15.Sonntag im Jahreskreis Lesejahr A

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Transkript:

15.Sonntag im Jahreskreis Lesejahr A Mt 13,1-23 1. Einführung (kann auch vor dem vorgetragen werden) Das erzählt den Anfang der Gleichnisrede Jesu, einer von fünf Reden im Matthäusevangelium. Der Text ist voller Zuversicht. Gottes Wort und Wahrheit wird den Weg zu den Menschen finden, allen Widerständen zum Trotz. Gleichzeitig enthält es eine eine ernste Mahnung: Seht zu, dass ihr Gottes lebendiges Wort in euch nicht erstickt und euch seinem Anspruch entzieht. 2. Praktische Tipps zum Vorlesen a. Der Text im Zusammenhang: Einordnung, Textumfang Der umfangreiche Text ist der Anfang eines längeren Gleichniskapitels. Er besteht aus dem Gleichnis vom Sämann mit seiner Hoffnung stiftenden Wirkung, einer Lehrrede über den Sinn und Zeck der Gleichnisse, die diese als eine Art Geheimsprache missversteht, und der ermahnenden, allegorischen Auslegung des Anfangsgleichnisses. Einerseits handelt es sich um einen in sich zusammenhängenden Text. Andererseits spiegelt sich darin eine längere frühchristliche Auslegungsgeschichte, ausgelöst durch unterschiedliche Gemeindesituationen und Herausforderungen. Wenn die Predigt dies nicht aufgreift, wäre zu überlegen, das auf das Sämannsgleichnis zu reduzieren. b. Betonen Aus dem heiligen nach Matthäus 1 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. 2 Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. 3 Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. 4 Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg und die Vögel kamen und fraßen sie. 5 Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; 1

6 als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. 7 Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. 8 Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, der höre! 10 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? 11 Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. 12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. 13 Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. 14 An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; / sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. 15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden / und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, / und ihre Augen halten sie geschlossen, / damit sie mit ihren Augen nicht sehen / und mit ihren Ohren nicht hören, / damit sie mit ihrem Herzen / nicht zur Einsicht kommen, / damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. 16 Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. 17 Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. 2

18 Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. 19 Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. 20 Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, 21 aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. 22 In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum und es bringt keine Frucht. 23 Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. c. Stimmung, Modulation Die verschiedenen Teile der langen Lesung enthalten auch verschiedene Stimmungen. Nach dem einleitenden Rahmen wird in lebendiger, spannungsaufbauender Weise das Gleichnis erzählt. Der mittlere Teil erklingt mahnend und kontrastreich: sie und ihr stehen sich gegenüber; das kann herausgestellt werden. Der letzte Teil klingt zwar einerseits lehrhaft, andererseits auch engagiert und zum Schluss (V 23) werbend. d. Besondere Vorleseform Damit die drei Teile des s in ihrer Unterschiedlichkeit wahrgenommen werden, ist es hilfreich, sie auf drei Vortragende zu verteilen. 3. Textauslegung aus der Reihe Gottes Volk 13,1-9: Das Gleichnis vom vierfachen Acker Dieses Gleichnis wird in der Auslegung der letzten Jahrzehnte weithin als Kontrastgleichnis interpretiert. Scheint die Aussaat zunächst dreimal völlig vergeblich zu sein, so steht am Ende dennoch und unerwartet die reiche Ernte. Ursprünglich wollte Jesus seiner angesichts wachsender Widerstände immer mehr verunsicherten Jüngerschar mit diesem Gleichnis Mut machen. Ein immer wieder beobachtbarer Vorgang sollte ihnen deutlich machen: Mein Wort wird Erfolg haben und Frucht bringen, allen Widerständen zum Trotz! S. zu diesem Abschnitt Anhang unten 3

13,10-17: Reflexion über den Sinn der Gleichnisrede Dieser Abschnitt wirkt wie ein reflektierender Einschub (dass Jesus im Boot sitzt, scheint vergessen). Befremdlich (fast kapitalistisch) scheinen V. 11 f. M. Limbeck versucht einen Verstehenszugang: Es ist also keineswegs gleichgültig, ob wir blind und unansprechbar durchs Leben gehen oder ob wir mit offenen Augen und Ohren zu begreifen versuchen - das Leben, unseren Glauben, ja Gott selbst. Wer mit dem zufrieden ist, was er mitbekommen" hat, läuft Gefahr, dass ihm genommen wird, was er hat... Wem es nicht darauf ankommt, dass er einsieht und versteht, kann nicht damit rechnen, dass ihm die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen gegeben werden" (M. Limbeck, Matthäus -, Stuttgarter Kleiner Kommentar. Neues Testament 1, Stuttgart 1991, 181). 13,18-23: Die Deutung des Gleichnisses Die Deutung stammt aus der späteren Gemeinde. Sie ist ganz auf die mahnende Verkündigung ausgerichtet. Ob sie nicht im Blick auf unsere müde gewordenen Gemeinden wieder kräftiger zur Sprache gebracht werden sollte? Matthäus ruft seine Gemeinde zur Selbstkritik auf. Wie weit lassen wir uns von Gottes Wort berühren? Geht nicht vieles in Gleichgültigkeit und Routine unter? Gerät der Glaube in unserem Leben nicht immer mehr an den Rand? Auch hier läge ein Ansatz einer zeitgemäßen Predigt über unseren Text. Der Prediger müsste Sorge tragen, dass er nicht über die da draußen" wettert, sondern selbstkritisch auch seine eigene Glaubenstiefe bedenkt. (Franz-Josef Ortkemper, Volk Gottes 6/1996, 69) Dr. Wolfgang Wieland 4

Gleichnis vom Sämann - Mt 13,3b-9 - Psychologische Spannung von Anneliese Hecht 100 60 Vögel Sonne 30 Dornen Brachte keine Frucht 1. Fall 2. Fall 3. Fall 4. Fall Misserfolg 3 : 1 Erfolg (3-tlg.) Obwohl sich der Misserfolg breit zu machen scheint, gibt es reichlich viel Erfolg. 5