Wer früher von einem Kontinent zu einem anderen gelangen wollte, war auf den Seeweg

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Transkript:

Predigt über Apg 27,21-27.33 44 Als Christen Hoffnung vermitteln Bad Salzungen, 04.11.12 Wer früher von einem Kontinent zu einem anderen gelangen wollte, war auf den Seeweg angewiesen. Als es noch keine Flugzeuge (und auch keine Autos und Eisenbahnen gab), als das Straßennetz noch nicht so ausgebaut war wie heute - Schiffe sowie Wasserstraßen oder den Seeweg hat es schon immer gegeben. Von Jesus und Seinen Jüngern lesen wir, dass sie mehrmals in einem Boot über den See Genezareth fuhren. Von Paulus und Seinen Mitarbeitern lesen wir, dass sie bei ihren Missionsreisen über die Meere fuhren. Die antike Seefahrt war aber viel gefährlicher als heute. Wir können in den Evangelienberichten lesen, in welche Seenot die Jünger auf dem See Genezareth kamen. Wir können im 2. Korintherbrief lesen, dass Paulus drei Mal Schiffbruch erlitt. Die Abfassung dieses Briefes lag vor dem Schiffbruch, von dem der gelesene Text berichtet. Also hat Paulus mindestens vier Mal Schiffbruch erlitten. Dies ist nur eines von vielen Leiden, die Er im Dienst der Verbreitung des Evangeliums durchmachen musste. In unserem Beispiel nun war Paulus mit Hunderten Menschen auf einem Schiff unterwegs. Diesmal nicht auf einer Missionsreise. Auch nicht auf einer Vergnügungsreise mit einem Kreuzfahrtschiff. Diese Schifffahrt war für ihn und andere ein Gefangenentransport. Zur Vorgeschichte: Paulus war nach seiner dritten Missionsreise nach Jerusalem gekommen. Auf dem Weg nach Jerusalem hatte der Hl. Geist ihm auch durch Propheten gesagt, in Jerusalem werde ihn Schweres - die Gefangennahme - erwarten. So war es dann auch gekommen. Er hatte in Kleinasien missioniert. Nicht allen gefiel das. Von dort kamen Juden und sahen ihn in Jerusalem im Tempel. Sie machten einen Aufruhr und Paulus wurde festgenommen. Es kam zu Verhören vor jüdischen und römischen Instanzen und zum Anschlag auf sein Leben. Der Fall Paulus beschäftigte den jüdischen Hohepriester, den weltlichen Fürsten und den Statthalter der Besatzungsmacht. Paulus hatte dabei die großartige Möglichkeit, Herrschenden Jesus zu bezeugen. Der Herr hatte ihm gesagt: Wie du für Mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein. So wurde er schließlich als Gefangener auf dem Seeweg nach Rom gebracht. Gott hatte ihn auch durch diese Seenot hindurch bewahrt. Da könnte man viel über Gottes Treue, Seine schützende Hand, Seine Fügungen sprechen. Aber mir ist auch deutlich geworden, welche Rolle Paulus bei der äußerlichen Rettung seiner Mitreisenden spielte. Wir er ihnen in ihrer Not Hoffnung vermitteln konnte. Mir ist deutlich geworden, dass auch wir als Christen an unserem Platz eine Rolle zur Rettung unserer Mitmenschen spielen; dass wir ihnen in ihren Nöten Hoffnung vermitteln können.

Wenn wir einmal unsere Welt mit diesem Schiff vergleichen, dann tun sich manche Parallelen auf. Das Schiff dieser Welt ist in stürmischer See unterwegs. Gerade mussten wir sehen, wie der Hurrikan Sandy in der Karibik und in Nordamerika viele Menschen in große Not gestürzt hat. So wie damals auf dem Schiff viele ihre Lage als hoffnungslos erkannt haben werden, so wird es auch vielen in den Katastrophen- und Notgebieten dieser Welt gehen. So wird es auch vielen ergehen, die ihre Lage irgendwie als hoffnungslos einschätzen. Die Schiffbruch erlitten haben. Die nicht mehr an eine Besserung ihrer Lage glauben. Manche äußere und innere Nöte betreffen uns Menschen in dieser Welt gleichermaßen. Wenn es zu Naturkatastrophen kommt, sind Christen wie Nichtchristen betroffen. Wenn die wirtschaftliche Lage schlecht ist, haben alle ein Problem ob Christ, Andersgläubiger oder Atheist. Die Folgen von Krieg und Terror bekommen alle zu spüren. In den irdischen Nöten und Katastrophen sitzen wir alle in einem Boot. Wir spüren unsere Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wie damals, als sie alle auf dem stürmischen Mittelmeer in einem Schiff saßen, das heftig gebeutelt wurde. Die Lage war außer Kontrolle geraten; sie schien hoffnungslos. Man befand sich in Lebensgefahr. Und der Apostel Jesu Christi mittendrin. Es war gut für alle, dass er mittendrin war. Dass einer mit an Bord war, der Hoffnung hatte, die über dieses Leben hinaus reicht. Dass einer mit im Boot war, der Den kannte, der größer ist als alle bedrohlichen Wogen des Meeres. Und der sie an sicheres Land bringen konnte. Es ist gut, wenn es in hoffnungslos scheinender Lage Hoffnungsträger gibt. Solche, die den Gott der Hoffnung kennen. Solche, die Auferstehungs- und Ewigkeitshoffnung haben. Solche, die ihre Hoffnung an Jesus Christus festgemacht haben. Solche, die anderen Mut machen und Trost zusprechen. Paulus war solch ein Mensch. Es war nicht egal, ob er mit an Bord war oder nicht. Dass dieser Mann Gottes an Bord war, machte den entscheidenden Unterschied. Die Rolle, die er in diesem Drama spielte, hatte Auswirkungen auf das Ergehen anderer. So können wir von ihm einiges lernen über die Rolle, die wir als Christen in dieser Welt spielen. Paulus hatte schon einige Seereisen hinter sich und er hatte auch schon einschlägige Schiffbrucherfahrung. Er sah, dass die Weiterfahrt von Kreta zu dieser Jahreszeit kein gutes Ende nehmen würde. Er sah, dass sich das Schiff auf einen gefährlichen Kurs begeben würde. Und er erhob seine Stimme; er mischte sich ein. Er warnte vor den Gefahren dieses Unternehmens. Auch wenn er den Lauf der Dinge dadurch nicht aufhalten konnte.

Menschen Gottes haben ihre Mitmenschen immer wieder vor Fehlentwicklungen gewarnt. Schon die alten Propheten waren Warner und Mahner. Auch wenn sie nicht gehört wurden sie warnten vor falschen Wegen und ihren Folgen. Sie erhoben ihre Stimme und mischten sich ein, um Not abzuwenden. Diese Welt braucht auch heute die prophetische Stimme von Boten Gottes. Die sich einmischen, die den Mund aufmachen, wenn sich die Gesellschaft immer mehr von Gott und Seinen Ordnungen entfernt. Die vom Wort Gottes und der Geschichte her wissen, wohin es führt, wenn man sich von Gott abwendet und der Mensch selbst Gott sein will. Wir sehen zunehmende Gewalt und Unsicherheit, zunehmende Kälte und Einsamkeit, die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, die zunehmende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, zunehmende Wetterextreme, zunehmende Depressionen und Burnout u.v.a.m. Das Schiff dieser Welt schlingert. Der Weg des unbegrenzten Wachstums und hemmungslosen Konsums, der Weg des Plünderns der natürlichen Ressourcen ist ein Weg, der zum Schiffbruch führt. Paulus konnte die Fahrt des Schiffes nicht verhindern. Aber er sah, dass es nicht gut gehen konnte und er sagte es auch. Er hatte getan, was er konnte. Auch wir können manche negative Entwicklung in der Gesellschaft nicht aufhalten. Aber manches könnten wir vielleicht doch beeinflussen. Wenn wir nicht schweigen. Wenn wir den Mut haben, den Mund aufzumachen. Wenn wir anfangen, bei unserer Lebensweise auf mehr Nachhaltigkeit zu achten. Denn: von den Folgen negativer Entwicklungen sind wir alle betroffen da sitzen wir alle in einem Boot. Als nun die Lage ganz hoffnungslos war, hatte Paulus wieder etwas zu sagen. Er hatte sich nicht in den Schmollwinkel zurück gezogen, etwa so: Ihr habt nicht auf mich gehört, nun seht ihr, was ihr davon habt. Ich sage nichts mehr. Nein: aus der lebendigen Verbindung mit Seinem Gott heraus konnte er Hoffnungsmittler für seine Mitmenschen sein. So leistete er einen Beitrag zur Rettung vieler. Im konkreten Fall aus einer unmittelbaren irdischen Not. Paulus hatte eine gute Nachricht für Menschen, die keine Hoffnung mehr hatten. Er wies sie auf Gott hin und sprach von Rettung. Es war gut für alle, dass er sich nicht zurückgehalten hatte. Er hätte ja auch schweigen können aus Furcht, ausgelacht zu werden. Oder als christlicher Fundamentalist gebrandmarkt zu werden. Paulus hätte sich ja auch anpassen können. In das allgemeine Klagen mit einstimmen können. Da wäre er nicht aufgefallen und auch nie angeeckt. Aber da hätte er auch nichts bewirken können. Auch wir haben eine gute Nachricht für Menschen, die ohne Hoffnung sind. Die vielleicht schon manchen Schiffbruch erlitten haben. Wir haben die Botschaft der Rettung für eine Welt in manch schweren Turbulenzen. Doch geht es um viel mehr als um äußere, zeitliche Rettung. Es geht um die Rettung von Sünde und ewigem Tod. Es geht um die Rettung für die Ewigkeit. So ist es gut, wenn es an Bord dieser Welt Christen gibt, die ihren Glauben leben und davon reden.

Im 1 Pt heißt es: Seid immer dazu bereit, denen Rede und Antwort zu stehen, die euch nach eurem Glauben und eurer Hoffnung fragen. Wer selbst die Hoffnung des Lebens durch Jesus gewonnen hat, ist berufen, auch anderen von dieser Hoffnung zu erzählen. Paulus' Mitreisende befanden sich in Todesgefahr. Er wusste, was zur Rettung dieser Menschen diente. Und er sagte es ihnen. Er konnte ihnen so Hoffnung vermitteln und Mut machen. Freimütig und unerschrocken bezeugte er mit Wort und Tat seinen Glauben. Sein Beispiel steht uns vor Augen. Die Rolle, die Paulus damals auf dem Schiff spielte, die können wir alle in dieser Welt spielen als Licht der Welt, als Salz der Erde; auch dort, wo großes äußeres Leid herrscht. Wie viele Menschen werden wohl schon in ihrer Not neue Hoffnung gewonnen haben, weil Menschen des Glaubens mit ihnen geredet und ihnen Trost und Zuspruch gegeben haben? Wie viele werden wohl in diesen Tagen auf Kuba oder in New York Hoffnung schöpfen, weil Christen sich ihnen in ihrer Not zuwenden mit praktischer, tätiger Hilfe, aber auch durch seelsorgerliche Begleitung? Schon manch einer konnte z. B. im Krankenhaus Mitpatienten oder Ärzten sagen, wodurch unser Leben wirklich heil wird durch Jesus Christus. Ich weiß von einem tschechischen Bruder, der zur Zeit des Kommunismus im Gefängnis war. Dort kamen durch Sein Zeugnis andere Gefangene zum Glauben. Im Gefängnis fanden sie wahre Freiheit Freiheit von der Macht der Sünde. Die Geschichte endet damit, dass alle gerettet wurden. Der Sturm damals auf dem Mittelmeer verging. Das Schiff erlitt Schiffbruch, doch die Menschen blieben am Leben. Wir wissen nicht, wie aktuelle Stürme, die uns und diese Welt betreffen, ausgehen werden. Aber wir haben in Jesus einen sicheren Halt in allen Wellen und Wogen, die uns bedrohen. Wir kennen Den, der größer ist und dem selbst Wind und Wellen gehorchen. Wir dürfen einem vertrauen, der selbst den Tod besiegt hat. Und wir wissen um ein rettendes Ufer nach allen Stürmen und allen Katastrophen dieser Zeit. Wie bekommen andere mit, wo das rettende Ufer nach allen Stürmen dieser Zeit ist und wie sie dahin gelangen? Durch Christen, die ihren Mund aufmachen. So wie damals Paulus. Er warnte Menschen vor einem falschen Weg. Er wies Menschen in Not auf die Rettung hin. So kannst auch du, so kann auch ich ein solcher Warner sein; ein solcher Zeuge, der den Weg der Rettung durch Jesus weist; einer, der mit Wort und Tat seinen Glauben bezeugt. Zu wessen Rettung kann gerade ich einen besonderen Beitrag leisten? Gott kann gerade durch dich und mich einen Unterschied machen in unserer Umgebung. So kann jeder von uns ein Hoffnungsmittler auf dem Schiff dieser Welt sein. Dieses Schiff ist zerbrechlich und vergänglich. Nicht aber das Leben, das Gott allen schenkt, die an Seinen Sohn Jesus Christus glauben. Amen.