Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner Ordinarius. Hausübung Baubetriebslehre I WS 2009 /

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Transkript:

Institut für Baubetriebslehre Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner Ordinarius Hausübung WS 2009 / 2010 Gruppe:... Bearbeiter Nr. Name, Vorname Matr.-Nr. 1....... 2....... 3....... 4....... 5....... 6....... Ausgabe: 11.12.2009 Abgabe: spätestens 15.01.2010 um 17 Uhr (Einwurf in den Kasten vor dem Institut für Baubetriebslehre) Kolloquium: Februar 2010 Zur Lösung der Hausübung müssen sich 6 Studenten zu einer Gruppe zusammenschließen. Ihre Gruppe tragen Sie bis spätestens 18.12.2009-13 Uhr in Listen ein, die sich im Eingangsbereich des Instituts für Baubetriebslehre befinden. Gruppen mit weniger als 6 Personen oder Einzelpersonen werden vom Institut für Baubetriebslehre zu 6er Gruppen zusammengefasst. Die Bearbeiter der Gruppe tragen sich auf dem Deckblatt der Hausübung ein. Zum Abgabetermin gibt jede Gruppe ein Exemplar ihrer Ausarbeitung am Institut für Baubetriebslehre zur Korrektur ab (Einwurf in den Kasten vor dem Institut) und trägt sich in die Terminliste für das Kolloquium ein. Nach Korrektur der Übung durch das Institut wird mit jeder Gruppe ein Kolloquium von 30 Minuten Dauer durchgeführt. Dabei sollen eventuelle Fehler besprochen und das Verständnis der Teilnehmer für den bearbeiteten Stoff festgehalten und überprüft werden. Beim Kolloquium besteht für alle Bearbeiter Anwesenheitspflicht. Abwesenden wird die Hausübung als Prüfungsvorleistung nicht anerkannt. Eindeutig kopierte bzw. abgeschriebene Hausübungen werden nicht anerkannt.

Aufgabe 1 Kalkulation Kurzbeschreibung Für einen längeren Autobahnabschnitt ist qualitativ hochwertiges und güteüberwachtes Tragschichtmaterial einzubauen. Ein Erdbauunternehmer, mit eigenem Steinbruch und einer Kompakt-Aufbereitungsanlage, macht ein Angebot für die Lieferung und den Einbau des oben genannten Tragschichtmaterials sowie weiterer Erdbauleistungen für den genannten Autobahnabschnitt. Die Aufbereitungsanlage des Erdbauunternehmers verarbeitet kostenlos angeliefertes Bodenaushubmaterial von anderen Baustellen. Lediglich die Aufbereitung, das Zugabematerial sowie der Transport zum Einbauort ist zu kalkulieren. Auszug aus dem Leistungsverzeichnis (nur Kurztext) 02 Erdarbeiten Pos. 02.003 Tragschichtmaterial A Lieferung + Einbau 80.000 m³ EP: GP: Pos. 02.004 Tragschichtmaterial B Lieferung + Einbau 120.000 m³ EP: GP: Pos. 02.005 Tragschichtmaterial C Lieferung + Einbau 25.000 m³ EP: GP: - Seite 2 -

Angaben zur Bodenaufbereitung Angaben zur Aufbereitungsanlage Tragschichtmaterial Aufbereitungszeit Transportkosten von der Anlage zur Baustelle Material A 0,50 Min/t 1,57 /t 3,68 /t Material B 1,25 Min/t 1,98 /t 4,29 /t Material C 2,25 Min/t 2,46 /t 5,15 /t Kosten für Zugabematerial zur Bodenaufbereitung Als Dichte kann für alle Bodenarten 1,90 t/m³ (feste Masse) angenommen werden. Angaben zum Betrieb der Aufbereitungsanlage Abschreibung und Verzinsung (A+V) der Aufbereitungsanlage Reparaturkosten (R) der Aufbereitungsanlage Energiekosten Radlader (A+V+R) Bedienpersonal der Anlage (3 Personen) Sonstige Gemeinkosten der Anlage (z. B. Büro, Telefon, etc.) 350.000,00 /a 105.000,00 /a 227.000,00 /a 118.000,00 /a 198.000,00 /a 102.000,00 /a Es kann davon ausgegangen werden, dass die Aufbereitungsanlage während der gesamten Bauzeit von 1,5 Jahren im Durchschnitt zu 65 % mit der Aufbereitung des o. g. Tragschichtmaterials ausgelastet ist. Die Bodenaufbereitung erfolgt kontinuierlich über die gesamte Bauzeit. Angaben zur Kalkulation mit vorgerechneten Zuschlägen Verrechnungslohn (früher Kalkulationslohn): 65,34 /h Zuschlagssätze auf Sonstige Kosten, Gerätekosten: 15 % Zuschlagssätze auf Fremdleistungen: 10 % - Seite 3 -

Aufgabenstellung 1.1 Berechnen Sie die Herstellkosten [ /m³] für das aufbereitete Tragschichtmaterial. Verwenden Sie hierzu Anlage 1/1. 1.2 Ermitteln Sie für den Erdbauunternehmer die Einheitspreise der Pos. 02.003 bis 02.005 sowie die Angebotssumme unter Anwendung der Kalkulation mit vorgerechneten Zuschlägen. Verwenden Sie hierzu Anlage 1/2. Anmerkung: Die Ergebnisse aus Aufgabenteil 1.1 sind bereits in Anlage 1/2 enthalten. Die weitere Aufgabenbearbeitung ist somit unabhängig vom Aufgabenteil 1.1 möglich. 1.3 Wie hoch ist der Betrag (absolut und in Prozent), der in der Angebotsumme insgesamt für Gemeinkosten der Baustelle (GKdB), Allgemeine Geschäftskosten (AGK) sowie Wagnis und Gewinn (W&G) enthalten ist? 1.4 Ermitteln Sie die Gemeinkosten der Baustelle (GKdB), wenn zur Deckung von AGK und W&G alle Kostenarten mit 12 % (AGK 10 %, W&G 2 %) der Angebotsumme beaufschlagt wurden! - Seite 4 -

Anlage 1/1 Tragschichtmaterial Material A Material B Material C Summe Menge [ ] Aufbereitungszeit Äquivalenzziffer Äquivalenzmenge mischzeitabh. Stückkosten [ / ] - Seite 5 -

Anlage 1/2 Pos. Kurztext Kostenarten ohne Zuschläge je Einheit Kostenarten ohne Zuschläge insgesamt Kostenarten mit Zuschlägen je Einheit Preis je Preis je Nr. Mengenangabe Lohn Soko Geräte Fremdl. Lohn Soko Geräte Fremdl. Lohn Soko Geräte Fremdl. Einheit Teilleistung Einzelkostenentwicklung Menge [h] [ ] [ ] [ ] [h] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] 2.003 Tragschichtmaterial A 80.000,00 m³ 0,040 13,50 1,85 3.200,000 1.080.000,00 148.000,00 2.004 Tragschichtmaterial B 120.000,00 m³ 0,055 17,10 2,48 6.600,000 2.052.000,00 297.600,00 2.005 Tragschichtmaterial C 25.000,00 m³ 0,075 22,50 3,38 1.875,000 562.500,00 84.500,00 --- restlichen Positionen 1,00 psch 2600,00 1.328.650,00 767.532,00 342.895,00 2.600,00 1.328.650,00 767.532,00 342.895,00 Summe/Übertrag 14.275,000 5.023.150,00 1.297.632,00 342.895,00 Angebotssumme Lohneinzelkosten: Lohnstunden Einzelkosten Mittellohn ASL: 26,50 /h = 378.287,50 - Seite 6 -

Aufgabe 2 Mittellohn Das Getränkeunternehmen Venus beauftragt die Firma Bauhirsch zum Bau einer neuen Fabrikhalle. Der Neubau dieser Fabrikhalle benötigt eine Belegschaft aus insgesamt 9 Arbeitern. Folgende Angaben stehen zur Verfügung: 1. Mittellohn ASL und APSL: - Die Belegschaft besteht aus 1 Werkpolier - Lohngruppe 6, 2 Vorarbeitern - Lohngruppe 5, 3 Facharbeitern - Lohngruppe 3 sowie 3 Bauwerkern - Lohngruppe 2. - Die Arbeitszeit beträgt 9 h/d bei 5 d/wo. und 39 h/wo. tarifliche Arbeitszeit, bei einem Überstundenzuschlag von 25%. - 5 Arbeiter erhalten eine Stammarbeiterzulage von 0,70 /h. - Vermögenswirksame Leistungen von 0,13 /h erhalten 2/3 der Belegschaft - Verpflegungszuschuss von 4,09 (je Arbeitstag) erhalten 4 Arbeiter. - 5 Arbeiter wohnen 10 km von der Baustelle entfernt und erhalten täglich 0,30 /km Fahrtkosten, die restlichen 4 werden mit einem firmeneigenen Fahrzeug zur Baustelle gebracht. - Der Sozialkostenzuschlag beträgt 82,26 % des Mittellohns A. - Die monatlichen Kosten des Poliers (Gehalts -, Sozial - und Lohnnebenkosten) belaufen sich auf 6 080 und werden an 200 Arbeitstagen im Jahr erbracht. Er leistet dieselbe Arbeitszeit wie die gewerblichen Arbeitnehmer. Aufgabenstellung: 2.1 Berechnen Sie für dieses Bauvorhaben beispielhaft für den Monat Oktober 2009 den Mittellohn ASL und den Mittellohn APSL! Die Polierkosten werden in diesem Beispiel im Mittellohn erfasst und dadurch in der Kalkulation verrechnet. Nennen Sie eine weitere Möglichkeit der Erfassung der Polierkosten in der Kalkulation! Anlage: 2/1 - Seite 7 -

Anlage 2/1 - Seite 8 -

Aufgabe 3 Gerätekosten Kurzbeschreibung: Für eine große Wohnanlage ist eine Kalkulation zu erstellen. Das Leistungsverzeichnis besteht aus den Titel Baustelleneinrichtung, Erdarbeiten, Beton und Stahlbetonarbeiten, Mauerarbeiten und Stundenlohnarbeiten. Im Titel Erdarbeiten befindet sich unter anderem die Pos. 2.04 Aushub der Baugrube. Hierzu sind noch die Gerätekosten zu berechnen. Leistungsverzeichnis Wohnanlage Titel: Erdarbeiten Pos. 2.04 002 074 02 08 7.900 m³ EP:. GP:. **** Aushub der Baugrube **** Boden für Baugrube profilgerecht lösen und laden, Aushub nach Abtrag des Oberbodens, Aushub wird Eigentum des Auftragnehmers; vergütet wird nur das Raummaß des Bauwerkes unterhalb der Geländerobefläche abzüglich des Mutterbodens; Arbeitsräume und Abböschungen sind in den Einheitspreis einzurechnen. Angaben zur Ausführung der Position 2.04 - Aus den Plänen wurden folgende Massen für die Pos. 2.04 ermittelt: Rauminhalt des Bauwerkes 7.900m³ Notwendiger Aushub durch Arbeitsräume und Böschungen 1.300 m³ - Lösen und Laden mit Hydraulikbagger L 932 Geräteangaben zum Hydraulikbagger L 932: Neuwert: 135.000 Geschätzter Verkaufserlös am Ende der Nutzungsdauer: 7.500 Nutzungsdauer: 8 Jahre Kalk. Zins: p= 9 % p. a. Reparaturkosten während der Nutzungsdauer: 60 % des Neuwertes Maximal mögliche Einsatzstunden des Baggers L 932 während seiner Nutzungsdauer lt. Herstellerangaben je nach Einsatzart: 14.000 Std. bei Lösen und Laden von leichtem Material 12.000 Std. bei Lösen und Laden von Mittelschwerem Material 9.000 Std. bei Lösen und Laden von geschossenem Fels - Seite 9 -

Verteilung der voraussichtlichen betrieblichen Einsatzstunden des Baggers L 932 während der Nutzungsdauer: 25 % Lösen und Laden von leichtem Material 70 % Lösen und Laden von mittelschwerem Material 5 % Lösen und Laden von geschossenem Fels - Effektive Leistung des Hydraulikbaggers L 932 beim Lösen und Laden der Pos. 2.04 60 m³/h - Beihilfe: 1 Mann - Wartung durch Geräteführer: 10 % der Lohnkosten - An und Abtransport des Baggers zur Baustelle: 450 - Treibstoffverbrauch des Baggers L 932: 18 l/eh Treibstoffkosten: 0,95 /l Schmierstoffe und Öle: 7 % der Betriebsstoffkosten - 1.500 m³ des Aushubes können auf dem Gelände der Wohnanlage der Baustelle eingebaut werden. Hierfür sind ff. Kosten anzusetzen: Abfuhr durch Nachunternehmer: 1,40 /m³ Einbau mit Planierraupe: AVR: 0,40 /m³ Betriebsstoffe: 0,30 /m³ Lohn: 0,02 h/m³ An u. Abtransport: 450-3.500 m³ des Aushubes können auf einer anderen Baustelle eingebaut werden. Abfuhr durch Nachunternehmer: 6,25 /m³ Einbau mit Planierraupe: AVR: 0,40 /m³ Betriebsstoffe: 0,30 /m³ Lohn: 0,02 h/m³ An u. Abtransport: 450 - Das restliche Material muss auf der städtischen Erddeponie deponiert werden: Abfuhr durch Nachunternehmer: 4,95 /m³ Deponiergebühr: 15,00 /m³ - Mittellohn ASL: 29,50 /h Aufgabenstellung: 3.1 Ermitteln Sie die kalkulatorische (wirkliche) Abschreibung, Verzinsung und Reparatur des Hydraulikbaggers L 932 pro Einsatzstunde. 3.2 Ermitteln Sie die Einzelkosten einer Abrechnungseinheit der Position 2.04. Anlage 3/1: 2 Formblätter für die Einzelkostenberechnung - Seite 10 -

Anlage 3/1 Institut für Baubetriebslehre Kostenart ohne Zuschlag je Einheit Pos. Kurztext Nr. Mengenangabe Lohn Soko Fremdl. Einzelkostenentwicklung [h] [ ] [ ] [ ] Übertrag Übertrag - Seite 11 -

Anlage 3/1 Institut für Baubetriebslehre Kostenart ohne Zuschlag je Einheit Pos. Kurztext Nr. Mengenangabe Lohn Soko Fremdl. Einzelkostenentwicklung [h] [ ] [ ] [ ] Übertrag Übertrag - Seite 12 -

Aufgabe 4 Kalkulatorischer Verfahrensvergleich Im Zuge der Arbeitskalkulation eines Mehrfamilienwohnhauses soll mit Hilfe eines kalkulatorischen Verfahrensvergleichs untersucht werden, wie die Stahlbetontrennwände der Wohnungen hergestellt werden. Insgesamt sollen 945 m² Wohnungstrennwände (d = 25 cm) zur Ausführung kommen. Jede Wand ist 12,50 m lang und 2,70 m hoch. Zur Auswahl stehen die Erstellung in a) Ortbetonbauweise mit Rahmenschalung oder b) Hohlwänden mit Ortbetonergänzung. Vorgaben für die Aufgabenstellung 1. Ortbetonbauweise mit Rahmenschalung Vorzuhaltende Schalungsmenge: 204 m² Schalungsmiete: 14,00 /m²*monat Gewicht der Schalung: 55 kg/m² Aufwandswerte Schalen: 0,45 h/m² Bewehren: 16 h/t Stoffkosten Bewehrung: 500 /t (frei Baustelle) Bewehrungsanteil der Wände: 100 kg/m³ 2. Hohlwände mit Ortbetonergänzung Jede Wand besteht aus 3 Hohlwandelementen (2 x 4,00 m und 1 x 4,50 m) Aufstellen und Montieren: 0,3 h/m² Stoffkosten Hohlwand: 40,00 /m² (frei Baustelle) Dicke einer Gitterträgerplatte: 0,05 m Gewicht der Hohlwände: 25 kn/m³ 3. Weitere Angaben Rohbauzeit: Bauzeit Wohnungstrennwände: Mittellohn ASL: Transportkosten: Kranballast: Aufwandswert Betonieren: Stoffkosten Beton: 6 Monate 2,5 Monate 29,25 /h 60,00 /t (einfache Fahrt) 5 - fache der Traglast gemäß BGL 0,95 h/m³ 70,00 /m³ (frei Baustelle) Für die Erstellung der Wohnungstrennwände mit Hohlwänden ist der in der Angebotskalkulation vorgesehene Turmdrehkran Form 63 BGL Nr. C.0.10.063 (siehe Anlage 4/1) nicht mehr ausreichend. Die max. Ausladung zum Aufstellen der Hohlwände beträgt 32,00 m. Es werden nur die Kranmehrkosten für die Ausführung mit Hohlwänden in Ansatz gebracht. Der Erzeugerpreisindex wird nicht berücksichtigt. - Seite 13 -

Aufgabenstellung: 4.1 Berechnen Sie die Kosten der Wand pro m² bei der Erstellung in Ortbetonbauweise. 4.2 Berechnen Sie die Kosten der Wand pro m² bei der Erstellung mit Hohlwänden. Berücksichtigen Sie hierbei auch die Kosten für einen hierfür geeigneten Turmdrehkran. Verwenden Sie hierzu die unteren Werte der BGL. Anlage 4/1. (Entgegen der Angaben in der BGL beträgt die Traglast des Turmdrehkrans Form 63 1850 kg) 4.3 Zeichnen Sie die Kostenverläufe in Abhängigkeit der zu erstellenden Wandfläche für beide Verfahren. Bestimmen Sie hierzu zunächst die fixen (einschl. Schalungsmiete) und variablen Kostenbestandteile für beide Verfahren. 4.4 Bei wie viel m² Wandfläche liegt die Wirtschaftlichkeitsgrenze für die Erstellung mit Hohlwänden? - Seite 14 -

Anlage 4/1: - Seite 15 -