Vorlesung Grundlagen der Anatomie & Embryologie

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Transkript:

Vorlesung Grundlagen der Anatomie & Embryologie Bewegungsapparat Knochen Vesalius, De humani corporis fabrica (1543) Martina Schmitz WS 16/17 Institut für Anatomie und vaskuläre Biologie, Direktor Prof. H. Schnittler

Bewegungsapparat Knochen Die Studierenden...kennen die Anteile des aktiven und des passiven Bewegungsapparates..können die Funktionen der Knochen im Überblick erklären..können erklären, warum Neugeborene mehr Knochen haben, als Adulte..kennen die Einteilung der Knochen nach ihrer Form und können jeweils Beispiele nennen..können die Ossa carpi benennen und lokalisieren..kennen die Wirbel der Columna vertebralis und können diese beschreiben..kennen die Schädelknochen..kennen die kleinsten Knochen des Menschen..kennen ein Beispiel für Sesambeine und können die Funktion erläutern..kennen den Aufbau eines Röhrenknochens und können den trajektoriellen Aufbau erklären..kennen den Zusammenhang zwischen dem Knochenalter und Wachstumsfugen.

Bewegungsapparat Passiv: Knochen, Knorpel, Bänder & Gelenke Aktiv: Skelettmuskulatur (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Funktionen von Knochen Stützfunktion: verleiht dem Körper Festigkeit Bewegungsfunktion: Teil des passiven Bewegungsapparates ermöglicht dem aktiven Bewegungsapparat die Übertragung von Kraft auf benachbarte Körperteile Schutzfunktion : z.b. Schädelkalotte, Brustkorb, Wirbel Blutbildungsfunktion: Beinhaltet das rote, blutbildende Knochenmark Stoffwechselfunktion: vor allem als Kalziumspeicher (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier; welsch & partner, Tübingen)

Gewebe Definition: Verband aus gleichartig differenzierten Zellen, die durch Interzellulärkontakte und Extrazellulärmatrix zusammengehalten werden. Epithel: Viele Zelle Wenig EZM Binde Stützgewebe: Wenig Zellen Viel EZM Nervengewebe: Viele Zellen Wenig EZM Muskelgewebe: Viele Zellen Wenig EZM Epithelgewebe Bindegewebe und Stützgewebe Nervengewebe Muskelgewebe

Funktionen von Knochen Stützfunktion: Verleiht dem Körper Festigkeit Bewegungsfunktion: Teil des passiven Bewegungsapparates ermöglicht dem aktiven Bewegungsapparat die Übertragung von Kraft auf benachbarte Körperteile Schutzfunktion : z.b. Schädelkalotte, Brustkorb, Wirbel Blutbildungsfunktion: Beinhaltet das rote, blutbildende Knochenmark Stoffwechselfunktion: vor allem als Kalziumspeicher (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier, Orthopädisches Zentrum Frankfurt Süd)

Skelett Zahl der Knochen: ca. 350 bei Geburt, ca. 200 bei Erwachsenen (Prometheus, LernAtlas der Anatomie, Thieme)

Rechtes Os coxae von lateral Os ilium Crista iliaca Spina iliaca anterior sup. Os ischii Os pubis Incisura ischiadica major Tuber ischiadicum Beim Kind sind die 3 Anteile des Hüftbeins (Os coxae) noch in einer Y förmigen Knorpelfuge miteinander verbunden. (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Knochen Einteilung nach Form Ossa longa Ossa brevia Ossa plana Ossa irregularia (lange Knochen oder Röhrenknochen) (kurze Knochen) (platte Knochen) (unregelmäßig aufgebaute Knochen), diese können pneumatisiert (luftgefüllt sein) = Ossa pneumatica Knochen können paarig oder unpaar vorkommen.

Knochenformen Ossa longa = Röhrenknochen Humerus (Oberarmknochen) von ventral Weitere Röhrenknochen: lang Ulna (Elle) Radius (Speiche) Tibia (Schienbein) Fibula (Wadenbein) Femur (Oberschenkelknochen) von ventral kurz Ossa metacarpi (Mittelhandknochen) Ossa metatarsi (Mittelfußknochen) (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Knochenformen Ossabrevia z.b. Ossa carpi (= Ossa carpalia) (Handwurzelknochen) Ein Kahnbein fährt im Mondenschein im Dreieck um das Erbsenbein. Vieleck groß und Vieleck klein, der Kopf, der muss am Haken sein. Os scaphoideum = Kahnbein Os lunatum = Mondbein Os triquetrum = Dreiecksbein Os pisiforme = Erbsenbein Os trapezium = großes Vieleckbein Os trapezoideum = kleines Vieleckbein Os capitatum = Kopfbein Os hamatum = Hakenbein Knochen der linken Hand von palmar = volar (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Lokalisation Carpus (B. Reichert, Anatomie in vivo, Thieme)

Knochenformen Ossaplana Scapula (Schulterblatt) von dorsal von lateral (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Knochenformen Ossaplana Scapula (Schulterblatt) Weitere Ossaplana: Sternum (Brustbein) Os coxae (Hüftbein) Knochen des Schädeldachs von dorsal von lateral (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Knochenformen Ossa irregularia Alle Wirbel haben eine gemeinsame Grundstruktur aus Wirbelkörper (Corpus vertebrae) Stützfunktion 5. Brustwirbel von kranial Wirbelbogen (Arcus vertebrae) Schutzfunktion und den verschiedenen Fortsätzen 5. Brustwirbel von lateral (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Aufbau eines Wirbels Wirbelkörper und Wirbelbogen umschließen das Wirbelloch. Die Gesamtheit aller Wirbellöcher bilden den Wirbelkanal. Dieser enthält das Rückenmark. (Prometheus, LernAtlas der Anatomie, Thieme)

Aufbau Wirbelsäule Alle Wirbel zusammen bilden die Wirbelsäule (Columna vertebralis). Je nach Form der Wirbel unter scheiden wir fünf Wirbelgruppen. Zusammengefasst werden 7 Halswirbel (Vertebrae cervicales, C1 C7) zur Halswirbelsäule (HWS) 12 Brustwirbel (Vertebrae thoracicae, Th1 Th12) zur Brustwirbelsäule (BWS) 5 Lendenwirbel (Vertebrae lumbales, L1 L5) zur Lendenwirbelsäule (LWS) 5 Sakralwirbel (Vertebrae sacrales, S1 S5), die zum Kreuzbein (Os sacrum) verschmolzen sind, und meist 4 Steißwirbel (Vertebrae coccygeae, die das Steißbein (Os coccygis) bilden. (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Aufbau eines Wirbels

Knochenformen Ossa irregularia Frontalschnitt Gesichtsschädel, von vorne Os frontale (Stirnbein) mit Sinus frontalis (Stirnhöhle) Os ethmoidale (Siebbein) mit Cellulae ethmoidales (Siebbeinzellen) Maxilla (Oberkiefer) mit Sinus maxillaris (Kieferhöhle) (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Ausblick Systematische Anatomie Os temporale (Schläfenbein) ein Os irregulare und Os pneumaticum Beteiligt sich mit dem Jochfortsatz an der Kiefergelenkspfanne (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Linkes Os temporale von lateral Knochen weisen zum Teil viele Einzelheiten mit entsprechend vielen Einzelbezeichnungen auf. Hier sollte man zunächst die übergeordneten Strukturen erfassen und gliedern, tastbare Knochenpunkte identifizieren sowie einen Bezug zur Funktion herstellen. von medial von kaudal (Benninghoff/Drenckhahn, Anatomie, Elsevier)

Linkes Os temporale von lateral 3 Teile: 1. Pars squamosa (Schuppenteil) 2. Pars petrosa (Felsenbein) 3. Pars tympanica (Trommelfellteil) (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Linkes Os temporale eines Neugeborenen von lateral 3 Teile: 1. Pars squamosa (Schuppenteil) 2. Pars petrosa (Felsenbein) 3. Pars tympanica (Trommelfellteil) (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Ossa pneumatica Mastoid http://www.google.de/imgres

Frontalschnitt durch das rechte Ohr, von ventral Das Ohr gliedert sich in 3 Abschnitte: Äußeres Ohr (aus Ohrmuschel und dem äußerem Gehörgang mit Trommelfell) Mittelohr (aus Paukenhöhle, Ohrtrompete und Warzenfortsatzzellen) Innenohr (aus dem Schneckenlabyrinth = Hörorgan und dem Vorhoflabyrinth = Gleichgewichtsorgan sowie dem inneren Gehörgang) (Prometheus, LernAtlas der Anatomie, Thieme)

Kleinster Knochen des Menschen Malleus = Hammer Incus = Amboss Blick auf die rechten Gehörknöchelchen von oben medial Stapes = Steigbügel (Sobotta, Atlas der Anatomie; Benninghoff/Drenckhahn, TB Anatomie, Elsevier)

Os sesamoideum Als Sesambein (Os sesamoideum) wird ein in eine Sehne oder ein Band eingefügter Schaltknochen bezeichnet. Größtes Sesambein ist die Patella, die Kniescheibe. Sie ist in die Sehne des M. quadriceps femoris, des vierköpfigen Oberschenkelmuskels, eingefügt. Über das Kniescheibenband (Lig. patellae), das als Fortsetzung der Quadrizepssehne aufgefasst werden kann, ist sie mit der Vorderfläche des Schienbeins, der Tibia, verbunden. Auch das Os pisiforme ist ein Sesambein. (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Aufbau Röhrenknochen Rechtes Femur von dorsal Knöcherner Teil Substantia corticalis (oberflächliche Schicht aus ompaktem Knochen, im Schaftbereich verdickt, hier Substantia compacta genannt) Substantia spongiosa (Schwammwerk aus feinen Knochenbälkchen, in dessen Maschen sich Knochenmark befindet) Knorpeliger Teil Cartilago articularis (Gelenkknorpel) Lamina epiphysialis (Epiphysenknorpel, Wachstumsplatte, Wachstumsfuge ; entspricht Zone des Längenwachstums, verknöchert gegen Wachstumsende) Bindegewebiger Teil Periosteum (äußere Knochenhaut) (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Trajektorien = Kraftflusslinien Sägeschnitte in der Frontalebene Röntgenbild Modell Rechtes proximales Femur in der Ansicht von vorn Die Spongiosabälkchen sind trajektoriell aufgebaut, um Druck und Zug Spannungen aufzunehmen Leichtbauweise (Sobotta, Atlas der Anatomie; Benninghoff/Drenckhahn, TB Anatomie, Elsevier)

Linke Hand eines Erwachsenen von dorsal (links: Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier; rechts: Wicke, Röntgenanatomie, Elsevier)

Rö linke Hand d.v., etwa 6 Jahre Das Knochenalter ist ein Maß für die Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen. Es kann bestimmt werden anhand einer Röntgenaufnahme der linken Hand. Der Strahlen Gang ist dorso volar (d.v.). Os hamatum Os capitatum Os triquetrum Os lunatum

Tabelle zur Bestimmung des Knochenalters (Prometheus, LernAtlas der Anatomie, Thieme)

Wachstumsfugen (www.gutefrage.com)

Aufbau eines Röhrenknochen Abschnitte: Rechtes Femur von dorsal 1. Epiphysis (Gelenkende) 2. Linea epiphysialis (verknöcherte ehemalige Wachstumsfuge ) 3. Metaphysis (Wachstumszone der Diaphyse gegen die Epiphyse) 4. Diaphysis = Corpus (Knochenmittelstück, Schaft). Das Knochenmark liegt hier in einer zusammenhängenden Markhöhle (Cavitas medullaris). Beim Erwachsenen ist sie mit gelbem Knochenmark = Fettmark ausgefüllt, beim Kind mit rotem, Blut bildendem Knochenmark. (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Oberflächenmerkmale von Knochen (1) Tuber = Tuberculum = Tuberositas = Eminentia = Processus = Condylus = Epicondylus = Eher runder Knochenhöcker, z.b. Tuber ischiadicum Knochenhöckerchen, z. B. Tuberculum minus Rauhigkeit an der Knochenaußenfläche für Sehnen und Bandansätze, z.b. Tuberositas tibiae Eher länglicher Knochenhöcker, z.b. Eminentia intercondylaris Fortsatz, z.b. Processus transversus, Processus spinosus, Processus articularis superior / inferior Gelenkknorren, z.b. Condylus humeri Knochenvorsprung an einem Gelenkknorren, z.b. Epicondylus medialis humeri

Oberflächenmerkmale von Knochen (2) Crista = Linea = Spina = Incisura = Fossa = Sulcus = Foramen = Fissur = Knochenleiste, Knochenkamm, z.b. Crista iliaca Knochenlinie, Knochenleiste, z.b. Linea intertrochanterica Dorn, Stachel, Gräte, z.b. Spina iliaca anterior superior Einschnitt, Kerbe, z.b. Incisura ischiadica major Grube, z.b. Fossa olecrani Graben, Furche, Rinne für Leitungsbahnen und Sehnen, z.b. Sulcus nervi ulnaris Loch, das als Ein, Durch oder Austrittsöffnung fungiert, z.b. Foramen obturatum, Foramen infraorbitale Spalte, Durchtritt für Leitungsbahnen, z.b. Fissura orbitalis superior

Apophysen = Ansätze für Sehnen & Bänder Trochanter major Linea intertrochanterica Trochanter minor Entwickeln sich aus selbstständigen Knochenkernen Treten z.b. in Form von folgenden Oberflächenmerkmalen auf: Trochanter, Processus, Crista, Tuber, Tuberculum, Condylus, Epicondylus Rechtes Femur von ventral (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Humerus re., ventral Tuberculum majus Wir unterscheiden: Caput humeri Collum anatomicum Tuberculum minus (zwischen Caput einerseits und Tuberculum majus und minus andererseits) Collum chirurgicum (zwischen Tuberculum majus und minus einerseits und Corpus humeri andererseits) Corpus humeri Condylus humeri Condylus humeri Epicondylus lateralis Epicondylus medialis Sulcus n. ulnaris (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Humerus re., dorsal Caput humeri Collum anatomicum Collum chirurgicum Corpus humeri Condylus humeri Fossa olecrani Sulcus n. ulnaris (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Rechtes knie von vorn, sowie Tibia und Fibula von proximal Eminentia intercondylaris Condylus lateralis femoris Condylus medialis Tuberositas tibiae (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier) Condylus lateralis tibiae Condylus medialis

Schädel von vorn Fissura orbitalis superior Orbita Foramen infraorbitale (Sobotta, Atlas der Anatomie, Elsevier)

Glossar (erstellt von A. Schober) malleus, i m: Hammer incus, udis f (!): Amboss stapes, stapedis m: Steigbügel spongiosus, a, um: schwammig, porös (gr. spongos m: Schwamm) Physis f: Natur, Körper, körperliche Beschaffenheit Epiphysis f: das zeitliche begrenzt wachstumsfähige Knochenende, Epiphyse Diaphysis f: Knochenmittelstück, Diaphyse Metaphysis f: die Wachstumszone der Diaphyse gegen die Epiphyse; Metaphyse medullaris, e: zum Mark gehörig, Mark (medulla, ae f: Mark) corticalis, e: zur Rinde gehörend, Rinden (cortex, icis m: Rinde) nutricius, a, um: ernährend (lat. nutrix, icis f: Ernährerin, Amme) periosteum, i n: Knochenhaut, Periost (gr. osteon n: Knochen) trochanter, eris m: Rollhügel, eigtl. Läufer (gr. trochazein: laufen, sich drehen) major, major, majus: größer (Komparativ von magnus: groß) minor, minor, minus: kleiner (Komparativ von parvus: klein) ischium, ii n: Hüfte (gr. ischion n: Hüfte, Hüftgelenk) os ischii n: Sitzbein ischiadicus, a, um: die Hüfte/das Sitzbein betreffend olecranon, i n: Ellenbogen, Hakenfortsatz der Elle (gr. olene f: Elle; kranon n: Kopf) obturatus, a, um: verstopft (P.P.P. zu obturare: verstopfen) orbita, ae f: Augenhöhle, Orbita, eigtl. Kreisbahn (lat. orbis m: Kreis)