Die Bedeutung von Smart Metering in der schweizerischen Energiestrategie 2050

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Transkript:

Die Bedeutung von Smart Metering in der schweizerischen Energiestrategie 2050 Dr. Matthias Gysler, Stv. Abteilungsleiter Abteilung Energiewirtschaft Bundesamt für Energie

Energiestrategie 2050: Darum geht es Versorgungssicherheit Technische Sicherheit Umweltverträglichkeit Wirtschaftlichkeit 2

Die Herausforderungen Bevölkerungswachstum: Energie für immer mehr Menschen Infrastruktur: Kraftwerke und Netze sind jahrzehntealt, müssen unabhängig von neuer Energiestrategie erneuert und ausgebaut werden Versorgungssicherheit: Einbindung der Schweiz in internationale Kooperationen sichert Versorgung Strom, Gas, Öl Preise und Markt: Tendenziell steigende Preise für Energie, Sicherstellen der Lieferantenwahl, internationale Wettbewerbsfähigkeit CH-Wirtschaft erhalten Klimawandel: CO2-Emissionen unter Kontrolle und Auswirkungen beginnende Klimaerwärmung auf einheimische Energieproduktion (Wasserkraft) ab 2050 Umwelt, Natur und Landschaft Obendrauf, als neue Herausforderung: Post-Fukushima. Dies alles gilt es bei gleichzeitigem, schrittweisen Ausstieg aus Kernenergie zu erreichen! 3

Entwicklung Endenergieverbrauch und Elektrizitätsverbrauch in allen Szenarien PJ 900 TWh 250 800 700 600 500 EEV 45 % 208 PJ 200 150 400 100 300 51 % 200 Elektrizitätsnachf rage 58 PJ 50 100 (c) Prognos AG 2012 0 0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Szenarien: WWB = POM = NEP = Vergangenheit WWB POM NEP Weiter wie bisher Politische Massnahmen Neue Energiepolitik Weitere Abkürzungen: EEV = Endenergieverbrauch 4

Energiestrategie 2050 1. Energieeffizienz verstärken 2. Erneuerbare Energien ausbauen Wasserkraft: + 3,2 TWh, (+ Pumpspeicher zur Integration der neuen Erneuerbaren) Neue Erneuerbare: Nutzung der nachhaltig nutzbaren Potentiale (24,2 TWh) 3. Restbedarf decken durch Fossile Stromproduktion (WKK und GuD) Importe 5

Stromnetze: Stossrichtung Umbau Netze Richtung Smart Grids (mit Massnahmenpaket I) Vorgaben zur Einführung von Smart Metern Technische Mindestanforderungen für intelligente Messsysteme Regelung der Kostentragung Verfahrensbeschleunigung (mit Massnahmenpaket I) Einführung von Ordnungsfristen für Sachplan- und Plangenehmigungsverfahren Verkürzung der Rechtsmittelverfahren (Beschwerdemöglichkeit ans Bundesgericht nur noch bei Entscheiden von grundsätzlicher Bedeutung) Strategie Stromnetze (nachgelagert in einem Detailkonzept) Ziel: Adäquate Rahmenbedingungen für einen bedarfs- und zeitgerechten Um- und Ausbau der Stromnetze 6

Herausforderungen im Strommarkt Ein zukünftiges Energieversorgungssystem erfordert zur Integration erneuerbarer Energien folgende Technologien: Flexible Kraftwerke, um einen allfälligen Nachfrageüberhang bei fehlender Produktion zu decken Speichertechnologien, um einen allfälligen Angebotsüberhang zu speichern und bei einem Nachfrageüberhang abzugeben Demand Side Management, um das Nachfrageverhalten der Angebotsentwicklung anzupassen Effizienter Netzbetrieb, Netzausbau und Entwicklung von Smartgrids für die vermehrte Einspeisung auf der unteren Netzebene und um Verbraucher und Produzenten intelligenter zu verbinden Es sind zusätzliche Investitionen nötig für den Umbau Effizienzsteigerungen sind nötig, um grosse Preissteigerungen zu vermeiden 7

Smart Grid Roadmap Schweiz Ziele: Gewährleisten der Versorgungssicherheit Erhöhung der Stromeffizienz Erhöhung der Kosteneffizienz -> konsensbasierter, inhaltlicher Leitfaden für die Entwicklung und Implementierung von Smart Grid Funktionalitäten. -> Fahrplan für die benötigten Technologien, sowie die operativen und politischen Rahmenbedingungen. Quelle: ETP Smart Grids 8

Smart Metering: der erste Baustein eines Smart Grids Impact Assessment Smart Metering in der Schweiz: Eine flächendeckende Einführung von Smart Metern ist aus volkswirtschaftlicher Sicht sinnvoll. Verbrauchsinformationen sind ein «Enabler» für Energieeinsparungen Zur Realisierung der Effizienzpotentiale bedarf es Anreizmechanismen Massnahmenpaket I der ES2050 regelt im StromVG Vorgaben zur Einführung von Smart Metern Techn. Mindestanforderungen für Smart Meter Kostentragung der Smart Meter 9

Ein Projekt des Forschungsprogramms Energie- Wirtschaft-Gesellschaft (EWG): die ewz-feldstudie Was die ewz-feldstudie besonders macht: kontinuierliche und intensive Zusammenarbeit der Forschungsinstitute, des ewz und des BFE massgeschneidertes, politikrelevantes Projektdesign professionelle Umsetzung aussagekräftige Resultate das BFE ist in seinem Vorgehen im Rahmen der ES 2050 und der Smart Grid Roadmap bestärkt 10

Energiestrategie 2050: So geht es weiter Variante Ökologische Steuerreform Ab 2021 Energieabgabe Förderprogramme laufen allmählich aus (vom Fördersystem zum Lenkungssystem) Jetzt Massnahmenpaket I Effizienz Erneuerbare Fossile / Importe etc. * Netze * Forschung 11

Fahrplan 12

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Matthias Gysler matthias.gysler@bfe.admin.ch 13

Reserve Folie Smart Meter Steigern die Sensibilität für den Energieverbrauch. Erlauben differenziertere, «gerechter» Tarifmodelle Fördern die Innovation: Verbrauchsdaten für Energieeffizienz-Dienstleistungen, Lastverschiebung etc. Smart Meter sind keine Voraussetzung für ein Smart Grid, unterstützen aber die Entwicklung dahin: Effizientere Ausnutzung von Netzkapazitäten Erhöhte Netzsicherheit Kostengünstigere Einbindung von Kleinsterzeugern Teilnahme von weiteren Akteuren am Strommarkt. 14