gleich: wo Südtiroler Sommeliervereinigung



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Transkript:

Dionysos I.P. Jahrgang 18 Nr. 3 September 2012 Informationsblatt der Sommeliervereinigung Südtirol Supplemento n 5 al periodico Per l economia n 1, anno 2012, periodicità: semestrale. Poste Italiane Spa spedizione in A.P. 70% CNS Bolzano. 40 Jahre Südtiroler Sommeliervereinigung und kein bisschen weise! 1972 als autonome Sektion der italienischen Sommeliervereinigung AIS gegründet, ist unser Verein nun seit 40 Jahren aktiv in der Weinausbildung tätig und bildet jährlich viele Jungsommeliers aus. Alles hatte im fernen Jahre 1972 mit Arthur Winkler begonnen. Er und einige andere Unerschrockene wie Dr. Jakob Lezuo, Dr. Bruno Weger und Dr. Franz Zelger erkannten die Zeichen der Zeit und organisierten mit Hilfe der Handelskammer Bozen einen ersten Sommelierkurs. Am 12. Jänner 1973 konnten die ersten Diplome überreicht werden. Im Herbst 1972 folgte Adolf Dissertori aus Kaltern. Er war über acht Jahre Präsident dieses Vereins, der aber damals ein Teil der territorialen Sektion Bozen- Trient war. Die Loslösung erfolgte im Jahr 1975. In diese Zeit fällt auch die Zusammenarbeit mit Hotelfachschule, Köcheverband und dem Verband der Kellermeister. Im Jahre 1980 folgte für zehn Jahre unser unübertroffener Erwin Blaas. Die Liebe zum Wein entdeckte er bei seinem Chef, welcher nicht nur ein begnadeter Koch, sondern auch eine Liebhaber edler Tropfen war. Erwin organisierte erstmals einen Südtiroler Wettbewerb zum Sommelier des Jahres im Hotel Greif während der 66. Bozner Weinkost. Man schrieb das Jahr 1988. Erster Sommelier des Jahres wurde Franz Waldner aus Schenna. Ehrendiplome wurden überreicht an den damaligen deutschen Landwirtschaftsminister Ertl, an den damaligen Landesrat für Landwirtschaft und heutigen Landeshauptmann Durnwalder und den Präsidenten der Handelskammer Robert von Fioreschy. À Votre Santé! Nach dem Motto Kleider machen Leute verpasst sich die Südtiroler Sommeliervereinigung ein neues Outfit. In Zusammenarbeit mit der Firma Rotwild aus Brixen werden unser Logo und unser Auftritt neu gestylt. Neben der Homepage, die mittlerweile echte Alterserscheinungen aufweist, werden auch der Hintergrund unserer Power- Point-Präsentationen aufge- peppt, die Kursbroschüre auf Vordermann gebracht und unsere Vereinszeitung Dionysos mit neuem Makeup versehen. Der Inhalt bleibt selbstverständlich gleich: wo Südtiroler Sommeliervereinigung drauf steht, ist auch Sommeliervereinigung drin! Nachdem wir von unserem blau- und senffarbenen Logo nach mehrjährigem Gebrauch überdrüssig sind, ist es an der Zeit, uns moderner und professioneller zu präsentieren. Bin gespannt, wie Ihr das aufnehmt! Ansonsten: der Sommer ist fast schon um als ob er eigentlich nie begonnen hätte. Die ersten Vorbereitungen für die Herbstkurse laufen: die Power-Point- Präsentationen müssen adaptiert werden, die Weine bestellt und, und In diesem Sinne willkommen zurück an alle! Christine Mayr Präsidentin 1 MAI 2012 Dionysos 1

ThEMA Im Jahre 1990 erklärte Erwin Blaas seinen unwiderruflichen Rücktritt. Eine neue Führungskraft musste dringend her. Für ein Jahr sprang Ferdinand Pichler aus Auer interimsmäßig ein. Die Lage des Vereins war auch in finanzieller Hinsicht eher schwierig. Dank des Einsatzes der Vorstandsmitglieder von Leo Pattis und Sigi Dissertori konnte die Lage saniert werden. Sigi Dissertori übernahm dann auch im Jahre 1991 für elf Jahre den Vorsitz im Verein. Gar einiges ist in dieser Zeit passiert. Der Verband wurde sozusagen auf eine neue Qualitätsstufe erhoben: ein EDVunterstütztes Sekretariat wurde eingerichtet, um der steigenden Nachfrage Herr zu werden. Der Sitz des Vereins wurde in der neuen Handelskammer etabliert. Acht Kursbücher wurden vom Italienischen ins Deutsche übersetzt. Im Jahre 1995 wurde die Vereinszeitschrift Dionysos geboren. Neben den Präsidenten muss man auch den Schriftführern der damaligen Zeit ein Denkmal setzen, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dem Verein Leben einzuhauchen: Walter Vill von 1972 bis 1989 und Leo Pattis von 1989 bis 1993. Im Jahre 1993 beginnt die Ära der Grande Dame der Sommeliervereinigung, Martina Lechner, welche mit viel Elan, Können und Energie den Laden schmiss. Sie war nicht nur für das neue Büro zuständig, sondern sie kämpfte gegen Bürokratie, berief Sitzungen ein, erledigte die Bankgeschäfte, hielt die Kontakte zum nationalen Verband und organisierte zusammen mit Erwin Blaas die Sommelierkurse. Seit 2002 also seit nunmehr zehn Jahren habe ich die große Ehre, diesem einmaligen Verband vorzustehen. Aber alles ist nichts ohne ein großartiges Team: Heidi Rienzner, Paul Zandanel, Leo Larcher, Paolo Tezzele, Thomas Fink, Peter Baumgartner, Isabella Pedrazza, Gaby Demetz, Helmuth Raffeiner und Norbert Marginter! Ihr seid die Musketiere, welche durch Eure Unterstützung und Mitarbeit mir jeden Tag Gewissheit geben, auf dem richtigen Wege zu sein. Gar einiges konnten wir in den letzten Jahren bewegen: Als eine der ersten Regionen Italiens konnten wir alle Lektionen auf Power-Point umstellen und eine eigene Homepage unser eigen nennen. Viel wurde in die Ausbildung unserer Referenten investiert. In Mailand und zusammen mit der Laimburg konnten einige Fortbildungskurse realisiert werden. In zehn Jahren unserer Tätigkeit konnten wir insgesamt 2.098 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in unseren Sommelierkursen begrüßen. Unsere Stärke war von Anbeginn die Arbeit im Team und das Schmieden von Kooperationen: sei es mit dem Bildungshaus Kloster Neustift, sei es mit der Weinakademie Österreich, sei es mit vielen institutionellen Partnern bei unserem jüngsten Kind Die Südtiroler Weinakademie. Und so konnten wir mit dieser in eineinhalb Jahren 624 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Im ersten Halbjahr 2012 waren es schon 362. Ein Vergelt s Gott gilt der Autonomen Provinz Bozen, der Raiffeisenkasse Eisacktal, der Stiftung Sparkasse und allen Produzenten, welche uns unterstützen. Christine Mayr Präsidentin 2 Dionysos september 2012

ThEMA Südtiroler Sommeliervereinigung Jahresversammlung am 21. Mai 2012 in Tramin Wie jedes Jahr stand auch im heurigen Frühjahr wieder unsere Generalversammlung auf dem Plan. Es galt Rechenschaft über das abgelaufene Jahr 2011 abzulegen. Vor zahlreichem Publikum und Ehrengästen wie Senator Manfred Pinzger, Bürgermeister Werner Dissertori, Hausherr Leo Tiefenthaler, Direktor Michael Oberhuber von der Laimburg, Hansjörg Ganthaler und Gottfried Schgaguler vom HGV und dem Geschäftsführer des Köcheverbandes Konrad Spinell, hatte ich die Ehre, den Bericht vorzubringen. Seit 40 Jahren aktiv Als Einführung war es mir wichtig, daran zu erinnern, dass die Vereinigung heuer stolze 40 Jahre feiern kann. In einer Kurzpräsentation präsentierte ich einige Persönlichkeiten, welche maßgeblich am Aufbau der Vereinigung beteiligt waren: Sigi Dissertori, Erwin Blaas und Martina Lechner sowie alle anderen. In Zeiten der Krise werden wir aber keine eigene Feier abhalten. Es wird uns aber eine Ehre sein, alle Persönlichkeiten zu unserer Weihnachtsfeier einzuladen und mit ihnen dort auf das 40jährige Bestehen anzustoßen. Sommelierkurse sehr gefragt Unsere Kurstätigkeit 2011 umfasste wiederum alle Sommelier-Kurse der Kursstufen I, II und III. Während wir im Jahre 2010 insgesamt 215 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer betreuen durften, waren es 2011 insgesamt 268 Interessierte. Dies entspricht einem Zuwachs von 24,65 Prozent. 39 Teilnehmern konnten wir das Sommelierdiplom überreichen. Dies zeugt davon, daß unsere Kurstätigkeit ungebrochenen Zuwachs erfährt. Viele Einsätze Die Sommeliervereinigung war auch im Jahr 2001 auf verschiedenen Einsätzen unterwegs. Einige seien hier aufgezählt: 50-Jahr-Feier bei Santa Margherita, Autochtona in Bozen, Bergwein in München, Genussfestival, Internationales Önologensymposium, Vernatschcup, Dolcissimo, Weinstrassenwochen, Weinwandertag in Kaltern, Summa, Lorenzinacht, Chef s Cup, und ähnliche. Studien- und Lehrfahrten Unsere Studienfahrten führten uns in die Wachau und ins Piemont. Auch die Vinitaly durfte nicht versäumt werden. Die jährliche Weihnachtsfeier verbrachten wir im Hotel Turm zu Völs, wo wir äußerst großzügig bewirtet und grandios bekocht wurden. Interne Ausbildung Die interne Ausbildung durfte nicht fehlen. Gemeinsam mit der Laimburg organisierten wir einen Zyklus für unsere Referenten zu den Themen: Böden und deren Einfluss, Neue Vinifizierungstechnik und Weinsensorik bei Weinfehlern. Möchte mich hiermit ganz, ganz herzlich bei Dr. Oberhuber und Erwin Eccli sowie allen weiteren für die vorzügliche Zusammenarbeit bedanken. Dank an die Kellerei Tramin Nach erfolgter Abstimmung zur Tätigkeit und zur Bilanz kam der gesellige Teil. Eine Kellerführung durch die neuerbaute Kellerei Tramin zeigte uns die gelungene Symbiose zwischen Architektur und Technik. Eine wirkliche Meisterleistung! Der Ausklang erfolgte im Degustationsraum bei feinem Essen und tollen Weinen, welche von Kellermeister-Guru Willi Stürz kommentiert wurden. Ein herzliches Dankeschön für die herzliche und äußerst großzügige Bewirtung durch die Kellerei Tramin. Dies ist keine Selbstverständlichkeit! Christine Mayr Gottfried Schgaguler, Hansjörg Ganthaler, Christine Mayr und Manfred Pinzger bei der Vollversammlung in Tramin september 2012 Dionysos 3

AKTUELLES Eine neue Winzergeneration Next Generation Südtirol Eine neue Winzergeneration übernimmt in Südtirol das Ruder und setzt neue Akzente bei konstant hohem Qualitätsbewusstsein Die Südtiroler Weinmacher knüpfen an die Pionierleistung ihrer Vorgänger an, die Südtirol mit ihrem Einsatz für Klasse statt Masse in ein Spitzenweinbaugebiet verwandelt haben. Zugleich gehen sie neue Wege: Authentizität, Rebsortentypizität, naturnahe Anbaumethoden sowie ein unverwechselbares Profil, das die Herkunft widerspiegelt, stehen dabei im Vordergrund. Denn die Südtiroler sind stolz auf ihre Heimat. Die privilegierte Lage am Südrand der Alpen bringt nicht nur ideale Voraussetzungen für den Weinbau mit sich, hier treffen auch Nordund Südeuropa aufeinander und bilden ein Spannungsfeld der Kulturen. Die junge Südtiroler Generation mehrsprachig aufgewachsen, weltoffen, hervorragend ausgebildet vereint das Beste aus beiden Welten. Es herrscht Aufbruchsstimmung in Südtirol. Von einer Revolution kann man nicht sprechen, aber von einer Selbsterneuerung von innen heraus. Denn Südtirols junge Winzer und Kellermeister sind sich dessen, was ihre Vorgänger erreicht haben, durchaus bewusst. Sie treten in die Fußstapfen der Generation, die sich erstmals ganz der Qualität verschrieben hat. Die Südtiroler Qualitätsoffensive, die in den 80er Jahren begann, hat das kleine Weinland zu dem gemacht, was es heute ist: ein Vorbild in Sachen Weinbau mit einem Anteil an Spitzenweinen, der weltweit seinesgleichen sucht. Neue Weinmacher im Land Die Generation der Pioniere wird nun so langsam durch neue Kellermeister, Winzer und Weinbauern abgelöst, die zwar das Handwerk von den Alten gelernt haben, aber gleichzeitig offen für Neues sind. Die neue Generation ruht sich auf dem Erfolg der Südtiroler Weine nicht aus, im Gegenteil. Sie führt zwar den Qualitätsgedanken fort, geht aber gleichzeitig mit viel Begeisterung, Experimentierfreude und Know-how zu Werke. Die jüngeren Südtiroler Weinmacher sind bemüht, Weinberg und Vinifikation weiter zu verbessern, neue Ideen umzusetzen, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung einzubringen. Sie erschließen neue Höhenlagen oder stimmen Lagen und Rebsorten noch besser aufeinander ab. Dabei zeichnen sich gewisse Trends ab. Die Südtiroler Identität ist ein wichtiges Thema ohne unbedingt das Modewort Terroir bemühen zu müssen. Südtirols Vielfalt an Böden, Klimazonen und Höhenlagen soll Ausdruck in den Weinen finden. Auch setzen die Weinmacher stärker auf Naturverbundenheit und damit auf das, was Südtirol ausmacht. Unverkennbar Südtirol Vielen Südtiroler Weinen merkt man an, wo sie herkommen; man schmeckt die klare Gebirgslandschaft. Hier haken die Südtiroler Weinmacher ein, sie wollen den eigenständigen Charakter ihrer Weine weiter herausarbeiten: Sie müssen klar und deutlich die Eigenheiten der Lagen, des Klimas, der Winzerhand aufzeigen und dürfen durchweg eine kantigeres Profil aufweisen, so der Freie Weinbauer Armin Kobler, der den Weinhof Kobler von seinem Vater übernahm. Während dieser Mitglied einer Genossenschaft war, verarbeitet Armin Kobler seine Trauben weiter und vermarktet auch die Weine selbst. Er schätzt an Südtirol besonders, das jede Wirtschaftsform, ob kleiner Winzer oder große Kellereigenossenschaft, gute Weine produziert und somit önosoziale Stabilität garantiert ist. Auch Rudi Kofler, junger Kellermeister der traditionsbewussten Kellerei Terlan, feilt unermüdlich an der Qualität seiner Weine. Harmonie im Weinbau ergibt Harmonie in den Wei- 4 Dionysos september 2012

AKTUELLES nen. Mit viel Gefühl im Keller versuche ich, den eigenwilligen Charakter der Terlaner Weine herauszuarbeiten. Dabei spielen Frische und Langlebigkeit eine zentrale Rolle. Kofler erlebt derzeit in Südtirol viel frischen Wind und eine positive Grundstimmung unter den Winzern, die mit Fleiß und Stolz hinter ihrem Weinland stehen. Einen großen Vorteil Südtirols sieht er in dessen kleinen Strukturen, die ein genau abgestimmtes Timing am Weinberg ermöglichen. Back to the roots Für die Berge, die man gern mit Blumenwiesen, Almen und Gebirgsbächen assoziiert, eigentlich nicht weiter überraschend: Besondere Beachtung findet in Südtirol auch der biologische und naturnahe Anbau. Die Trauben und die Weine sollen im Einklang mit der Natur erzeugt werden, Jahrgänge soll man schmecken und riechen. Deswegen legen viele Winzer den Schwerpunkt auf nachhaltige, schonende Methoden und forcieren die Wiederannäherung an die natürlichen Zyklen. Die Pflege der Rebe im Weinberg hat oberste Priorität. Sehr einfache, naturnahe Maßnahmen in der Bodenpflege, dem Pflanzenschutz und bei der Grünarbeit, stärken die Rebe und verringern die Anfälligkeit vor Krankheiten. Viele kleine Verbesserungsmaßnahmen, wie zum Beispiel auch die schonendere Filtrierung der Weine, geben mehr Erfolg Peter Zemmer, der seit einigen Jahren das Familienweingut Zemmer führt, setzt auf Details und erlebt den Umbruch mit viel (Experimentier-)Freude. Für ihn ist die Vielseitigkeit der Weinbaumöglichkeiten in Südtirol ein besonderer Ansporn, in unterschiedlichen Lagen spannende Weine zu produzieren. Schon jetzt zeichnen sich der deutlichere Herkunftscharakter und ein noch authentischerer Geschmack der Weine ab. Südtirol dürfte neben der konsequenten Qualitätsarbeit sowohl von den älter werdenden Rebanlagen als auch von dem größeren Spielraum in die Höhe profitieren, der in Zeiten des Klimawandels einen großen Vorteil verspricht. Und sich weiterhin als exzellente Weinbauregion profilieren. www.suedtirolwein.com organize.de Trinken wir einen Kalterersee! Kaltern feiert seine vier Drei-Gläser-Weine 2012 Trinken wir einen Kalterersee! Dies waren die Worte von Marco Sabellico, als er im Mai 2012 im weinhaus PUNKT in Kaltern eintraf. Marco Sabellico einer der drei verantwortlichen Koordinatoren des Weinführers Gambero Rosso, welcher jedes Jahr Italiens beste Weine mit den begehrten Drei Gläsern auszeichnet. Das erste Zusammentreffen mit Sabellico startete im Weinhaus PUNKT, der Plattform der Kalterer Weinwirtschaft. Präsident Sighard Rainer freut sich, dass sich Sabellico spontan für ein Glas Kalterersee entschieden hat. Daraufhin ging es in die vier Kalterer Weingüter, welche im Führer Vini d Italia 2012 mit Drei Gläsern ausgezeichnet wurden. Spannend ging es auch am Abend weiter. Bei einem Abendessen im Schlosshotel Ährental hatte jeder Kalterer Weinbetrieb die Möglichkeit, Marco Sabellico einen Wein seiner Wahl zu präsentieren. Am nächsten Tag ging es in den Räumlichkeiten der Südtiroler Weinakademie weiter. Marco Sabellico diskutierte mit Weinfachleuten unter der Regie von Christine Mayr, Präsidentin der Südtiroler Weinakademie über das Thema Der Kalterersee-Wein gestern, heute und morgen. Im Anschluss daran wurden die Kalterersee- Weine 2011, welche mit dem Charta-Siegel ausgezeichnet wurden, verkostet. Rund zehn Journalisten aus den Bereichen Wein und Genuss haben mit Marco Sabellico die beiden Tage in Kaltern verbracht. (wein.kaltern) Spannende Diskussionsrunde: Christine Mayr, Hansjörg Ganthaler, Herbert Taschler, Marco Sabellico september 2012 Dionysos 5

AKTUELLES Tramin: beste Genossenschaft Italiens Ein starkes Ergebnis für Südtirol Hermann Pilz (Chefredakteur Weinwirtschaft), Wolfgang Klotz (Kellerei Tramin), Stephan Filippi (Kellerei Bozen) und Klaus Andergassen (Kellerei Andrian/Terlan) bei der Preisverleihung in Neustadt an der Weinstraße (Foto: Ad Lumina/Ralf Ziegler) Die erfolgreichsten Genossenschaften Italiens 2012 1 Kellerei Tramin 88,4 2 Kellerei Andrian 88,2 2 Kellerei Bozen 88,2 4 Erste + Neue 88,0 5 Kellerei Schreckbichl 87,6 6 Kellerei Cantina Terlan 87,4 7 Cantina Tollo 87,2 8 Kellerei Kaltern 87,0 9 Nals Margreid 86,6 10 Cavit 86,2 11 Cantina Valpolicella Negrar 86,0 11 Terre Cortesi Moncaro 86,0 13 La Vis 85,6 13 Vivallis 85,6 15 Cantine Leonardo da Vinci 85,4 15 Viticultori Associati Canicatti 85,4 17 Cantina Dei Vini Tipici Dell' Aretino 85,2 17 Mezzacorona 85,2 19 Cantine Riunite & Civ 85,0 20 Cantina del Vermentino 84,2 20 Cantina Produttori di Valdobbiadene 84,2 20 Cantine Settesoli 84,2 Beim alljährlich von der deutschen Fachzeitschrift Weinwirtschaft durchgeführten Leistungstest der Kellereigenossenschaften aus Italien, Frankreich und Deutschland, mischt Südtirol ganz an der Spitze mit. Mit 88,4 Punkten erreicht die Kellerei Tramin das europaweit absolut beste Ergebnis und kann sich bereits zum zweiten Mal in Folge auf Platz eins der leistungsstärksten Kellereigenossenschaften Italiens behaupten. Unter den besten zehn Kellereigenossenschaften Italiens befinden sich gleich acht aus Südtirol. Ein starkes Ergebnis! Mit jeweils 88,2 Punkten auf Platz zwei landen die Kellerei Andrian und die Kellerei Bozen. Auf Platz vier kommt mit 88 Punkten die Erste + Neue aus Kaltern, gefolgt von der Kellerei Schreckbichl mit 87,6 Punkten auf Platz fünf und der Kellerei Terlan mit 87,4 Punkten auf Platz sechs. Platz acht geht mit 87 Punkten an die Kellerei Kaltern, Platz neun mit 86,6 Punkten an die Kellerei Nals Margreid. Beste Kellerei aus dem restlichen Italien wird auf Platz sieben die Cantina Tollo aus den Abruzzen, vor zwei Jahren noch auf Platz eins der Skala. Italien wurde heuer noch klarer von Südtirol dominiert. Das ist ein toller Erfolg für Südtirol und besonders für die Kellerei Tramin, welche den ersten Platz überzeugend verteidigen konnte, betont Richard Grosche, Chefverkoster des veranstaltenden Meininger Verlages. Die Siegerweine Bei den Siegerweinen gehen im Bereich Weißweine Platz eins mit 90 Punkten an die Kellerei Schreckbichl für ihren Sauvignon Blanc Lafóa 2010, Platz zwei mit jeweils 89 Punkten ex equo an die Kellerei Tramin für ihren Gewürztraminer Nussbaumer 2010, an die Kellerei Schreckbichl für ihren Chardonnay Formigar 2010 und an die Kellerei Terlan für ihren Sauvignon Blanc Quarz 2010. Mit je 88 Punkten behaupten sich die Kellerei Tramin mit ihrer Cuvée Stoan 2010 und die Kellerei Nals Margreid mit dem Chardonnay Baron Salvadori 2010 auf Platz drei. Bei den Rotweinen gehen Platz eins mit 90 Punkten an die Kellerei Bozen für den Cabernet Sauvignon Riserva Mumelter 2009 und an die Kellerei Terlan mit dem Lagrein Riserva Porphyr 2009. Jeweils 89 Punkte gibt es für den Cabernet Sauvignon Riserva Campaner 2009 der Kellerei Kaltern, den Cabernet Sauvignon/Merlot Feld 2009 und den Lagrein Riserva Puntay 2009 der Erste + Neue Kaltern, den Lagrein Riserva Taber 2009 und den Lagrein Riserva Grieser 2009 der Kellerei Bozen, den Lagrein Riserva Tor di Lupo 2009 der Kellerei Andrian und die Cuvèe Loam 2009 der Kellerei Tramin. Ein ausführlicher Bericht über den Wettbewerb wurde in der August-Ausgabe 16/2012 der Weinwirtschaft veröffentlicht. Herbert Taschler 6 Dionysos september 2012

AKTUELLES Südtirols Vernatsch auf dem Prüfstand Südtiroler Vernatsch Cup 2012 Im vigilius mountain resort am Vigiljoch wurde am 14. und 15. Mai 2012 zum neunten Mal der Südtiroler Vernatsch Cup ausgetragen. Dabei brillierten die Vernatsch des Jahrganges 2011. Die Veranstaltung wurde von Ulrich Ladurner, Othmar Kiem und Günther Hölzl der ins Leben gerufen, um den qualitätsvollen Vernatsch zu fördern. Die einzigartige Atmosphäre des vigilius mountain resort, Designhotels bietet dafür eine ideale Bühne. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wählte eine internationale Jury, bestehend aus Önologen, Sommeliers und Fachjournalisten aus 94 Vernatsch-Weinen die Vernatsch des Jahres aus. Als Vernatsch des Jahres wurden prämiert: Kategorie Kalterersee Südtirol Kalterersee Auslese klassisch 2011 Kellerei Kurtatsch Südtirol Kalterersee Auslese classico Greifenberg 2011 Kellerei Kaltern Kategorie Meraner und Vinschgauer Vernatsch Südtirol Meraner Hügel 2011 Ansitz Kränzel, Graf Pfeil Kategorie Südtiroler Vernatsch und Südtiroler Grauvernatsch Südtiroler Vernatsch Missianer 2011 Kellerei St. Pauls Südtiroler Edelvernatsch Pfeffersburger 2011 Nals Margreid Kategorie St. Magdalener Südtirol St. Magdalener Gröbnerhof 2011 Erste + Neue Südtirol St. Magdalener classico 2011 Kellerei Bozen Südtirol St. Magdalener classico 2011 Franz Gojer Kategorie Der andere Vernatsch Südtirol St. Magdalener Antheus 2010 Plattner Christian, Ansitz Waldgries Höhepunkt des Vernatsch Cup 2012 war die Prämierung der Vernatsch des Jahres und die anschließende Vernatsch Gala. Zu den Vernatsch des Jahres servierte Küchenchef Mauro Buffo Köstlichkeiten unter dem Motto Alles was fliegt. Auf der Bozner Weinkost hatten alle Besucher die Gelegenheit, die Siegerweine des Vernatsch Cup zu verkosten. (OK/ht) Die Sieger des Vernatsch Cup 2012 Vernatsch Cup 2012 Thesen Tradition im Rahmen des Vernatsch Cups ist die Diskussionsrunde zwischen geladenen Fachjournalisten und Vertretern der Südtiroler Weinwirtschaft. Dabei wurden in diesem Jahr folgende Thesen formuliert: 1. die Wertschätzung beginnt lokal und strahlt nach außen. 2. Wertschätzung hat ihren Preis, der die Wertschöpfungskette erhalten muss. 3. Südtirol muss sich im Wettbewerb der Regionen etablieren. Autochthone Sorten haben dabei eine wichtige Rolle. 4. es gibt keine Alternative zur Qualitätsstrategie. Exzellenz hebt das Image der Region. 5. vernatsch ist Ausdruck von Lebensfreude, das muss man erzählen können. Lebensfreude ist unser höchstes Gut. 6. vernatsch braucht mehr Gewicht und mehr Aufmerksamkeit und entsprechendes Volumen. www.vernatschcup.it september 2012 Dionysos 7

sommeliers aktiv Sommelierreise ins Piemont Ein Reisebericht Spannendes Piemont Am 12. Januar 2012 starteten wir zu einer Bildungsreise, die uns mit Zwischenstopp in der Franciacorta damit die Anreise nicht zu lange und zu trocken wurde nach Piedelmonte, das Land am Fuße der Berge, wie die Piemonteser ihre Heimat nennen. Zwischenstopp Franciacorta Rechtzeitig erreichten wir Camignone di Passirano, wo wir das Weingut Il Mosnel besuchten. Nach dem Rundgang durch das Gut verkosteten wir zwei Schaumweine: einen Franciacorta brut und einen Satèn millesimato 2008. Nach einem Mittagessen in der Hosteria Uva Rara in Monticelli Brusati stand ein Besuch bei Ca del Bosco in Erbusco auf dem Programm. Welch ein Gegensatz zum landwirtschaftlichen Gut von Il Mosnel! Ca del Bosco ist ein Palast aus Glas und Beton, umgeben von Reben und einem großen Park. Alles sehr modern, automatisiert und sauber fast schon steril. Im Anschluss an die Führung durch die Produktion gab es dann drei Sorten Franciacorta DOCG zu verkosten: einen Satèn millesimato 2006 einen zero dosage und einen brut. Zum Schluss gönnten wir uns noch das Top-Produkt des Hauses: einen 2003er Anna Maria Clementi, für den die Trauben aus 40-jährigen Anlagen mit niedrigen Erträgen stammen und der 6½ Jahre auf der Hefe gereift war. Höhepunkte im Piemont Am nächsten Vormittag erwartete uns Giorgio Rivetti vom Weingut La Spinetta in Casta gnole Lanze. Das Weingut wurde in den 1960er Jahren gegründet und besteht inzwischen aus drei Standorten, zwei im Piemont, einer in der Toskana. Insgesamt werden rund 200 Hektar Rebfläche im biodynamischen System (ohne Zertifikat) bewirtschaftet und rund 600.000 Flaschen erzeugt. Von der Qualität der Weine konnten wir uns bei der anschließenden Verkostung überzeugen. Wir probierten einen sehr kräftigen, würzigen Chardonnay Livia aus dem Jahrgang 2008, den Einstiegswein Barbera d Asti Ca di pian 2008, den 2008er Barbera d Asti Bionso, schließlich den 2009er PIN Giuseppe, eine Cuvée aus 60-65% Nebbiolo und 35-40% Barbera. Danach folgte der 2007er Barbaresco, der durch seine Frucht und Fülle brillierte und trotz präsenter Tannine sehr weich und rund wirkte und ein 2006er Barolo Campè, dessen Etikett ausnahmsweise nicht Dürers Rhinozeros, sondern der König der Tiere, der Löwe ziert. Und natürlich durfte zum Abschluss der Moscato d Asti nicht fehlen, schließlich war La Spinetta das erste Weingut, das einen Moscato Cru herstellte. Im Anschluss daran stärkten wir uns bei einem mehrgängigen Menü mit typischen Piemonteser Speisen im Agritourismo Ca Linet in Coazzolo und kamen mit Verspätung in Barbaresco bei Angelo Gaja an. Dabei konnten wir uns glücklich schätzen, mit dieser großen Gruppe überhaupt dort empfangen zu werden! Aber Tochter Gaia Gaja hieß uns trotzdem herzlich willkommen und führte uns stolz durch das Weingut, welches 1859 als landwirtschaftlicher Mischbetrieb gegründet wurde. Bei der anschließenden Verkostung durften wir den 2004er Gaia & Rey Langhe DOC Chardonnay, den 2008er Barbaresco DOCG mit kühler Frucht, floralen Aromen und viel Potenzial und den 1999 Sperss Langhe Nebbiolo DOC probieren. Letzterer war trinkreif, aber perfekt und vor allem unheimlich weich. Zum krönenden Abschluss spendierte uns Gaia dann noch einen 1998 Costa Russi Langhe Nebbiolo DOC (Preis ca. 350 Euro), der mit Frucht, Würze, balsamischen Noten, Kräutern und immer noch sehr präsenten Tanninen aufwartete. Nach einem Abend in Albas Altstadt ging s am nächsten Morgen mit dem Besuch beim Weingut der Marchesi Alfieri in San Martino Alfieri weiter im Programm. Die Familie betreibt schon seit dem Jahr 1377 Weinbau, im Jahr 1696 wurde das barocke Schloss von den Savoyern übernommen und die Weinproduktion dorthin verlegt. Die Hauptrebsorte bei den Marchesi Alfieri ist der Barbera. Die Probe begannen wir mit dem 2009er La Tota. Dem folgte 8 Dionysos september 2012

sommeliers aktiv der 2009er Alfiera, ein Barbera d Asti superiore. Den Abschluss bildete ein 2008er Nebbiolo, ein Experiment aus erst 2003 gepflanzten Anlagen, 12 Monate in 500 l Tonneaux ausgebaut. Bei den Marchesi Alfieri setzt man auf die moderne Art der Weinproduktion mit vergleichsweise kurzen Maischestandzeiten. Danach ging es über La Morra zur Azienda Agricola Virna, einem jungen Weingut in Barolo. Der Önologe Orlando Abrigo führte durch den Keller und erklärte uns die Philosophie des Weinguts, die im Wesentlichen auf kurzen Holzfassausbau und Reifung in der Flasche beruht. In der anschließenden Probe wurden uns dann fünf Rotweine präsentiert, die uns auf jeden Fall vom Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten: einen 2009er Barbera d Alba Superiore San Giovanni, ein eher derber Typ mit Frucht und kräftiger Säure, ein 2009er Nebbiolo d Alba, noch recht jung und kräftig in den Tanninen, einen 2008er Barbaresco Rocche Meruzzano und die nach eher traditioneller Art erzeugten Baroli, einen 2007er aus der Lage Preda Sarmassa, elegant und finessenreich mit Potenzial und den 2005er Cannubi Boschis mit schöner Fülle und guter Struktur. Am Abend war dann ein Gala-Dinner im Haubenrestaurant La Ciau del Tornavento in Treiso angesagt. Am Sonntagmorgen besuchten wir in Gattinara Emanuele Anzivino, einen Quereinsteiger. Der hat sich ganz dem Wein und seinem kleinen Agriturismo verschrieben. Für den Ausbau seiner Weine lässt er sich sehr viel Zeit, so reifen sie für 24 Monate in Holzfässern (Barriques abnehmend) und dann noch bis zu 5 Jahre in der Flasche, bevor sie in den Verkauf kommen. Unsere Weinprobe fand im gut besuchten Restaurant des Agriturismo bei einem Mittagessen statt. Man merkte an den Weinen, dass Anzivino noch viel am Ausprobieren ist. Oder hatten wir einfach schon genug in den letzten Tagen probiert? Wieder in Bozen angekommen, waren alle der Meinung, dass Piemont auf jeden Fall immer eine Reise wert ist. Astrid Hess Zu Besuch bei Gaia Gaja 16. VieVinum 2012 in Wien Südtiroler Wein beim internationalen Weinfestival in Wien Vom 2. bis zum 4. Juni präsentierten mehr als 500 namhafte Produzenten aus aller Welt Ihre besten Weine auf Österreichs wichtigstem Weinevent in Wien. Insgesamt neun Südtiroler Produzenten: Tramin, Manincor, Franz Haas, Castelfeder, Stachlburg, Erste + Neue, Nals Margreid, Schreckbichl und Muri Gries, stellten im wunderschönen Orchestergang der Hofburg Wien ihre Weine aus. Bereits zum 16. Mal fand die wichtigste Weinveranstaltung Österreichs statt. Als Branchentreff der einflussreichsten Weinakteure in Österreich bietet uns diese Messe eine hervorragende Möglichkeit, bestehende Partnerschaften zu pflegen und gleichzeitig neue interessante Kontakte zu knüpfen betont Anton Zublasing, Präsident des Konsortiums Südtiroler Wein. Am 3. Juni fand in der Falstaff Lounge ein Seminar zum Thema Blaufränkisch 2009 trifft Lagrein 2009 statt. Peter Moser und Otmar Kiem präsentierten eine Gegenüberstellung von acht Blaufränkischen aus Österreich und acht Lagrein aus Südtirol. Die Teilnahme an der VieVinum wurde von der EOS Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen koordiniert und ist Teil des Jahreswerbeprogramms für den Südtiroler Wein, das 2012 eine Vielzahl an Veranstaltungen, Pressereisen, Schulungen und Medienkooperationen in den traditionellen Märkten wie Italien, Deutschland, Schweiz und Österreich vorsieht Für die Österreich Wein Marketing (ÖWM) ist die VieVinum jeweils Anlass, die wichtigsten internationalen Weinhändler und Importeure, Sommeliers, aber auch Weinjournalisten nach Österreich einzuladen um die Messe für drei Tage zu Österreichs Weindrehscheibe zu machen. Über 830 Gäste aus 40 Ländern folgten der Einladung der ÖWM und konnten dadurch neue Weine und Jahrgänge verkosten, bestehende Kontakte pflegen, neue Geschäftsbeziehungen aufbauen oder eine individuelle Reise in Österreichs Weinbaugebiete und Winzer anschließen. Die besonders in den letzten Jahren beachtliche Wertsteigerung der heimischen Exporte gibt dieser Strategie der ÖWM Recht. (EOS/ht) Die Südtiroler Winzer bei VieVinum 2012 in Wien september 2012 Dionysos 9

INFORMATION Bozner Weinkost 2012 mit Wineparty und Sektfrühstück Bei der Eröffnungsfeier der Bozner Weinkost 2012 Der Wein ist geschaffen, dass er die Menschen soll fröhlich machen (Sirach 31,34) unter diesem Motto stand die offizielle Eröffnung der 90. Ausgabe der dreitägigen Bozner Weinkost im Ehrensaal des Merkantilmuseums. Um die Veranstaltung noch zentraler in das Stadtgeschehen einzubinden, wurden dieses Jahr das ehrwürdige Merkantilmuseum und das elegante Parkhotel Laurin als Austragungsorte gewählt. Neben der Verkostung der Südtiroler Leitsorten verschiedener Jahrgänge (der sogenannten Sortenverkostung) fand heuer erstmalig die Tischverkostung SÜDTIROL ANTE- PRIMA statt. Bei dieser Verkostung wurden dem neugierigen Besucher 120 Südtiroler Spitzenweine (darunter auch Fassproben) vorgestellt, die im Zeitraum Mai bis Dezember 2012 auf den Markt kommen. Auf Anfrage standen Sommeliers mit Rat und Tat zur Seite. Auf Wunsch konnte ein Sommelier auch für eine geführte Verkostung gebucht werden (Rent a Sommelier). Das Parkhotel Laurin stellte die passende Bühne für die freie Verkostung der Südtiroler Leitsorten (Weißburgunder, Sauvignon, Gewürztraminer, Vernatsch, Lagrein und Blauburgunder). Insgesamt standen dem weinkundigen Publikum an die 180 Füllungen von 50 verschiedenen Kellereien zur Verkostung bereit. Erstmals wurden im Rahmen dieser Sortenverkostung auch die Südtiroler Sekte sowie die Eisacktaler Weißweine gesondert vorgestellt. Die Südtiroler Wineparty stand ganz im Zeichen der Südtiroler Weine und Sekte und bot bei trendiger Livemusik und in glanzvollem Ambiente die ideale Kulisse für einen unterhaltsamen Abend mit Freunden. Den prickelnden Abschluss der Bozner Weinkost 2012 bildete das Südtiroler Sektfrühstück im Parkhotel Laurin. Die Südtiroler Sektproduzenten boten dabei ganz nach dem Motto Swinging Bubbles ihre ausgezeichneten Produkte an. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Gruppe Helga Plankensteiner Trio. Die qualitative Entwicklung der Südtiroler Weine ist wohl das beste Beispiel, dass Tradition, Fleiß, aber auch der Blick nach vorne die besten Attribute einer gesunden Weinwirtschaft sind, sagte Anton Zublasing, Präsident des Konsortiums Südtiroler Wein. Die Bozner Weinkost bietet jedes Jahr dem interessierten Weinliebhaber die Gelegenheit, sich von der Vielfalt und Qualität der Südtiroler Spitzenweine zu überzeugen. Die Bozner Weinkost 2012 wurde vom Konsortium Südtiroler Wein und der EOS- Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen mit freundlicher Unterstützung von Raiffeisen organisiert. (EOS) 10 Dionysos september 2012

INFORMATION Pilzwiderstandsfähige Rebsorten Südtirols beste PIWI-Weißweine Im Mai 2012 lud PIWI Südtirol, die Vereinigung der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, zur dritten Weißweinverkostung. In der Gärtnerei Schullian in Bozen konnten die 60 Teilnehmer in einem wunderschönen Ambiente mit viel Natur, zwischen Palmen und vielen Blumen, die aktuellen PIWI-Weine verkosten. Wie alljährlich wurden die Weine in einer Blindverkostung vom Publikum bewertet. Geleitet wurde die Verkostung von den Önologen Walter Schullian und Martin Lehmayr. Piwi-Südtirol setzt sich für die Erkundung neuer pilzwiderstandsfähiger Rebsorten ein, welche ausgezeichnete Weinqualitäten hervorbringen. Zudem sollen die für Südtirol geeignetsten Sorten für den freien Anbau und die Vermarktung im nationalen Sortenregister eingetragen werden. Aufklärung der Konsumenten und Konsumentinnen über die Vorteile der Piwi-Wein über Piwi-Weinverkostungen, Lehrfahrten und Flurbegehungen ergänzen das Angebot von Piwi-Südtirol. Die zehn am besten bewerteten Weine Kellerei Sorte Jahrgang Punkte Platz Hof Gandberg Solaris/Muscaris/5064 2011 340 1 Lieselehof Bronner Passito 2011 331 2 Hof Gandberg Souvignier Gris 2011 299 3 Hof Gandberg Bronner 2011 296 4 Santerhof Solaris 2011 288 5 Delmonte Nicola Solaris 2011 279 6 Hof Gandberg Bronner 2010 279 6 Landwirtsch. Obersch. Auer Bronner/Johanniter Passito 2011 278 7 De Rachewiltz Nik Bronner/Souvignier Gris 2011 258 8 Kellerei Schreckbichl Weißburgunder 2011 252 9 Der beste Piwi-Weißwein Europas ist ein Südtiroler Südtiroler Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi) stehen auf Augenhöhe mit Bioweinen aus Bordeaux, der Toskana und der Mosel. Der beim Internationalen Bioweinpreis überragend platzierte weiße Cuvèe Sonnrain vom Hof Gandberg setzt im internationalen Vergleich ein kräftiges Zeichen für die Qualität der Südtiroler Piwi-Weine. Mit 95 Punkten nach dem PAR-System setzt sich der Südtiroler Cuvèe an die Spitze aller eingereichten Piwi-Weißweine. Gleichzeitig positioniert sich der Wein in der Führungsgruppe europäischer Bioweine auf einer der renommiertesten Verkostungen der Branche. Der Hof Gandberg in Eppan wird seit über 20 Jahren organisch-biologisch bewirtschaftet. Seit über 15 Jahren werden neben dem Klassiker Weißburgunder pilzwiderstandsfähige Reben der Sorte Regent, weiters Bronner, Solaris, Muscaris und Souvignier gris angebaut. Rudi und sein Sohn Thomas Niedermayr stellen sich aus Überzeugung hinter den Anbau von Piwi-Weinen: Wir sind der Überzeugung, dass naturschonendes und naturnahes Arbeiten nur mit widerstandsfähigen Pflanzen Möglich ist.» Die prämierte Cuvée Sonnrain hat ein sehr fruchtiges, elegantes Bukett von Muscat, Litschi, Rosenduft, Holunderblüten, Gewürznelken und reifen Aprikosen. Im Trunk sehr körperreich und anhaltend mit einem warmen aromatischen Nachhall. (ht) september 2012 Dionysos 11

kellereien Schreckbichl setzt auf Nachhaltigkeit Kellerei Schreckbichl: Um- und Neubau Holz und Metall: wein-nahe Materialien an der Fassade und Gesamtarchitektur Wenn ein Produktionsbetrieb mehr als ein Viertel seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen und durch Rückgewinnung deckt, ist das eine beachtliche Kennzahl. Damit hat die Kellerei Schreckbichl ihr Konzept der Nachhaltigkeit um einen wichtigen Teil vervollständigt: Naturnahes Arbeiten im Weinberg, schonendste Herstellungsverfahren, Klimaschutz und besondere Architektur damit will die Kellereiführung ihren Erfolg ausbauen. Der Weinmarkt hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert: Die Menschen trinken weniger, aber besseren Wein und dazu gehört natürlich die Weinqualität als solche, aber auch Authentizität in der Herstellung vom Weinberg bis zur Kellerwirtschaft, erklärte Wolfgang Raifer. Schon von außen wird dieses Wachsen sichtbar, wie Roland Dellagiacoma und die Architekten Wolf und Bergmeister erläuterten: Da ist zum einen die bewusste Bepflanzung mit Bäumen und Kletterpflanzen; zum anderen die Verwendung von Wein-nahen Materialien wie Holz und Metall an der Fassade und Gesamtarchitektur. Wir haben auch Wert auf die Kellereigeschichte gelegt indem wir ursprüngliche Gebäude stehen blieben und daran weitergebaut, sie mit der neuen Kellerei verbunden haben, so Wolf und Bergmeister. Streckmetall-Paneele erlauben darauf unterschiedliche Einblicke je nach Blickwinkel ebenso das Kunstprojekt von Philipp Messner, das Elemente des Schreckbichl-Logos aufgreift und mit kreisrunden, spiegelpolierten Inox-Stahlplatten die Umgebung spiegelt. Neben den äußeren Merkmalen legten die Architekten auch Wert auf die Funktionalität im Sinne der Nachhaltigkeit: Die neue Traubenannahmestelle ermöglicht es, die Trauben allein mit Schwerkraft zu den Verarbeitungsanlagen zu befördern. Mit dem neuen Energiekonzept werden jährlich 177 Tonnen CO 2 -Ausstoß eingespart eine Zahl, die nach den Worten von Energieplaner Gerhard Janser in etwa dem Heizvolumen von 60 Haushalten entspricht. Möglich wird dies durch ein ausgeklügeltes System, das nicht nur die Sonnenenergie zur Strom- und Wärmeproduktion nutzt, sondern auch die Abwärme aller Produktionsanlagen wieder in den Energiekreislauf zurückführt. (www.colterenzio.it) Tag des Weines in Eppan Raritätenverkostung Das Weingut Bergmannhof J. Pichler war heuer erstmals dabei. Der Tag des Weines Eppan 2012 war heuer ein großer Erfolg. Über 400 Besucherinnen und Besucher kamen ins Raiffeisen Forum des Lanserhauses zu der vom Weinclub Eppan gemeinsam mit den Eppaner Weinproduzenten organisierten Veranstaltung. Die Verkostung erfolgte wieder in der herkömmlichen Form nach Betriebstischen, wobei 16 Eppaner Weinproduzenten und acht Gastkellereien und Weingüter die hauptsächlich die Südtiroler Sorten Weißburgunder, Sauvignon, Gewürztraminer, Vernatsch, Blauburgunder und Lagrein präsentierten. Weinkenner und Weinliebhaber hatten die Möglichkeit, insgesamt an die 100 Weine, vorwiegend des neuen Jahrganges 2011 zu verkosten und zu vergleichen. Regen Zuspruch fand die Sonderverkostung Weißweinraritäten aus ganz Südtirol, die mindestens zehn Jahre alt sind. Gastronomisch umrahmt wurde die Veranstaltung erstmals von einer Minikulinaria, bei der von einheimischen Betrieben ausschließlich Südtiroler Produkte zum Verkosten angeboten worden sind. (Weinclub Eppan/ht) 12 Dionysos september 2012

kellereien SensEvent in der Kellerei Terlan Ein königlicher Abend Rund 100 Gourmets, Weinliebhaber und Genießer haben sich im Mai in der Kellerei Terlan zum ersten Terlan SensEvent eingefunden. Die Könige des Abends, Wein und Spargel, sorgten dabei für beeindruckende Sinneserlebnisse. Mit den Sterneköchen Norbert Niederkofler und Giancarlo Perbellini arbeiteten insgesamt vier Michelin-Sterne an den eigens für diesen Anlass komponierten acht Gängen. Sie zeigten den Terlaner Margarete-Spargel von einer neuen, kreativen Seite, was die zahlreichen Gäste sichtlich zu überzeugen vermochte. Zwei Beispiele: Weißer Spargel vom Grill mit pikantem Hummer auf Baconsauce und getoasteten Pistazien und ein Spargeldessert mit einer Balsamicoessig-Reduktion. In der Kulisse des Porphyrkellers erwiesen sich die Weine der Kellerei Terlan als optimale Begleiter der außergewöhnlichen kulinarischen Kreationen. Ein Höhepunkt für alle Weinliebhaber war ein Sauvignon aus dem fernen Jahr 1961, der mit einer äußerst komplexen Aroma- und Säurestruktur aufwarten konnte. Geschmacksnoten von Kaffee und weißer Schokolade sowie die erstaunliche Frische gehörten zu den wohl hervorstechendsten Charakteristiken des über fünf Jahrzehnte alten Weines. Das erste Terlan SensEvent war die Premiere einer künftig jährlich wiederkehrenden Veranstaltung, in dem Tradition und Experimentierfreude, naturreine Südtiroler Produkte und das eindrucksvolle Ambiente des Porphyrkellers aufeinandertreffen. (daviso pr agency) Sterneköche in Terlan Kellerei Andrian Neuer Blauburgunder im weltweiten Vergleich Anrar ist der Name des ersten Andrianer Blauburgunder. Die Wortschöpfung Anrar unterstreicht die Herkunft (ANdrian) und den Seltenheitscharakter (RARität) des Weines. Die Kellerei Andrian hat zu einer Verkostung von Pinot Noirs aus dem Burgund, Neuseeland, Australien, Oregon, Kalifornien, Deutschland, Österreich und Italien geladen. Wir haben alle Südtiroler Michelin-Häuser zu einem Pinot-Noir-Seminar geladen, um zu zeigen, was die Rebsorte kann, wie sie in den unterschiedlichen Anbaugebieten der Welt verarbeitet wird und welche Charakteristiken sich dabei ergeben, erklärt Klaus Gasser, Verkaufsleiter der Kellerei Andrian. Gelungen ist uns ein breites Spektrum mit 16 Weinen verschiedener Jahrgänge sowohl aus der Alten als auch aus der Neuen Welt des Weins. Das hat es uns dann erleichtert, auch unseren eigenen Blauburgunder einzustufen. Mit dem Master of Wine Tim Atkin hatten sich die Andrianer einen Profi ins Haus geholt. Der Brite befasst sich seit geraumer Zeit mit seiner selbsterklärten Lieblingsrebsorte Pinot Noir. Die Gewinner der Blindprobe wurden von den Teilnehmern im Punktesystem ermittelt: Es gewann der Burgunder 2006 Richebourg Grand Cru der Domaine de La Romanée- Conti, gefolgt vom Österreicher 2004 Holzspur Grand Reserve vom Johanneshof Reinisch und dem Australier 2008 Pinot Noir Beechworth von Giaconda. Der Anrar der Kellerei Andrian lag im oberen Mittelfeld und konnte sich international damit sehr gut positionieren. (daviso pr agency) Große Weine in Andrian september 2012 Dionysos 13

INFORMATION Ein Malvasier 1911 Fürstsche Campo Franco sche Kellerei Ein Weinerlebnis der besonderen Art Graf Georg Kuenburg und Kellermeister Mathias Hauser vom Kalterer Castel Sallegg luden kürzlich zu einer besonderen und für Südtirol wohl einmaligen Verkostung. Der Graf öffnete aus seinen tiefen Kellern eine der letzten drei Flaschen Malvasier 1911 der Fürstsche Campo Franco sche Kellerei. Verkostungsnotizen tolle Rheinlandflasche, weißes Glas, elegant, kurzer Originalkork mit Wachsschicht außen sowie mit Bleikapsel mit Fürst schem Wappen intensive Bernsteinfarben mit leichten Brauntönen, klar, leicht dunkle Ablagerungen am Flaschenrand komplex und vielschichtig im Bukett, reife Tertiärnoten, getrocknete Aprikosen, Sultaninen, Feigen dezente Honignoten, etwas Karamell, leicht oxydative Noten an Madeira erinnernd, etwas Kaffee verändert sich ständig im Glas sehr cremige Textur, überraschend frisch und saftig, wunderschöne Balance zwischen süßen und frischen Komponenten, schöne Trinkigkeit, sehr lange am Gaumen, herrliches Spiel mit vielen Facetten eine Südtiroler Rarität sondergleichen! Ein Weinerlebnis der besonderen Klasse mit wohl einem der absolut ältesten Weine Südtirols. Ein großes Kompliment und Dankeschön an Graf Kuenburg und sein Castel-Sallegg-Team! Chapeau! (ht) 13. Vinea Tirolensis Freie Weinbauern Südtirol Der Veranstaltungshöhepunkt im Arbeitsjahr der Freien Weinbauern Südtirols (FWS) ist zweifellos die Vinea Tirolensis. Dieses Schaufenster der Individualisten in der Südtiroler Weinwelt fand heuer am 24. August in Bozen statt. In den klimatisierten Räumen von Autocity Barchetti präsentierten 65 FWS-Qualitätswinzer ihre Weine. Wir bauen die Trauben selbst an, verarbeiten sie in Eigenregie und können so den gesamten Produktionsprozess exakt verfolgen. Das ist die Voraussetzung für Rot- und Weißweine hoher Qualität, ist FWS-Präsident Michael Graf Goëss-Enzenberg überzeugt. Dazu kamen die Erzeugnisse von einigen der bekanntesten Sektkellereien Italiens, so zum Beispiel Bellavista und Bosio aus der Franciacorta, Ferrari und Abate Nero aus dem Trentino sowie Martini und Stocker aus Südtirol. Für die kulinarische Verpflegung sorgte Ahrntal Natur. Begleitet wurde die traditionelle FWS-Veranstaltung von einem interessanten Rahmenprogramm. Dazu zählten eine geführte Blauburgunderverkostung und eine Rieslingverkostung unter dem Motto Eisacktal versus Vinschgau. (www.vineatirolensis.com) 14 Dionysos september 2012

INFORMATION 26 Drei-Gläser-Weine für Südtirol Vini d Italia 2013 von Gambero Rosso 26 Südtiroler Weine 2012 waren es 25 werden in der mit Spannung erwarteten neuen Auflage 2013 des tonangebenden italienischen Weinführers Gambero Rosso mit den begehrten Drei Gläsern ausgezeichnet. Südtirols Weißweine beherrschen die Szene: 18 der insgesamt 26 neuen Drei-Gläser- Weine 2013 sind Weißweine. Bei den Rebsorten stehen der Riesling mit fünf Weinen und der Weißburgunder mit vier Weinen an der Spitze. Es folgen drei Pinot Grigio, drei Gewürztraminer, ein Sylvaner, ein veltliner und ein Südtirol Weiß. Bei Südtirols Rotweinen kommen in erster Linie die autochthonen Sorten zu Ehren: Erstmals schaffen es zwei Vernatsch aufs Stöckerl: der St. Magdalener Antheus 2011 vom Weingut Waldgries in Bozen und der Meraner Schickenburg 2011 von der Meraner Kellerei. Es folgen drei Lagrein und zwei Cabernet Sauvignon. Bei den Süßweinen hält wie bereits in den vergangenen Jahren einzig der Südtiroler Goldmuskateller Passito Serenade 2009 der Kellerei Kaltern die Stellung. Erstmals mit Drei Gläsern ausgezeichnet werden heuer die Weinkellerei Castelfeder in Neumarkt mit dem Weißburgunder Tecum 2010 und die Kellerei Brigl in Eppan mit dem Pinot Grigio Windegg 2011. Neun der insgesamt 26 Drei-Gläser- Weine 2013 gehen an Südtirols Kellereigenossenschaften, neun an Südtirols Freie Weinbauern und acht an Südtirols Weingüter. Die Vorstellung des neuen Gambero Rosso-Weinführers I Vini d Italia 2013 und die Verleihung der Drei Gläser an die Produzenten erfolgt im Rahmen einer großen Feier Ende Oktober 2012 in Rom. Alle Drei Gläser und prämierten Weine der renommiertesten Weinführer Italiens können an der Veranstaltung Top of Südtirol Wein am 23. November im Parkhotel Laurin in Bozen verkostet werden. (ht) Gambero Rosso, I Vini d Italia Südtirols Drei-Gläser-Weine 2013 Eisacktaler Riesling Kaiton 2011 Eisacktaler Riesling 2011 Vinschgau Riesling 2011 Vinschgau Riesling 2011 Riesling Berg 2011 Weißburgunder Sirmian 2011 Weißburgunder Anna 2011 Weißburgunder Tecum 2010 Terlaner Weißburgunder Riserva Vorberg 2009 Pinot Grigio Anger 2011 Pinot Grigio Windegg 2011 Eisacktaler Pinot Grigio 2011 Gewürztraminer Nussbaumer 2011 Gewürztraminer Kastelaz 2011 Gewürztraminer Flora 2011 Eisacktaler Sylvaner Praepositus 2011 Eisacktaler Veltliner 2011 Südtirol Weiß 2011 St. Magdalener Antheus 2011 Meraner Schickenburg 2011 Lagrein Riserva Taber 2010 Lagrein Riserva Abtei 2009 Lagrein Riserva 2009 Cabernet Sauvignon Cor Römigberg 2008 Cabernet Sauvignon Lafoa 2009 Goldmuskateller Passito Serenade 2009 Kuenhof, Peter und Brigitte Pliger, Brixen Strasserhof, Hannes Baumgartner, Vahrn Castel Juval, Martin Aurich, Kastelbell Falkenstein, Franz Pratzner, Naturns Ignaz Niedrist, Girlan Kellerei Nals Margreid Turmhof, Tiefenbrunner, Kurtatsch Castelfeder, Neumarkt Kellerei Terlan Kellerei St. Michael/Eppan Josef Brigl, Eppan Köfererhof, Günther Kerschbaumer, Vahrn Kellerei Tramin Elena Walch, Tramin Kellerei Girlan Stiftskellerei Neustift Röckhof, Konrad Augschöll, Villanders Baron Widmann, Kurtatsch Ansitz Waldgries, Christian Plattner, Bozen Meraner Kellerei Kellerei Bozen Klosterkellerei Muri Gries, Bozen Griesbauerhof, Georg Mumelter, Bozen Alois Lageder, Margreid Kellerei Schreckbichl Kellerei Kaltern september 2012 Dionysos 15

INFORMATION Der neue Falstaff-Weinguide 2012 für Österreich und Südtirol Über 3.000 Weine sind im neuen Falstaff- Weinguide 2012 für Österreich und Südtirol verkostet und bewertet, über 600 davon ausführlich beschrieben. 460 Weingüter werden porträtiert und klassifiziert. Aus Südtirol sind 33 Weingüter und Weinkellereien vertreten und rund 300 Weine aus den aktuellen Jahrgängen 2011 bis 2008 angeführt. Die Bewertung der Weine wurde von Falstaff Italien-Redakteur Othmar Kiem nach dem internationalen 100-Punkte- System durchgeführt. 102 Weine, über ein Drittel der bewerteten Weine, erhielten 90 oder mehr Punkte und zählen damit zu den herausragenden Weinen. Mit 94 Punkten stehen bei den Weißweinen der Terlaner Sauvignon Quarz 2010 und der Terlaner Chardonnay 1999 der Kellerei Terlan sowie der Gewürztraminer Nussbaumer 2011 der Kellerei Tramin an der Spitze. Bei den Rotweinen schafft nur der Pinot Nero Barthenau Vigna S. Urbano 2009 von Hofstätter den Sprung auf die 94 Punkte. Mit 93 Punkten folgen der Col de Réy 2007 von der Laimburg, der Castel Campan 2009 von Manincor und der Lagrein Riserva Abtei Muri 2009 von der Klosterkellerei Muri-Gries. Mit eins bis fünf Sternen wird zudem die Qualität der Betriebe insgesamt bewertet. Als Bemessungsgrundlage für diese Bewertung wird laut Othmar Kiem nicht allein das jeweilige jahrgangsbedingte Abschneiden der Weine hergenommen: Es werden auch die Performance des Betriebes in den vergangenen Jahren, die Entwicklungsund Lagerfähigkeit der Weine und das allgemeine Potenzial des Betriebes mit berücksichtigt. Auf fünf Sterne schaffen es das Weingut Hofstätter in Tramin, Alois Lageder in Margreid sowie die Kellereien St. Michael-Eppan und die Kellerei Terlan. Mit vier Sternen ausgezeichnet werden die Kellerei Tramin, das Weingut Manincor in Kaltern sowie Elena Walch in Tramin. Der neue Falstaff-Weinguide 2012 ist im gut sortierten Buchhandel zum Preis von 18,90 Euro erhältlich. (OK/ht) Das Weinquiz in der Tasche Wein erlernen mit Spaß Das Weinquiz der Edition Egon Mark erscheint in der 4. Auflage. Nach Buch und CD sind nun auch die Applikationen als Gesamtpaket oder in 5 Teilen zu verschiedenen Themen bzw. Fachgebieten erhältlich. Die Gesamtausgabe enthält mehr als 1.350 Fragen mit jeweils 4 Antwortmöglichkeiten und eine ausführliche Erklärung bzw. Begründung zu den richtigen Antworten. Die Quizfragen sind in acht Fachgebiete unterteilt: Allgemeines, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien & Portugal, International sowie Weingeschichte. Für jene Weinfreunde, die nicht an allen Teilen interessiert sind, stehen die kleinen Apps zum Download bereit und zwar zu den Gebieten Allgemeines, Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich. Die Funktionen sind gleich, wie beim Großen Weinquiz. Jedes Thema hat zwischen 180 und 220 Fragen. Das Ganze macht nicht nur Spaß, es ist auch eine nachhaltige Form des Lernens. Alle Applikationen sind für iphone und ipad im Apple Store und für die Smartphones mit Android im Android-Market erhältlich. (www.diplomsommelier.at) 16 Dionysos september 2012

INFORMATION wines to taste. Meraner Weinhaus: Weinverkosten wird zum Erlebnis Weine probieren, fachsimpeln und genießen in einem Ambiente, das sich ganz der Passion Wein verschrieben hat. Seit Ende August ist das Meraner Weinhaus um eine Attraktion reicher geworden und bietet permanent 40 Weine im Ausschank. Möglich macht dies das neue Enomatic-System, das dank einer ausgeklügelten Technik offene Weine davor bewahrt, ihre Aromatik zu verlieren. Es erfolgt der direkte Ausschank des Qualitätsweins aus der Flasche ins Glas und dank eines Stickstoffsystems bleibt jeder Wein über drei Wochen nach der Öffnung qualitativ einwandfrei und macht den Anschein, eben erst geöffnet worden zu sein. Durch das innovative System kann auch für jeden Wein die ideale Serviertemperatur gewährleistet werden. Die Auswahl der 40 offenen Weine reicht von Weinen der Kellerei des Monats, autochthonen Weinen und Spitzenweinen aus Italien bis hin zu den Schätzen Südtirols, oder diversen Vergleichsverkostungen. Bezahlt wird vom Kunden direkt am cool designten Automaten mit Chip Karte. Das vom jungen Meraner Designer Harry Thaler neu gestaltete Ambiente lädt zum Verweilen, Probieren und Genießen ein. Das Wines to taste ist auch damit zum aktuellsten Weinkonzept Südtirols und weit darüber hinaus geworden. Günther Hölzl, gemeinsam mit Ulrich Wallnöfer Ideator des neuen Konzepts, erklärt die Philosophie, die hinter wines to taste steht: Hinter dem Thema Wein steht eine so große und vielseitige Kultur, dass man Gefahr läuft, unter der Last der Tradition zu stagnieren. Die Welt des Weins ist weitgreifend und einem ständigen Wachstum unterzogen. Der Käufer kann sich an einer gewinnenden Etikette oder am Fachverkäufer orientieren, oder kann sich ganz einfach für die bekannteste Flasche entscheiden. Nicht immer mit Erfolg - und dann entspricht die Wahl nicht mehr einem Genuss, sondern einer Anstrengung. Unser Ziel ist es demnach, die Wahl zu vereinfachen, denn wir sind davon überzeugt, dass direkte Erfahrungswerte zu einer sehr guten und vor allem individuellen Wahl führen. Mit unserem Konzept wines to taste wollen wir Weininteressierten einen jugendlicheren, verspielten Zugang zum Thema Wein bieten. Es soll ein Eintauchen sein in diese fantastische Welt. Jeder hat heutzutage seine Termine so eng gesteckt, dass nicht immer die Zeit bleibt, sich genauer mit dem Thema zu beschäftigen oder Fachkurse zu besuchen. Aus diesem Grunde bieten wir all jenen, die Weine besser kennenlernen, vergleichen und verstehen möchten einen ungezwungen Zugang mit dieser Verkostung in unseren neuen Räumlichkeiten. (www.meranerweinhaus.com) september 2012 Dionysos 17

INFORMATION SALON Österreich Wein 2012 25 Jahre und immer wieder für Überraschungen gut Der SALON Österreich Wein wird heuer 25 und schenkt sich selbst und Österreichs Weinliebhabern zum Geburtstag wieder eine spannende Mischung aus kenn ich schon lange, noch nie gehört, aber auch na da schau her Weingütern aus ganz Österreich. Und wie schon in den vergangenen 25 Jahren hält sich der SALON dabei nicht immer an die Regeln und bringt somit auch heuer wieder ungewöhnliche Überraschungen, z. B. einen Riesling-Kategorie-Sieger aus der Steiermark. Der SALON Österreich Wein gilt als der härteste Wein-Wettbewerb des Landes. Aus den Landesweinprämierungen mit über 7000 Einreichungen in Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Wien kommen die 260 besten Weine und Sekte in definierten Kategorien zur SALON-Blindverkostung. Der Beste jeder Kategorie wird zum SALON-Sieger, zehn SALON- Auserwählte kommen über Direktnominierungen der Weinfachpresse hinzu. Im Länderranking der 260 besten Weine Österreich kommen 139 aus Niederösterreich, 69 aus dem Burgenland, 35 aus der Steiermark, 7 aus Wien und 10 Sekte tragen die Herkunftsbezeichnung Österreich. In der SALON-Finalverkostung werden alle Weine absolut anonym und blind verkostet. Lediglich die Kategorie ist den professionellen Verkostern, die alle die amtliche Kosterprüfung abgelegt haben, bekannt, erklärt ÖWM-Chef Willi Klinger das Ausleseverfahren. Dabei zeigt sich seit vielen Jahren, dass die besten Weine aus unseren Gebieten auch meist die typischsten sind. Trotzdem gibt es immer wieder Überraschungen, die eben auch die Vielfalt und den Reiz unseres Weines ausmachen. Im prachtvollen Rahmen des Palais Niederösterreich wurden am 27. Juni die SALON-Sieger und SA- LON-Auserwählten geehrt und offiziell ausgezeichnet. (ht) Casino Innsbruck 25./26. September 2012 Casino Graz 2./3. Oktober 2012 Der SALON ist jeweils von 15.00 bis 21.00 Uhr geöffnet (Einlass bis 20.00 Uhr. Die Karten an der Casino Austria Kassa um 30,- Euro beinhalten Casino Spieljetons im Wert von 25,- Euro, das SALON-Buch und den Eintritt zur Degustation alle SALON- Weine und Sekte. Wachau intensiv Verkostungs-Highlight mit Roman Horvath MW Am Dienstag, 2. Oktober 2012 um 19.00 Uhr lädt die Südtiroler Weinakademie zu einer Highlight- Verkostung ins Parkhotel Laurin in Bozen ein. Mit Wachau intensiv nimmt Sie Master of Wine Roman Horvath mit auf eine geschmackliche Reise in die Wachau. Roman Horvath, Weingutsleiter der Domäne Wachau, erhielt 2009 als zweiter Österreicher den renommierten Master of Wine -Titel. Im Herbst wird er auf die Terroir-Vielfalt der Wachau eingehen und verschiedene auserlesene Weine aus der Wachau zur Verkostung anbieten. Versäumen Sie keinesfalls dieses Highlight und sichern Sie sich Ihren Platz unter www. suedtiroler-weinakademie.it (begrenzte Teilnehmerzahl)! 18 Dionysos september 2012

INFORMATION Kellerei Girlan feiert 50 Jahre Fass Nr. 9 Seit Jahrzehnten prägt ein Wein das Bild des Südtiroler Vernatsch wie kaum ein anderer: der Fass Nr. 9 der Kellerei Girlan. Kellermeister Valtl Spitaler kelterte 1961 die besten Trauben alter Rebstöcke eigens im großen Holzfass Nr. 9 ein. Mit durchschlagendem Erfolg! Ein Mythos war geboren. Sein Nachfolger Hartmuth Spitaler wurde zu einem leidenschaftlichen Vorkämpfer für den Vernatsch und in der Vergangenheit oftmals zu einem einsamen Rufer in der Wüste. Das hat sich geändert. Nicht nur die Girlaner sind heute stolz auf ihr Produkt. 50 Jahre Vernatsch Fass Nr. 9 wurden deshalb gemeinsam mit Weinbauern und Gästen ordentlich gefeiert. Zehn Jahrgänge des Weines wurden in einer großen Vertikalverkostung geöffnet. Großartig und noch jugendlich frisch präsentierten sich dabei die Jahrgänge 1995 und 1990. Und ein ganz besonderes Trinkerlebnis bot der Jahrgang 1976: mit Finesse und Eleganz, anregend und frisch begeisterte dieser Fass Nr.9 nach 36 Jahren alle. Dem heutigen Girlaner Kellermeister Gerhard Kofler und Obmann Helmut Meraner war die Freude vom Gesicht zu lesen: Vernatsch schmeckt nicht nur dann am besten, wenn er noch jung ist! (ht) Helmut Meraner, hartmuth Spitaler, Oscar Lorandi und Gerhard Kofler www.idolomitici.com Manifesto dei Liberi Viticoltori Trentini Siamo undici viticoltori uniti dall amicizia, dalla solidarietà e da una visione comune: la valorizzazione dell originalità e della diversità della viticoltura trentina nel rispetto di un etica produttiva condivisa. Questo significa per noi ricercare e favorire la produzione di un vino dall espressione autentica la storia e le tradizioni dei territori in cui operiamo l orgoglio di essere contadino la salvaguardia ed il rispetto della natura lo scambio di esperienze e la condivisione delle conoscenze del singolo gli incontri fra uomini che possano far crescere la cultura della trasparenza, della naturalità e dell espressione autentica degli atti agricoli la comunicazione verso l esterno dei valori che ci accomunano la crescita dell originalità ed individualità di ogni componente del gruppo Quando una viticoltura sana permette alla pianta di esprimersi nella sua interezza, il frutto che ne deriva sarà espressione della sua autenticità; di conseguenza la tecnologia in cantina (ed i gusti standardizzati che ne derivano) diverrà inutile, il vino manterrà il suo gusto originario e la sua attitudine all evoluzione naturale. Ci impegniamo ogni giorno ad adattare i gesti agricoli al carattere dell annata, evitando ogni forma di forzatura. Il nostro lavoro tende dunque in vigneto a favorire la vita naturale del suolo e la sua valorizzazione a favorire l equilibrio a preservare la complessità della sua popolazione attraverso selezioni a favorire il ritorno e lo sviluppo della biodiversità nel paesaggio agrario trentino a favorire una viticoltura durevole e sostenibile, cosciente di avere un ruolo sociale collettivo importante in cantina a vendemmiare delle uve mature che riescano a trasferire nel vino il carattere dell annata a favorire l espressione delle caratteristiche della vendemmia durante la vinificazione ad ottenere un vino sano, espressione vera del territorio, del vigneto, dell annata e del pensiero di chi lo ha prodotto Castel Noarna, Cesconi, Ciso, Dalzocchi Elisabetta, Elisabetta Foradori, Eugenio Rosi, Maso Furli, Molino dei Lessi, Pedrotti Gino, Poli Francesco, Vignaioli Fanti, Vilar (www.idolomitici.com) september 2012 Dionysos 19

INFORMATION Zehn Jahre Südtiroler Weingespann Waldgries Gumphof Köfererhof Drei Weingüter, drei Winzer, drei Köpfe das ist das Südtiroler Weingespann. Christian Plattner vom Ansitz Waldgries in St. Magdalena bei Bozen, Markus Prackwieser vom Gumphof aus Völs am Schlern und Günther Kerschbaumer vom Köfererhof in Neustift bilden seit zehn Jahren das Südtiroler Weingespann. Im Grottnerhof in Völser Ried feierten die drei kürzlich mit über hundert Freunden und Gästen ihren zehnten Geburtstag mit besonderen Raritäten aus ihren Weinkellern und kulinarischen Gaumenfreuden von Hausherr und Haubenkoch Stefan Pramstrahler vom Hotel Turm in Völs. Aus der Leidenschaft zum Wein hat sich eine Freundschaft fürs Leben entwickelt, freuen sich die drei innovativen jungen Südtiroler Winzer. Das Geheimnis ihres Erfolges: Wir besprechen gemeinsam die Arbeiten im Weinberg und Keller, verkosten gegenseitig die eigenen Weine, bereichern uns mit konstruktiver Kritik und nutzen die vorhandenen Synergien. Sind die drei mit ihrem Wein-Latein am Ende, reisen sie um die Welt, um von anderen Weinerzeugern von Bordeaux bis Chile zu lernen. (ht) Neuerungen bei der Kontrollstelle für Weine der Handelskammer Seit drei Jahren ist in der Handelskammer Bozen die Kontrollstelle für Weine angesiedelt. Zusätzlich zur Überwachung der DOC-Weine Südtirol und Kalterersee hat das Ministerium für Landwirtschaft in Rom jetzt auch die Überwachung des Landweines Mitterberg an die Kontrollstelle für Weine der Handelskammer übertragen. Somit fungiert diese nun als zentrale Anlaufstelle für die Überwachung der gesamten Weinproduktion in Südtirol. Die Tätigkeit der Kontrollstelle für Weine dient nicht nur den Verbrauchern und Verbraucherinnen sondern auch dem Schutz der Südtiroler Weinwirtschaft vor unlauterem Wettbewerb und Missbrauch der geschützten Weinbezeichnungen, informiert Handelskammerpräsident Michl Ebner. Ausgangspunkt der neuen Regelung ist die Umsetzung der europäischen Weinmarktordnung, die strengere Vorgaben für die Erzeugung von Qualitäts- und Landweinen vorsieht. Demzufolge braucht es eine unabhängige Kontrollstelle, welche die Weinproduktion überwacht. Das Gütesiegel für die kontrollierte Ursprungsbezeichnung DOC und die Landweinbezeichnung IGT bürgt für die Qualität und Herkunft der heimischen Weine. Über 98 Prozent der gesamten Weinbaufläche Südtirols sind dafür klassifiziert. Mit diesem Anteil nimmt Südtirol in Italien unangefochten den Spitzenplatz ein. Auf Vorschlag des Konsortiums Südtiroler Wein und der Autonomen Provinz Bozen wurde die Kontrollstelle für Weine der Handelskammer Bozen vom italienischen Ministerium für Landwirtschaft kürzlich mit der Überwachung des Landweines Mitterberg beauftragt. Der vorgeschriebene Kontrollplan sieht eine detaillierte Überwachung der Weinproduktion vor. Kontrolliert wird bei den jeweiligen Weinbauern die Dokumentation der Eintragung in die Weinbaukartei und die jährlichen Traubenmeldungen sowie die Traubenmenge im Weinberg vor der Ernte. In der Weinkellerei werden im Interesse der Konsumenten und Konsumentinnen die Qualität des Weines und dessen Rückverfolgbarkeit überprüft. Um die Nachvollziehbarkeit sämtlicher Produktionsschritte garantieren zu können, wird die Weinverarbeitung mit Hilfe einer nationalen Datenbank im Detail dokumentiert. Auf der Internetseite der Handelskammer Bozen unter www.handelskammer.bz.it sind alle Informationen rund um die Kontrollstelle für Weine abrufbar. Weitere Auskünfte erteilt der Bereich Landwirtschaft der Handelskammer Bozen, Ansprechpartner Christof Pichler, Tel. 0471 945 600, E-Mail: christof. pichler@handelskammer.bz.it. 20 Dionysos september 2012

INFORMATION Merano Winefestival 2012 Verkostungen Die 21ste Veranstaltung des Merano WineFestival vom 9. bis 12. November 2012 wartet mit einem prestigevollem Programm von Verkostungen, Terroirs und der Präsentation außergewöhnlicher Jahrgängeauf. Der Erlös wird den Opfern der Erdbeben von L Aquila und Emilia gespendet. Koordinator der Verkostungen für das Merano WineFestival wird ab diesem Jahr Ian Domenico der brilliante Luca Gardini wird die außergewöhnliche Vertikalverkostung von Masseto der Jahrgänge 1995 1998 2001 2002 2006 2007 2008 2009 leiten. Nur 31 jährig gilt Luca Gardini als der beste Sommelier Italiens, Europas, ja der ganzen Welt. die Vertikale des Amarone Romano Dal Forno von den Jahrgängen 1990 1993 1996 2000 2003 kann als weltweite Premiere angesehen werden. vertikalverkostung des Magnum Giulio Ferrari, ausgehend vom Jahrgang 1987, in Gegenwart der Eigentümerfamilie Lunelli. Außergewöhnliche Verkostung von Berncasteler Doctor des Weingutes Dr. WWe. Thanish (Deutschland), von den Spitzenexperten (Hugh Johnson, Jancis Robinson, Robert Parker) als einer der größten 10 Crus der Welt angesehen. Verkostet werden 7 Jahrgänge von Berncasteler Doctor Riesling Auslese: 1959 1964 1971 1990 1996 2001 2010. last but not least die zuvor in Italien noch nie geführte Verkostung von Riesling aus den Grand Cru Rangen und Brand von Frankreich und Deutschland. Die Verkostung sieht einen Vergleich von den beiden Rieslingen der Jahrgänge 1988 1989 1990 1994 2001 2005 2008 vor und wird von Ian D Agata und Eigentümer Olivier Zind Humbrecht, geleitet. Die großen Vertikalverkostungen des Merano WineFestival werden Samstag den 10. und Sonntag den 11. November stattfinden. Der Preis beläuft sich auf 80 bis 100 Euro. Der Vorverkauf der Eintrittskarten ist seit 10. August 2012 online auf der neuen Homepage www.meranowinefestival.com. Wine & Spirits International Aufbau-Seminar 2 der Weinakademie Österreich Dieses Seminar ist eine standardisierte internationale Basisausbildung im Bereich Weine und Spirituosen der Welt. Es beinhaltet die wichtigsten Weinbaugebiete, Weinstile, Schaumweine, Aufgespritete Weine und Spirituosen der Welt. Absolventen erlangen dadurch die Fähigkeit, internationale Weine und Spirituosen zu verstehen und zu bewerten. Der Standard dieser Ausbildung ist international festgelegt und wird als Basiswissen für alle professionellen Tätigkeitsbereiche der Weinwirtschaft empfohlen: Weinbau und Önologie, Weinmanagement, Gastronomie, Weinhandel. Die Absolvierung des Aufbauseminars und das Bestehen der Abschlussprüfung qualifiziert zur Aufnahme ins Diploma in Wines and Spirits. Voraussetzung: - Aufbauseminar 1 - Weinland Italien - mind. Kurs Stufe II der AIS Diplom-Sommelier-Ausbildung Anmeldungen bitte ausschließlich an die Weinakademie Österreich: www.weinakademie.at info@weinakademie.at Tel. +43 (0)2685-6853 Informationen: Zielgruppe: Sommeliers, Weinhändler, Gastronomen, Weinservicepersonal, Vinothekare, Winzer, Handelsangestellte und priv. Weinfreunde Referenten: Fachlich versiertes Lektorenteam der Weinakademie Österreich Dauer: 7 Tage Uhrzeit: 9.00 17.00 Uhr Preise: 950 Euro inkl. Unterlagen, verkostete Weine, Betriebsbesuch, Kaffeepausen, Mittagsmenü, abschließendes Degustationsmenü, einmalige Prüfungsgebühr Termine: Mo, 12. - Mi. 14. + Mo, 19. - Di, 20. + Mo, 26. - Di, 27.11 Vahrn, Bildungshaus Kloster Neustift september 2012 Dionysos 21

information Quanto sono sani i vini di VinNatur? I risultati delle analisi Ormai da quattro anni, allo scopo di monitorare la conformità delle aziende aderenti, VinNatur ha deciso di analizzare approfonditamente i prodotti di ogni associato. Nel 2012 le analisi svolte hanno visto la ricerca di 120 principi attivi di pesticidi (ossia la totalità dei prodotti chimici in commercio che vengono utilizzati per la cura del vigneto) e le quantità di anidride solforosa totale. Il laboratorio che ha curato il lavoro è Enocentro (Verona). Un lavoro dispendioso ed accurato che al momento rappresenta il più importante processo di auto-analisi intrapreso da una associazione di vignaioli. Ciò vuole dimostrare la volontà di VinNatur di operare con chiarezza nel massimo rispetto di appassionati e professionisti del mondo del vino. Queste analisi hanno lo scopo di sensibilizzare sia i produttori che i consumatori in merito all uso di alcune sostanze chimiche utilizzate in agricoltura; è bene ricordare infatti che queste, oltre a provocare danni ancora oggi sconosciuti per la salute umana, lasciano residui nei vigneti provocando gravi squilibri dell ecosistema con perdite di biodiversità ed impoverimento dei suoli. I risultati delle analisi, concluse pochi giorni fa possono riassumersi così. Su un totale di 135 campioni analizzati 126 sono risultati completamente esenti da ogni tipo di pesticida, mentre i restanti 10 presentano residui di pesticidi. Un risultato molto confortante rispetto agli anni precedenti in quanto vede una diminuzione del 65 % dei vini inquinati. L analisi dell anidride solforosa totale ha evidenziato che 43 vini risultano avere meno di 10 mg/l di anidride solforosa (la legge permette in questi casi di apporre in etichetta la dicitura NON CON- TIENE SOLFITI AGGIUNTI ), i restanti 97 vini sono al di sotto dei 60 mg/l con poche eccezioni che superano questo livello. Tra qualche giorno verrà divulgato l'elenco delle aziende più meritevoli, che hanno dimostrato di non usare pesticidi da molti anni e che si prodigano per la diminuzione o l'inutilizzo dell'anidride solforosa. info@vinnatur.org Weinreise nach Ligurien vom 12. bis 14. Oktober 2012 Unsere Reise führt uns dieses Mal in den Westen Liguriens. Die wichtigsten Weinbaugebiete dort liegen zwischen Albenga und Ventimiglia. Zuerst werden wir das Nervia Tal besuchen bekannt für das mittelalterliche Dorf Dolceaqua und den Rossese- Wein. Am zweiten Tag geht es ins Impero-Tal mit dem Vermentino- und Ormeasco-Anbaugebiet berühmt aber auch für die Taggiasca-Olivenöl-Produktion. Vor der Heimreise am dritten Tag kommen wir noch nach Albenga, der Heimat des Pigato. Freitag, 12. Oktober 2012 Fahrt ab Bozen zum Hotel Rossini al Teatro in Imperia. Mittagspause und Weiterfahrt nach Dolceaqua. Besichtigung, Verkostung und kleiner Imbiss bei Gajaudo in Isolabona. Anschließend Besichtigung von Dolceaqua, einem mittelalterliches Dorf aus dem 12. Jhdt. Abendessen im Restaurant Lago Bin in Rocchetta Nervina, das den Großteil seiner Lebensmittel aus eigener Produktion bezieht. Samstag, 13. Oktober 2012 Weinverkostung bei Poggio die Gorleri in Diano Marina. Besichtigung und Verkostung von Ölen im Frantoio Rainieri in Chiusanico. Mittagessen im Restaurant Le Mignole in Sarola im Obergeschoss der Kellerei Ramoino in Chiusavecchia. Am Nachmittag Besuch bei Tommaso und Angelo Lupi in Pieve di Teco. Abendessen in der Trattoria von Maria in Vessalico. Sonntag, 14. Oktober 2012 Besuch im biologischen Weingut Vio Giobatta und in der Cantina Massaretti in Albenga. Anschließend Besichtigung von Albenga, einem der schönsten Städtchen Liguriens und ehemals unabhängige Seerepublik. Mittagessen bei I Matetti in Alassio. Rückfahrt nach Bozen. Preis: 540 Euro pro Person im Doppelzimmer, 46 Euro Einzelzimmerzuschlag Anmeldungen bei der Sommeliervereinigung. 22 Dionysos september 2012

information Südtirols Freie Weinbauern Wein als Tourismusmotor Unvergleichliche Natur, Gastfreundschaft und Südtiroler Produkte machen das Bild für den Gast hierzulande so vollkommen. Dabei ist der Wein eine starke Antriebsfeder für den Wirtschaftszweig Tourismus. Die kleiner strukturierten Winzerbetriebe, zusammengeschlossen im Verband der Freien Weinbauern Südtirols, haben dies erkannt und reagieren darauf. Die 85 Freien Weinbauern setzen ihre Eigenständigkeit bravourös in der Nähe zum Gast um. Und kreieren Angebote, für Einheimische, genauso aber auch für den Urlaubsgast. Seit Jahren sind einige unserer Mitglieder aktiv bei der Vernetzung ihres Weins mit dem Tourismus. Und das vom Eisacktal, über Bozen, das Überetsch und Meran hinauf bis in den Vinschgau, erklärt FWS-Präsident Michael Graf Goëss-Enzenberg. Die Arbeit unseres Verbandes ist es nun, diese Angebote zu bündeln und geschickt zu kommunizieren. Dies geschieht zurzeit auf mehreren Fronten, allem voran auf der Online-Schiene. Bald werden Weinliebhaber alle Infos auf einer neuen Homepage zu sehen bekommen. Abgesehen davon, öffnen 80 Prozent aller FWS-Mitglieder bereits heute Ihre Tore für Weingutsbesichtigungen und Verkostungen, und das beinahe ganzjährig. Erhoben wurde diesbezüglich vom Verband, dass pro Betrieb im Schnitt jährlich 250-300 Gäste aufgenommen werden. Rund 35 Prozent der Freien Weinbauern gehen über die Weingutsbesichtigung hinaus und bieten vom Buschenschank über Weinbars, Wohnen am Weinhof, Bed&Breakfast, Restaurants bis hin zu Weinhotels ein buntes Angebot. Sie alle nutzen das natürliche Umfeld des Weins und auch die damit verbundenen Vermarktungsmöglichkeiten zwischen Ab- Hof-Verkauf, Restauration, Entertainment und Übernachtung. Ein kleiner Auszug daraus: Im Eisacktal, Vahrn, beim Strasserhof werden im Buschenschank regionale Produkte serviert, die Gäste können direkt am Hof übernachten und in der getäfelten Stube kernige Weine trinken. Ähnliches bieten der Rielingerhof am Ritten oder der Marinushof in Kastelbell im Vinschgau, am anderen Ende der Südtiroler Weinlandschaft. Der Gummererhof, um nur einen zu nennen, zeigt oberhalb von Tramin in luftigen 750 Metern Meereshöhe, einen Rundblick über das gesamte Überetsch und seine Weine. Auch hier werden Tiroler Küche und Wein geschickt verbunden. Noch eins drauf legen Betriebe wie der Biedermannhof in Tscherms oder der Popphof in Marling: mit Appartements mitten in den Weinbergen. Zur Kategorie Weinhotels kann man den Zirmerhof in Radein, den Innerleiterhof in Schenna, den Stroblhof in Eppan, den Klosterhof in Kaltern oder das Hotel Korb mit Schlosskellerei zählen. Sie alle sitzen an wahrlich verzauberten Plätzen mitten in den Rebbergen und sind beste Testimonials für den Südtiroler Wein. Dass die Kunst- und Kulturseelen nicht zu kurz kommen, dafür sorgen Betriebe wie jene des Franz Graf Pfeil, Ansitz Kränzel. Sein Labyrinthgarten mit wechselnden Skulpturen- Ausstellungen, Meditationsvorträgen und das angrenzende Restaurant laden zum endlosen Verweilen ein. Wir freie Weinbauern sehen uns als direkte Weinbotschafter Südtirols. Auch wenn wir lediglich 330 ha der insgesamt 5.300 ha großen Fläche Südtirols bewirtschaften, verarbeiten wir die Trauben direkt und können den gesamten Produktionsprozess verfolgen, so FWS-Präsident Michael Graf Goëss-Enzenberg. Insgesamt bringen die Freien Weinbauern etwa 2.700.000 Flaschen pro Jahr, im Schnitt 31.000 pro Mitglied, an den Gast. Mit dem Ziel, dass er immer wiederkommt und noch mehrere Weinliebhaber für Südtirol begeistert. (daviso pr agency) september 2012 Dionysos 23

sommeliers aktiv Im Herzen des Chianti-Classico Reisebericht nach Lamole Auf Einladung der Kellerei Santa Margherita mit Sitz in Fossalta bei Portogruaro, und von Giuseppe Pirrotta, dem umgänglichen und tatkräftigen Verkaufsleiter von Nord-Ost Italien, sind wir im April 2012 in die Hauptstadt des Chianti Classico, nach Greve gefahren um die Weingüter von Luca Marzotto in Lamole zu besichtigen. Im Ansitz Terre di Baccio, etwas oberhalb des Städtchens, haben wir Quartier bezogen. Im Ristorante Enoteca Fuoripiazza in Greve erwarteten uns dann die Chefs Monica und Giovanni zum Abendessen. Die Reise führte uns hinauf nach Lamole, in das Herzstück des Chianti Classico Gebietes. Dort begrüßte uns der jugendlich-dynamische Önologe der Kellerei Lamole di Lamole, Andrea Daldin. Während er uns durch die Weinberge führte, sparte er nicht mit ausführlichen, interessanten und äußerst kompetent vorgetragenen Informationen rund um die Gegend des Chianti Classico, um das Dörfchen Lamole, das typische Terroir und die Exposition der Weinberge, das Klima und nicht zuletzt über die Rebsorte Sangiovese und seine Klone. Während der ausgedehnten Wanderung durch die teilweise neu terrassierten Weinberge mit den typischen Erziehungsformen, dem archetto chiantigiano und cordone speronato zeigte uns Andrea die typischen Sandsteinböden vom Muttergestein Galestro abstammend mit seiner an der Oberfläche leicht zerbröselnden bläulich schimmernden Lamellenstruktur und dem mehr kompakten Felsengestein Albarese. Diese zwei Gesteinsformationen seien typisch für die Böden der Weinberge um Lamole und für die Charakteristik seiner Weine verantwortlich. Das Chianti Classico Gebiet Demnach liegt Lamole 600 m über dem Meer und zählt nur mehr knapp über 100 Einwohner nach der Blütezeit von 1.000 Einwohnern vor 200 Jahren. Das Chianti Classico Gebiet umfasst bekanntlich die Gemeinden von Castellina, Radda, Gaiole und Greve in Chianti, allesamt zwischen den Provinzen Florenz und Siena gelegen. Es wird im Norden begrenzt von den Vororten von Florenz, im Osten von den Chianti-Bergen, im Süden von Siena und im Westen von den Tälern der Flüsse Pesa und Elsa. Nur ein Zehntel des 70.000 Hektar großen Chianti Classico Gebietes im Herzen der Toskana wird für den Weinbau verwendet. Die 70 Kilometer lange Weinstraße, die Chiantigiana, verbindet Florenz mit Siena und führt durch einen großartige, weltbekannte, jahrtausendealte Kulturlandschaft. An der Chiantigiana, die am Fluss Greve entlang führt, liegen die berühmten Weinorte Strada, Greve und Castellina, während die nicht weniger berühmten Lamole, Panzano, Radda und Gaiole etwas mehr südöstlich in den hügeligen Chianti Bergen bis auf 600 m über dem Meer liegen. Der Gallo Nero ist das Kennzeichen der Chianti Classico DOCG-Weine und wird vom Konsortium der historischen Marke überwacht. Der Name Chianti stand im Mittelalter für einen Militärbund der Städte Radda, Castellina und Gaiole. Lamole di Lamole Das Gut Lamole di Lamole verfügt insgesamt über 140 Hektar an Wäldern, Olivenhainen und Weingütern, wobei die Weinberge über 50 Hektar ausmachen, mit einer Jahresproduk- 24 Dionysos september 2012

sommeliers aktiv tion von ca 300.000 Flaschen. Die beste Weinlage ist der 10 Hektar große Weinberg Campolongo, die erste für die Klonenselektion ausgewiesene Zone für den Sangiovese, R10. Die zwischen 350 und 550 m über dem Meer gelegenen Weinberge von Lamole sind allesamt nach Südwesten ausgerichtet mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 750 mm (vergleichbar dem Südtiroler Unterland) mit einer Rebstockdichte zwischen 3.300/ha (alt) und 5.100 Rebstöcken/ha (neue Anlagen). Nach der Wanderung führte uns Andrea zunächst in die alte Kellerei, wo die Weine in Fässern unterirdisch lagern und abschließend in die neue Kellerei zur Degustation von acht erlesenen Chianti Classico Weinen. Die Traubensorte Sangiovese (Anteil mindestens 75%) bringt Weine mit intensiver, rubinroter, bei Alterung ins Granatrote neigende Farbe mit einem Aroma nach Gewürzen und kleinen Waldbeeren und einer guten Struktur hervor, die elegant, rund und samtig im Gaumen sind. Bistecca (Cecchini), Pasta (Fabbri) und Olivenöl (Prunetti) Andrea und Monica von der Enoteca Fuoripiazza begleiteten uns dann über eine abenteuerliche Panoramastrasse Richtung Panzano, vorbei an in der Erde wühlenden, lieblich grunzenden Cinta-Senese Schweinen. Ob es sich um glückliche Schweine handelte, konnten wir während des Vorbeifahrens nicht eruieren, zumal sich die berühmte Antica Macelleria Dario Cecchini ganz in der Nähe befindet. Zum Glück war ein großer Tisch im an der Metzgerei angeschlossenen Restaurant für uns reserviert, denn das Gedränge um einen Essens-Platz innerhalb und außerhalb des Gebäudes war heftig. Nach dem reichlichen Mittagessen mit ramerino in culo, fiocco al forno, fritto al macellaio und bistecca panzanese führte uns der geschäftstüchtige Chef Dario stolz durch seine Metzgerei und die angeschlossenen Räume. Dann ging es wieder hinunter ins Grevetal nach Strada in Chianti zu Giovanni Fabbri, einem in vierter Generation tätigen Getreide- und Mehlprofessor, der uns unbarmherzig über die Getreidearten und das naturechte und zum Nudelmachen richtige Mehl nicht nur einen Vortrag gehalten hat, sondern auch plastisch vorexerzierte, welcher Teig der beste sei für gute Nudeln! Es ging es weiter nach San Polo in Chianti zum Frantoio Prunetti. Bei den Gebrüdern Prunetti konnten wir mehrere extrajungfräuliche biologische IGP-Öle degustieren. Als Höhepunkt des Abends erwartete uns dann ein kulinarisches Vergnügen im Ristoro di Lamole. Filippo und Paolo servierten die heißersehnte zarte bistecca fiorentina, das Aushängeschild des Ristoro. Das Fleisch dafür stammt nicht vom Chianina- oder Marchigiana Rind, sondern von einer Kreuzung aus einer Rinderrasse aus den Abbruzzen und vorzugsweise vom weiblichen Limousin aus Limoges in Zentralfrankreich, das wegen seiner besonders hohen Qualität und Zartheit ausgezeichnet schmeckt. Die dazu von Filippo kredenzten Chianti- Classico-Weine von Lamole in Lamole passten harmonisch zu den Gerichten. Albin Thöni Andrea Daldin, Christine Mayr, Giuseppe Pirrotta und Albin Thöni Herbert Taschler, Dario Cecchini und Christine Mayr september 2012 Dionysos 25

gastkommentar Weniger Alkohol im Wein Überlegungen zur Senkung des Alkoholgehaltes bei Südtiroler Weinen Möglichkeiten und Grenzen moderner Technologien Bis vor wenigen Jahren galt Alkohol als Qualitätsparameter. Quasi nach dem Motto: je höher der Alkohol, desto besser die Qualität. Vor 100 Jahren wurden am Deutsch-Südtiroler Weinmarkt in Bozen sehr viele Weine, nicht nur aufgrund ihrer Herkunft, sondern auch aufgrund ihres Alkoholgehaltes preislich unterschieden. Bis heute hat sich diese Qualitätsdifferenzierung auch bei den heimischen 1lt.- Gebinden gehalten. Man muss aber feststellen, dass in den letzten Jahren die Alkoholwerte besonders bei weißen Sorten aber auch bei den kräftigen Roten zugenommen haben. Heute ist es keine Seltenheit, Weiß- oder Rotweine mit 14 % Alkohol und mehr zu finden. Das neue Qualitätsdenken im Weinbau und der daraus resultierende Anstieg der Weinqualität brachte leider auch eine Erhöhung der Alkoholgradation mit sich. Die Gründe dafür sind mehrere: Die verminderten Erträge auf oft relativ wüchsigen Böden mit meist optimaler Nährstoffversorgung (Resultat von teils starken Düngungen in der Vergangenheit) bringen natürlich Trauben hervor, die starke Zuckergradationen aufweisen. Neue Erziehungsmethoden wie Gujot, wo die Beschattung nicht die einer Pergelerziehung ist, tragen dazu bei, dass die Trauben mehr der Sonne ausgesetzt sind. Grünlese bzw. das Entfernen von nicht vollreifen Trauben sind ein weiterer Faktor, der zwar flir Top-Qualität sorgt, aber sicher nicht flir verminderte Mostgewichte. Auch die sogenannte Klimaerwärmung bzw. meiner Ansicht nach optimale Witterungsverhältnisse mit hohen Temperaturen im Frühherbst haben in den letzten zehn Jahren für einige Ausreißer gesorgt. Wenn in den 90er-Jahren Mostkonzentrierung noch ein Thema war, ist dies heute sicherlich nicht mehr aktuell. Im Ausbau gibt es meiner Ansicht nach wenige Möglichkeiten, den Alkohol zu reduzieren, wenn wir Wert darauf legen, unsere Südtiroler Stilistik beizubehalten. Die technische Alkoholreduzierung ist, bis auf einige wenige spezifische Ausnahmen, sicherlich nicht das Allheilmittel flir einen vielleicht etwas zu alkoholischen Südtiroler Wein. Unser Qualitätsdenken verbietet mir, einen aufgrund optimaler Traubenreife erzeugten, qualitativ hochwertigen Inhaltsstoff unserer Weine zu vermindern. Laut meiner Erfahrung bringt eine Dealkoholisierung keine Verbesserung, sondern nur eine Reduzierung der Qualität. Eine weitere Möglichkeit, den Alkohol zu reduzieren, wäre, wenn man Weißweine mit mehr Restsüße ausbauen würde. Ähnlich wie dies in Österreich oder auch Deutschland geschieht. Die Säure müsste natürlich höher liegen wie im Moment bzw. könnte man sogar auf den Säureabbau verzichten. Restzuckergehalte mit 7-12 g/lt. würde den Alkoholpegel um ca. 0,5-0,8 % vermindern. Ob eine solche Maßnahme, die eine große Veränderung unserer bewährten Stilistik mit sich bringen würde, in Erwägung gezogen werden kann, ist für mich sehr fragwürdig. Sollte es in Zukunft vielleicht auch genveränderte Hefen geben, ließe sich auch dies mit unserem Qualitätsdenken sehr schwer vereinbaren. Vielleicht sind weinbauliche Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, die momentan erprobt werden. Ob dies eine Reduzierung der Laubflächen oder andere Techniken sind, wird uns die Zukunft zeigen. Ich bin in dieser Hinsicht noch relativ skeptisch und es fällt mir schwer, daran zu glauben, dass eine reduzierte Blattmasse physiologisch reife Trauben bringt. Vielleicht gelingt es morgen mit den entsprechenden Pflegemaßnahmen die Erntetermine nach hinten zu verschieben. Jede Maßnahme die dazu dient, die Zuckergrada- 26 Dionysos september 2012

gastkommentar tion zu senken, muss mir aber einwandfreie vollreife Trauben garantieren. Die Diskussion ob der hohen Alkoholgradation hat natürlich andere Hintergründe wie z. B. die unzähligen Antialkoholkampagnen. Der Missbrauch von Alkohol wird meiner Ansicht nach viel zu oft dem Konsum von Spitzenweinen zugeschoben. Dem ist nicht so. Ich glaube auch nicht, dass der Unterschied zwischen 13 bzw. 14 % Alkohol so eklatant ist. Rein rechnerisch ergibt das minimale Veränderungen des Blutbildes. Ich möchte aber letztendlich auch die Vorteile des im Wein enthaltenen Alkohols aufzählen: Alkohol ist ein Geruch-und Geschmacksverstärker, sorgt für Weichheit und ist ein natürliches Konservierungsmittel. Wie hoch schlussendlich die Alkoholgradation bei einem Südtiroler Wein liegen darf, liegt natürlich nicht nur beim Produzenten, sondern auch im Ermessen des Konsumenten. Natürlich sollten wir nicht sinnlos übertreiben. Weine mit mehr als 14,5 % bilden mengenmäßig in Südtirol wohl eine Ausnahme. Ich habe in meinem Privatkeller eine Menge Flaschen hochwertiger Weine aus aller Welt gebunkert. Mit Ausnahme einiger edelsüßer Rieslinge finde ich aber kaum Weine, die weniger als 13,5 % Alkohol aufweisen. Auch hier muss ich wiederum feststellen, dass Gewächse, die zwischen 10 und 20 Jahre alt sind, sich meist besser und frischer präsentieren, wenn sie einen Alkoholwert über 13,5 % aufweisen. Dies sollte uns zu denken geben. Hans Terzer, Kellermeister St. Michael/Eppan I vini stranieri nella ristorazione italiana: La francia davanti a tutti Etichette note e riconoscibili affiancate da novità che incuriosiscano il cliente, è questo il mix giusto per una buona carta dei vini. Tra le nuove offerte anche i vini stranieri, ma per gli operatori della filiera intervistati da Vinitaly ci sono dei distinguo da fare. Una carta dei vini dove figurano vini d importazione, in particolar modo francesi o del nuovo mondo avrà un effetto positivo sul cliente del ristorante (Santi Planeta). Da sempre le etichette straniere più importate sono francesi, tedesche e spagnole, per un discorso di qualità effettiva del prodotto (Massimo Spigaroli, chef del ristorante Antica Corte Pallavicina di Polesine Parmense, PR). La maggiore offerta di vini d importazione è la risposta alla domanda di mercato, soprattutto per gli spumanti, champagne in primis (Luigi Piacentini, presidente di Premium Wine Selection P.W.S.). L attenzione ai vini esteri è per i ristoratori una risposta alla domanda, alla ricerca di price for value e al tempo stesso di ricarico meno elevato di un tempo. Attenzione, però, a non cadere nell equivoco derivante dall assioma vino internazionale eguale vino dal prezzo abbordabile, che non è sempre vero. Basti pensare a certe etichette francesi o spagnole! (Alberto P. Schieppati, direttore editoriale di Artù). La Francia, non è una novità, fa la parte del leone, ma la Spagna sembra avere un prestigio tale da potersi permettere di piazzare etichette anche molto costose. La Germania occupa la terza posizione, confermando i dati raccolti dall indagine Vinitaly incontra la ristorazione, disponibile nella sezione Studi e Ricerche del sito www.vinitaly. com. Dall indagine è emerso, in particolare, che il 99% dei ristoranti italiani con carte dei vini con oltre 100 etichette aveva bollicine francesi, mentre solo il 9% offriva etichette spagnole. Più varietà per i vini rossi, con il 94% di ristoranti con vini francesi, il 49% con bottiglie spagnole, il 42% cilene, il 39% dagli Usa, il 35% da Australia, il 32% da Argentina e il 29% dal Sud Africa. Per trovare una buona rappresentanza di vini europei bisogna guardare tra I bianchi, che provengono per 96 ristoranti su 100 dalla Francia, per il 49% dalla Germania, per il 36% dall Austria, per il 24 e 22% rispettivamente da Nuova Zelanda e Australia, mentre vini bianchi spagnoli vengono offerti solo nel 18% dei ristoranti, al pari di Sud Africa e Stati Uniti (18 e 17% rispettivamente). Di fronte a tanta offerta, però, secondo Planeta la migliore carta dei vini è quella che riesce ad accontentare la ricerca di nomi conosciuti dal cliente e quella che soddisfa le sue curiosità di novità. (Servizio Stampa Vinitaly) september 2012 Dionysos 27

sommelier-tipp Wine tasting (part 4) We can proceed with the analysis After considering the wine s appearance and smell, now we turn to taste. We refer to the perception of sensations like sweet, acidic, salty and bitter, perceived by our taste-buds. But sampling a wine means also to verify if there are any anomalies of taste. If there are no problems we can proceed with the analysis. Sweetness is recognised on the tip of the tongue. So it is often the first impression when tasting. And it is the most pleasant sensation related to the sugar content of a wine! In sweet wines the main sweet taste comes from fructose and glucose left in the wine because they have not been fermented into alcohol A low content of sugar is perceived as a rather velvety sensation. The principal sources of sweetness in dry wines are alcohol, glycerol and the flavour of ripe fruit. The words to express on dryness/sweetness could be: bonedry, dry, off-dry, medium-dry, medium-sweet, sweet, intensely sweet, cloying. Acidity is recognised at the sides of the tongue, towards the back: it can be a tart, sharp and aggressive sensation. High acidity makes your mouth water; wines lacking acidity will be flabby and unappealing. The acidity is linked to the acids present in a wine. The most important like tartaric and malic come from the grape. Smaller amounts of acids are produced during fermentation: notably lactic acid and acetic acid. In white wines acidity constitutes the element of structure. To what extend you really taste acid depends of the other constituents of the wine: alcohol, sugar and tannins. Words to describe acidity: flat, flabby, soft, fresh, lively, crisp, mouth-watering, tart, sharp, biting and acid. Saltiness is the expression of minerality in wine related to small quantities of inorganic and organic anions. The taste of saltiness is not very pronounced. Most wines are barely or moderately sapid. Bitterness comes predominantly from tannins (especially unripe phenols, high alcohol, excessive extraction, excess oak contact. The perception is mainly tasted at the rear of the tongue. The individual perception of bitterness varies a great deal. A slight bitterness may be pleasant; a pronounced bitter taste may be not. Umami means savoury or meaty. It refers to the taste of monosodium glutamate. And there are of course also tactile sensations.see for the next edition of our Dionysos! Christine Mayr Die bunte Welt der Biere (Teil II) Die Entwicklung des Biertrinkers Wir Mensch entwickeln unseren Geschmackssinn im Laufe des Lebens weiter. Es ist ganz natürlich, dass einem Kleinkind andere Produkte zusagen wie einem Teenager, und dass ein Mensch Mitte 20 ein anderes Geschmacksprofil aufweist, wie ein Vierzigjähriger. Ganz ähnlich ist die Entwicklung bei Menschen, die sich ein Leben lang mit dem alten Kulturgetränk Wein auseinandersetzen. Am Anfang eines Weinlebens wird man jene Weine lieben, die besonders fruchtbetont, marmeladeartig und ausgewogen schmecken und keinen ausgeprägt sauren oder gerbstoffreichen Charakter haben. Schritt für Schritt wird der Weinliebhaber anschließend anfangen, sich eleganteren und schwerer verständlichen Produkten zu widmen, bis er schließlich bei extrem säurebetonten Weinen, wie etwa dem deutschen Riesling oder dem gerbstoffreichen Barolo des Piemont landet. Wichtig dabei ist, dass der Weintrinker von jemandem an der Hand genommen wird und sich so Schritt für Schritt immer größeren Emotionen nähern kann. 28 Dionysos september 2012

sommelier-tipp Eine solche Entwicklung kann man auch beim Bier beobachten. Hier beginnt der Biergenusses der Menschen mit einfachen, schlanken und nicht so stark gehopften Produkten, um dann über verschieden ausgeprägte Bierstile bei den extrem sauer schmeckenden Lamicbzw. Gueze-Bieren zu landen. Dieses Entwicklungsprofil deckt sich sehr oft mit dem Lebenszyklus eines Menschen, der im fortschreitenden Alter nach immer neuen und extremer ausgeprägten Genussmöglichkeiten sucht. Die fünf Entwicklungsstufen im Leben eines Biergenießers 1. Deutschland: Helles untergärig meist sehr helles Gelb schwach aromatisch schlank im Trunk mild rasch und weich ausklingend 2. Belgien: Blonde, Triple, Dubbel, Belgische Ales obergärig große Bandbreite in Stärke, Farbe, Textur und Braumethoden Biere mit malzgeprägten Flouvers Hopfen eher im Hintergrund 3. England: Englische Ales obergärig leicht fruchtig, gewürzartige Noten hopfenbetont nussige Malzigkeit betonte Bittere im Abgang 4. USA: I.P.A. Indian Pale Ale obergärig leicht nussige Malzaromen voller Körper mit kräftiger Malzstruktur sehr komplexe Aromen, extreme Hopfenausprägungen intensives Mundgefühl extrem bitter 5. Belgien: Lambic obergärig helle bis kräftige Gelbtöne säuerlich fruchtiges Aroma sauer bis scharf beißender Geschmack Italien: Biermanufakturen bieten neues Genuss-Aha In Italien ist eine ganz neue, hochqualitative Bierwelt entstanden. Kleine, feine Biermanufakturen bestechen durch neue Biergenuss-Kreationen. Diese orientieren sich an traditionsreichen Brauereien in Belgien, England und den USA. Wir waren auf Entdeckungsreise in Rom, denn von hier aus geht die neue Strahlkraft der italienischen Biermanufakturen in die ganze Welt. Italien ist eigentlich ein Weinland, möchte man meinen. Das stimmt so auch. Biere wurden hier bisher fast ausschließlich in den großen Konzernbrauereien hergestellt und als von der Werbung massiv gestützte Lagerbiere auf den Markt gebracht. Vor einigen Jahren aber traten fast zeitglich mehrere passionierte Bierliebhaber und Kenner der Materie auf den Plan und schafften eine neue Bierrealität im Sinne von Qualität und Genuss. Dies wird von den Menschen mit offenen Armen und dankbar angenommen. Alles fing in Norditalien in Gasthäusern mit angeschlossenen Hausbrauereien an. Einer der bekanntesten Wegbegleiter ist Theo Musso, der im Piemont schon seit Ende der 1980er Jahre ein Biergasthaus betreibt und dieses dann langsam zur Biermanufaktur Baladin ausbaut. Er ist auch einer der Ersten, der die handwerklich erzeugten Biere in der 0,75-Liter-Flasche anbietet. Ursprünge in Brüssel: Bier mit Flaschengärung Basis für die Entwicklung ist die Biertradition in Belgien, England und auch die der USA. Ein 1919 in Belgien erlassenes Gesetzt, das den Verkauf von Spirituosen in Bars verboten hat, hat eine Nachfrage nach Bieren mit mehr Alkohol provoziert. Das hat der Vielfalt unglaublich gut getan, denn man war gezwungen, sich neu zu orientieren. Zudem kannte man in Belgien, wegen der geografischen Nähe zur Champagne, schon lange vorher die Methode der Flaschengärung in der Bierbereitung. Kreative Neuinterpretation von Bier Die neuen italienischen Biermanufakturen interpretieren Bier neu und kreativ und sorgen so weltweit für Aufmerksamkeit. So wird Bier mit Dinkel, Einkorn, Enzian, Früchten, Tabak oder gar Austern gebraut letzteres machen die Iren schon seit Generationen so mit Meeresfrüchten, um dem Bier einen salzigen Geschmack zu verleihen. Die neuen Kreationen sorgen für ganz eigene Geschmackerlebnisse und eine Komplexität, die nicht mit einem normal bekannten Konsumbier vergleichbar ist. Die Biere der Manufakturen haben Auszeichnungen bei internationalen Vergleichsverkostungen gewonnen und bei Bierkennern und Bierexperten viel Zuspruch erfahren. Lukas Harpf september 2012 Dionysos 29

PROGRAMM & KURSE Spannendes Herbstprogramm Südtiroler Weinakademie Die Termine im Überblick Die warmen Sommermonate neigen sich dem Ende zu und der Herbst zieht langsam ins Land. Die Winzer beginnen ihre Arbeit bei der Weinlese und für alle Weininteressierten bietet die Südtiroler Weinakademie auch im kommenden Jahr wieder ein umfangreiches Bildungsprogramm rund um den Rebensaft. 17.09.2012 Die Weine Südtirols Südtiroler Weinakademie, Kaltern 19.09.2012 Das kleine Wein-ABC Erbhof Unterganzner, Kardaun 25.09.2012 Rotweine der Welt Verkostung mit B. Bruckner Südtiroler Weinakademie, Kaltern 26.09.2012 Das vertiefende Wein-ABC Kellerei Terlan 01.10.2012 Wein auf Englisch Teil 2: Kellerführung Bildungshaus Kloster Neustift, Vahrn 02.10.2012 Wachau intensiv Verkostung mit Roman Horvath MW Parkhotel Laurin, Bozen 03.10.2012 Wein&Kochen: Kürbis mit Luis Agostini Condito, Bozen 03.10.2012 Das kleine Wein-ABC Bildungshaus Kloster Neustift, Vahrn 04.10.2012 Kellereibesichtigung: Castel Sallegg Castel Sallegg, Kaltern 09.10.2012 Spanien - Verkostung mit Bruno Resi Südtiroler Weinakademie, Kaltern 10.-26.10.2012 Aufbau-Seminar 1 Weinland Italien Südtiroler Weinakademie, Kaltern 22.+29.10.2012 Serviceschulung Teil 1+2 Bildungshaus Kloster Neustift, Vahrn 30.10.2012 Champagner Verkostung mit Christine Mayr Südtiroler Weinakademie, Kaltern 31.10.2012 L abbicì dell enologia Cantina San Paolo 05.11.2012 Birra del Borgo Bierverkostung mit Maestro Lenoardo Südtiroler Weinakademie, Kaltern 12.-27.11.2012 Aufbau-Seminar 2 Wine&Spirits International Bildungshaus Kloster Neustift, Vahrn 14.11.2012 L abbicì dell'enologia approfondito Enoteca Gandolfi, Bolzano 19.11.2012 Italien und seine Weine Südtiroler Weinakademie, Kaltern 20.11.2012 Süßweine Verkostung mit Andreas Prast Südtiroler Weinakademie, Kaltern 21.11.2012 Das kleine Wein-ABC Kellerei Nals Margreid, Nals 28.11.2012 Wein&Kochen: Fisch mit Luis Agostini Condito, Bozen Das vollständige Herbst-Programm können Sie unter www.suedtiroler-weinakademie.it abrufen Anfänger können beim Kleinen Wein-ABC (wird auch auf Italienisch als L abbicì dell enologia angeboten) einen ersten Blick in die Weinwelt erhaschen. Das vertiefende Wein-ABC ( L abbicì dell enologia approfondito ) dagegen hilft Ihnen, Ihre Weinkenntnisse zu erweitern. Die Kellereibesichtigung im Castel Sallegg lässt Sie passend dazu die Weinherstellung und -lagerung in der Praxis erleben. Ob Informationen zum einheimischen, italienischen oder zum internationalen Wein bei der Weinakademie finden Sie alles: die Seminare Die Weine Südtirols, Italien und seine Weine oder Rotweine der Welt vermitteln Ihnen das entsprechende Fachwissen. Wer sich auf ein bestimmtes Weingebiet spezialisieren möchte, ist bei der Spanien- Verkostung mit Bruno Resi oder bei der Champagner- Verkostung mit Christine Mayr, Präsidentin der Südtiroler Weinakademie und der Sommeliervereinigung Südtirol, genau richtig. Für anspruchsvolle Weinliebhaber ist der Besuch der Highlight-Verkostung Wachau intensiv mit dem Master of Wine Roman Horvath, Weingutsleiter der Domäne Wachau, ein absolutes Muss! Auch die berufliche Weiterbildung im Weinsektor darf nicht zu kurz kommen. Dafür bietet sich ein Besuch beim Sprachkurs Weinführungen auf Englisch oder für Personen aus dem Gastgewerbe die zweiteilige Service- Schulung an. Für Absolventen des Basis-Seminars der Südtiroler Weinakademie steht der zweite Kurs an: das Aufbauseminar 1 Weinland Italien, welches nach Bestehen der Abschlussprüfung die Möglichkeit bietet, das weiterführende Aufbauseminar 2 Wines & Spirits International zu besuchen. Wer den kulinarischen Teil bevorzugt, kann bei Luis Agostini im Kurs Wein&Kochen die Zubereitung traumhafter Gerichte mit Kürbis oder Fisch erleben und erlernen. Das Menü wird anschließend mit passenden Weinen im angrenzenden Speisesaal genossen. Zum Dessert darf natürlich der süße Wein nicht fehlen. Um diesen kennenzulernen findet im November eine Süßwein-Verkostung mit Andreas Prast statt. Aus der Reihe tanzt die Weinakademie mit einer hochkarätigen Bier-Verkostung : Maestro Leonardo von Birra del Borgo hält für Sie einen spannenden Vortrag über die Entwicklung im italienischen Biermarkt mit anschließender Verkostung (in italienischer Sprache). Ist auch für Ihren Geschmack etwas dabei? Dann sichern Sie sich schnell einen Platz und melden Sie sich am besten noch heute unter www.suedtirolerweinakademie.it zu den einzelnen Kursen an (Tel. 0471 964609 info@weinakademie.it). Manuela Pircher 30 Dionysos september 2012