PATIENTENORIENTIERTE DIENSTLEISTUNGEN IN DER OFFIZIN Dr. Valeria DORA Fachapothekerin FPH in Offizinpharmazie TopPharm Morgental Apotheke Zürich 1
F O K U S Klassifizierung der Dienstleistungen Vorstellung/Beleuchtung von 4 Dienstleistungen Meine persönliche Dienstleistungs-Strategie Ausblick 2
I N T R O Wandel der Apothekentätigkeit vom Arzneimittelhersteller zum Gesundheitsberater und Gesundheitscoach Übernahme von Aufgaben in Prävention und medizinischer Grundversorgung 3
IM DSCHUNGEL DER APOTHEKEN- DIENSTLEISTUNGEN... Individuelle Reisemedizinische Beratung, Rauch-Stopp-Beratung, Dermokosmetische Beratung mit Hautanalyse, Impf-Check, Malariaberatung inklusive Dokumentation und Landkarte, Haaranalyse, Inkontinenzberatung, Polymedikations-Check LOA-4, Pille danach Beratung, netcare, Herzcheck CH-Herzstiftung, Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinmessung (Gesamt & Profil), Blutdruckmessung, Blutzuckermessung, Blutzuckergerät-Check, Cholesterinmessung, Gesamtcholesterin & Profil, Haarmineralanalyse, Mietgeräte, Elektrische Milchpumpen, Babywaage, Krückstöcke, Inhalationsgeräte, Wundversorgung Pharmis Wochendispenser, Applikation von ärztlich verordneten Medikamenten subkutan & intramuskulär, Regelmässige Medikamentenabgabe unter Aufsicht der Apothekerin, Heuschnupfen-Check, Darmkrebsvorsorge, Gewichtskontrolle Körperfettmessung, Lungenfunktionsprüfung, Ohrlochstechen Urinstatus, Schwangerschaftstest, Venendruckmessung 4
KLASSIFIZIERUNG DER APOTHEKEN- DIENSTLEISTUNGEN Innovation: Wer entwickelt die Dienstleistungen? A. Nationaler Dachverband pharmasuisse B. Kantonale/Lokale Apothekerverbände, Apothekengruppierungen/-ketten C. Einzelne Basisapotheken 5
VORAUSSETZUNGEN ZUR ERBRINGUNG VON DIENSTLEISTUNGEN IN OFFIZIN Fachkompetenz (WB, Fähigkeitsausweis) Infrastruktur (Diskretion beachten) Ausreichend Personal Ganzes Team muss über Leistungen genau Bescheid wissen -> Verkauf von Dienstleistung Dokumentation festlegen 6
A. PHARMASUISSE Dienstleistungen im Rahmen des KVG: LOA Dienstleistungen ausserhalb KVG: netcare, Nierenfunktions-Check, Darmkrebsvorsorge, Blutzuckermessung, Herz-Check (oft Zusammenarbeit mit Selbsthilfe-Organisationen), usw. Fähigkeitsausweise als Rahmen für neue Dienstleistungen (Impfen, Heimbetreuung) 7
PHARMAZEUTISCHE LEISTUNGEN LOA KVG legt Basis für Leistungen im Rahmen der Grundversicherung LOA = Meilenstein der Gegenwart in der Schweizerischen Pharmazie Einführung 1. Juli 2001 Geburtsstunde der pharmazeutischen Leistungen im weiteren Sinne, d.h. nicht explizit an Medikament gebunden. 8
LOA: LEISTUNGEN STATT MARGE Margen-System (bis 2001) LOA-System (seit 2001) Marge Dienstleistungen Apotheke Marge Medikamentenpreis in der Apotheke Medikamentenpreis ab Fabrik Medikamentenpreis ab Fabrik Medikamentenpreis in der Apotheke Quelle: pharmasuisse 9
LOA: DER PARADIGMENWECHSEL Dienstleistungen Apotheke Marge Medikamentenpreis ab Fabrik M e d i k a m e n t e n p r e i s i n d e r A p o t h e k e Neues Betätigungsfeld der Apotheker/-innen: - Bezugs-Check - Medikamenten-Check - Generische Substitution - Fraktionierte Abgabe - Einnahmekontrolle - Polymedikations-Check - Wochen-Dosiersystem - 10
EINZELNE LOA LEISTUNGEN UNTER DER LUPE Medikamenten-Check 2012 36 Mio mal erbracht und an KK verrechnet Bezugs-Check 2012 22 Mio mal erbracht und an KK verrechnet Total 58 Mio mal erbracht und verrechnet Ertrag 220 Mio CHF Niemals auf Verrechnung verzichten! Quelle: pharmasuisse 11
ERWEITERTE PHARMAZEUTISCHE LEISTUNGEN LOA Substitutionspauschale -> Patentabläufe, neue Generika, starke Schwankungen 2006 354 000 2010 169 501 2007 203 427 2011 191 345 2008 172 521 2012 249 026 2009 159 747 2013 Nicht vergessen, dass es diese Leistung gibt! Quelle: pharmasuisse 12
ERWEITERTE PHARMAZEUTISCHE LEISTUNGEN LOA Einnahmekontrolle -> relativ konstant bei 250 000 pro Jahr Fraktionierte Abgabe, seit 2010 möglich -> hat Potential :-) -> Start 2010 mit 13 144 mal -> 2012 bereits 214 578 mal Vorteil: Anzahl von Seiten KK nicht limitiert. Quelle: pharmasuisse 13
POLYMEDIKATIONSCHECK PMC UND WOCHEN-DOSIERSYSTEME PMC seit 2010 in LOA Begründet in einer Diplomarbeit FPH Offizinpharmazie (Maria Hitziger) Copyright: TP Morgental Apotheke 14
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE PMC -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Fü r d e n D u r ch b lick M e d ik a m e n te n ch e ck in d e r M o r g e n ta l A p o th e k e A u ch f ü r S ie? ja nein Nehmen Sie zurzeit 3 oder mehr Medikamente täglich ein? Auch selbst gekaufte? ja nein Möchten Sie Hilfe oder Tipps zu Ihren Arzneimitteln? Fühlen Sie sich unsicher in der Handhabung? Haben Sie andere Fragen? M o Di M i Do Fr Sa So ja nein Nehmen Sie Ihre Medikamente länger als 3 Monate ein? Wenn Sie 2 von 3 Fragen mit JA beantwortet haben, ist der Medikamentencheck genau das Richtige für Sie! Unser Team gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte. Fragen Sie in der Morgental Apotheke nach. Vereinbaren Sie mit dem beigelegten Treuebon einen halbstündigen, kostenlosen Termin (im Wert von Fr. 50.-) mit einer Apothekerin der Morgental Apotheke. Die Aktion dauert noch bis zum 30. September 2006. Die Daten werden im Rahmen der Diplomarbeit von M. Hitziger ausgewertet (Erlangung des Titels Fachapothekerin FPH Offizin). -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Copyright: TP Morgental Apotheke 15
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE PMC KOPIE Medikamenten-Check! - Schwellenangst? In te r v ie w v o n M o r g i m it M a r ia H itz ig e r, A p o th e k e r in Morgi: Vor einiger Zeit habe ich bei Ihnen meine Medikamenteneinnahme checken lassen. Das klappt jetzt wirklich super bei mir, mit Einnahme und Handhabung. Wie ist das denn bei unseren Kunden? Kommen die auch noch zu Ihnen? M.H.: Ich hatte einen guten Start. Viele Kunden zeigten ihr Interesse und liessen sich bei mir beraten. Ich konnte viele Tipps und Empfehlungen weitergeben. Doch seit es so heiss geworden ist, hat leider auch das Interesse am Medikamenten- Check abgenommen. Morgi: Das ist schade. Wie lange dauert denn diese Aktion noch? M.H.: Bis Ende September! Bis dahin muss meine Diplomarbeit zur Fachapothekerin ausgewertet sein. Solange nehme ich mir pro Patientin oder Patient gerne persönlich eine halbe Stunde Zeit, um ganz individuelle Fragen und Probleme anhand eines Fragebogens aufzuzeichnen. Morgi: Könnte es denn sein, dass die Leute auch Angst haben vorbeizukommen, weil sie sich schämen einzugestehen, dass sie bei ihren Medikamenten nicht immer alles wissen? Mir selbst ging das ja auch so mit meinenaugentropfen. M.H.: Das könnte schon so sein. Ich möchte die Leute aber ganz fest dazu ermutigen, diese Schwellenangst zu überwinden. Alle Angaben werden vollkommen vertraulich behandelt. Und, eine richtige Medikamenteneinnahme ist eine Lebensversicherung im Kleinen. Morgi: Frau Hitziger, ich danke Ihnen für das Gespräch und möchte Sie, liebe Kundinnen und Kunden, aufmuntern vorbeizuschauen, um von dieser echten Superdienstleistung zu profitieren. Beachten Sie bitte den Gutschein auf der letzten Seite! Copyright: TP Morgental Apotheke 16
RESULTATE MEDIKAMENTEN-CHECK Teilnehmende: 20 Patientinnen/Patienten Nutzen Patienten und Ziel der Diplomarbeit: Compliance markant verbessern Nutzen Apotheke: Kundenbindung,. v.a. auch bei Patienten mit seltenen/schwerwiegenden Erkrankungen Nutzen pharmasuisse: Basis für Arbeitsgruppe Entwicklung PMC für LOA IV Quelle: Diplomarbeit FPH, Maria Hitziger 2007 17
AKTUELLE ZAHLEN PMC UND WOCHEN-DOSIERSYSTEME PMC Wochen-Dosiersysteme PMC 2010 505 717 2011 2534 4239 2012 3342 5606 -> Potential noch nicht ausgeschöpft Quelle: pharmasuisse 18
FAZIT DER ENTSTEHUNGS- GESCHICHTE PMC FPH-Weiterbildung machen In der Diplomarbeit kreativ sein PMC in Apotheke durchführen und so dem PMC zu einer sicheren und wertvollen patientenorientierten Leistung verhelfen. Auch Wochen-Dosiersysteme in tägliche Arbeit einfliessen lassen 19
PHARMAZEUTISCHE LEISTUNGEN: VERHANDLUNGEN MIT KRANKENKASSEN Verhandlungsdelegation LOA, pharmasuisse trägt grosse Verantwortung für Apotheken Arbeiten in schwierigem Umfeld Preis für Leistungen aushandeln Basis: saubere Umsatzdaten Neue Leistungen: KK sind zurückhaltend. WZW-Kriterien müssen nachgewiesen werden. 20
B. KANTONALE APOTHEKERVERBÄNDE APOTHEKENGRUPPIERUNGEN/KETTEN Pilotprojekte für nationale Kampagnen (pharmasuisse) Leistungen, die mit den Kantonen ausgearbeitet werden (z.b. Heimbetreuung) Betreuungsprogramme für Chronisch Kranke in Zusammenarbeit mit KK 21
BSP. BETREUUNGSPROGRAMM Betreuung von Chronisch Kranken im Auftrag einzelner Krankenkasse (z.b. Schmerz) Klar definierte Leistung und entsprechende Entlöhnung Abgeltung im Bereich der Zusatzversicherung, in Ergänzung der LOA 22
C. EINZELNE APOTHEKEN Dienstleistungen durch Apotheker/-innen erbracht Dienstleistungen durch Fachteam der Apotheke erbracht -> Heuschnupfen-Check Dienstleistungen, die Partner in der Apotheke erbringen -> Haut-Check 23
PROJEKT HEUSCHNUPFEN-CHECK Idee V. Dora, April 2013 Ausarbeitung Apothekerinnen-Team Ziel: Kunden, die Selbstmedikation machen, begleiten und Therapie optimieren 24
PROJEKT HEUSCHNUPFEN-CHECK 5000 Hauszeitungen adressiert an Stammkund/-innen, mit Gutschein Leitthema: Allergien/Pollenallergie Geschenk b on Heuschnupfen-Check Gültig bis 1. Juni 2013 Einlösbar in der TopPharm Morgental Apotheke Im Wert von CHF 20. 25
PROJEKT HEUSCHNUPFEN-CHECK Quelle: Dr. Urs Bosshard, axapharm AG, 2013, 790SBefragte W I S SYPG S Y M P O S I U M 2 1. 1 1. 2 0 1 3 26
PROJEKT HEUSCHNUPFEN-CHECK Quelle: Dr. Urs Bosshard, axapharm AG, 2013, 790SBefragte W I S SYPG S Y M P O S I U M 2 1. 1 1. 2 0 1 3 27
PROJEKT HEUSCHNUPFEN-CHECK Fragebogen (Pharma-Assistentin): Beschwerden, eingesetzte Medikamente begleitende Massnahmen Therapie-Empfehlung: Apothekerin Dienstleistung kam gut an, Neukundengewinnung, aber Rücklauf mit 6 Checks sehr bescheiden 28
PROJEKT HAUT-CHECK Seit 4 Jahren, ein Samstag im Juni/Juli Interdisziplinär (Arzt/Apotheke) Dermatologe begutachtet Hautflecken im Beratungsraum der Apotheke (heute auch via Videokonsultation oder Mobile möglich) Guter Erfolg, 40 Patienten à 20.- CHF Kostendeckend, minimale Werbeausgaben 29
FAKTOREN FÜR ERFOLG VON DIENSTLEISTUNGEN Wer bezahlt Leistung? Kunde oder Dritte (z.b. Krankenkasse) Obligatorische Leistung, z.b. LOA? Motivation: Eigene DL/«fremde» DL? Wissensstand Team Übung macht den Meister bzw. die Meisterin 30
MEINE PERSÖNLICHE DIENSTLEISTUNGS-STRATEGIE LOA-Dienstleistungen müssen sitzen PMC sehr wichtig, fördert Imageänderung der Apothekerschaft Impfen: Attraktiv, Investition in Zukunft (Aktuell 40 Injektionen pro Jahr) netcare: Falls möglich unbedingt nutzen Eigenes Portfolio aufbauen 31
AUSBLICK Medizinische Grundversorgung Eintrittspforte: netcare Pharmazeutische Beratung und Betreuung von Heimen und Institutionen Medikamentenblister SUD 32
DANKE Paul Wiederkehr, pharmasuisse Dr. Urs Bosshard, axapharm AG Maria Hitziger, Offizinapothekerin FPH und an Sie alle, für Ihre Aufmerksamkeit 33