1 Rede zur Grundsteinlegung zum Umbau und der Erweiterung der Betriebsgebäude der Luisenburg-Festspiele am 06.08.2010 Meine sehr geehrten Damen und Herren, als hier vor ein paar Monaten die ersten Bagger angerückt sind, war das schon ein spannender Moment. "Kann das hinhauen?", haben wir uns gefragt. Dabei dachte ich nicht an die ferne Zukunft des Erweiterungsbaues, sondern an das, was direkt vor uns lag. Was graben die Bagger da wohl aus? Reste von historisch wertvollen Ruinen? Stoßen sie auf unerwartete Felsformationen? Müssen wir sprengen? Immerhin war die Baustraße und künftige Betriebs- und Rettungszufahrt in einem Gelände zu erstellen, dass und bei der ersten Besichtigung gehörig ins Schwitzen brachte. Inzwischen wissen wir: Es ist alles gut gegangen. Keine Ruinen und Felsen, die problemlos abgetragen werden konnten. Ich freue mich, jetzt hier zu stehen und sagen zu können: Es kann losgehen, die Segel sind gesetzt - Ein Traum wird Wirklichkeit. Zur Saison 2012 wollen wir fertig sein. Drei Jahre Bauzeit
2 und die Festspiele laufen weiter. Vieles wird von der Witterung abhängen und von uns. Denn der Spielbetrieb muss aufrecht erhalten werden. Nervosität? Fehl am Platz! Wenn mir einer bei der Kommunalwahl 2002 gesagt hätte, dass ich acht Jahre später auf der Luisenburg stehen werde, um Sie alle zur Grundsteinlegung für eine fast 3.000 Quadratmeter große Theater Produktionsstätte mit 11.000 Kubikmeter umbautem Raum zu legen, hätte ich vermutlich nur gelächelt. Diese Dimension hätte ich mir damals in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Auch nicht die Dimensionen der damit verbundenen Investitionssummen von über 15 Millionen Euro. Wir sind die erfolgsreichste theaterspielende Freilichtbühne in Deutschland mit einer sehr guten Auslastung. Unsere hervorragende Zuschauerakzeptanz gilt es nachhaltig zu sichern. Und dabei müssen wir natürlich in erster Linie auch an diejenigen denken, die mit Ihren Leistungen tagtäglich dafür sorgen, dass unsere Luisenburg-Festspiele diesen enormen Zuspruch finden. Es war ganz einfach nicht mehr zu verantworten, unsere vielen Schauspieler und Statisten, Techniker, Verwaltungsleute, Maske, Schneiderei etc., einfach alle in
3 derart beengten, primitiven und improvisierten Verhältnissen unterzubringen. So hat z.b. kürzlich die Frankenpost Herrn Lerchenberg mit den Worten zitiert: Umbauen bevor man uns den Laden dichtmacht! Rockefeller sagte einmal Kleinliche Gebäude beherbergen kleinliche Gedanken. Deswegen bin ich überzeugt, wir dürfen aus der Großzügigkeit dieses Erweiterungsbaues schließen, dass es auch große Gedanken, große Ideen und große Produktionen hervorbringen wird. Ich bin überzeugt irgendwie stehen wir kurz davor, dass sich unsere Festspiele einem neuen Level erschließen. Und wir alle dürfen diese Zeit miterleben. Der Entwurf unseres Architekten Jörg Springer passt sich hervorragend den natürlichen Gegebenheiten auf der Luisenburg an. Dieser Vorschlag wächst regelrecht aus der Erde heraus und wirkt wie ein Sockel für das Dach, unser Markenzeichen. Seine luftig leichte Ansicht bleibt prägend erhalten. Ich darf Ihnen sagen es war ganz einfach spannend im Wettbewerb mitzuerleben, wie sich der Entscheidungsprozess herausbildete.
4 Der amerikanische Schauspieler Morgan Freeman hat einmal gesagt: Ich weiß, dass Träume nur in Erfüllung gehen, wenn man selbst etwas dafür tut." Dass er damit Recht hat, zeigt das Beispiel unseres Erweiterungsbaues. Aber ich möchte dieses Zitat noch ein wenig ausweiten: Ich weiß, dass Träume nur in Erfüllung gehen, wenn man selbst etwas dafür tut und andere für seinen Traum begeistern kann." Auch dies ist uns bestens gelungen. Herzlichen Dank Herr Staatsminister Georg Fahrenschon für den Förderhöchstsatz nach FAG und gute 8 Mio. Euro vom Freistaat Bayern. Herzlichen Dank Herr Regierungspräsident Wilhelm Wennig für gute 4 Mio. Förderung der Oberfrankenstiftung. Herzlichen Dank dem Architekten und allen weiteren Verantwortlichen für die bisher geleistete Arbeit. Sie alle dürfen sicher sein, dass diese Unterstützung Ansporn für alle hier ist, in Zukunft hier hart und gut zu arbeiten, sodass sich nach dem Umbau alle freuen dürfen. Sehr geehrter Herr Finanzminister: 15 Mio. Umbaukosten sind auch 15 Mio. Wertschöpfung weitgehend in unserer Region. Erfreulicherweise können wir heute die Aufträge an 2 regionale Firmen erteilen.
5 Deshalb Herr Finanzminister heißt unsere Devise: Sparen im laufenden Haushalt soweit irgend möglich aber gleichzeitig freie Fahrt für Investitionen, weil wir dadurch unsere Heimat und unsere Stadt attraktiv halten. Der kluge Goethe schrieb einmal: Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohl gegründet ist und dass es vollkommen ausgeführt sei." Ich möchte ein viertes hinzufügen: Dass es mit Leben erfüllt wird. Und dafür steht die begeisternde Theaterfamilie der Luisenburg-Festspiele. Freuen wir uns heute und in den nächsten Monaten ganz einfach auf alles was kommt. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.