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Transkript:

Ausgabe 1/16, März 2016 info

2 Editorial Suba Umathevan Vorstandsmitglied REHASWiSS Liebe Leserin, lieber Leser, es ist immer schmerzhaft, wenn ein liebevoller Mensch für immer von uns geht. Wir haben einen pflichtbewussten und allseits beliebten Kollegen Rao Satapati verloren. Mit viel Leidenschaft hat er bis zum letzten Moment REHASWiSS-Projekte betreut. Nun ist es unsere Verantwortung, seine Leidenschaft und dieses Erbe weiterzuführen. Wir werden unser Engagement erneuern! Als neues Vorstandsmitglied ist es mir eine Ehre, Teil der REHASWiSS-Familie zu sein. Ich bin bei der Kinderrechtsorganisation Plan International Schweiz verantwortlich für die Projektentwicklung und Betreuung der Projektpartnerschaften. Dies ist durchaus ein spannender Zeitpunkt, zu REHASWiSS zu stossen. Die Verabschiedung der 2030-Agenda im vergangenen Jahr mit 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) ist das Nachfolgeprojekt der Millennium-Entwicklungsziele (MDGs). Die 193 UN-Mitgliedstaaten haben sich unter anderem dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2030 extreme Armut zu beenden sowie Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Was bedeutet dies für unsere Arbeit? Zum ersten Mal wurden Menschen mit Behinderung in den globalen Entwicklungszielen berücksichtigt. Dies ist ein Meilenstein. Unsere Arbeit durch REHASWiSS wird dazu dienen, gemeinsam mit anderen Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, unsere Projekte umzusetzen und dadurch die ambitionierten globalen Ziele zu erreichen. Es ist unsere Verantwortung, dass Menschen mit Behinderung nicht nur als passive Objekte und Hilfeempfänger angesehen werden, sondern als aktiv gestaltende Kräfte mit in die Projekte einbezogen werden. Ich freue mich, diese Herausforderungen mit Ihnen zusammen in Angriff zu nehmen. Suba Umathevan Vorstandsmitglied REHASWiSS Titelbild: CochinSSS Computerausbildung BIld rechts: Agnes Jeevas Mutter arbeitet zu Hause

3 Projekte NEUER REHASWISS- PROJEKTPARTNER Charlotte Koch Middendorp Die Organisation Cochin Social Service Society (CochinSSS) in Kerala wurde 2015 von REHASWiSS als neuer Projektpartner anerkannt. Die CochinSSS ist die Sozialhilfeinstitution der Diözese Cochin, deren Projektgebiet an der Westküste von Kerala liegt. In dieser Region leben an der Küste und auf zahlreichen Inseln viele benachteiligte Bevölkerungsgruppen, die vor allem in der Fischerei, in der Landwirtschaft oder in traditionellen Handwerkszweigen tätig sind. Die Probleme sind in diesen Gebieten vor allem Naturkatastrophen (Stürme, Überschwemmungen), die Trinkwasserversorgung und schwindende Arbeitsmöglichkeiten in traditionellen Wirtschaftszweigen. Die CochinSSS leistet in all diesen Bereichen umfassende Unterstützung durch Hausbauprojekte, Frauenförderung, Hilfsprogramme für Fischer, Kinderpatenschaften, Berufsbildungsprogramme usw.

4 Unterstützt werden bedürftige Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, Religion oder ethnischen Gruppe. Ein Schwerpunkt der Hilfe ist auch die Förderung von Menschen mit Behinderung. Die CochinSSS hat in den letzten Jahren in ihrem Tätigkeitsgebiet hunderte von Kindern mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen identifiziert und sie in einer ersten Phase je nach Bedürfnis mit chirurgischen Massnahmen, Hilfsmitteln und Physiotherapie unterstützt. In der zweiten Phase werden die Kinder in geeignete Schulen integriert, Jugendliche erhalten eine Berufsausbildung und werden bei der Jobsuche unterstützt. 2015 reichte die CochinSSS ein erstes Projektgesuch für Mikrokredit- Projekte für Menschen mit Behinderung ein. REHASWiSS finanzierte 15 Projekte von Jugendlichen und Erwachsenen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Alle Begünstigten und ihre Eltern gehören einer Selbsthilfegruppe an, die ihre Mitglieder berät und bei der Projektdurchführung hilft. Die Begünstigten sind zwischen 14 und 26 Jahre alt. Je nach Alter und Art der Behinderung sind die Eltern stärker in die Durchführung des Mikrokredit-Projektes eingebunden. Meist sind die Männer Gelegenheitsarbeiter, die Frauen führen selbständig ein kleines Geschäft wie den Verkauf von getrockneten Fischprodukten, Reismehl. Pickles, Waschmittel und anderen Produkten des täglichen Bedarfs. Die Jugendlichen besuchen wenn möglich eine Sonderschule. In der Freizeit helfen sie den Eltern beim Verkauf. So wird die ganze Familie und nicht nur die Tochter oder der Sohn mit einer Behinderung gefördert.

5 Der Mikrokredit bringt den Kreditempfängern eine sinnvolle Beschäftigung und der Familie einen willkommenen Beitrag zum Lebensunterhalt. So hilft zum Beispiel Sanil, ein junger Mann mit geistiger Behinderung, seiner Mutter beim Fischverkauf. Dank dem Mikrokredit können sie einen Zustupf zum Familienbudget verdienen und damit das Schulgeld für Sanil finanzieren. Solche Beispiele sind vielversprechend. Wir sind gespannt auf den ersten detaillierten Projektbericht von CochinSSS und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem neuen Partner. Bild: Agnes Jeeva und ihre Mutter

6 Nachruf ZUM TODE VON DR. RAO SATAPATI Liebe Freundinnen und Freunde von REHASWiSS Wir haben in unserem letzten REHASWiSSinfo über den unerwarteten Tod unseres Beraters und Projektkoordinators Dr. Rao Satapati informiert. Am 8. November 2015, als wir die traurige Nachricht erhielten, konnten wir es nicht fassen, dass Rao nicht mehr unter uns ist. Seit dreissig Jahren war Rao Satapati für unser Hilfswerk tätig und hat sich mit seiner fachlichen Kompetenz und Erfahrung unermüdlich dafür eingesetzt, die Projekte im Sinne der Spenderinnen und Spender mit grosser Sorgfalt und Verantwortung durchzuführen. Er unternahm regelmässig Abklärungsreisen zu den Partnerorganisationen in Indien und Bangladesch, um die Partner vor Ort zu unterstützen und die begünstigten Behinderten zu besuchen. Ein grosses Verdienst von Rao Satapati waren die zehn Nationalen Seminare, die zwischen 1987 und 2009 für alle Partnerorganisationen und Vertreter von REHASWiSS in Indien durchgeführt wurden. Mit seinem grossen Knowhow plante und koordinierte er diese Seminare zusammen mit Joseph Aerthott und stand den lokalen Organisatoren in Indien mit Rat und Tat zur Seite. Dank seinen Kontakten konnte er auch immer kompetente indische Fachleute als Referenten für die Seminare gewinnen.

7 Alle REHASWiSS-Partnerorganisationen schätzten den persönlichen Kontakt und die kompetente fachliche Betreuung von Rao Satapati sehr. In den letzten Jahren entwickelte Rao Satapati zusammen mit Joseph Aerthott für REHASWiSS ein Konzept für die Evaluation der REHASWiSS- Projekte. 2014 konnten die neuen Unterlagen für eine erste Evaluation bei zwei Partnern eingesetzt werden. Der Evaluationsbericht lieferte für REHASWiSS wichtige erste Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Hilfe und wird auch für die künftige Projektarbeit wegweisend sein. Danke Rao für dein grosses Engagement! Wir schliessen uns den Gedanken seiner Frau an: Rao hat sich unermüdlich für uns und für die Verbesserung der Situationen notleidender und hilfsbedürftiger Menschen eingesetzt. So etwas gibt uns wiederum Kraft für den neuen Lebensabschnitt. Wie sehr Rao Satapati von unseren Partnern geschätzt wurde, zeigt sich auch in den folgenden Zeilen von Herrn Utpal Barua, unserem Partner in Bangladesch, wo Rao kurz vor seinem Tod die letzte Projektkontrolle durchführte: Wir sind tief erschüttert über den tragischen Tod von Dr. Rao Satapati. Wir können es immer noch nicht fassen, dass er von uns gegangen ist. Er war ein überaus liebenswürdiger und kreativer Mensch, ein wahrer Menschenfreund. Mit Hingabe setzte er sich für Menschen mit Behinderung ein. Alle unsere MitarbeiterInnen und die Behinderten schätzten ihn für seine Freundlichkeit, seine Beratung, sein Verständnis und sein Fachwissen in der Entwicklungszusammenarbeit. Er unterstützte uns immer bei der Durchführung des REHASWiSS-Projektes. Wir vermissen ihn sehr. Im Namen des Präsidenten, des Vorstandes und der Projektgruppe wollen wir nochmals Frau Baby Satapati und Rajiv Satapati unser herzliches Beileid ausdrücken. REHASWiSS und alle behinderten Menschen, denen Rao Satapati geholfen hat, danken ihm aufrichtig. Wir alle werden Rao in guter Erinnerung behalten. Joseph Aerthott

8 Pilotprojekte CDC CHANCE FÜR JUGENDLICHE Claudia Rüegg König Das Pilotprojekt der Partnerorganisation Community Development Centre (CDC) in Andhra Pradesh bietet Jugendlichen mit Handicap in ländlichen Gegenden eine Berufsausbildung Die Ausbildung und Beschäftigung von Jugendlichen ist eine grosse Herausforderung in Indien, da diese momentan auch die am stärksten vertretene Bevölkerungsgruppe ist. Für Jugendliche mit einer Behinderung ist dies nochmals deutlich schwieriger. REHASWiSS unterstützte deshalb 2014 den Vorschlag der langjährigen Partnerorganisation CDC, innovative Ausbildungen für diese Jugendlichen anzubieten. CDC machte verschiedene Abklärungen und sah, dass viele Jugendliche als Bauarbeiter arbeiten und mit einfacheren Tätigkeiten wie Graben und Material tragen rund INR 150 (ca. Fr. 2.25) pro Tag verdienen. Dieses Einkommen war aber sehr unregelmässig, unter anderem auch, weil Jugendliche mit einem Handicap nicht sehr mobil sind. Mit einer Ausbildung als Maurer würden die Jugendlichen das Doppelte verdienen. Zudem wären sie mit besonderen Fähigkeiten auch gefragter und ihre Immobilität würde weniger stark gewichten.

9 Aus diesen Gründen organisierte CDC diese besondere Berufsausbildung als Pilotprojekt. Mit Unterstützung einer lokalen technischen Fachschule planten sie Inhalt und Dauer der Ausbildung. In zweimonatigen Kursen wurden 20 behinderte Jugendliche, die dafür als begabt erachtet wurden, entsprechend ausgebildet. In der ersten Phase lernten sie in einer Woche das notwendige theoretische Knowhow. Dieses konnten sie in der anschliessenden 3-wöchigen praktischen Arbeit im Feld umsetzen. Dies zeigte ihnen auch die Wichtigkeit des richtigen Materials und der Arbeitsqualität. Nach diesem ersten Monat konnten sie einen Monat arbeiten und erhielten anschliessend in einer Feedbackrunde Rückmeldungen, wo noch Lücken sind. In der zweiten Phase wurde erneut mit theoretischem Wissen gestartet, die Trainees erhielten schriftliche Anleitungen und konnten danach einem Meister-Maurer assistieren. Erneut konnten sie anschliessend verschiedene Arbeiten im Feld anwenden und ihre praktische Erfahrung vertiefen.

10 Eine Standortbestimmung nach diesem weiteren Monat zeigte für alle 20 Auszubildenden: Alle behinderten Jugendlichen konnten trotz ihrer Behinderung die Arbeiten gut ausführen. Alle 20 finden Arbeit vor Ort oder in näher gelegenen Städten. Sie verdienen deutlich mehr als früher, im Moment mind. 250 bis 300 INR (CHF 3.65 bis 4.40) pro Tag. Die Jugendlichen möchten noch mehr Techniken von ihren Meistern lernen. Nach der Ausbildung erhielten alle das für die Arbeit nötige Werkzeug. Die Jugendlichen beurteilten das Training als ausgesprochen nützlich, ebenso die Anleitungen und das Werkzeugset. Inzwischen arbeiten alle 20 Jugendlichen als Hilfsmaurer in ihren Dörfern. Da auch in den Dörfern die Bauarbeiten zugenommen haben, wird ihre Arbeit gut nachgefragt. So können die Jugendlichen einen schönen Beitrag an das Haushaltseinkommen besteuern, haben Freude an ihrer Arbeit und erhalten eine Bestätigung, dass sie auch gebraucht werden. Die Kosten für dieses Projekt betrugen insgesamt INR 389 000 (ca. CHF 5 700) und wurden vollständig von der REHASWiSS getragen. Bilder S. 8 und 9: Jugendliche mit Handicap bei der praktischen Ausbildung zu Maurern (Projektpartner. CDC)

11 RÜCKBLICK November und Dezember sind traditionell sehr aktive Monate für zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer von REHASWiSS. Auch im Herbst 2015 fanden viele Veranstaltungen statt, die nur dank dem grossen persönlichen Engagement der Beteiligten möglich sind. Wir danken allen Mitwirkenden herzlich für ihre tatkräftige Unterstützung. Indian Benefice Dinner Am Samstag, 14. November 2015 duftete das La Cultina-Schulrestaurant in Bern wieder intensiv nach Curry und exotischen Gewürzen. Entlang der Pfefferküste war das Thema der kulinarischen Reise. Zahlreiche REHASWiSS-Helferinnen und Helfer und die Kochprofis des La Cultina- Restaurants bereiteten am Nachmittag die verschiedenen Vorspeisen, Hauptgerichte und das Dessert zu. Am Abend durften dann die rund 100 Gäste im schön geschmückten Saal die verschiedenen Gänge des Curry-Dinners geniessen. Dazu gab es inspirierende Bilder der schönen südindischen Landschaften und viel Wissenswertes über die Region der Malabarküste. Das Benefice-Dinner wird von REHASWiSS und dem La Cultina-Team gemeinsam durchgeführt und der Erlös wird geteilt. Für REHASWiSS betrug der Gewinn knapp 1400 Franken. Ein Blickfang ist jeweils der schöne Verkaufsstand mit einem reichen Angebot von indischem Kunsthandwerk, weihnächtlichen Lichterketten und von ASHA-Produkten. Der Erlös aus diesem Verkauf betrug erfreuliche 1134 Franken. Info- und Verkaufsstand im Inselspital Bern Am 18. November 2015 führte die Regionalgruppe Bern neben der Cafeteria im Inselspital in Bern einen Info- und Verkaufsstand. Jahreszeit und Standort sind günstig, so dass viele Besucher kleine Mitbringsel oder erste Weihnachtsgeschenke kaufen. Im Angebot waren ASHA-Produkte (Schürzen, Handtücher, Stofftaschen), Lichterketten, weihnächtliche Dekorationen und feine selbstgebackene Köstlichkeiten. So kam der ansehnliche Betrag von 1670 Franken zugunsten der Projekte von REHASWiSS zusammen.

12 Am 28. November 2015 fanden gleich drei REHASWiSS-Veranstaltungen statt: Beim Polenta-Essen im Kirchgemeindehaus Jegenstorf waren die Mitglieder der Regionalgruppe Bern bereits wieder für REHASWiSS im Einsatz. Der Anlass war für alle Beteiligten ein Erfolg. Das kühle Wetter und die Bise haben zusätzlich geholfen, die Gäste sind zahlreich gekommen. In kurzer Zeit war die Polenta ausverkauft. Der Reinerlös für REHASWiSS aus Essen und Verkaufsstand betrug 1855 Franken. Die Zusammenarbeit mit der CEVI hat sich auch dieses Mal sehr bewährt und der Anlass wird am 26. November 2016 wieder gemeinsam durchgeführt. Zum ersten Mal waren wir am Adventsmarkt in Gelterkinden vertreten. An einem Stand wurden handgefertigte Textilien aus dem ASHA-Projekt angeboten und Infos über REHASWiSS verteilt. Am Weihnachtsmarkt in Zürich-Wipkingen wurden am REHASWiSS-Stand ebenfalls handgefertigte Produkte aus dem ASHA-Projekt in Südindien angeboten. Es wurden Geschirrtücher, Weinflaschenhüllen, Teesäckli, Taschen, Tischläufer, Necessaires und ein Schlafsack verkauft. Der finanzielle Ertrag war zwar nicht sehr hoch, jedoch konnte über die Arbeit von REHASWiSS informiert und der Flyer abgegeben werden. D Wienachtsgschicht der Puppenbühne Demenga/Wirth Die jährliche Benefizvorstellung der traditionellen Wienachtsgschicht fand am 18. Dezember 2015 im Berner Puppentheater statt. Wir danken Monika Demenga, Hans Wirth und dem Team herzlich für die grosszügige Spende zugunsten der Projektarbeit von REHASWiSS.

13 Polenta-Essen Jegenstorf Indian Benefice Dinner Adventsmarkt in Wipkingen

14 AUSBLICK Burgdorfer Nachtmärit am Freitag, 1. April 2016 Motiviert durch die bisherigen Erfolge öffnet Christine Graber am 1. April 2016 wiederum ihren Altstadtkeller an der Hohengasse 21 in Burgdorf und führt zusammen mit Helferinnen eine Verkaufsausstellung mit ASHA-Produkten. Es sind handgefertigte Textilien wie Taschen, Schürzen, Handtücher, Geschenkbeutel, Weinflaschenhüllen, Schlafsäcke etc. im Angebot. BesucherInnen sind im stimmungsvollen Lokal zwischen 17.30 und 22.00 Uhr herzlich willkommen! REHASWiSS-Mitgliederversammlung und REHASWiSS-Abend 2016 Der diesjährige REHASWiSS-Abend, zu dem wir Sie herzlich einladen, findet am Samstag, 2. April 2016 im ref. Kirchgemeindehaus Jegenstorf (BE) statt. Das kulturelle Rahmenprogramm mit traditioneller indischer Musik beginnt um 16.30 Uhr. Nach dem Aperitif erwartet Sie ein feines indisches Curry-Dinner. Reservieren Sie sich dieses Datum! Das detaillierte Programm liegt diesem Heft bei. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen. Bitte melden Sie sich bis spätestens am 29. März 2016 an, besten Dank! Einzelheiten zu diesem Abend finden sich im beiliegenden Programm und auf www.rehaswiss.ch Vor dem REHASWiSS-Abend findet um 15 Uhr am selben Ort die Mitgliederversammlung des Vereins REHASWiSS statt, zu der alle Mitglieder und weitere Interessierte herzlich eingeladen sind. Weitere Informationen finden sich auf www.rehaswiss.ch

15 Präsident Vizepräsident Projektleitung Indien Kontaktadresse Santosh Aerthott, Zürich Johannes Leutwyler, Ins Joseph Aerthott, Meikirch Ab 22. Februar 2016 hat REHASWiSS eine neue Postadresse: REHASWiSS Eigerstrasse 12 Postfach 3001 Bern Telefon 031 371 45 46 E-Mail: office@rehaswiss.ch Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 30. 6. 2016 REHASWiSS, Postfach, 3001 Bern E-Mail: office@rehaswiss.ch Redaktion: Charlotte Koch, Claudia Rüegg Layout: Sam Krieg

16 Postfach, 3001 Bern Postcheck 30-17735-8 www.rehaswiss.ch office@rehaswiss.ch BESUCHEN SIE UNSEREN ASHA ONLINE SHOP www.rehaswiss.ch/shop REHASWISS ist von der ZEWO als gemeinnützig anerkannt Druck: Marti Media AG, Dorfstrasse 2 CH-3032 Hinterkappelen/Bern Tel. 0041 (0) 31 909 28 28 www.marti-media.ch