SACH INFORMATION Vor der Erfindung des Geldes herrschte Tauschhandel: Waren wurden gegen Waren getauscht. Später trat bei verschiedenen Warenarten der besondere Zweck hinzu, ein günstiges Tauschmittel zu sein. Sie wurden zu Geldwaren, die sich jeder zu verschaffen suchte. Welche Waren das waren, hing von der lokalen Beliebtheit ab. NATURAL- ODER WARENGELD Natural- oder Warengeld war früher weit verbreitet und in allen Kulturen und Epochen vorzufinden. Zum Beispiel Ring- und Schmuckgeld in Neu-Guinea und im Süd-Pazifik, Muschelgeld in Afrika und China, Kleidergeld (z. B. Pelze) in Nordamerika. Weiter zählen dazu Rinder, Kamele, Ziegen, Felle, Dolche, Spaten, Schmuckringe, besondere Steine, Salz und Metallgeld in beinahe allen Regionen. Mengenbezeichnungen aus der Zeit des Eisengeldes waren beispielsweise griechische Geldnamen wie Drachme und Obolos. Ein Obolos war eine Stange oder Pfeilspitze aus Eisen, sechs davon konnte man in einer Hand halten und hießen Drachme (= eine Hand voll). Kaurimuscheln waren bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts noch in Afrika, Südasien und auf den Südseeinseln in Umlauf. Und in Tibet wurde noch bis zum Einmarsch der Chinesen im Jahr 1950 vielfach mit Gerste oder Weizen bezahlt. GELD Der Gebrauch von Geld ist verknüpft mit dem Entstehen des Handels innerhalb einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Mit der Arbeitsteilung wächst auch der Umfang des Geldgebrauchs. Zumeist wurde zu Gold und Silber gegriffen, weil diese Metalle beliebig teilbar sind und dabei jede Teilmenge dieselbe gleichförmige Qualität wie alle anderen Stücke aufweist. Beide Edelmetalle sind zudem relativ unzerstörbar und im Vergleich zu ihrem Gewicht haben sie einen relativ hohen Wert. Keine andere Geldware vereinte damals alle diese Bedingungen:Vieh konnte nicht in Kleingeld unterteilt werden, Wein und Getreide wurden relativ schnell schlecht und verloren an Wert. Eisen war im Vergleich zu seinem Wert recht schwer und seine Verwendung als Tauschmittel machte einen Großkauf zur Schwerstarbeit. Tauschplatz: Markt Früher waren Muscheln ein weltweites Zahlungsmittel. Römische Münzen waren die ersten Münzen mit Kaiserbild. MÜNZGELD Münzen hatten den Vorteil immer gleiche Größe, gleiches Gewicht und gleiches Aussehen zu besitzen und statt gewogen abgezählt werden zu können. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
SACH INFORMATION VOM TAUSCH Die älteste Münztradition hat vermutlich China. Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus gab es dort münzähnliche Kupferstücke in Form von Schwertern, Spaten und Kleidern. Daraus entwickelten sich kleine, gegossene Kupfermünzen. Im Altertum begannen die Lyder zwischen 640 und 600 v. Chr. aus ZUSAMMENFASSUNG: Geld entstand weltweit immer dann, wenn der Handel von Produkten einer arbeitsteiligen Wirtschaft es forderte. Der Weg führte von Tauschgeld über die ersten Münzen zum Papiergeld, das in heutiger Form nur mehr zum Teil tatsächlich aus Papier besteht. Denn im Zeitalter des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zählen das Girokonto, die Wertkarte und die elektronische Überweisung (E-Geld) zur Grundlage des elektronischen Geldes. Auch heutzutage freuen sich Märkte großer Beliebtheit. Weißgoldstücken oder Elektron, einer Gold-Silber-Legierung, die in Kleinasien vorkam, Münzen zu prägen. Dass die Lyder schon vor den geprägten Münzen Weißgold als Tausch- oder Zirkulationsmittel benutzten, wissen wir aus einem Schatzfund, der in das Fundament des Artemistempels von Ephesos eingemauert war. Der Schatz von Ephesos enthält sowohl unbehandelte Metallklümpchen wie solche mit einer eingeprägten regelmäßigen Riffelung auf der Oberfläche, die den Grad einer Abnutzung anzeigen konnte. Das waren die ersten Münzen. Der Schatzfund enthält auch schon Metallstücke mit Bildprägungen, einem Löwenkopf oder Löwentatzen. PAPIERGELD Papiergeld entstand als Stellvertreter für Münzgeld und war ursprünglich als Ersatz bei einem Mangel an Münzen gedacht. Es funktionierte als Wertpapier mit der Aufforderung an den Herausgeber, dem Inhaber auf Verlangen den Gegenwert in Münzen auszuzahlen. Das erste europäische Papiergeld wurde 1483 in Spanien in Form von Papierzetteln mit Wertangabe und Siegel ausgegeben. Die Annahme als Zahlungsmittel war für jedermann zwingend vorgeschrieben. Papiergeld wurde dann zur Banknote (ursprünglich Quittung von Banken für die Verwahrung von Münzgeld) und zum Buchgeld (ursprünglich nach den Kontenbüchern von Bankkonten benannt). Im heutigen bargeldlosen Zahlungsverkehr wird elektronisch gebucht. Auch die Wertkarte (jedoch nicht die Kreditkarte) zählt zum Papiergeld.
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Mit dem Begriff Geld bringen Kinder unsere jetzigen Geldscheine und Münzen in Verbindung. Früher aber war dieser Ausdruck nicht gebräuchlich, sondern die Menschen betrieben Tauschhandel oder verwendeten bestimmte Produkte wie Walzähne, die unser heutiges Geld verkörperten. Im folgenden Unterrichtsvorschlag werden die Unterschiede zwischen einst und jetzt ausgearbeitet. LERNZIELE: Die SchülerInnen können das Entstehen von Münzgeld erklären. Die SchülerInnen lernen den Unterschied zwischen früheren und heutigen Zahlungsmitteln kennen. Die Kinder lernen Euro-Münzen und Geldscheine kennen. Das Loch in der Mitte der Münze diente zum Auffädeln. BEZAHLUNG EINST UND JETZT ORT: Klasse. ZEITAUFWAND: 3-4 Unterrichtseinheiten. MATERIALIEN: verschiedene Euro-Münzen, Muscheln, Schmuck, Stifte, Bleistift, Plakat, weiße Blätter, Schere, (Computer). KOSTEN: keine. Früher wurden Waren oft gewogen, damit der richtige Wert festgelegt werden konnte. UMSETZUNG: Die SchülerInnen bilden einen Sesselkreis. Die Lehrperson legt Münzen, Muscheln, Schmuck und einen Zettel, auf dem Pottwahlzahn steht, in die Mitte des Kreises. Nun sollen die Kinder überlegen, was die einzelnen Dinge miteinander zu tun haben und was das Thema der heutigen Stunde sein könnte. Anschließend erklärt die/der LehrerIn, wie früher bezahlt wurde. Früher: Die Menschen tauschten ihre Habseligkeiten gegen andere Dinge ein. Sie brauchten kein Geld, denn beim Tausch hatten beide etwas davon. Auch Dienstleistungen, wie beispielsweise das Bauen eines Daches, konnte mit Lebensmitteln oder anderen Besitztümern bezahlt werden. Doch manchmal war dies schwierig. Wenn man zum Beispiel eine Ziege gegen Hühner tauschen wollte, musste man jemanden finden, der an diesem Tausch interessiert war. Außerdem musste dieser dann genau die Anzahl an Hühnern besitzen, die man sich vorstellte. Bald wurden aber nur noch Dinge, die von Die SchülerInnen sollen ausreichend Zeit für ihre Arbeit haben. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG VOM TAUSCH besonderem Wert waren, getauscht. Auf den Yap-Inseln in der Südsee wurden Steinscheiben mit einem Loch in der Mitte als Tauschmittel eingesetzt. In Afrika waren es Muscheln. In der Südsee waren es Pottwalzähne und bei den Indianern Schmuck. Erst mit der Verarbeitung von Metall stellte man fest, dass dieses Material sich gut für Geld eignet. Anfangs formte man das Metall zu Ringen, Stäben oder Barren. Die Münzen wurden dann mit Hand gefertigt und erhielten einen Prägestempel. Heute wird Geld maschinell gedruckt und gegossen. Die praktische Kreditkarte wird von vielen Menschen gerne genutzt. Geldscheine erleichtern heute unsere Geldbörse im Gegensatz zu den früher üblichen Geldstücken. Plakat fertigen: Nun sollen die Kinder gemeinsam ein Plakat für die Klasse erstellen.thema: Geld einst und jetzt. Die SchülerInnen sollen dabei frei arbeiten und kreativ sein. Einige zusätzliche Aufgaben müssen aber erfüllt werden. Die SchülerInnen erhalten weiße Blätter und sollen verschiedene Münzen abpausen. Dazu legt man das Blatt Papier über die Münze und rubbelt mit einem Bleistift so oft über die Oberfläche der Münze, bis die Prägung auf dem Papier vollständig sichtbar wird. Dann kann die Münze ausgeschnitten werden. Geldscheine und Bilder von alten Zahlungsformen können dann auf dem Plakat platziert werden. Text erstellen: Einige SchülerInnen sollen gemeinsam Texte zu den Bildern verfassen. Diese sollen die Bilder erklären und die gelernten Inhalte festhalten. Wenn die Möglichkeit besteht, können die SchülerInnen versuchen, die Texte am Computer zu verfassen. Hat man Zugriff auf das Internet, können die Kinder zusätzliche Infos daraus sammeln, zum Beispiel auf der Seite www.jadu.de/ jadukids/ursprung ALTERNATIVER VORSCHLAG: Die SchülerInnen bekommen die Aufgabe, Euro-Münzen aus verschiedenen Ländern zu sammeln. Zur besseren Übersicht kann man die abgepausten Münzen auf ein eigens gefertigtes Länder-Plakat kleben. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT SEIDE Der kleine Junge geht mit seinem Vater auf den Wochenmarkt einkaufen. Kannst du ihm sagen, wie viel die Produkte kosten? Setze die richtigen Preise ein und rechne zusammen! Ei = 0,20 c Apfel = 0,50 c Fisch = 3,00 c Huhn = 4,00 c T-Shirt = 9,00 c Tonkrug = 10,50 c Topf = 12,00 c + + + + + + + + + ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT VOM TAUSCH Murli geht auf den Basar. Er möchte einige Produkte erwerben, für die er mitgebrachte Dinge eintauscht. Lies dir die Sätze genau durch und male die fehlenden Sachen ins Bild! Lisi, die Frau von Murli, hätte gerne eine bunte Perlenkette. Dafür tauscht er seine roten Handschuhe ein und bezahlt zusätzlich 3 Goldstücke. Murli möchte heute einen grauen Topf und einen Kochlöffel kaufen. Dafür muss er dem Händler einen großen Sack Äpfel und 2 Goldstücke geben. Murli hat vergessen einen Sack Mehl, eine Flasche Wein und Käse zu kaufen. Er muss dafür 3 Schachteln Eier und 2 Fische eintauschen.