Bericht und Antrag der an die betreffend Jahresbericht 2007 der Zentralkommission Bericht Die (GPK) hat den Jahresbericht der römisch-katholischen Zentralkommission des Kantons Zürich ausführlich geprüft. Die Ressortverantwortlichen der GPK haben in den Einzelgesprächen mit den Mitgliedern der Zentralkommission einen Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten erhalten. Dieser Austausch war besonders wichtig, da die Mehrheit der Mitglieder der GPK neu in diesem Amt ist und auf diese Weise, unterstützt durch die beiden Bisherigen, sich erstmals einen tieferen Einblick in die einzelnen Ressorts verschaffen konnte. Die GPK dankt allen Mitgliedern der Zentralkommission für die bereitwilligen und ausführlichen Auskünfte bei den Gesprächen. Anhand von vorbereiteten Fragen wurde versucht, ein umfassendes Bild über die Probleme der einzelnen Ressortleiter zu gewinnen. Zum Zeitpunkt der Gespräche verfügte die GPK lediglich über den Textteil sämtlicher Ressortverantwortlichen in der Zentralkommission. Für die Zukunft müsste aber berücksichtigt werden, dass für die Einzelgespräche der ganze Bericht vorliegt, da sich immer wieder Fragen ergaben, die allenfalls bereits durch Zahlen oder Angaben im Teil Kirchliche Stellen/Institutionen/Vereine beantwortet sind. Aus der Vielzahl der Geschäfte kristallisierten sich einige Schwerpunkte heraus, auf welche die GPK in nächster Zeit vermehrt ihre Aufmerksamkeit richten möchte. Im Wesentlichen sind das die Geschäftsordnung der, die Jugendkirche, die Paulus Akademie und die Katholischen Schulen Zürich. Dazu kommen viele kleinere, aber ebenso wichtige Geschäfte, die im Zusammenhang mit einer zukünftigen restriktiven Finanzpraxis allenfalls überdacht werden müssen. Bei dieser Gelegenheit dankt die GPK allen Mitgliedern der Zentralkommission und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Dienststellen für ihren Einsatz im vergangenen Kalenderjahr. Nachfolgend geht die GPK noch auf Themenkreise aus den einzelnen Ressorts ein. Seite 1 von 6
Präsidialressort Im laufenden Berichtsjahr wurden u.a. neue Stellen bei der Mittelschulseelsorge, dem Generalvikariat, der Fachstelle Religionspädagogik, der Minoritätenmissionen, der Flughafenseelsorge, sowie dem Verwaltungspersonal geschaffen. Eine Aufstockung von Stellen kann die Rechnung recht massiv verändern. Mit Genugtuung wird zur Kenntnis genommen, dass alle Neubesetzungen, auch solche, die im Voranschlag enthalten sind, neu an den ZK-Sitzungen thematisiert und durch diese einzeln bewilligt werden müssen. Die GPK wünscht sich, dass Änderungen der Personaleinheiten im Rechnungsvoranschlag jeweils kommentiert würden. Die Berichte über das Bistum und die Theologische Hochschule (THC) werden als zu ausführlich empfunden. Der Jahresbericht der Zentralkommission betrifft eine zürcherische Institution und nicht eine diözesane. Die Ausführungen über die Studierendenzahlen an der THC und den ihr angegliederten Institutionen könnten durch übersichtliche Tabellen oder gar Grafiken (welche die Entwicklung über mehrere Jahre aufzeigen) informativer und aufschlussreicher dargestellt werden. Der Zeitplan für die neue Kirchenordnung, die neu einzurichtende Rekurskommission und die Rolle der Kirche im Projekt Euro 08 sind weitere Themen über die demnächst gesprochen werden muss. Viel Raum im Gespräch mit dem Präsidenten der Zentralkommission beanspruchte die gemeinsame Sorge über das Verhältnis der Zürcher Kantonalkirche zum neuen Diözesanbischof, die unglücklichen Umstände seiner Wahl sowie seine bereits gefällten und die noch anstehenden Personalentscheide. Ressort Katechese und Jugendseelsorge Die GPK erachtet den verfassten Jahresbericht über die Jugendkirche als zu schönfärberisch geschrieben. Die bisherigen Aktivitäten der Jugendkirche sind der Versuch, einen Weg zu finden, junge Erwachsene mit der Kirche vertraut zu machen. Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zu den Resultaten. Ein solches Projekt braucht sicherlich eine längere Anlaufzeit. Eine Zeit der Fehlschläge oder Fehlinvestitionen muss kritisch betrachtet werden. Die GPK hat in einer früheren Aussprache Frau Thalmann und dem neuen Jugendkirchenteam für einen Neustart ein Zeitfenster bis zum Herbst eingeräumt. Unbefriedigend ist für die GPK die Bemerkung im Bericht über eine Professionalisierung im Heimgruppenunterricht. Dies entspricht nicht dem ursprünglichen Gedanken, wonach möglichst viele Mütter einbezogen werden sollten. Nicht die Professionalisierung, sondern die Nähe zur Basis bringt den gewünschten Realisierungseffekt. Zudem sollte eine sinnvolle und ausbildende Unterstützung der Mütter erfolgen und nicht ein Expertenteam gebildet werden. Da das Pilotprojekt 2009 ausläuft, wäre ein baldiger Zwischenbericht an die erwünscht. Im Bereich Religionspädagogik scheint es, dass die Mittel etwas sorglos erhöht werden. Hier könnte eine zukünftige, genauere Prüfung der Kostenstrukturen ein Ansatzpunkt für einige Einsparungen sein. Ressort Migrantenseelsorge Der Bericht wird als Grundsatzschrift empfunden. Die Leitsätze wurden bewusst darin aufgenommen, da der Bericht auch von Nicht-Synodalen gelesen wird und diese Aufzählung Seite 2 von 6
zum besseren Verständnis der Problematik führt. Erst im Jahresbericht 2008 wird konkreter auf die einzelnen Punkte eingegangen. Im Bericht fehlt bei den italienischen Pastoraleinheiten eine Beurteilung der bisher erzielten Resultate. Es stellt sich die Frage nach dem Erfolg der Umsetzung und der Intensität der Weiterverfolgung. Die italienischsprachigen Pastoraleinheiten sind einerseits im religiösen Bereich (Erstkommunion, Firmung usw.) sehr aktiv. Sie versuchen aber auch die Italiener mit vielen nichtreligiösen Tätigkeiten exklusiv an sich zu binden. Dies steht grundsätzlich im Widerspruch zur Zielsetzung der, nämlich die vollständige Integration. Bis vor wenigen Jahren hatten die Missionen kaum Interesse für die Ortspfarreien. Nun aber findet die Umsetzung des Modells des aktiven Zusammenlebens in gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung vor allem auch bei den einheimischen Katholiken und den Ortspfarreien Widerstand. Die vielen Aktivitäten der italienischen Pastoraleinheiten stehen im Gegensatz zur Passivität der einheimischen Pfarreien. Die Ortspfarreien reagieren deshalb oftmals mit Neid oder befürchten einen Autoritäts- und/oder Autonomieverlust. Anderseits zeigt sich, dass dort, wo der Kontakt gut ist, sehr wertvolle Zusammenarbeit geleistet wird. Ressort Spezialseelsorge Beim Nachtragskredit zur Vorlage der Spital- und Klinikseelsorge wurde strikte an den 20,5 Stellen festgehalten. Diese Stellenprozente wurden nie ernsthaft in Frage gestellt. Nachdem sich die neue Organisation der Spitalseelsorge eingespielt hat, fragt sich, in welchem Umfang die Ortspfarreien trotzdem noch engagiert sind und ob in diesem Bereich die gegenseitige Information zweckmässig und genügend fliesst. Beim Flughafenpfarramt werden die Stellen und die Betriebskosten gemeinsam mit der reformierten Kirche getragen. Wie weit kann die bei einer gemeinsam mit den Reformierten finanzierten Dienststelle bei Stellenaufstockungen mitbestimmen? Mindestens sollten die anteilsmässigen Mehrkosten jeweils im Budget kommentiert werden. Die Kosten für die Spezialseelsorgen nehmen in letzter Zeit insgesamt massiv zu. Ein Bedürfnis danach besteht ganz offensichtlich und die Angebote scheinen sehr sinnvoll. Da die Kosten in den Kirchgemeinden deswegen kaum kleiner werden, müsste von der ZK in absehbarer Zeit ein Strategiepapier erarbeitet werden, in dem sie ihre Vorstellungen für einen zukünftigen Finanzbedarf in diesem Bereich formuliert. Ressort Soziales Die GPK stellt fest, dass im Bericht über die Caritas die Trennung zwischen den Bereitstellungskosten und dem Kredit zur Projektunterstützung fehlt. Dies, obwohl im vergangenen Berichtsjahr mit einer Systemänderung von den Grundkosten zu Bereitstellungskosten eine starke Erhöhung des bisherigen Beitrages verbundenen war und auf Verlangen der auch ein neues, griffigeres Reglement für die zuständige Projektkommission durch die ZK erlassen wurde. Es fehlt ein Hinweis auf den Wechsel der Leitidee der Caritas Zürich auf die Bekämpfung der Familienarmut. Dieser Strategiewechsel der Caritas Zürich drängt die Projekte an den Rand ihrer gegenwärtigen Tätigkeit. Die GPK wünscht, dass in Zukunft vermehrt darauf geachtet wird, dass durch den Projektkredit keine bestehenden, sondern neue und innovative Projekte mitfinanziert werden. Seite 3 von 6
Die Effizienz und Notwendigkeit der kirchlichen Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende zeigt sich darin, dass mehr als 80% der eingereichten Rekurse Erfolg haben. Das bedeutet auch, dass vor einem Rekurs sehr sorgfältig abgeklärt wird, ob überhaupt dafür eine Chance besteht. Im nächsten Jahresbericht sollte für einmal die Asylfrage einen Hauptplatz einnehmen. Dabei sollte auch das Tabuthema der Arbeit für Sans papiers nicht ausgeklammert werden. Ein weiterer Kreis von offenen Fragen besteht beim Thema Ethik. Bei der Abstimmung über den Beitrag an Dialog Ethik wurde in der eine Übersicht über die verschiedenen Ethikbereiche und -institutionen gefordert. Diese Übersicht sollte noch vor der definitiven Einführung eines Beitrages an eine Ethikinstitution vorliegen. Bis heute fehlt der versprochene Bericht über die Tätigkeit und die Finanzierung der Dargebotenen Hand. Ressort Bauwesen und Liegenschaften Der Aufbau eines Facility management ist sehr komplex und erfordert auch Ressort übergreifende Angaben. Nach mehr als 10 Jahren wird eine neue Schätzung der Liegenschaften in Angriff genommen. Dies ist der erste Schritt zu einem neuen, umfassenden Konzept. Da bei dieser Schätzung auch der bauliche Zustand der Gebäude festgehalten wird, können sowohl der Bau- und Renovationsbedarf, als auch die Mietzinse neu beurteilt und festgelegt werden. Zur Kosteneffizienzsteigerung und für die Finanzplanung ist es unumgänglich, dass die ganze ZK diese Arbeit unterstützt, damit es zu einer optimalen Liegenschaftenbewirtschaftung kommt. Ressort Finanzen Das Ressort Finanzen bildet Hauptgegenstand der Arbeit der Finanzkommission, weshalb sich die GPK auf einzelne Auffälligkeiten beschränkt. Eine solche stellt sicherlich der Beitrag zur Liquiditätssicherung an die Buchhandlung von Matt dar. Bekanntlich wurde diesem Geschäft seinerzeit ein zinsloses Darlehen von 100'000 Franken gewährt, das gemäss nbeschluss in den kommenden Jahren amortisiert werden muss. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Sorge um den Weiterbestand der Buchhandlung bzw. ihre finanzielle Situation nicht unbegründet ist. Es ist damit zu rechnen, dass sich die in absehbarer Zeit erneut mit diesem Geschäft befassen muss. Die GPK nahm die erhebliche Überschreitung der Kosten beim Konto als Teil der Kosten des letztjährigen Bürokonflikts zur Kenntnis und stellt fest, dass die dies selbst zu verantworten hat. Der Betrag von CHF 200'000.- für die Auslandhilfe, der gemäss nbeschluss der ZK jährlich zur Verfügung steht, wurde im Berichtsjahr nicht beansprucht. Dies ist auf einen Sinnungswandel bei der Vergabe von direkten Hilfsgeldern zurückzuführen. Die GPK vertritt die Auffassung, dass bei einem Systemwechsel, der faktisch zu einer Beschlussänderung führt, die vorgängig informiert und ihr ein entsprechender Antrag zur Abstimmung vorgelegt wird. Sehr interessant sind die diversen Verschiebungen, die der Systemwechsel im Finanzausgleich bewirkte. Allerdings beinhalten diese kaum Überraschungen, da die zahlreichen Modellrechnungen im Vorfeld der Inkraftsetzung bereits in diese Richtung zeigten. Seite 4 von 6
Die GPK zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Zentralkommission von ihrer langjährigen Strategie des Eigenkapitalabbaus abgewendet hat und stattdessen eine Strategie der langfristigen Stabilisierung des Finanzhaushaltes anstrebt. Ein Kompliment sprach sie auch dafür aus, dass im Berichtsjahr endlich ein Anlagereglement beschlossen und in Kraft gesetzt wurde, welches den Rahmen für zu tätigenden Finanzanlagen absteckt. Ressort Bildung und Medien Die Freien Katholischen Schulen Zürich sind daran, ihr Schulangebot weiter auszubauen. In nächster Zeit wird ebenfalls der Neu- bzw. Umbau am Schulhaus Sumatra abgeschlossen. Da die Leistungsvereinbarung keine Teuerungsanpassung vorsieht, ist in diesem Geschäft mit einem erhöhter Finanzbedarf zu rechnen. Es wird in absehbarer Zeit nötig sein, sich innerhalb der die kirchenpolitische Frage zu stellen, ob die Freien Katholischen Schulen weiterhin im zürcherischen Bildungsbereich gewünscht sind und somit durch Steuergelder weiter und ev. noch vermehrt unterstützt werden sollen. Die Planung der Verlegung der Paulus-Akademie als Stadtakademie ins Limmathaus wird ein grosses ngeschäft zur Folge haben. Viele Bedenken aus der seinerzeitigen Debatte (Mietvertragsdauer bezw. Eigeninvestitionen) sind erkannt. Zusätzliche Aspekte werden von der Steuergruppe diskutiert und hinterfragt. Weitere Modellvarianten werden erarbeitet. Es werden auch Alternativen zur vorgesehenen Mietdauer und zum Verhältnis der Investitionen zur Höhe des Mietzinses berechnet. Die GPK wünscht, dass das Postulat über Bildungsangebote der vorliegt, wenn weitere Entscheide im Geschäft Limmathaus zu fällen sind. Die Paulus-Akademie müsste ihrer Meinung nach in der Erwachsenenbildung unserer Körperschaft eine zentrale Rolle spielen. Ressort Personal und Organisation Es wird festgestellt, dass das Handbuch zur neuen Anstellungsordnung in den Kirchgemeinden gut aufgenommen wurde. Offenbar werden viele Kurse der Personalförderung mangels Anmeldungen abgesagt. Die GPK geht davon aus, dass hier in den meisten Fällen keine oder nur wenige Organisationskosten angefallen sind. Für eine optimale Ressourcenausnützung sollte das Angebot sorgfältig analysiert werden. Die GPK vertritt die Ansicht, dass die Stelle zur Förderung der Freiwilligenarbeit in den letzten 4 Jahren zwar eine halbe Million Franken gekostet hat, aber kaum Freiwillige davon profitieren konnten. Aufgrund eines Briefes der ZK muss angenommen werden, dass nach der Rücknahme des Mandates an die Caritas die ZK zurzeit keine weiteren Schritte in diese Angelegenheit unternimmt. Da gerade die Freiwilligen ein überaus wertvolles Potenzial in unserer Kirche sind, sollte rasch eine Neuausgestaltung dieses nauftrages erfolgen. Dabei ist zu beachten, dass es nicht darum geht, die Verantwortlichen für die Freiwilligen zu schulen und zu betreuen, sondern dass die Freiwilligen direkt von der Arbeit dieser Stelle profitieren können. Seite 5 von 6
Antrag Die beantragt der : 1. Den Jahresbericht der Zentralkommission der Römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich für das Jahr 2007 zu genehmigen. 2. Mitteilung an die Zentralkommission zur Weiterleitung an den Regierungsrat zuhanden des Kantonsratens. Für die Der Präsident Der Vizepräsident Gian Vils Peter Lichtsteiner Zürich, 30. Mai 2008 Referenten: Gian Vils und Ressortzuständige der GPK Der gehören an: Gian Vils (Präsident), Sabina Hayoz-Krämer, Peter Lichtsteiner, Ruth Scherrer-Meier, Emilio Trigonella, Iris Utz-Huwiler, Herbert Widmer Seite 6 von 6