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Berufswahl heute: Geht es auch weniger stereotyp? Genderaspekte in der Berufswahl und Berufsorientierung Workshop-Dokumentation Workshop-Leitung Prof. Dr. Bettina Franzke Co-Trainer: Michael Zöllner Bad Wildbad, 3. Dezember 2010 Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung 1 an Schulen 2

Inhalt 1. Einstieg 04 2. Fallbeispiel Klaus 05 3. Fallbeispiel Lisa 07 4. Fallbeispiel Christine 09 5. Fallbeispiel Kevin 11 6. Leitfragen zur Fallbearbeitung 13 7. Literatur 14 Kontaktdaten zur Skriptautorin und Workshopleitung: Prof. Dr. Bettina Franzke, Email: bettina.franzke@t-online.de Tel.: 0621 124 74 36 (Home) 0171 110 58 40 (Mobil), Internet: www.hdba.de Alle Rechte bei Prof. Dr. Bettina Franzke / Internet: www.bettina-franzke.de / Eine über die persönliche Weiterbildung hinausgehende Verwendung bedarf einer Zustimmung der Rechteinhaberin. 3 1. Einstieg Punktabfrage Gruppe 1 Gruppe 2 4

2. Fallbeispiel Klaus Die Idee eines geschlechtsuntypischen Berufs ins Gespräch bringen Klaus, 10. Klasse Realschule strebt IT-Beruf an (guter Verdienst, lockeres, cooles Leben, freie Zeiteinteilung) Vorbild: Übungsgruppenleiter (Softwareentwickler) Ausbildungswunsch wegen schlechter Noten in analytischen Fächern unrealistisch positives Sozialverhalten, Schulschlichter leitet Kinderschwimmgruppe, organisiert Einführungstage sozialer Beruf noch fernab seiner Vorstellung entspricht vermutlich nicht den Vorstellungen seiner Eltern Ist Motivation für einen sozialen Beruf trotzdem möglich? Anmerkung: kursiv geschriebene Texte sind wörtliche Äußerungen der Personen 5 2. Fallbeispiele Klaus Workshop-Ergebnisse Klaus Gruppe 2 Gruppe 1 6

3. Fallbeispiel Lisa Einen geschlechtsuntypischen Studienwunsch verstärken Lisa, technisches Gymnasium möchte Maschinenbau studieren Schulleistungen in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern gut bis sehr gut Familie und Freunde trauen ihr das Studium zu Schulpraktikum in einer Werkstatt löst Unsicherheit aus, ruppiger Umgangston, konfrontiert mit dummen Sprüchen eines Kollegen Freund ist gegen ihren Studienwunsch (schmutziger Beruf) will jetzt Psychologie studieren Motivation für ein technisches Studium möglich? 7 3. Fallbeispiel Lisa Workshop-Ergebnisse Lisa Gruppe 1 8

4. Fallbeispiel Christine Die Idee eines nicht geschlechtstypischen Studienfachs ins Gespräch bringen Christine, Gymnasium möchte etwas mit Sprachen machen sehr gute Schulleistungen in Deutsch, Englisch, Französisch und Chemie gewannt Englisch-Wettbewerb gute Schulleistungen in Mathe und Physik hat Zweifel wegen Berufsaussichten nach einem Studium der Anglistik und Germanistik Ist sie für nicht typische Studienfächer zu motivieren? 9 4. Fallbeispiel Christine Workshop-Ergebnisse Christine Gruppe 2 10

5. Fallbeispiel Kevin Eine stereotype Berufs- / Studienwahl hinterfragen Kevin, Abiturient strebt Beruf mit hohem sozialen Status an (Pilot, Arzt, Architekt und Bau-Ingenieur) die ersten beiden Berufswünsche scheitern (Pilot, Medizinstudium) Abitur mit 2,4 interessiert, anderen Menschen zu helfen und Dinge zu gestalten soziale Berufe lehnt er ohne Überlegung und Begründung ab leistet Zivildienst in einer Jugendherberge, was ihm gut gefällt Motivation für einen sozialen Beruf möglich? 11 5. Fallbeispiel Kevin Workshop-Ergebnisse Kevin Gruppe 1 12

6. Leitfragen Fragen für die Bearbeitung In welcher Situation befindet sich der Schüler / die Schülerin? Was braucht bzw. wünscht er / sie sich? Was können Sie als Lehrer bzw. Lehrerin tun, um den Schüler / die Schülerin für einen geschlechtsuntypischen Beruf zu ermutigen? Welche konkreten Schritte empfehlen Sie? Wo liegen genderspezifische Besonderheiten oder Fallstricke? 13 7. Literatur Gendergerechtes Beraten und weitere Fälle in: Franzke, Bettina (2010): Vermittlung von Berufsbildern Wirkung und Relevanz von Rollenmustern und Geschlechterstereotypen bei der Beratung junger Menschen. Konzeption eines Gendertrainings. HdBA-Arbeitspapiere. Verfügbar unter: http://www.hdba.de/pdf/franzke_gendertraining_07_2010_5.pdf 14