Nachhaltige Chemie im Agnes-Pockels-SchülerInnen- Labor Neue pädagogische Angebote zu Stoffkreisläufen und Ressourcenschonung

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Experimente zum Thema Katalyse Projekttitel: Nachhaltige Chemie im Agnes-Pockels-SchülerInnen- Labor Neue pädagogische Angebote zu Stoffkreisläufen und Ressourcenschonung Aktenzeichen: 28352 Laufzeit: 01.09.2010-31.08.2012 Projektleitung: Wiss. Mitarbeiterin: Prof. Dr. Petra Mischnick Dr. Beate Faustmann Institution: Technische Universität Braunschweig Institut für Lebensmittelchemie Partnerschule: Realschule Maschstraße, Braunschweig Erika Hirsch, Birgit Meinert, Petra Schille Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 1 von 29

Inhalt 1 Versuche zum Katalysatorprinzip/-eigenschaften 3 V1 Braunstein als Katalysator 3 V1.1 Identifizierung des Gases 4 2 Versuche zur Hydrolyse von Stärke 7 (Einsatz verschiedener Katalysatoren für eine Reaktion) V2.1 Nachweisreaktionen 7 V2.1.1 Nachweis von Stärke 7 V2.1.2 Nachweis von Zucker (Glucose, Maltose) 8 V2.2 Versuche zur Hydrolyse von Stärke 10 V2.2.1 Kochen von Stärke in Wasser 10 (ohne Katalysator) V2.2.2 Behandeln von Stärke mit wässriger Mineralsäure 12 (H + als Katalysator) V2.2.3 Inkubation von Stärke Pankreatin und Speichel 13 (enzymatische Hydrolyse, Enzym als Biokatalysator) 3 Welche Rolle spielen die Reaktionsbedingungen? 15 V3.1 Einfluss der Temperatur auf die saure Hydrolyse 16 V3.2 Enzymatische Hydrolyse 19 V3.2.1 Einfluss der Temperatur auf die Enzymaktivität 19 V3.2.2 Einfluss des ph-wertes auf die Enzymaktivität 21 Lösungen Lösungen zum Ansetzen 24 Materialliste Materialliste für 30 SchülerInnen bzw. 15 Zweiergruppen 26 Laborplan Laboreinteilung für die Versuche zur Katalyse 29 Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 2 von 29

Name: Datum: 1. Versuche zum Katalysatorprinzip/-eigenschaften Abb. 1-1: Katalysatorprinzip: Wie die Hilfestellung beim Sprung über das Pferd [http://www.sportunterricht.de/turnen/bjspiele/sprunggraetsche1.html] Katalysatoren unterstützen eine Reaktion, wie eine Lehrerin durch Hilfestellung den Pferdsprung erleichtert. Sie lassen die Reaktion leichter ablaufen und machen besonders gehemmte erst möglich. Der Katalysator nimmt, wie der Lehrer im Bild nicht an der Reaktion teil (springt selbst nicht) und kann anschließend dem nächsten Molekül in unserem Bild dem Schüler über das Hindernis helfen. In der Chemie nennt man das Pferd die Aktivierungsenergie. (Allerdings entsteht bei einer chemischen Reaktion ein neues Produkt, während im Pferdsprungbeispiel das Molekül nur zwischenzeitlich seine Gestalt im Raum ändert.) V1: Braunstein als Katalysator Materialien: 3 Schnappdeckelgläser, 1 Pinzette, 1 kleine Plastikschüssel, 1 Papiertuch, Abfallgefäß Chemikalien: Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 -Lösung, 3 %), Braunsteintablette Sicherheitshinweise: - Wenn du lange Haare hast, binde sie zusammen. - Wasserstoffperoxid ist ätzend. Trage Handschuhe und eine Schutzbrille! Durchführung: 1. Fülle alle drei Schnappdeckelgläser etwa 1 cm hoch mit H 2 O 2 -Lösung aus der Tropfflasche. 2. Gib anschließend mit der Pinzette eine Braunsteintablette in das erste Schnappdeckelglas. 3. Warte eine Minute. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 3 von 29

4. Tauche dieselbe Braunsteintablette nacheinander in zwei weitere Schnappdeckelgläser und beobachte, was passiert. Achte bei den Versuchen besonders darauf, ob eine Veränderung an der Braunsteintablette zu erkennen ist. Spüle die Braunsteintablette mit dest. Wasser ab und lege sie zum Trocknen auf das Papiertuch. V1.1: Identifizierung des Gases Materialien: 2 Stative, 2 Klammern und Halterungen für Reagenzgläser, 1 kurzes Reagenzglas mit seitlichem Ausgang zur Gasableitung, 1 Gummistopfen, 1 Schlauchstück, 1 Holzspan, Streichhölzer, 1 langes Reagenzglas mit seitlichem Ausgang, 100 ml Becherglas mit Wasser, Pinzette 100 ml Abfallgefäß Chemikalien: Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 -Lösung, 3 %), Braunsteintablette (25 % MnO 2 und 75 % Gips) Sicherheitshinweise: - Wenn du lange Haare hast, binde sie zusammen. - Wasserstoffperoxid ist ätzend. Trage Handschuhe und eine Schutzbrille! Versuchsaufbau: Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 4 von 29

Durchführung: Die Arbeitsschritte 1-3 sind bereits vorbereitet. 1. Spanne das kurze Reagenzglas A mit der Halterung am Stativ ein. 2. Das lange Reagenzglas befestige mit der Öffnung nach unten am zweiten Stativ. 3. Verbinde die seitlichen Ausgänge der beiden Reagenzgläser mit Hilfe des Schlauchstücks. 4. Fülle nun mit der Tropfflasche etwa 2 ml H 2 O 2 (ca. 2 cm hoch) in das kurze Reagenzglas und verschließe es mit dem Gummistopfen. 5. Zünde den Holzspan mit einem Streichholz an. Entsorge das brennende Streichholz im bereit gestellten Wassergefäß. Puste die Flamme am Holzspan aus, er soll nur glimmen. 6. Halte den glimmenden Holzspan in das umgedrehte Reagenzglas, so dass sich die Glut direkt vor der Öffnung des seitlichen Ausgangs befindet. 7. Gib dann die Braunsteintablette mit der Pinzette zum H 2 O 2 in das kurze Reagenzglas und verschließe es sofort wieder mit dem Stopfen. 8. Beobachte, was am glimmenden Holzspan geschieht. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 5 von 29

Wie kannst du deine Beobachtung erklären (Was braucht Feuer um zu brennen)? Welches Gas ist entstanden? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 6 von 29

Name: Datum: 2. Versuche zur Hydrolyse von Stärke (Einsatz verschiedener Katalysatoren für eine Reaktion) Hintergrundinformation: In der Stärke sind Zuckerbausteine ( Glucose) zu langen Ketten verknüpft. Bei der Spaltung von Stärke (Hydrolye) entstehen kürzere Bruchstücke. Die Kettenenden ( ) sind mit Fehlings Reagenz nachweisbar. Zusatzinformation: In den nachfolgenden Versuchen kommen häufig zwei Abkürzungen vor: RG Reagenzglas RT Raumtemperatur, ~20 o C V2.1: Nachweisreaktionen Damit du erkennen kannst, ob eine Hydrolyse erfolgreich war, musst du zwei Nachweisreaktionen durchführen. Es handelt sich um den Stärke- und den Zuckernachweis. Bei erfolgreicher Hydrolyse ist der Stärkenachweis negativ, während der Zuckernachweis positiv verläuft. V2.1.1: Nachweis von Stärke Materialien: 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, 1 Spatel Chemikalien: Kartoffelstärke, Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 M), dest. Wasser Sicherheitshinweise: - Iod-Kaliumiodidlösung ist gesundheitsschädlich und umweltgefährlich. Trage Handschuhe und eine Schutzbrille. - Wenn du lange Haare hast, binde sie zusammen. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 7 von 29

Durchführung: 1. Fülle eine Spatelspitze Kartoffelstärke in ein Reagenzglas und gib 1-2 ml dest. Wasser dazu. 2. Schüttle das Reagenzglas damit sich die Stärke mit dem Wasser vermischen kann. 3. Fülle in das zweite Reagenzglas zum Vergleich nur dest. Wasser. 4. Gib in beide Reagenzgläser jeweils zwei Tropfen Iod-Kaliumiodid-Lösung. Probe Beobachtung RG1: dest. Wasser + Kartoffel- stärke RG2: dest. Wasser Wie kannst du nun Stärke nachweisen? V2.1.2: Nachweis von Zucker (Glucose, Maltose) Materialien: 1 Becherglas (250 ml, dient als Wasserbad), Siedesteinchen, Reagenzglasständer, 2 Reagenzgläser Heizplatte, Spatel 100 ml Abfallgefäß für Fehling-Lösungen Chemikalien: destilliertes Wasser, Traubenzucker (Glucose) Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 8 von 29

Sicherheitshinweis: - Kupfersulfatlösung ist umweltgefährlich. - Alkalische Kaliumnatriumtartrat-Lösung ist ätzend. - Die Lösungen mit Fehling A und B werden nicht in den Ausguss geschüttet, sondern in einem Abfallgefäß gesammelt. - Wenn du lange Haare hast, binde sie zusammen. - Die Heizplatten werden sehr heiß. Verbrennungsgefahr! Durchführung: 1. Stelle ein mit Wasser gefülltes Becherglas mit Siedesteinchen auf die Heizplatte und stelle die Heizplatte auf ca. 175 o C ein. Erhitze das Wasser bis kurz vor dem Sieden. 2. Fülle eine Spatelspitze Glucose in ein Reagenzglas und gib 1-2 ml dest. Wasser dazu. 3. Schüttle das Reagenzglas, damit sich der Zucker im Wasser lösen kann. 4. Gib in das zweite Reagenzglas zum Vergleich nur dest. Wasser. 5. Nun gib in beide Reagenzgläser jeweils einen kräftigen Spritzer von Lösung A und B (20 Tropfen) aus den Tropfflaschen dazu. Die Lösung soll tiefblau werden. Stelle die Reagenzgläser vorsichtig in das Becherglas auf der Heizplatte. Probe Beobachtung RG1: dest. Wasser + Glucose RG2: dest. Wasser Wie kannst du nun Zucker (Glucose, Maltose ) nachweisen? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 9 von 29

Name: Datum: V2.2: Versuche zur Hydrolyse von Stärke In den nachfolgenden Versuchen (V2.2.1-V2.2.3) werden verschiedene Möglichkeiten/ Katalysatoren untersucht, um die Stärke hydrolytisch abzubauen: Kochen in Wasser, Einsatz von Mineralsäuren als Beispiel für einen chemischen Katalysator und die Verwendung von Enzymen (α-amylasen im Speichel und im Pankreatin) als Beispiel für Biokatalysatoren. Notiere deine Ergebnisse nach Beendigung des Versuches V2.2.3 in nachfolgender Übersichtstabelle. Hydrolyseweg Versuch Stärke (Iodlösung) Zucker (Fehling) Hydrolyseerfolg Kochen in Wasser (ohne Katalysator) V2.2.1 Zusatz von Mineralsäuren (Katalysator: Säureproton) V2.2.2 Zusatz von Speichel (Katalysator: Enzym) V2.2.3 Zusatz von Pankreatin (Katalysator: Enzym) V2.2.3 V2.2.1: Kochen von Stärke in Wasser? (ohne Katalysator) Materialien: 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 2 x 250 ml Bechergläser eng, Siedesteine, Kunststoffpipette, Abfallgefäß Chemikalien: aufgekochte Stärkelösung (1 %), Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 M), dest. Wasser Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 10 von 29

Durchführung: 1. Gib in das erste Reagenzglas mit der Kunststoff-Pipette 5 ml aufgekochte Stärkelösung und stelle es für 5 min in das heiße Wasserbad. 2. Nimm das Reagenzglas aus dem Wasserbad heraus und stelle es zum Abkühlen in ein Becherglas mit kaltem Wasser. 3. Gieße vorsichtig die Hälfte der Lösung aus Reagenzglas 1 in Reagenzglas 2. 4. ersetze Reagenzglas 1 mit 1-2 Tropfen Iod-Kaliumiodidlösung. 5. Gib in Reagenzglas 2 jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B und stelle es kurz in das heiße Wasserbad. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG1: Kochen + Iod- Kaliumiodidlösung RG2: Kochen + Fehling A und B War die Hydrolyse erfolgreich? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 11 von 29

V2.2.2: Behandeln von Stärke mit wässriger Mineralsäure (H + als Katalysator) Materialien: 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 2 x 250 ml Bechergläser eng, Siedesteine, Kunststoffpipette, ph-papier, Papiertuch, Glasstab, Abfallgefäß Chemikalien: Reagenzglas mit 40 mg Kartoffelstärke (Stärkeportionen bereits vorbereitet), Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 M), Salzsäure (HCl 2 mol/l), Natronlauge (NaOH 2 mol/l), dest. Wasser Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Durchführung: 1. Gib in das erste Reagenzglas mit Stärke mit Hilfe der Kunststoff-Pipette 2 ml HCl. 2. Ermittle den ph-wert der Lösung mit dem ph-papier (Vergleich mit der Farbskala). 3. Stelle es nun für 5 min in das heiße Wasserbad (ca. 90 o C). 4. Nimm das Reagenzglas aus dem Wasserbad heraus und stelle es zum Abkühlen in ein Becherglas mit kaltem Wasser. 5. Überprüfe erneut den ph-wert mit dem ph-papier. Was beobachtest du hinsichtlich des ph-wertes (ph-wert vor und nach dem Kochen)? Wurde der Katalysator (die Säure) während des Versuches verbraucht? 6. Neutralisiere nun die Lösung mit NaOH (ca.2 ml, so dass das ph-papier die Farbe für ph7 auf der Skala zeigt). Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 12 von 29

7. Gieße vorsichtig die Hälfte der Lösung aus Reagenzglas 1 in Reagenzglas 2. 8. Versetze Reagenzglas 1 mit 1-2 Tropfen Iod-Kaliumiodidlösung. 9. Gib in Reagenzglas 2 jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B und stelle es kurz in das heiße Wasserbad. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG1: HCl-Probe + Iod- Kaliumiodidlösung RG2: HCl-Probe + Fehling A und B War die Hydrolyse erfolgreich? V2.2.3: Inkubation von Stärke mit Pankreatin und Speichel (enzymatische Hydrolyse, Enzym als Biokatalysator) Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 2 x 250 ml Bechergläser eng, Siedesteine, Kunststoffpipette, Abfallgefäß Chemikalien: aufgekochte Stärkelösung (1 %), Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 M), Speichel, Pankreatinaufschlämmung (0,5 % - Pankreatin der Fa. Merck), dest. Wasser Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Hintergrundinformation: Pankreatin (aus der Bauchspeicheldrüse) und Speichel enthalten Enzyme (α- Amylasen), die Stärke abbauen können. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 13 von 29

Durchführung: 1. Fülle in alle vier Reagenzgläser mit der Kunststoff-Pipette jeweils 5 ml aufgekochte Stärkelösung. 2. Gib die Reagenzgläser 1 und 2 jeweils 2 ml Speichel. Beide Reagenzgläser werden kurz geschüttelt. Warte 5 Minuten. 3. In die Reagenzgläser 3 und 4 fülle mit der Kunststoffpipette jeweils 2 ml Pankreatinaufschlämmung und schüttle sie kurz. Warte 5 Minuten. 4. Versetze nun die Reagenzgläser 1 und 3 mit jeweils 1-2 Tropfen Iod- Kaliumiodidlösung. Nachdem die Reagenzgläser geschüttelt wurden, stelle sie für etwa 5 Minuten zur Seite. 5. Gib in die Reagenzgläser 2 und 4 jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B und stelle sie kurz in das heiße Wasserbad. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG1: Speichel + Iod- Kaliumiodidlösung RG2: Speichel + Fehling A und B RG3: Pankreatin + Iod- Kaliumiodidlösung RG4: Pankreatin + Fehling A und B Welche enzymatische Hydrolyse war erfolgreich? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 14 von 29

Name: Datum: 3. Welche Rolle spielen die Reaktionsbedingungen? In den nachfolgenden Versuchen (V3.1-V3.2.2) soll der Temperatur- und ph-einfluss auf die unterschiedlichen Katalysatoren (Salzsäure, Pankreatin-Amylase, Speichel- Amylase), die bei der Stärkehydrolyse zum Einsatz kommen, untersucht werden. Notiere deine Ergebnisse nach Beendigung des Versuches V3.2.2 in nachfolgender Übersichtstabelle. Katalysator Versuch Reaktionsbedingung Temperatureinfluss 0 o C Zucker (Fehling) Hydrolyseerfolg Säureproton Enzym Enzym (Pankreatin) Enzym (Speichel) V3.1 V3.2.1 V2.2.2 V2.2.2 RT 40 o C 90 o C Temperatureinfluss 0 o C RT 40 o C 90 o C ph-einfluss 1-2 5 9 11-12 ph-einfluss 1-2 5 9 11-12 Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 15 von 29

Name: Datum: V3.1: Einfluss der Temperatur auf die saure Hydrolyse Materialien: 8 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 4 x 250 ml Bechergläser eng (4 Wasserbäder: 0, 20, 40 und 90 o C), Siedesteine, Kunststoffpipette, ph-papier, Glasstab, Papiertuch, Abfallgefäß Chemikalien: Reagenzglas mit 40 mg Kartoffelstärke (Stärkeportionen bereits vorbereitet), Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 M), Salzsäure (HCl 2 mol/l), Natronlauge (NaOH 2 mol/l), dest. Wasser, Eis Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Durchführung: Dieser Versuch besteht aus vier Teilversuchen, bei denen eine Versuchsbedingung (die Temperatur des Wasserbades: 0, 20, 40, 90 o C) geändert wird, während alle anderen Bedingungen (Reaktionszeit, Konzentration und Volumen der Säure, Stärkemenge) konstant gehalten werden. Die zu beobachtenden Unterschiede sind so auf die Temperatur zurück geführt werden, weil ja sonst nichts verändert worden ist. D.h. die Durchführung in allen vier Teilversuchen ist gleich. Variiert wird nur die Temperatur des Wassers. Das Schema verdeutlicht die Vorgehensweise. RG1 RG2 RG3 RG4 Eis (0 o C) RT (20 o C) 40 o C 90 o C Iod Fehling RG1..RG1a Iod RG2 Fehling RG2a Iod RG3 Fehling RG3a Iod RG4 Fehling RG4a 1. Gib in das erste Reagenzglas mit Stärke mit Hilfe der Kunststoff-Pipette 2 ml HCl und stelle es für 5 min in ein mit Eis gefülltes Becherglas. 2. Nimm das Reagenzglas aus dem Eis heraus. 3. Neutralisiere die Lösung mit NaOH und kontrolliere mit dem ph-papier, indem du mit Hilfe des Glasstabes einen Tropfen der Lösung auf das ph-papier tupfst (gib etwa 2 ml NaOH dazu bis das ph-papier die Farbe für ph7 auf der Skala zeigt). Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 16 von 29

4. Gieße vorsichtig die Hälfte der Lösung aus Reagenzglas 1 in Reagenzglas 1a. 5. Versetze Reagenzglas 1 mit 1-2 Tropfen Iod-Kaliumiodidlösung. Schüttle das Reagenzglas vorsichtig. 6. Gib in Reagenzglas 1a jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B und stelle es, nachdem du es geschüttelt hast, kurz in das heiße Wasserbad. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG1: Eis + Iod- Kaliumiodidlösung RG1a: Eis + Fehling A und B 7. Wiederhole die Arbeitsschritte 1-6 mit den Reagenzgläsern 2 und 2a. Lass aber zu Beginn die Stärkelösung für 5 min bei Raumtemperatur (RT, 20 o C) stehen. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG2: RT + Iod- Kaliumiodidlösung RG2a: RT + Fehling A und B 8. Wiederhole die Arbeitsschritte 1-6 mit den Reagenzgläsern 3 und 3a. Stelle aber zu Beginn die Stärkelösung für 5 min in ein auf 40 o C temperiertes Wasserbad. Bevor du Arbeitsschritt 3 durchführst, kühle die Lösung kurz in ein mit kaltem Wasser gefülltes Becherglas ab. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 17 von 29

Probe Beobachtung Stärke Glucose RG3: 40 o C + Iod- Kaliumiodidlösung RG3a: 40 o C + Fehling A und B 9. Wiederhole die Arbeitsschritte 1-6 mit den Reagenzgläsern 4 und 4a. Stelle aber zu Beginn die Stärkelösung für 5 min in ein kochendes Wasserbad (~90 o C). Bevor du Arbeitsschritt 3 durchführst, kühle die Lösung kurz in ein mit kaltem Wasser gefülltes Becherglas ab. Probe Beobachtung Stärke Glucose RG4: kochendes Wasserbad + Iod-Kaliumiodidlösung RG4a: kochendes Wasserbad + Fehling A und B Welche Hydrolyse war erfolgreich bzw. bei welcher Temperatur muss die Hydrolyse mit Mineralsäuren durchgeführt werden? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 18 von 29

Name: Datum: V3.2: V3.2.1: Enzymatische Hydrolyse Einfluss der Temperatur auf die Enzymaktivität Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 4*250 ml Bechergläser eng (4 Wasserbäder: 0, 20, 40 und 90 o C), Siedesteine, Kunststoffpipette, Abfallgefäß Chemikalien: aufgekochte Stärkelösung (1 %), Pankreatinaufschlämmung (0,5 % - Pankreatin der Fa. Merck), Speichel, dest. Wasser, Eis Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Durchführung: Auch dieser Versuch besteht, wie Versuch 3.1, aus vier Teilversuchen, bei denen eine Bedingung (die Temperatur des Wasserbades: 0, 20, 40, 90 o C) geändert wird, während alle anderen Bedingungen konstant gehalten werden. Untersucht wird hierbei der Temperatureinfluss auf das Enzym für die enzymatische Hydrolyse. Das Schema verdeutlicht die Vorgehensweise. RG1 RG2 RG3 RG4 Eis, Pankreatin RT, Pankreatin 40 o C, Pankreatin 90 o C, Pankreatin Fehling Fehling Fehling Fehling 1. Gib in Reagenzglas 1 mit Hilfe der Kunststoff-Pipette 2 ml Pankreatinaufschlämmung. 2. Stelle es für 5 min in das mit Eis gefüllte Becherglas. 3. Fülle nun in das Reagenzglas 1 5 ml aufgekochte Stärkelösung. 4. Schüttle das Reagenzglas und stelle es für weitere 5 min in das mit Eis gefüllte Becherglas(d.h. bei 0 o C reagieren gelassen). 5. Versetze nun den Inhalt des Reagenzglases mit jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B, schüttle es und stelle es kurz in das kochende Wasserbad. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 19 von 29

Probe Beobachtung Glucose RG1: RT + Stärkelösung + Fehling A und B Wiederhole die Arbeitsschritte 1-5 mit den Reagenzgläsern 2-4.Lass in den Arbeitsschritten 2 und 4 die Reagenzgläser nach nachfolgender Tabelle bei 20 o C (RT), 40 o C (Wasserbad) und ~90 o C (kochendes Wasserbad) reagieren. Probe Beobachtung Glucose RG2: RT + Stärkelösung + Fehling A und B RG3: 40 o C + Stärkelösung + Fehling A und B RG4: ~90 o C + Stärkelösung + Fehling A und B Welche Hydrolyse war erfolgreich? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 20 von 29

Name: Datum: V3.2.2: Einfluss des ph-wertes auf die Enzymaktivität Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Heizplatte, 2 x 250 ml Bechergläser eng, Siedesteine, Kunststoffpipette, ph-papier, Glasstab, Papiertuch, Abfallgefäß Chemikalien: aufgekochte Stärkelösung (1 %), Pankreatinaufschlämmung (0,5 % - Pankreatin der Fa. Merck), Speichel, dest. Wasser Salzsäure (HCl, 2,5 %), Natronlauge (NaOH 0,1 mol/l und 5 mol/l) Fehlingsche-Lösung A (7 g Kupfersulfat Pentahydrat in 100 ml dest. H 2 O lösen; CuSO 4 5 H 2 O) Fehlingsche-Lösung B (alkalische Kaliumnatriumtartratlösung; 35 g Kaliumnatriumtartrat Tetrahydrat und 10 g Natriumhydroxid in 100 ml dest. H 2 O lösen; KNaC 4 H 4 O 6 4 H 2 O; NaOH) Hintergrundinformation: Pankreatin und Speichel enthalten Enzyme (α-amylasen), die Stärke abbauen können. Durchführung: Auch dieser Versuch besteht, wie die Versuche 3.1 und 3.2.1, aus vier Teilversuchen, bei denen eine Bedingung (der ph-wert der Stärke-Enzym-Lösung) geändert wird, während alle anderen Bedingungen konstant gehalten werden. Untersucht wird hierbei der ph-einfluss auf die enzymatische Hydrolyse. Das Schema verdeutlicht die Vorgehensweise. RG1 RG2 RG3 RG4 ph1, Pankreatin ph5, Pankreatin ph9, Pankreatin ph11, Pankreatin Fehling Fehling Fehling Fehling 1. Gib in Reagenzglas 1 mit Hilfe der Kunststoff-Pipette 5 ml Stärkelösung und versetze die Lösung mit 5 Tropfen HCl. Schüttle das Reagenzglas. Überprüfe den ph-wert der Lösung mit ph-papier, indem du mit dem Glasstab einen Tropfen der Lösung auf ph-papier tüpfelst. Vergleiche mit der Farbskala. 2. Fülle nun in Reagenzglas 2 mit der Pipette 5 ml Stärkelösung. Überprüfe wieder den ph-wert der Lösung. Er sollte bei ph 5 liegen. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 21 von 29

3. Gib nun in Reagenzglas 3 und 4 jeweils 5 ml Stärkelösung und stelle in Reagenzglas 3 einen ph-wert von ca. 9 ein (3 Tropfen 0,1 mol/l NaOH) und in Reagenzglas 4 einen ph-wert von 11-12 ein (5 Tropfen 5 mol/l NaOH). 4. Fülle in alle vier Reagenzgläser jeweils 2 ml Pankreatinaufschlämmung und lasse sie für 5 min bei RT stehen. 5. Versetze nun alle vier Reagenzgläser mit jeweils 20 Tropfen Fehling A und Fehling B, schüttle sie und stelle sie kurz in das kochende Wasserbad. Probe Beobachtung Glucose RG1: ph 1-2 + Stärkelösung + Fehling A und B RG2: ph 5 + Stärkelösung + Fehling A und B RG3: ph 9 + Stärkelösung + Fehling A und B RG4: ph 11-12 + Stärkelösung + Fehling A und B Welche Hydrolyse war erfolgreich? 6. Wiederhole die Arbeitsschritte 1-5. 7. Fülle in die Reagenzgläser anstelle der Pankreatinaufschlämmung (s. Arbeitsschritt 4) jeweils 2 ml Speichel. Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 22 von 29

Probe Beobachtung Glucose RG1: ph 1-2 + Stärkelösung + Fehling A und B RG2: ph 5 + Stärkelösung + Fehling A und B RG3: ph 9 + Stärkelösung + Fehling A und B RG4: ph 11-12 + Stärkelösung + Fehling A und B Welche Hydrolyse war erfolgreich? Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 23 von 29

Lösungen zum Ansetzen Wasserstoffperoxid (3 %): 10 ml Wasserstoffperoxid 30 % auf 100 ml mit dest. Wasser auffüllen Braunsteintablette: 25 % MnO 2 und 75 % Gips (z. B. Gips der Fa. Knauf) 5 g MnO 2 mit 15 g Gipspulver gut vermischen und mit 10 ml dest. Wasser gut verrühren. Ein kleiner Spatellöffel voll der fließfähigen Paste wird schnell in Ausstülpungen von leeren Tablettenpackungen gefüllt und über Nacht trocknen lassen. Man erhält etwa 30 Tabletten. Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) 1 g Iod und 2 g Kaliumiodid in 4 ml dest. Wasser lösen und auf 300 ml mit dest. Wasser auffüllen Fehlingsche Lösungen Fehling A: 7 g Kupfer(II)sulfat in 100 ml dest. Wasser Fehling B: 35 g Kaliumnatriumtartrat + 10 g Natriumhydroxid in 100 ml Wasser Aufgekochte Stärkelösung (1 %): 1 g Kartoffelstärke mit dest. Wasser auf 100 g auffüllen und den Ansatz kurz unter Rühren in heißem Wasser aufkochen Pankreatinaufschlämmung (0,5 %) 2,5 g Pankreatin der Fa Merck mit dest. Wasser auf 500 g auffüllen HCl (2 Mol/L, ca. 7,2%ig) 16,4 ml (19,4 g) rauchende HCl (37%, d = 1,18 g/cm 3 ) mit dest. Wasser auf 100 ml auffüllen (Vorsicht: zuvor etwa 40 ml Wasser in den Messkolben füllen und dann erst die Säure dazugeben, Schutzkleidung tragen) Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 24 von 29

HCl (2,5%) 5,7 ml (8,0 g) rauchende HCl (37%, d = 1,18 g/cm 3 ) mit dest. Wasser auf 100 ml auffüllen (Vorsicht: zuvor etwa 50 ml Wasser in den Messkolben füllen und dann erst die Säure vorsichtig dazugeben) NaOH (0,1 mol/l) 4 g NaOH mit dest. Wasser auf 1000 ml auffüllen NaOH (2 mol/l) 80 g NaOH mit dest. Wasser auf 1000 ml auffüllen Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 25 von 29

Materialliste für 30 SchülerInnen bzw. 15 Zweiergruppen (pro Platz) Versuch 1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 3 Schnappdeckelgläser Pinzette 1 kleine Plastikschüssel Papiertuch Abfallgefäß etwa 10 ml H 2 O 2 (3 %) in Tropfflasche 1 Braunsteintablette dest. Wasser Versuch 1.1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 2 Stative, 2 Klammern + Halterungen für Reagenzgläser 1 kurzes Reagenzglas mit seitlichem Ausgang unten zur Gasableitung 1 Gummistopfen 1 Schlauchstück 1 Holzspan, Streichhölzer 1 langes Reagenzglas mit seitlichem Ausgang oben 100 ml Becherglas mit Wasser Pinzette Abfallgefäß etwa 10 ml H 2 O 2 (3 %) in Tropfflasche 1 Braunsteintablette Versuch 2.1.1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 2 Reagenzgläser Reagenzglasständer Spatel Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) in Tropfflasche Kartoffelstärke dest. Wasser Versuch 2.1.2: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 1 Becherglas (250 ml, eng; dient als Wasserbad), Siedesteinchen Heizplatte Spatel Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche Glucose (Traubenzucker) dest. Wasser Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 26 von 29

Versuch 2.2.1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 2 Bechergläser (250 ml, eng; dient als Wasser- und Kühlbad), Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) in Tropfflasche aufgekochte Stärkelösung (1 %) dest. Wasser Versuch 2.2.2: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 2 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 2 Bechergläser (250 ml, eng; dient als Wasser- und Kühlbad), Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte ph-papier (1-11, Tritest L) Papiertuch Glasstab Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) in Tropfflasche Reagenzglas mit 40 mg Kartoffelstärkeportionen Salzsäure (HCl; 2 mol/l) Natronlauge (2 mol/l) dest. Wasser Versuch 2.2.3: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 2 Bechergläser (250 ml, eng; dient als Wasser- und Kühlbad), Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) in Tropfflasche aufgekochte Stärkelösung (1 %) Speichel Pankreatinaufschlämmung (0,5 %) dest. Wasser Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 27 von 29

Versuch 3.1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 8 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 4 Bechergläser, Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte ph-papier (1-11, Tritest L) Papiertuch Glasstab Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche Iod-Kaliumiodid-Lösung (0,1 mol/l) in Tropfflasche 4 Reagenzgläser mit jeweils 40 mg Stärkeportionen Salzsäure (HCl; 2 mol/l) Natronlauge (NaOH, 2 mol/l) Eis dest. Wasser Versuch 3.2.1: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer 3 Bechergläser, Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche aufgekochte Stärkelösung (1 %) Speichel Pankreatinaufschlämmung (0,5 %) Eis dest. Wasser Versuch 3.2.2: Versuch am Platz (2-er Gruppenversuch) 4 (bzw.8) Reagenzgläser, Reagenzglasständer 2 Bechergläser, Siedesteinchen Kunststoff-Pipette Heizplatte ph-papier (1-11, Tritest L) Papiertuch Glasstab Abfallgefäß Fehling A und Fehling B in Tropfflasche aufgekochte Stärkelösung (1 %) Speichel, dest. Wasser Pankreatinaufschlämmung (0,5 %) Salzsäure (HCl; 2,5 %) Natronlauge (NaOH; 01 mol/l und 5 mol/l) Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 28 von 29

Laboreinteilung: Katalyse-Versuche 21 16 Abzug 20 kleines 17 Labor Abzug 19 18 Abzug 1 2 3 4 5 6 frei Waschbecken 14 15 Reservematerial Tür Tür Trockenschrank 7 Tür großes Labor Waschbecken 13 8 9 Abzug 12 10 11 Abzug frei frei Abzug (Abfall) Waschbecken Spülmaschine Versuche: Alle Versuche werden am Platz durchgeführt; für den Zuckernachweis teilen sich immer 2 Gruppen das heiße Wasserbad V1 Braunstein als Katalysator V1.1 Identifizierung des Gases V2.1.1 Nachweis von Stärke V2.1.2 Nachweis von Zucker (Glucose, Maltose) V2.2.1 Kochen von Stärke in Wasser (ohne Katalysator) V2.2.2 Behandeln von Stärke mit wässriger Mineralsäure (H + als Katalysator) V2.2.3 Inkubation von Stärke mit Pankreatin und Speichel (enzymatische Hydrolyse, Enzym als Biokatalysator) V3.1 Einfluss der Temperatur auf die saure Hydrolyse V3.2.1 Einfluss der Temperatur auf die Enzymaktivität V3.2.2 Einfluss des ph-wertes auf die Enzymaktivität Agnes-Pockels-SchülerInnen-Labor, TU Braunschweig 18.08.2013 Seite 29 von 29