Vater-Sohn-Beziehung. Sommersemester Hans-W Saloga Forstenrieder Allee 152, München Tel:

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Vater-Sohn-Beziehung Sommersemester 2013 Hans-W Saloga Forstenrieder Allee 152, 81476 München Tel: 089 74575694 saloga@kj-psychotherapie-saloga.de

13 18 23

Franz Kafka, * 3. Juli 1883 in Prag, Franz Kafkas Eltern Hermann Kafka (1852 1931) und Julie Kafka, geborene Löwy (1856 1934) entstammten jüdischen Familien. Der Vater kam aus dem Dorf Wosek in Südböhmen, wo er in einfachen Verhältnissen aufwuchs. Er musste als Kind die Waren seines Vaters, des Schächters Jakob Kafka (1814 1889), in umliegende Dörfer ausliefern. Später arbeitete er als reisender Vertreter, dann als selbstständiger Galanteriewarenhändler in Prag. Julie Kafka gehörte einer wohlhabenden Familie aus Podiebrad an, verfügte über eine umfassendere Bildung als ihr Mann und hatte Mitspracherecht in dessen Geschäft, in dem sie täglich bis zu zwölf Stunden arbeitete. Neben den Brüdern Georg und Heinrich, die bereits als Kleinkinder verstarben, hatte Kafka drei Schwestern, sechs, sieben und neun Jahre jünger. Da die Eltern tagsüber abwesend waren, wurden alle Geschwister im Wesentlichen von wechselndem, ausschließlich weiblichem Dienstpersonal aufgezogen. Von 1889 bis 1893 besuchte Kafka die Deutsche Knabenschule, dann wechselte er, entsprechend der Auswahl seines Vaters, an das humanistische Staatsgymnasium, welches sich im selben Gebäude wie das Galanteriegeschäft seines Vaters befand. Auch an dieser Schule war die Unterrichtssprache Deutsch. Bereits in seiner Jugend beschäftigte sich Kafka mit Literatur. Sein umfangreiches Frühwerk ist jedoch verschollen, vermutlich hat er es selbst vernichtet, ebenso die frühen Tagebücher. 1899 wandte sich der sechzehnjährige Kafka dem Sozialismus zu. Reifeprüfung (Matura) im Jahre 1901 mit befriedigend bestanden Kafka lebte weitestgehend nach den Wünschen des von ihm als tyrannisch erlebten Vaters.

Du hast mich letzthin einmal gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir. Ich wußte Dir, wie gewöhnlich, nichts zu antworten, zum Teil eben aus der Furcht, die ich vor Dir habe, zum Teil deshalb, weil zur Begründung dieser Furcht zu viele Einzelheiten gehören, als daß ich sie im Reden halbwegs zusammenhalten könnte. Und wenn ich hier versuche, Dir schriftlich zu antworten, so wird es doch nur sehr unvollständig sein, weil auch im Schreiben die Furcht und ihre Folgen mich Dir gegenüber behindern und weil die Größe des Stoffs über mein Gedächtnis und meinen Verstand weit hinausgeht. Dir hat sich die Sache immer sehr einfach dargestellt, wenigstens soweit Du vor mir und, ohne Auswahl, vor vielen andern davon gesprochen hast. Es schien Dir etwa so zu sein: Du hast Dein ganzes Leben lang schwer gearbeitet, alles für Deine Kinder, vor allem für mich geopfert, ich habe infolgedessen»in Saus und Braus«gelebt, habe vollständige Freiheit gehabt zu lernen was ich wollte, habe keinen Anlaß zu Nahrungssorgen, also zu Sorgen überhaupt gehabt; Du hast dafür keine Dankbarkeit verlangt, Du kennst»die Dankbarkeit der Kinder«, aber doch wenigstens irgendein Entgegenkommen, Zeichen eines Mitgefühls; statt dessen habe ich mich seit jeher vor Dir verkrochen, in mein Zimmer, zu Büchern, zu verrückten Freunden, zu überspannten Ideen; offen gesprochen habe ich mit Dir niemals, in den Tempel bin ich nicht zu Dir gekommen, in Franzensbad habe ich Dich nie besucht, auch sonst nie Familiensinn gehabt, um das Geschäft und Deine sonstigen Angelegenheiten habe ich mich nicht gekümmert, die Fabrik habe ich Dir aufgehalst und Dich dann verlassen, Ottla habe ich in ihrem Eigensinn unterstützt und während ich für Dich keinen Finger rühre (nicht einmal eine Theaterkarte bringe ich Dir), tue ich für Freunde alles. Faßt Du Dein Urteil über mich zusammen, so ergibt sich, daß Du mir zwar etwas geradezu Unanständiges oder Böses nicht vorwirfst (mit Ausnahme vielleicht meiner letzten Heiratsabsicht), aber Kälte, Fremdheit, Undankbarkeit. Und zwar wirfst Du es mir so vor, als wäre es meine Schuld, als hätte ich etwa mit einer Steuerdrehung das Ganze anders einrichten können, während Du nicht die geringste Schuld daran hast, es wäre denn die, daß Du zu gut zu mir gewesen bist. Diese Deine übliche Darstellung halte ich nur so weit für richtig, daß auch ich glaube, Du seist gänzlich schuldlos an unserer Entfremdung. Aber ebenso gänzlich schuldlos bin auch ich. Könnte ich Dich dazu bringen, daß Du das anerkennst, dann wäre - nicht etwa ein neues Leben möglich, dazu sind wir beide viel zu alt, aber doch eine Art Friede, kein Aufhören, aber doch ein Mildern Deiner unaufhörlichen Vorwürfe. (zit aus: Kafka, Brief an den Vater)

Vater->Sohn-Beziehung (in den Augen des Sohns) Frage nach Leistung und Gegenleistung: Der Vater arbeitet, der Sohn faulenzt; der Vater ist durch Geschäft und Familie gebunden, der Sohn hat alle Freiheiten. Er geht ins Theater, zieht mit Freunden herum, gibt das Geld des Vaters aus, beteiligt sich nicht am Familienleben, schlägt die Übernahme des elterlichen Geschäfts aus, distanziert sich von der Religion der Eltern, zieht seine Schwester Ottla auf seine Seite. Sohn->Vater-Beziehung: Kafkas Erinnerung ist beladen mit unerfreulichen Szenen, wirken wie eine Schuldzuschreibung: Du, Vater, warst jähzornig; Du hast mich als Kind nachts, als ich andauernd um Wasser bettelte, auf den Balkon hinaus gestellt; Du hattest einen riesigen Körper, neben dem ich in meiner Schmächtigkeit verschwand; nur Deine Meinung galt, jede andere war verrückt; Du hattest für meine kindliche Begeisterung nur abwertende Bemerkungen übrig; Du warst völlig empfindungslos für meine Gefühle; Du durftest Dich bei Tisch benehmen, wie es Dir passte, wir hatten uns gesittet zu verhalten; Du hieltest Dich selber nie an die Gebote, die Du uns gabst; Dir durfte ich nie widersprechen; durch Dich verlor ich das Zutrauen zu mir selbst; Du hast uns ständig Deine Leistungen vorgehalten; Du warst roh zu Deinen Angestellten; Du hast Dein Judentum nur mehr als Staffage praktiziert; Du hast Dich nicht für das interessiert, was ich geschrieben habe; Du hast mir als Sechzehnjährigem den Besuch eines Bordells nahe gelegt; Du hast meine Freunde schlecht gemacht; Du hast meine Versuche, Frauen an mich zu binden, in der mich demütigendsten Weise heruntergesetzt. Bleiben ein paar Erinnerungen, in denen er sich dem Vater nahe fühlte: wenn der Vater erschöpft zuhause saß; als er einmal bei einer schweren Krankheit der Mutter weinte; als er sich einmal um die Gesundheit des Kindes besorgt zeigte. Und er sucht nach entschuldigenden Erklärungen für das Wesen des Vaters: die schwere Kindheit, der lebenslange Kampf um die Existenzsicherung, die Sorge für die große Familie. So können natürlich die Dinge in Wirklichkeit nicht aneinanderpassen wie die Beweise in meinem Brief, Auch wenn ich in Deinen Augen, Vater, unaufrichtig, liebedienerisch und schmarotzerisch bin, so habe ich doch versucht, etwas der Wahrheit so sehr Angenähertes zu erreichen, dass es uns beide ein wenig beruhigen und Leben und Sterben leichter machen kann Er will seine Geschichte mit dem Vater nicht als Geschichte beiderseitiger Schuld sehen. Du, Vater, hast zwar etwas mitverursacht, wie ich auch. Aber Du trägst keine Schuld an unserem Verhältnis. Das gilt dann aber auch für mich.

Kindliche Überschätzung der Eltern (Freud GW VII, S. 231) als Lebensthema Kafkas. Imaginäre Überhöhung der Elternmacht seit der Pubertät fester Bestandteil seiner psychischen Erfahrung. Der Sohn kann nicht erwachsen werden, weil ihn die Angst beherrscht, die ihn unaufhörlich als Zeichen seiner Identität begleitet. Ich gebe zu, daß wir miteinander kämpfen, aber es gibt zweierlei Kampf. Den ritterlichen Kampf, wo sich die Kräfte selbständiger Gegner messen, jeder bleibt für sich, verliert für sich, siegt für sich. Und den Kampf des Ungeziefers, welches nicht nur sticht, sondern gleich auch zu seiner Lebenserhaltung das Blut saugt. Das ist ja der eigentliche Berufssoldat und das bist Du. (Kafka, Brief an den Vater) Ich hatte vor Dir das Selbstvertrauen verloren, dafür ein grenzenloses Schuldbewußtsein eingetauscht. (Kafka, Brief an den Vater)

Unter welchen Bedingungen können sich Söhne und Väter ablösen? - Begünstigt durch einen harten, unnahbaren Vater (der ungerechte Vater ist die Konstruktion einer Ablösung)? - Begünstigt durch einen weichen, allzeit verständigen, empathischen Vater? Welches innere Bild vom Vater ist für den Sohn nachlebbar? - Kopien sind unflexibel, zerbrechen an neuen Bedingungen - was macht die innere Vaterrepräsentanz ergänzbar durch das Eigene? - liegt das Heil des Eigenen beim Sohn in der Negation des Vaters? Ist es die Schuld, die uns verbindet? - wer Vater wird, macht sich schuldig, geht eine Beziehung ein, aus der er sich nur durch Abtretung von Machtansprüchen und Auslösung von Schuldenlasten zurückziehen kann. - unschuldige Söhne gibt es nur in pädagogischen und klerikalen Phantasien - weil ich es nicht ertrage, schuldig zu sein, daher gestehe ich dir, meinem Vater, gleichfalls Schuldlosigkeit zu. Warum bin ich der, der ich bin, warum bin ich auf so unüberbrückbare Weise anders als mein Vater?