14 Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ist eine Einrichtung des Freistaates Sachsen, die politische Bildungsarbeit auf überparteilicher Grundlage betreibt. Ziel ist, den demokratischen Grundkonsens in unserer Gesellschaft zu stärken sowie das Verständnis für politische Sachverhalte und die Bereitschaft der Bürger zur politischen Beteiligung zu fördern. Zu den Bildungsschwerpunkten gehört die Vermittlung von Kenntnissen über politische Strukturen und Prozesse sowie regionale, nationale, europäische und globale Entwicklungen. Die Landeszentrale leistet und begleitet Bildungsarbeit in Form von Veranstaltungen, Publikationen und neuen Medien. Um die politische Bildung in ganz Sachsen zu fördern und zu vertiefen, arbeitet die Landeszentrale mit anderen Trägern politischer Bildung zusammen und unterstützt deren Vernetzung. Die Überparteilichkeit der Arbeit der Landeszentrale wird durch ein Kuratorium bestehend aus zehn Sachverständigen und elf Landtagsabgeordneten sichergestellt. 66 Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Allgemeine Bildungsangebote Sonder- und Wanderausstellungen Vorträge, Lesungen, Seminare und Workshops Wettbewerbe, Bildungsreisen Vermittlung von Zeitzeugen und Referenten Lehrerweiterbildung Präsenzbibliothek/Sammlungsschwerpunkt: Politologie, Recht, Geschichte, Pädagogik, Philosophie Veröffentlichungen Spezielle Bildungsangebote zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für den Unterricht 1 FÜHRUNG IN DER EHEMALIGEN STASI-UNTERSUCHUNGSHAFTANSTALT BAUTZNER STRASSE DRESDEN Haft in der DDR, Macht der SED, Staatssicherheit Führung, Zeitzeugengespräch Ausstellung, Zeitzeugenvideo Mittelschule (8. bis 10. Klasse), Gymnasium (8. bis 12. Klasse), Berufsschüler, Studenten 12 bis 30 Personen 3 Stunden und Herrschaftsinstrument der SED, Oppositionsbewegung in der DDR, Alltagserfahrungen und Mentalitäten in beiden deutschen Staaten Dieses Bildungsangebot ist nur vor Ort (Bautzner Straße) möglich. Auch für den fachübergreifenden Unterricht Deutsch, Ethik und Gemeinschaftskunde geeignet. 67
2 DIE MAUER ALS SYMBOL DER DEUTSCHEN TEILUNG Mauerbau, Leben im geteilten Deutschland, Republikflucht als Verbrechen, MfS, Mauerfall Führung, Zeitzeugengespräch, Seminar historische Quellen, Zeitzeugenvideo, Film, (Wander-) Ausstellung Mittelschule (9. bis 10. Klasse), Gymnasium (9. bis 12. Klasse), Berufsschüler, Studenten mindestens 12 Personen nach Absprache und Herrschaftsinstrument der SED, Mauerbau 13. August 1961, Oppositionsbewegung in der DDR, Alltagserfahrungen und Mentalitäten in beiden deutschen Staaten, Friedliche Revolution 1989/1990, Deutsche Einheit 3. Oktober 1990 Dieses Bildungsangebot ist unabhängig vom Ort. Auch für den fachübergreifenden Unterricht Deutsch, Ethik und Gemeinschaftskunde geeignet. 3 AUFARBEITUNG DER SED-DIKTATUR Wintersport und MfS, Antiimperialistischer Befreiungskampf, Wunde Punkte Wendepunkte, Verstrickung von Ärzten ins System des MfS Referat historische Quellen Gymnasium (10. bis 12. Klasse), Berufsschüler, Studenten mindestens 15 Personen 2 3 Stunden und Herrschaftsinstrument der SED, Mauerbau 13. August 1961, Oppositionsbewegung in der DDR, Alltagserfahrungen und Mentalitäten in beiden deutschen Staaten, Friedliche Revolution 1989/1990, Deutsche Einheit 3. Oktober 1990 Dieses Bildungsangebot ist nur vor Ort (SLpB) möglich. Auch für den fachübergreifenden Unterricht Deutsch, Ethik und Gemeinschaftskunde geeignet. 68 Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Kontakt Hausanschrift: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Schützenhofstraße 36 01129 Dresden Telefon: 0351 85318-0 Fax: 0351 85318-55 E-Mail: info@slpb.smk.sachsen.de Internet: www.slpb.de Ansprechpartner: Dr. Eva-Maria Zehrer Angelika Barbe Henry Krause Öffnungszeiten: Mo, Fr: 9 11.30 Uhr Di, Mi: 13 16 Uhr Do: 14 18 Uhr Verkehrsanbindung: Bahn: S-Bahn Linie 1, Haltestelle Dresden Trachau, ca. 20 Minuten Fußweg Bus: Linie 80; Haltestelle Aachener Straße, 2 Minuten Fußweg Straßenbahn: Linie 4 Haltestelle Kleestraße, ca. 12 Minuten Fußweg; Linie 3 Haltestelle Wilder Mann, ca. 10 Minuten Fußweg 69
Vorwort Sachsens Geschichte ist mehr als Dresdner Barock, Plauener Spitze und Leipziger Musiktradition. Mit diesen und vielen anderen sächsischen Orten verbinden uns auch Erinnerungen an die Diktaturen des 20. Jahrhunderts. Sowohl im Hinblick auf die Zeit des Nationalsozialismus als auch auf die durch das Sowjet-System geprägte Zeit bestehen zahlreiche Bildungsstätten an authentischen Orten in Sachsen. In dieser Broschüre werden jene Museen, Gedenkstätten, Archive und andere Einrichtungen vorgestellt, die über Mechanismen und Folgen der kommunistischen Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR informieren, auch über die besondere regionale Widerstands- und Repressionsgeschichte. Schülern und Lehrern bietet sich die Chance, diese Angebote aktiv in den Unterricht einzubeziehen und damit regionale Bezüge für die Wissensvermittlung herzustellen. Die sächsischen Lehrpläne für das Fach Geschichte und auch für den fachübergreifenden Unterricht in den Fächern Deutsch, Ethik, Religion und Gemeinschaftskunde geben dazu viele Ansatzpunkte. Die in dieser Broschüre vorgestellten Bildungsangebote wollen zeigen, wie es zur zweiten Diktatur in Deutschland kam, wie sie wirkte, wie das Regime so viele Menschen vereinnahmen konnte, aber auch welche Möglichkeiten bestanden, sich dem System zu verweigern. Und wenn dabei über Methoden gesprochen wird, mit denen die Stasi Jugendliche in Abhängigkeitsverhältnisse brachte und über Verweigerungsstrategien, sich nicht auf eine Konspiration mit der kommunistischen Geheimpolizei einzulassen, dann eröffnet sich den Schülern mitunter auch eine aktuelle Perspektive: Die Sensibilisierung für Gefahren, wie sie ihnen heute bei politisch extremistischen Gruppen, Sekten oder im Milieu der organisierten Kriminalität begegnen können. Ziel dieses Katalogs ist es, diejenigen, die eine konkrete und anschauliche Ergänzung zur schulischen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur suchen, mit denen zusammenzuführen, die in den jeweiligen Regionen außerschulische Projekte politisch-historischer Bildung anbieten. Zu allen Einrichtungen, die sich an der Erarbeitung der Broschüre beteiligt haben, finden sich Hinweise auf thematische Schwerpunkte, den Einsatz verschiedener Medien und spezielle Lehrplanbezüge. Einige Anbieter halten Materialien für Lehrer und Schüler zur Vor- und/oder Nachbereitung bereit oder bieten die Möglichkeit für Projektarbeiten. Empfehlenswert ist es, den direkten Kontakt zu den benannten Ansprechpartnern der Einrichtungen möglichst frühzeitig zu suchen. Das ermöglicht beiden Seiten eine individuelle Planung und Vorbereitung der Veranstaltung. Den Einrichtungen, die ihre Projekte hier präsentieren, danke ich sehr herzlich. Und ebenso sei hier allen Lehrern und Schülern gedankt, die diese Angebote aufgreifen der Besuch in einer Gedenkstätte, einem Museum oder in einem Archiv wird eine Bereicherung sein! Michael Beleites Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen 5