Nachlese ÖGAF-Expertengespräch: Mobile Dienste im Tourismus - theoretische Grundlagen, Trends, Tendenzen und Fallbeispiele Die Verwendung von Informationsund Kommunikationstechnologien im Prozess der Reiseplanung und für die Buchung ist bereits an der Tagesordnung. Reisende haben jedoch vor allem während der Reise Informationsbedürfnisse. Diesen kann mit traditionellen Medien wie Broschüren und Reiseführern begegnet werden, jedoch gewinnen auch während der Reise Informationstechnologien an Bedeutung. Mit der weiten Verbreitung von Smart Phones und tablet PCs haben Touristen die Möglichkeit, an jedem Ort und zu jeder Zeit aktuelle Informationen abzurufen und auch Angebote zu buchen. Dies hat Auswirkung auf das Informationsverhalten, das Erleben einer Reise und auf die Rolle eines lokalen Tourismusbüros als Anlaufstelle, wenn Orientierungsoder Informationsbedarf besteht. Im Expertengespräch wurden sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die Sichtweise von Destinationen und Hotels im Bereich mobiler Services besprochen sowie die Herausforderungen hinsichtlich Kunden diskutiert. Frau Dr. Astrid Dickinger, Associate Professor der Modul University, eröffnete das Expertengespräch und bot einen Einführungsvortrag in das Thema. Sie stellte die theoretischen Grundlagen vor und präsentierte einige höchst interessante Zahlen. Im Jahr 2011 werden bspw. 472 Millionen Smart Phones verkauft werden. Diese Zahl wird sich bis 2015 in etwa verfünffachten. Insgesamt gibt es über 18.000 reisespezifische Apps, die smart phone Benutzern zur Verfügung stehen. Die Bedeutung von Mobiltelefonen im Reiseinformationsprozess wird auch eindrucksvoll belegt durch folgende Zahlen: lastminute.com verzeichnete 2010 einen 400%igen Anstieg beim mobile webbrowsing und Google bestätigt, dass bereits jetzt 19% der Hotelanfragen über das Handy kommen. Angesichts dieser Sachlage ist es sonnenklar, dass sich touristische Betriebe mit der Fragestellung auseinander setzten müssen, wie sie diese Trends und Tendenzen für ihre Marketingstrategie nutzen bzw. einsetzen. Fr. Dr. Dickinger betont in diesem Zusammenhang, dass es bei der Entwicklung von Apps für mobile Endgeräte NICHT um die Technologie sondern um die Geschichte geht - man müsse zu den Köpfen, Herzen und Händen (heads, hearts and hands) der Benutzer sprechen und möglichst einfach und unkompliziert vorgehen. Wie wird das aber nun erfolgreich in der Praxis umgesetzt? Dazu wurden 3 Experten aus diesem Bereich eingeladen, um ihre Erahrungen zu teilen. Aus dem Bereich der Destinationen war Herr Diplomdesigner Olaf Nitz (Österreich Werbung, Leiter Strategie Digitale Medien) vertreten, um diese Frage zu beantworten. 2009 hat die ÖW die erste App, die iski -App eingeführt. Darauf folgte bald die zweite, die ÖGAF Tourismus-Memo Seite 2
ialps-app. Auch die Internet Seite der ÖW wurde für smart phones gestaltet. Seit 2011 gibt es eine eigene ÖW-App. Weiters wurden ein Magazin (das bulletin) für Tablet-PCs entwickelt sowie mobile PR-Kampagnen gestartet. Die ÖW gehört mit diesen umfangreichen und professionell gestalteten Anwendungen in diesem Bereich sicher zu den Vorreitern. Alles in allem erwartet die ÖW laut Olaf Nitz in etwa 500% Zuwachs an mobilen Zugriffen. Eine App zu entwickeln mache aber nur in Kombination mit einer mobile website Sinn, so Nitz. In letzter Konzequenz zählt der Nuzten für den Nutzer. Als nächster Experte betrat Mag. Sebastian Heinzel, Gründer und CEO von Tripwolf, das Podium. Die Geschäftsidee zu Tripwolf entstand, als Heinzel noch Auslandskorrespondent bei Profil war. Für seine Reportagen musste er oft und viel reisen - er wollte jedoch nicht immer den ganzen Weißrußland-Reiseführer mitnehmen, wenn er nur an Karten- und Informationsmaterial zu Kiew interessiert war. Heute bietet er mit Tripwolf maßgeschneiderte, als pdf herunterladbare Reiseführer in Kooperation mit MAIRDUMONT (Marco Polo etc.) an. Aus diesem Produkt entwickelte sich eine App, die derzeit über 400.000 Mal pro Monat herunter geladen wird. Key feature der tripwolf-app: Kartenmaterial ist auch offline verfügbar. Seite eine allgemeine Strategie für andere Betriebe vor. Der von ihm (in Zusammenarbeit mit Josef Lischka) erstellte ÖHV-Leitfaden gibt konkrete Empfehlungen, in welchen Bereichen der mobilen Medien die Hotellerie präsent sein sollte. Neben aktuellen Rahmenbedingen und Trends werden technologische Hintergründe unter dem Fokus der praktischen Anwendbarkeit beleuchtet (für nähere Infos s. Brandneue Bücher ). Die ÖHV-Studie liegt als Ansichtsexemplar im ÖGAF- Büro auf und kann bei Interesse zum Vorzugspreis von EUR 65,00 (anstatt EUR 85,00) bei uns bestellt werden. Im Anschluss an die Vorträge stellten sich die ExpertInnen den interessierten Fragen des Publikums. Beim anschließenden Netzwerkbuffet klang der Abend bei angeregten Fachgesprächen entspannt aus. Für ÖGAF-Mitglieder stehen die Präsentationsunterlagen der Panelisten wie immer auf der Homepage (www. oegaf.org) zur Verfügung. Passwort: mitglied. Als letzter Experte stellte Mag.(FH) Philipp Patzel, GF der Hollmann Beletage, eine aktuelle Studie der ÖHV vor. Als provokanter Titel stand die Frage Jedem Hotel seine App? im Raum. Herr Mag.(FH) Patzelt erläuterte in seinem Vortrag einerseits anhand des Beispiels der Hollmann Beletage eine mögliche Herangehensweise und stellte auf der anderen ÖGAF Tourismus-Memo Seite 3
Konzeption eines Markt- und Managementinformationssystems für Ausflugsziele Fachbeiträge Fr. Dr. Astrid Dickinger, Associate Professor der Modul University Dipl.Des. Olaf Nitz, B.Sc., Leiter Strategie Digitale Medien der Österreich Werbung ÖGAF Tourismus-Memo Seite 4
Fachbeiträge Mag. Sebastian Heinzel, Gründer und CEO Tripwolf Mag.(FH) Philipp Patzel, GF der Hollmann Beletage und Studienautor ÖGAF Tourismus-Memo Seite 5
Das ExpertInnen-Panel stellt sich den Fragen aus dem Publikum Auch ÖW-Chefin Dr. Petra Stolba war im Publikum hat mitdiskutiert ÖGAF Tourismus-Memo Seite 6