiografischen

Manfred Hollegger. Maximilian I. ( ) Herrscher und Mensch einer Zeitenwende. Verlag W. Kohlhammer

Grundwissen 7. Klasse 1) Das Mittelalter und die Ursprünge Deutschlands

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

REFORMATION UND GEGEN- REFORMATION

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

mentor Grundwissen: Geschichte bis zur 10. Klasse

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Das Zeitalter Bismarcks. Das komplette Material finden Sie hier:

Transkript:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

Reihe 8 S 2 Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur Fachwissenschaftliche Überlegung Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war von seiner Entstehung im 9./10. Jahrhundert bis zu seinem Ende im Jahre 1806 der staats- und völkerrechtliche Rahmen politischer Herrschaft. Bewertet wird das Reich meist negativ, wird es doch als Monstrum bezeichnet, das in starren Strukturen wie der Feudalherrschaft verhaftet gewesen sei und damit den Sprung in die Moderne verhindert habe. Nicht zu unterschätzen ist jedoch, dass das Reich sowohl friedenserhaltend als auch rechtsbewahrend war. Militärische oder wirtschaftliche Bedeutung besaß es nicht, sodass auch keine äußerliche Macht- oder Expansionspolitik betrieben wurde. Vielmehr wahrte das Reich Werte, Formen, Traditionen und Gedanken und bot zudem einen verfassungsrechtlichen Rahmen, der Deutschland zusammenhielt. Die Entwicklung des Heiligen Römischen Reiches Als Gründungsdatum des Reiches gilt der 2. Februar 962 der Tag, an dem Otto I. in Aachen zum Kaiser gekrönt wurde. Das Heilige Römische Reich entstand nach dem Zerfall des karolingischen Herrschergeschlechts aus dem Fränkischen Reich. Die Bezeichnung Sacrum Imperium erschien erstmals 1254 und betonte die christliche Tradition des Kaisertums. Der Zusatz Deutscher Nation stammt aus dem 15. Jahrhundert als Ausdruck bzw. Anspruch der deutschen Vorherrschaft im Römischen Reich. Das Reich wurde zwar monarchisch durch den Kaiser geführt, war jedoch ständisch geprägt. Die meisten Entscheidungen trafen die Herzöge und Grafen in ihren Gebieten selbst. Den drei Kaisern Otto I., Otto II. und Otto III. gelang es, das Reich durch Feldzüge zu vergrößern und die Kirche in das Reich einzubinden. Dennoch kam es insbesondere zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert immer wieder zu Konflikten zwischen Kaiser und Papst. Zur Zeit der größten Ausdehnung umfasste es fast ganz Mittel- und Südeuropa. Doch durch die militärischen Erfolge Napoleons im 18. Jahrhundert veränderte sich die Situation und das Ende des Reiches kündigte sich an. Als sich 1806 dann 16 Staaten des Reiches dem Rheinbund anschlossen, einem Militärbündnis unter Napoleon, und ihre Zugehörigkeit zum Reich kündigten, legte Kaiser Franz II. die Reichskrone nieder und erklärte das Reich für erloschen. Das Heilige Römische Reich weder Nationalstaat noch Rechtsstaat noch Staatenbund Das sogenannte Alte Reich war kein Staat im modernen Sinne mit einem geschlossenen Territorium und festen Grenzen. Auch kannte es keine souveräne höchste Gewalt oder unabhängige Exekutive. Es war vielmehr ein im Mittelalter historisch gewachsener, traditioneller, hierarchisch gegliederter Verband unterschiedlicher Glieder mit dem gewählten deutschen König bzw. Kaiser als Oberhaupt. Unmittelbare Glieder des Reiches, d. h. ohne einen anderen Herrn als den Kaiser über sich, waren die etwa 100 Territorialherren wie Kurfürsten, Fürsten, Grafen, Herren, Prälaten und Ritter sowie die rund 50 Reichsstädte. Diese verschiedenen Reichsglieder unterschieden sich in Größe, ständischem Rang und politischem Gewicht. Die mächtigsten Territorialherren bildeten die Landeshoheit in ihren Territorien zu quasi-souveräner Stellung aus. Auch geistliche Amtsträger (Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte, Äbtissinnen) zählten zu den Reichsständen und waren zugleich Inhaber weltlicher Landeshoheit. Die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Seit der Frühen Neuzeit war das Reich strukturell nicht mehr zu einer Machterweiterung und Expansion fähig. Seitdem standen Rechtsschutz und Friedenswahrung als wesentliche Zwecke im Vordergrund. Das Reich sollte für Ruhe, Stabilität und die friedliche Lösung von Konflikten sorgen. Untertanen sollten vor der Willkür der Landesherren und kleinere Reichsstände vor Rechtsverletzungen mächtigerer Stände und des Kaisers geschützt werden.

Reihe 8 Verlauf Material S 8 Klausuren Glossar Literatur Zu 2: 1) Eine wichtige Bestimmung im Augsburger Religionsfrieden war, dass die Landesherren über das Bekenntnis entscheiden konnten und jeder Christ das Bekenntnis des jeweiligen Landesherren annehmen musste. 2) Der Kaiser wollte seine Macht sowie die Einheit der Kirche erhalten und bekämpfte daher die Reformation. 3) Der Streit um den richtigen Glauben war vor allem ein Kampf um die Herrschaft zwischen Kaiser und Fürsten. 4) Der Westfälische Frieden schrieb die religiöse Unabhängigkeit des Kaisers und der Fürsten aus dem Augsburger Religionsfrieden fort und zementierte die Spaltung des Reiches. Zu 3: Der Augsburger Religionsfriede vom 25. September 1555 war ein Konfessionskompromiss, der die Glaubenskämpfe im Reich beendete. Die bestehenden Konfessionsverhältnisse wurden anerkannt und die lutherischen Reichsstände waren gegenüber den katholischen nun gleichberechtigt. Die Landesfürsten erhielten endgültig das Recht, auf ihrem Gebiet die Konfession zu bestimmen. Die Religionsfreiheit galt nur für die Reichsstände, also die Fürsten und die Reichsstädte. Die Untertanen, also die einzelnen Christen, mussten sich dem Glauben ihres Landesherren anschließen oder durften auswandern. Erläuterungen (M 4) Zu 1: Faktoren, die wesentlich zum Niedergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation beitrugen: Aufstieg Napoleons und die Kriege Frankreichs mit seinen Nachbarn Auflösung geistlicher Territorien und Entmachtung der kleinen Reichsstände Kaiser verlor damit seine wesentliche Stütze Sieg Napoleons in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz über Kaiser Franz II. und Zar Alexander I. Friedensdiktat von Pressburg Gebietsverluste Österreichs Zusammenschluss von 16 Reichsfürstentümern im Rheinbund und Aufkündigung ihrer Zugehörigkeit zum Reich territoriale Neuordnung und Reduzierung des einstigen Reiches, Zersplitterung Deutschlands Handlungsunfähigkeit des Reiches Niederlegung der Kaiserkrone durch Kaiser Franz II. Zu 2: Der Frieden von Pressburg war für das Reich so folgenreich, weil er für Österreich eine bittere Niederlage mit zahlreichen Gebietsverlusten bedeutete und ein Jahr später zur Gründung des Rheinbundes und damit zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches durch Kaiser Franz II. führte. Zu 3: Aus der Abdankung des Kaisers kann der Schluss gezogen werden, dass er sich nicht mehr in der Lage sah, seine Pflichten als Reichsoberhaupt zu erfüllen.

Reihe 8 Verlauf Material S 13 Klausuren Glossar Literatur Hinweise (M 5 M 8) Stunde 3/4: Von Kaisern und Kurfürsten Einstieg Den Einstieg bildet die Folie (M 5) zur Kaiserwahl. Die Schülerinnen und Schüler erfahren hier, angeleitet von der Lehrkraft, schon ein paar wichtige Punkte die im weiteren Verlauf der Doppelstunde wieder aufgegriffen werden. Zunächst wird die Folie aber als stummer Impuls aufgelegt. Je nach Vorwissen können die Schülerinnen und Schüler bereits einiges einordnen. Erarbeitungsphase Alle Materialien der Erarbeitungsphase sollten in Partnerarbeit bewältigt werden. M 6 enthält erste Fakten zum Aufbau und zu den Grundlagen des Heiligen Römischen Reiches. Es dient primär der Gewinnung von Hintergrundwissen. Indem die Lernenden einen Lückentext ergänzen, erarbeiten sie sich wesentliche Details zum Thema. In M 7 setzten sich die Lernenden mit der Stellung des Kaisers im Reich auseinander. Schnelle Lernende können zudem recherchieren, welche Aufgaben das heutige Staatsoberhaupt innehat, um so einen Vergleich zu früheren Zeiten ziehen zu können. In M 8 erarbeiten sich die Gruppen dann anhand eines Schaubildes, welche Rolle die einzelnen Institutionen im Reich spielten. Ergebnissicherung Die Ergebnissicherung erfolgt während des Arbeitens bzw. Erarbeitens der einzelnen Materialien. Die gesicherten und durch den Lehrer kontrollierten Ergebnisse werden anschließend in die Unterlagen der Lernenden übertragen. Erläuterungen (M 5) Zu 1: Auf dem Bild sind sieben Männer dargestellt, die Wappen über ihren Köpfen machen deutlich, dass sie aus verschiedenen Ländern kommen. Sie diskutieren angeregt miteinander. Drei von ihnen tragen eine Kopfbedeckung, die anderen vier nicht. Zu 2: Hier hängen die Ergebnisse stark vom Vorwissen der Schülerinnen und Schüler ab. Die Lehrkraft sollte den Lernenden folgende Hinweise geben: Auf dem Bild sind die sieben Kurfürsten, drei geistliche (Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln) sowie vier weltliche (König von Böhmen, Herzog von Sachsen, Markgraf von Brandenburg und Pfalzgraf bei Rhein) zu sehen, die allein berechtigt waren, den Kaiser zu wählen. Die Wahlmodalitäten für die Kaiserwahl waren in der Goldenen Bulle (1356) festgelegt. Da nun nicht mehr der Papst, sondern sieben Kurfürsten den König bzw. Kaiser wählten und eine formelle Bestätigung durch den Papst nicht mehr nötig war, sank der Einfluss und die Macht der geistlichen Obrigkeit. Doch auch der Kaiser wurde in der Ausübung seiner Herrschaft beschränkt. Schließlich musste er für seine Wahl zuvor den Kurfürsten Zugeständnisse machen. Um zu gewährleisten, dass auch die folgenden Kaiser aus dem Hause Habsburg kamen, wurde häufig schon zu Lebzeiten des Kaisers dessen Nachfolger zum Römischen König gewählt, der nach dem Tode des Kaisers dessen Position einnahm. Der Kaiser im Heiligen Römischen Reich war zwar Reichsoberhaupt, doch konnte er seine Macht nicht uneingeschränkt ausüben. Vielmehr wurde sein politischer Einfluss durch Reichsgrundgesetze eingeschränkt, die ihn zwangen, wichtige Entscheidungen nur im Einverständnis der Reichsstände und insbesondere der Kurfürsten zu treffen.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de