13. Pflanzenschutztag. in Großbeeren. am Programm & Kurzfassungen der Vorträge

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Transkript:

13. Pflanzenschutztag in Großbeeren am 05.12.2012 Programm & Kurzfassungen der Vorträge veranstaltet von: &

Programm 13. Pflanzenschutztag in Großbeeren am 05. 12. 2012 veranstaltet vom LAGF Großbeeren und der Katz Biotech AG 9.30 h Begrüßung in der Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren. Dieter F. Obermaier, LAGF und Peter Katz 9.45 h Saisonrückblick 2012 und Neuheiten für das kommende Jahr. Peter Katz, Katz Biotech AG 10.00h Integrierter Pflanzenschutz an Stauden und Gehölzen. Holger Nennmann, LWK Nordrhein Westfalen 10.30 h Aktuelles zur Thripsbekämpfung in Zierpflanzen. Jörg Klatt, LWK Nordrhein Westfalen 11.00 h Kaffeepause 11.30 h Thripsbekämpfung in Cyclamen. Stefanie Hackel, Nützlingseinsatz Baden e.v. 11.50 h Nematoden als Blattapplikation zur Thripsbekämpfung in Rosenkulturen. Elisabeth Götte, Hamburg 12.15 h Maschinelle Ausbringung von Raubmilben und anderen Nützlingen. - Michael Hornburg, Katz Biotech AG 12.35 h Mittagspause 13.20 h Blattlausbekämpfung in Gurke, Erfahrungen aus 2011/12. Peter Detzel, Nützlingseinsatz Baden e.v. 13.50 h Weiße Fliegen an Euphorbia pulcherrima neue Strategien der frühzeitigen Erkennung und Bekämpfung. - Birgit Kummer, Pflanzenschutzamt Berlin ab 14.15 h Rundgang durch den Campus Großbeeren und Darstellung des neuen Konzepts. Dieter F. Obermaier, LAGF Nehmen Sie sich ein wenig Zeit. Den ganzen Tag, auch nach Beendigung des offiziellen Programms, stehen Ihnen Berater der Katz Biotech AG und die Referenten für Gespräche zum biologischen Pflanzenschutz zur Verfügung.

Ihre Ansprechpartner bei der Katz Biotech AG Beratung Nützlingseinsatz und Pflanzenschutz Gartenbau unter Glas und Innenraumbegrünung Oliver Hillert Michael Hornburg Jana Pöhle o.hillert@katzbiotech.de m.hornburg@katzbiotech.de j.poehle@katzbiotech.de Beratung zum Nützlingseinsatz im Kleingarten- Privatkundenbereich und zum Vermittlungssystem Sandy Grimm s.grimm@katzbiotech.de Versand und Lieferungen Sandy Grimm Hans-Joachim Schaele s.grimm@katzbiotech.de info@katzbiotech.de Postanschrift Beratungs- und Produktionsstandort Baruth Katz Biotech AG An der Birkenpfuhlheide 10 15837 Baruth tel. 03 37 04/ 675-10 fax. 03 37 04/ 675-79 Postanschrift Produktionsstandort-Süd in Welzheim Katz Biotech AG Industriestr. 38 73642 Welzheim tel. 0 71 82/ 93 53-73 fax 0 71 82/ 93 53-71 internet: www.katzbiotech.de e-mail: info@katzbiotech.de Saisonrückblick 2012 und Neuheiten für das kommende Jahr

Dr. Peter Katz Rückblick: Neben laufenden Entwicklungen im Bereich der Effektivitätssteigerung in der Produktion war die Katz Biotech AG auch 2012 wieder in Einsatzversuche verschiedener Forschungseinrichtungen involviert. Für die Bekämpfung der Spinnmilben im Hopfen wurden an die Hopfenforschungsanstalt in Wolnzach Phytoseiulus persimilis Amblyseius californicus Maxipacks geliefert. Die Einsatzmenge betrug 5 Tiere pro m². Aufgrund eines massiven Befallsdruckes an Spinnmilben waren in allen Versuchsvarianten Ertragseinbußen festzustellen. In der unbehandelten Kontrolle kam es zum Totalausfall. In der Raubmilbenvariante waren die Pflanzen bis zu einer Höhe von ca. 2 m grün und gesund, darüber war das Blattwerk durch Spinnmilben vollständig zerstört. Dies ist wahrscheinlich auf klimatische Effekte zurückzuführen. Ein weiterer Versuchsansatz war die Bekämpfung von Blattläusen in Topfpfefferminze. Dieser Versuch wurde an der Fachhochschule Erfurt durchgeführt. Pfefferminzpflanzen wurden mit Blattläusen (Myzus persicae) infiziert. Neben einer unbehandelten Kontrolle wurde eine Variante mit Aphidius matricariae (2 Einsätze mit 2 Tieren pro m²) und eine Variante mit 2 mal 25 Florfliegenlarven in getrennten Kabinen angelegt. Die Florfliegenvariante war die erfolgreichere Variante. Neuheiten: 2013 können die beiden Raubmilbenarten Amblydromalis limonicus und Macrocheles robustulus neu angeboten werden. A. limonicus ist eine aus Amerika stammende Raubmilbe, die auch ältere Thripslarven und alle Larvenstadien der Weißen Fliege erfasst. Einsatzversuche haben gute Ergebnisse gezeigt. Sie wird in Streumaterial in Einheiten zu 10000 Tieren ausgebracht. Bei einem Einsatz dieser Art müssen immer Kosten und Nutzen in Betracht gezogen werden. Sie ist sehr teuer und u.u. macht ein Einsatz der bisher genutzten Raubmilben mehr Sinn, da bei gleichen Kosten wesentlich höhere Mengen eingesetzt werden können. Macrocheles robustulus ist eine bodenbewohnende Raubmilbe, die bodenbewohnende Insekten wie z.b. Trauermückenlarven und auch Thripspuppen frisst. Sie ist etwas größer als die Hypoaspis miles, die vergleichbar beim Beutespektrum ist. M. robustulus wird in Einheiten zu 50.000 Raubmilben in Streumaterial geliefert. Aktuell ist sie noch ca. 50% teurer als Hypoaspis miles. Die Florfliege Chrysopa perla wird 2013 für Versuche angeboten werden. Die Besonderheit bei dieser Art ist, dass auch das Adultstadium Blattläuse benötigt. Dies ermöglicht u. U. auch einen Einsatz bei geringen Blattlausbefallsdichten und damit im Vergleich zu anderen Florfliegenarten eine andere Einsatzstrategie.

Integrierter Pflanzenschutz an Stauden und Gehölzen 13. Pflanzenschutztag, LAGF und Katz Biotech AG, Großbeeren Holger Nennmann Platanenallee 56 59425 Unna Telefon: (02303) 961 61 85 Mobil: (0171) 627 11 33 Holger.Nennmann@lwk.nrw.de Begriffsbestimmungen 1, Artikel 3, PfschG Punkt 6: Im Sinne der Richtlinie bezeichnet der Ausdruck integrierter Pflanzenschutz die sorgfältige Abwägung aller verfügbaren Pflanzenschutzmethoden und die anschließende Einbindung geeigneter Maßnahmen, die der Entstehung von Populationen von Schadorganismen entgegenwirken und die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und anderen Abwehr- und Bekämpfungsmethoden auf einem Niveau halten, das wirtschaftlich und ökologisch vertretbar ist und Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt reduziert oder minimiert. Der integrierte Pflanzenschutz stellt auf das Wachstum gesunder Nutzpflanzen bei möglichst geringer Störung der landwirtschaftlichen Ökosysteme ab und fördert natürliche Mechanismen zur Bekämpfung von Schädlingen. 2 Indirekte Maßnahmen - Auswahl widerstandsfähiger, gesunder, resistenter Sorten - Verbesserung der Standortbedingungen - Förderung der Pflanzengesundheit durch gärtnerische Maßnahmen (Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Gründüngung, Mineraldüngung, Bodenhilfsstoffe, Schnitt) - Ansiedlung und Anlockung von Nützlingen (Ackerrandstreifen) Direkte Maßnahmen Biotechnik - Mechanische Abwehr (Kulturschutznetze, Drahtgeflechte, Zäune, Leimringe) - Fallen (Wühlmäuse, Kaninchen), Alkoholfallen (Borkenkäfer) - Pheromone, Verwirrmethode - Lichtfallen - Leimtafeln 2 1

Direkte Maßnahmen Biologische Maßnahmen Nützlinge im Freiland - Nematoden gegen Nacktschnecken, Dickmaulrüssler, Engerlinge, Trauermückenlarven und andere Bodenschädlinge, gegen Schmetterlingsraupen (Eichenprozessionsspinner) - Trichogramma-Schlupfwespen gegen Schadschmetterlinge Nützlinge im Gewächshaus Direkte Maßnahmen Biologische Maßnahmen Mikroorganismen - Bakterien - Bacillus thuringiensis (Dipel, Xentari, BioMück) - Bacillus amyloliquefaciens (Rhizovital fl.) - Bacillus subtilis (Serenade MAX) Mikroorganismen Viren - Granulose-Virus (Granupom, Capex 2) Direkte Maßnahmen Biologische Maßnahmen Mikroorganismen Pilze - Coniothyrium minitans (Contans WG) - Ampelomyces quisqualis (AQ 10) - Metarhizium anisopliae (BIO 1020) - Beauveria brongniartii, B. bassiana, Verticillium lecanii Direkte Maßnahmen Chemische Pflanzenschutzmittel - Auswahl nützlingsschonender oder zumindest integrierbarer Pflanzenschutzmittel - Optimierung des Anwendungszeitpunktes - Ermittlung der spezifischen Schadschwelle 4 3

Offene Zucht mit Schlupfwespen Raubmilben (Phytoseiulus, Amblyseius) Nematoden Mikroorganismen in der Vermehrung Lichtfallen Beleimte Farbtafeln Gewächshäuser Möglichkeiten zum biologischen Pflanzenschutz - Integrierbare Pflanzenschutzmittel - Ausführliche Bestandsüberwachung - Mikroorganismen zur Bewurzelung - Nützlingseinsatz frühzeitig gegen die wichtigsten Schädlinge Bausteine integrierter Pflanzenschutzmaßnahmen 5 Feindpflanzen, Nematoden und Pilze gegen Bodenschädlinge Trichogramma Alkoholfallen Pheromonfallen Freilandquartiere Möglichkeiten zum biologischen Pflanzenschutz Trichogramma Nematoden Pheromonfallen Containerquartiere Möglichkeiten zum biologischen Pflanzenschutz 6

Mikroorganismen Trichoderma harzianum (Promot WP, Trichosan, Trianum) Bacillus subtilis (Phytovit WG, FZB 24 WG) Bacillus amyloliquefaciens (FZB 42 flüssig) Pseudomonas sp. (Proradix WG) Milchsäurebakterien (Kanne Fermentgetreide) Aktuelle Liste: www.bvl.bund.de Mikroorganismen Positive Ergebnisse Jungpflanzenanzucht - Erica gracilis, Calluna, Rhododendron-Simsii-Hybriden, Lavandula, Cotoneaster, Hedera (PSD Bonn) - Skimmia, Pernettya, Gaultheria, Tilia cordata (Proeftuin Noordbroek) - Einlagerung von Hortensien (Klatt, Nobis) Effekte - Bessere und schnellere Wurzelbildung - Widerstandsfähigkeit besonders gegen Rhizoctonia, Botrytis, Pythium höher 50% 45% Einsatz von TRI002 bei Rhododendron simsii-stecklingen gegen Rhizoctonia solani 40% 35% 30% Ausfall Stecklinge in % 25% 20% 15% 10% 5% 0% Kon./T-/R- Kon./T-/R+ T/600g pro m³/r+ T/600g pro m³/r- Verändert nach Wilke, PSD Bonn Förderung der Wurzelbildung bei Hedera durch den Einsatz von Trichoderma harzianum (Verändert nach Wilke, PSD Bonn) Hederastecklinge 25 20 15 Anzahl Pflanzen 10 ohne Kranz mit Kranz Kontrolle 1 Kontrolle 2 TRI002/200g 1 TRI002/200g 2 25 Stecklinge ohne T. harzianum Variante 25 Stecklinge mit T. harzianum 8 7 5 0

Einsatz von TRI002 als Substratzumischung mit 600 g/m³ Bei Trichoderma-Einsatz mehr Bewurzelung 1+2 In diesem Versuch 5-7 Tagen schnellere Bewurzelungszeit bei Einsatz von TRI002 Verändert nach Wilke, PSD Bonn Hortensien: Anteil erkrankter Knospen in % nach 26 Wochen Kühlhaus (05. 04. 2007) 60 50 40 30 20 10 42,4 50,4 45,8 40,8 37,9 37,7 35,7 35 34,4 32,4 24,7 22,7 20,4 20,3 18,6 17,9 8,8 7,4 0 Versuch Klatt und Nobis 2006 / 2007 Spinnmilbenbekämpfung Raubmilben (Phytoseiulus persimilis) ab März regelmäßig einsetzen Thripsbekämpfung Raubmilben (Amblyseius cucumeris) Zusätzlich Hypoaspis- Raubmilben Efeu-Mutterpflanzen im Gewächshaus Dichter Pflanzenbestand Spritzungen technisch kaum durchführbar ideale Bedingungen für Spinnmilben Ungeheizte Gewächshäuser Clematis, Vinca, Cotoneaster, Ligustrum, Lonicera nitida, Euonymus, Pachysandra 10 9 Kontrolle Folicur Vegas Cercobin FL Ortiva Vitrostar SF Trichosan / Cantus Input Rovral (Neu) Fandango TGS1 BAY 18220 Trichosan Promot W G Folpan / Ortiva Melody Combi Signum Cantus

Blattlausbekämpfung Offene Zucht in Gewächshäusern Weizen, Hirse als Wirtspflanzen Schlupfwespen-Mix Trauermückenlarven Nematoden (Steinernema feltiae) Hypoaspis-Raubmilben Bakterien (B. t. i.) Coenosia (spontaner Zuflug) 11 Dickmaulrüssler Großer Wirtspflanzenkreis: Vinca, Cotoneaster, Hedera, Ilex crenata, Pachysandra, Rhododendron, viele Stauden Besonders Taxus, Euonymus Dickmaulrüssler Nematoden gegen Larven Heterorhabditis megidis Heterorhabditis bacteriophoga Steinernema kraussei Steinernema carpocapsae 12

T. erecta T. patula Nemamix Aussaat von Tagetes-Arten in Baumschulen: Direkte Bekämpfung von Pratylenchus mit Feindpflanzen 13 Coniothyrium minitans (Contans WG) Dimethoat (Perfekthion, Roxion, Danadim Progress) Methiocarb (Mesurol flüssig) Fosthiazate (Nemathorin 10 G)! Carbamate und Phosphorsäureester: Nützlingsfauna Starke Schädigung der Chemische Pflanzenschutzmittel B. t. israelensis (BioMükk, Neudomück) Boden > 11 C Granulosevirus (Capex 2, Madex 3, Granupom) B. t. aizawai (Xentari) Bacillus thuringiensis sp. kurstaki (Dipel ES) Biologische Pflanzenschutzmittel Larven verfärben sich rötlich Nematoden sind chemischen Präparaten überlegen Dickmaulrüssler 14

Chemische Pflanzenschutzmittel Starke Schädigung der Nützlingsfauna Pyrethroide: lambda-cyhalothrin (Karate Zeon, Trafo WG) Deltamethrin (Decis flüssig) alpha-cypermethrin (Fastac SC) beta-cyfluthrin (Bulldock) Chemische Pflanzenschutzmittel Schädigung der Nützlingsfauna Neonicotinoide: Thiacloprid (Calypso) Diverse Akarizide: Abamectin (Vertimec) Tebufenpyrad (Masai) Fenpyroximat (Kiron) Imidacloprid (Confidor WG 70) Acetamiprid (Mospilan) Clothianidin (Dantop) Thiametoxam (Actara) 15 Integrierbare Pflanzenschutzmittel Rapsöl (Micula) Mineralöl (Para- Sommer) Pyrethrum (Spruzit) Kaliseife (Neudosan) AzadirachtinA (NeemAzal T/S) Integrierbare Pflanzenschutzmittel Hexythiazox (Ordoval) Spinosad (Spintor) Clofentezin (Apollo) Spirodiclofen (Envidor) 16

Integrierbare Pflanzenschutzmittel Pymetrozin (Plenum 50 WG) Spinosad (Spintor) Flonicamid (Teppeki) Indoxacarb (Steward) Pirimicarb (Pirimor-Granulat) Methoxyfenozide (Runner) Metaflumizone (Alverde) Diflubenzuron (Dimilin 80 WG) Fenoxycarb (Insegar) Chlorantranilipole (Coragen) Fazit In Baumschulen und Staudengärtnereien besteht hohes Potential für integrierten Pflanzenschutz In Folienhäusern alle Möglichkieten für Nützlingseinsatz Mikroorganismen zur Bewurzelung gut geeignet Schaderregermonitoring im Betrieb vielfältig machbar Chemischer Pflanzenschutz mit ausgewählten Präparaten hat hohe Priorität Förderung der natürlich vorkommenden Nützlingsfauna 17

Aktuelles zur Thripsbekämpfung Jörg Klatt, Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen Der Befallsdruck mit dem kalifornischen Blütenthrips Frankliniella occidentalis und anderen Thripsarten hat bei den Gewächshauskulturen seit 2010 deutlich zugenommen. Auch in diesem Jahr sind so manche Betriebe von extremen Schwierigkeiten bei der Thripsbekämpfung nicht verschont geblieben. Ein Schädling, der fast vergessen war, steht wieder voll im Fokus. Die Problematik deutete sich schon im Frühjahr bei der Beet- und Balkonpflanzenproduktion an. Insbesondere bei Verbenen und Pelargonium peltatum konnte die meist zu spät einsetzende Bekämpfung den Schaden nur noch unter der sichtbaren Grenze halten. Das Dilemma setzte sich dann in manchen Betrieben weiter fort und Sommerkulturen, wie Topfchrysanthemen und Cyclamen litten ebenfalls unter sehr starkem Befall. Besonders die Fruchtfolge Peltaten und Cyclamen scheint verhängnisvoll zu sein. Gründliche Bestandsüberwachung erforderlich Besonders in Gärtnereien mit schlechter Bestandsüberwachung konnten Thripspopulationen zunächst unerkannt und ungestört ihr Unwesen treiben, bis dann kurz vor dem Erreichen des Verkaufsstadiums, massive Schädigungen in Form von starken Blatt- und Blütenschäden förmlich ins Auge sprangen. Bekannterweise äußern sich diese zunächst durch helle Flecken auf den Blütenblättern bzw. verkorkten Stellen oder hellen Punkten auf den Blättern von Kulturen, die schon im blütenlosen Zustand befallen werden. Die Symptome sind ein Resultat der Saugtätigkeit der Insekten in den einzelnen Pflanzenzellen. Später entstehen Verbräunungen und es kommt zu Farbausbleichungen und starken Blütenverkrüppelungen. Im Inneren derartig geschädigter Blüten findet man oft hohe Anzahlen von Individuen aller beweglichen Entwicklungsstadien der 1,0-1,5 mm langen, gelblich bis bräunlich gefärbten Insekten. Als potentielle Überträger der Viruskrankheiten TSWV (Tomatenbronceflecken - Virus) und INSV (Impatiensnekrose-Virus) geht eine weitere große Gefahr von ihnen aus. Versteckte Lebensweise Aufgrund ihrer generell versteckten Lebensweise und der beiden Nymphenstadien, welche sie unerreichbar für Pflanzenschutzmittel im Boden oder auf der Stellfläche durchlaufen, werden Blütenthripse von Insektizidmaßnahmen sehr schwer erfasst. Es sind mehrere Behandlungen in kurzen Zeitabständen nötig sind, um den Befall auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Besonders bei frühen Cyclamensätzen mit Sommerblüte wird erfahrungsgemäß eine vollständige Bekämpfung nicht erreicht. Oftmals flammt nach ca. 2 Wochen der sichtbare Befall erneut auf und es muss erneut gespritzt werden. Wenn der Cyclamenbestand dann in voller Blüte ist, wird jede Behandlung zur Zitterpartie, denn alle Präparate können unter bestimmten Bedingungen, und manche auch generell, Blütenschäden wie Verbrennungen und Deformationen verursachen oder qualitätsmindernde Haltbarkeitsverluste nach sich ziehen. Chemischer Pflanzenschutz in der Krise Betriebe mit rein chemischem Pflanzenschutz stecken zur Zeit in der Bredouille. Von den aktuell gegen Thripse zugelassenen Wirkstoffen ist das Spinosad (Conserve, SpinTor), welches in der Vergangenheit immer noch alles retten konnte, häufig durch Minderwirkung aufgefallen. Abamectin (Vertimec) wirkt hauptsächlich gegen Larvenstadien und wegen der langen Persistenz gegenüber Raubmilben beraubt man sich mit Methiocarb (Mesurol fl.) für mehrere Monate der Möglichkeit, Thripse biologisch zu bekämpfen. Ähnliches wird wohl auch für λ-cyhalothrin (Karate mit Zeon Technologie, 18b) zutreffen. Von Dimethoate (Perfektion, Rogor 40 L, beide gegen saugende Insekten) sollte im Zierpflanzenbau generell Abstand genommen werden, da mit starken Schäden gerechnet werden muss. Schließlich bietet das gegen saugende Insekten zugelassenen Azadirachtin (NeemAzal-T/S) eine Perspektive für die nachhaltige Thripsbekämpfung und ist gut mit Nützlingen kombinierbar. Biologischer Pflanzenschutz Betriebe, die kaum von Thripsproblemen betroffen waren, waren meist diejenigen, die schon über mehrere Jahre Erfahrungen im biologischen Pflanzenschutz verfügen. Aber auch Neueinsteiger waren damit teilweise erfolgreich.

Aktuell bildet in der Praxis die Raubmilbe Amblyseius cucumeris gegen den Hauptschädling Frankliniella occidentalis das Fundament. Bei Blütenpflanzen, wie Cyclamen, hat sich die Ausbringung von Streuware bewährt. Hinzu kommen noch Bodenraubmilben der Gattung Hypoaspis, die sich zusätzlich noch von Trauermücken und anderen Bodentieren ernähren. In letzter Zeit wird auch häufiger Amblyseius swirskii erfolgreich verwendet. Die Einsatzmengen und -häufigkeiten orientieren sich betriebspezifisch nach Überprüfung von Parametern wie Vorkultur, Befallserwartung, Sorten, Stellfläche, Standort, Anbauzeit. So kann es sein, dass in bestimmten Fällen Streuware nicht ausreicht, sondern Tütenware herangezogen werden muss. Auch die Ausbringungsform "Bugline", eine Aneinanderkettung von leeren und vollen Tüten, kann unter bestimmten Umständen interessant sein. Im Hinblick auf das Kosten - Nutzen - Verhältnis scheiden somit andere Nützlinge aus. Dies gilt auch für Raubwanzen der Gattung Orius und Florfliegen, die zwar beide gegen Thripse von verschiedenen Seiten empfohlen werden, sich im Zierpflanzenbau aber nicht durchsetzen konnten. Insektizide gegen Thrips Wirkstoffgruppe Wirkstoff (Präparat) Aufwandmenge Bemerkung Botanisches Insektizid: Ecdyson-Antagonist, Antifeedant und andere Pyrethroide Carbamate Avermectine Azadirachtin (NeemAzal T/S) lambda- Cyhalothrin (Karate Zeon) Pyrethrine + Rapsöl (Spruzit Neu) Methiocarb (Mesurol flüssig) Abamectin (Vertimec) Organophosphorsäure-ester Dimethoat (Perfekthion, Rogor 40 L u.a.) Spinosad Spinosad (Conserve) Nützlinge gegen Thrips (Auswahl) Raubmilben: Amblyseius cucumeris Amblyseius barkeri Amblyseius swirskii, Amblyseius montdorensis Amblydromalus limonicus 30 ml/100 m² Nachhaltig. Bio-PS möglich. 0,75 ml/100 m² Nicht bei hohen Temperaturen. 60-120 ml/100 m² Bio-PS bedingt möglich. 6 ml/100 m² Kein Bio-PS für längere Zeit möglich. 6-12 ml/100 m² Larvenstadien hauptsächlich. 10 ml/100 m² Starke Schäden bei vielen Kulturen. 15-30 ml/100 m² Gelegentlich Minderwirkung. Bio-PS bedingt möglich. Bodenraubmilben: Hypoaspis sp. Macrocheles robustulus Raubwanzen: Orius insidiosus, Orius majusculus, Orius laevigatus Sonstige: Florfliegen Nematoden Franklinothrips Atheta coriaria

Schneeberg Gartenbau Schott Stefanie Hackel Betreuungsdienst Nützlingseinsatz Baden e.v. Quelle: Google Maps im Gartenbaubetrieb Schott Thripsbekämpfung in Cyclamen mit Amblyseius cucumeris 301 176 25 50 50 KW 10 KW 13 Larven 25 Blüten KW 8 Woche 0,5 3,52 12,04 Larven/Blüte 67 43 17 Adulte 1,34 0,86 0,68 Adulte/Blüte Samenträger (alte) im Februar/März 2012 Starker Befall mit F. occidentalis Pflanzenschutz: Perfekthion, Vertimec, Milbeknock Auszählung Blüten: Ausgangssituation Topf + Schnitt Saatgut für Syngenta B+B Frühjahrsblüher Cyclamen Fläche ca. 3.500m² ug Kulturen Gartenbau Schott 3 4 42 44 6 30 36 38-41 30 34 30 30 33 37 6 12 32 27 28-31 3 5 25-26 1 100 500 500 500 500 200 100 Einheit/Woche Tiere/m² 23-24 Woche Einsatzmengen an A. cucmeris, 1 Einheit = 50.000 Tiere Nützlingseinsatz Anfang Mai die ersten Cyclamen getopft 4 Häuser Stück für Stück belegt = 3.000m² dieses Haus wurde durch den Wechsel von Hitze und Feuchtigkeit desinfiziert Ende April letzte Saatguternte 1 Haus stand danach für mehrere Wochen leer Ausgangssituation

6 5 4 3 2 1 0 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0 Nützlingseinsatz Auszählung Blautafeln Thrips/Tafel/Woche 500 Tiere/m² über 4 Wochen KW 20KW 22KW 24KW 26KW 28KW 31KW 33KW 35KW 36KW 38KW 40KW 42KW 44KW 47 Nützlingseinsatz Auszählung Blüten (jeweils 50 Blüten) Larven/Blüte Adulte/Blüte KW 33 KW 35 KW 36 KW 38 KW 40 KW 42 KW 44 KW 47 Nützlingseinsatz Anzahl A. cucumeris in jeweils 50 Blüten 40 35 A. cucumeris 30 25 20 15 10 5 0 KW 33 KW 35 KW 36 KW 38 KW 40 KW 42 KW 44 KW 47 Bemerkungen In Beet- und Balkon überhaupt keine Thripsprobleme! Seit September thripsfreier Bestand Dennoch Nachweis von Tospoviren im Oktober Frankliniella occidentalis Foto: Dr. A. Bennewitz, LfULG

Nematoden als Blattapplikation zur Thripsbekämpfung in Rosenkulturen Elisabeth Götte, Hamburg Bereits 2005 wurden Versuche zur Bekämpfung des Kalifornischen Blütenthripses (Franklinella occidentalis) mit Nematoden in Schnittrosenkulturen durchgeführt. Diese waren jedoch ohne Erfolg. Nun sollte in einem weiteren Praxisversuch geklärt werden, ob durch Beigabe eines neuen Zusatzstoffes von e-nema die Bekämpfung erfolgreicher ist. Versuch: In einer Schnittrosenkultur nach japanischem System in Perlite wurden die Pflanzen nach dem Flor mit der Nematodenbrühe behandelt. Behandlung: Steinernema feltiae 0,3 Mio./m² + 1 Pkg. Nemaperfekt + 10 ml BreakThru Wasseraufwand: 0,5 l Wasser/ m² Behandlungstermine: 4 x im wöchentlichen Abstand ab Mitte Juni Die Ausbringung erfolgte mittels Spritzpistole per Hand direkt in den Pflanzenbestand. Sie wurde abends durchgeführt, damit der Spritzbelag möglichst langsam trocknet. Nematoden brauchen ca. 2 Stunden, um ihre Wirte zu befallen. Die gesamte Blattmasse wurde oben und unten gleichmäßig benetzt, da die Nematoden direkt an die Thripse herangebracht werden müssen. Abb.: Ausbringung der Nematoden per Hand in den Abendstunden Ergebnisse: Es konnte keine erfolgreiche Bekämpfung der Thripse mit räuberischen Nematoden im Spritzverfahren festgestellt werden. Die Population der Thripse nahm nach der Behandlung weiter zu. In einem vergleichbaren Haus wurde die Thripsbekämpfung erfolgreich nur mit der Raubmilbe Amblyseius cucumeris durchgeführt. Fazit: Gründe können sein: - die bewachsten Blätter der Rosen, die eine gute Anlage der Spritzbrühe verhindern und damit auch die Mobilität der Nematoden auf den Blättern, somit ungleichmäßige Verteilung der Nematoden. - die Thripse müssen in ihren Verstecken mit den Nematoden benetzt werden, also eine reine Kontaktwirkung, die eventuell nicht erreicht werden konnte. - Eine weitere Rolle kann sein, daß die Spritzbrühe zu schnell getrocknet ist und die Nematoden für eine Wirtsinfektion nicht lange genug überlebt haben. Die biologische Thripsbekämpfung in Rosen ist bisher weiterhin mit Amblyseius-Raubmilben am erfolgreichsten.

Maschinelle Ausbringung von Raubmilben und anderen Nützlingen Michael Hornburg, Katz Biotech AG Die maschinelle Ausbringung von Raubmilben und anderen Nützlingen ist ja eigentlich keine neue Idee. Schon bei den Verbundprojekten Nützlinge I u. Nützlinge II mit deren Ergebnissen schließlich im Jahre 2009 ein Handbuch zum Nützlingseinsatz im Zierpflanzenbau unter Glas im DPG (Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.v.) Selbstverlag herausgegeben werden konnte, war der Untersuchung effektiver Ausbringvarianten bereits ein Kapitel gewidmet. Dieses hilfreiche Werk kann auf der webseite www.phytomedizin.org (Publikationen > Spectrum Phytomedizin) heruntergeladen oder zum Portokostenpreis in Buchform bestellt werden. Nur eine kleine Anzahl Betriebe hat sich seit dem mit diesem Thema weiter auseinandergesetzt. Als Ursache für die anderen kann vermutet werden, dass die betrieblichen Voraussetzungen als nicht passend angesehen wurden, oder der Eigenbau geeigneter Maschinen Kosten verursacht und bei Nichtgelingen das eingesetzte Kapital nicht zurückgefordert werden kann. Außerdem bereicherten ja auch in den letzten Jahren einige weitere Arten von Raubmilben mit hocheffektiven Prognosen den Markt und so lag der Fokus und die Erwartungen vielleicht eher bei diesen. Viele Berater und Anwender verwenden jedoch weiterhin, oder wieder Raubmilben, die günstig zu produzieren und zu beschaffen sind und deren Potential bekannt und kalkulierbar ist. Die Bekämpfung oder Eindämmung starker Entwicklung von Thripspopulationen mit Amblyseius cucumeris steht hier an erster Stelle. Erhöhte Ausbringmengen sichern den Erfolg. Zudem wird zu besonderen Zeiten vielfach mit Raubmilben-Streu gearbeitet, zur Unterstützung der aus den Tütchen auswandernden Raubmilben, oder als alleinige Sofortmaßnahme. Bei kleinen Sätzen und/oder geringen Standzeiten eignet sich diese Form des Einsatzes sehr gut. Aber eben auch besonders für große Flächen mit hoher Präferenz für Thrips, wie z.b. Rose oder Chrysantheme. In der schon angesprochenen Arbeit von Sabine Lindemann und Martina Barbi wurden die Reichweiten und Auswirkungen auf Amblyseius-Raubmilben und Encarsia formosa getestet. Demzufolge sind Streuweiten bis zu 4-5 m möglich, darüber nimmt die Dichte der Nützlinge deutlich ab, was sicherlich mit dem spezifischen Gewicht und Luftwiderstand der Tiere zu begründen ist. In einem Versuch der Fa. Katz Biotech AG wurden zudem Chrysoperla-Larven für diese Art der Anwendung getestet und als gut einsetzbar angesehen. Streuweiten bis zu 5 m überleben die Tiere problemlos. Die Verteilung im Bestand ist gleichmäßig, so das Streusubstrat dem Gewicht der Tiere angemessen ist. Eine Entmischung kann bereits vor Ausbringung vorkommen, wenn die Zusammensetzung oder die Mehrheit der Substratteilchen schwerer oder leichter als das Eigengewicht des einzelnen Tieres ist. Zusätzlich zu einem Akku-Gebläse der Firma Merulin, welches auf Anfrage dort montiert und bestellt werden kann, testeten wir einen Laubbläser mit Benzin-Rückenmotor und einen durch Muskelkraft angetriebenen Rasensamen- oder Düngerstreuer. Das Gerät der Fa. Merulin Gartenbauservice ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Verblasegerätes, das im Rahmen des Verbundprojektes vorgestellt wurde. Die Leistung des Motors und des Akkus, sowie die Aufladezeit des Akkus ist zeitgemäß, selbst größere Flächen lassen sich gut bedienen. Der Benzin-Laubbläser wurde für unseren Zweck nur leicht modifiziert, so dass die Maschine mit einem Handgriff auch wieder in ihrer ursprünglichen Bestimmung verwendet werden kann. Der vorgestellte Düngerstreuer ist sicherlich nichts für große Flächen, sorgt aber auf Tischen oder kleinen Flächen energieunabhängig für eine sehr gleichmäßige Verteilung, bei ausgesprochen guter Handlichkeit.

Weiße Fliegen an Euphorbia pulcherrima neue Erkenntnisse zur schnellen Diagnose und Bekämpfung Die Problematik des Auftretens der Weißen Fliege in den Euphorbienkulturen und ihrer Bekämpfung ist kein neues Thema. Um so erstaunlicher ist es, dass bis heute keine probate Lösung gefunden wurde. Und das liegt u.a. daran, dass sich mittlerweile die Trialeurodes vaporariorum in bester Gesellschaft mit Bemisia tabaci befindet. Diese beiden Schaderreger müssen nun im Euphorbienbestand aufgespürt, kontrolliert und bekämpft werden, bevor sie sich zu einem Problem entwickeln können. Wie aber können diese drei Schritte zügig durchgeführt werden, ohne einen großen zeitlichen Aufwand zu betreiben und den Arbeitsablauf in der Kultur zu stören. Vor zwei Jahren wurde durch Herrn Klatt (Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen) auf einer Tagung ein neues System der Kontrolle und Bekämpfung von WF bei Euphorbienkulturen in Frankreich vorgestellt. Sie arbeiteten mit Fallenpflanzen. Hier kamen Auberginenpflanzen zum Einsatz, die man für das Monitoring und die biologische Bekämpfung der Weißen Fliegen an der Pflanze in den Bestand stellte. Diesjährige Versuche in einem Berliner Zierpflanzenbetrieb mit diesem System, zeigten einen sehr guten Erfolg bei der Fernhaltung der Weißen Fliegen aus der Euphorbienkultur, durch die außergewöhnliche Anziehungskraft der Auberginen als Wirtspflanze. Die sehr guten Ergebnisse wurden durch den ohnehin stattfindenden biologischen Einsatz der Encarsia formosa über die gesamte Kulturzeit möglich und brachten auch eine, gut an den Auberginen zu beobachtende Parasitierung der Bemisia tabaci mit sich. Birgit Kummer Pflanzenschutzamt Berlin birgit.kummer@senstadtum.berlin.de

Meinungsumfrage zur Pflanzenschutztagung in Großbeeren 05.12.2012 Jede Stimme zählt Organisation 1 2 3 4 5 6 Die Vorabinformationen zur Veranstaltung waren Veranstaltungsort (verkehrsmäßige Anbindung/ Erreichbarkeit) Die Räumlichkeiten und ihre Ausstattung sind Mit dem Tagesablauf war ich (Organisation und Service) sehr gut sehr gut sehr gut sehr zufrieden sehr schlecht sehr schlecht sehr schlecht überhaupt nicht zufrieden Referenten und Inhalten 1 2 3 4 5 6 Die Präsentation durch die Referenten war (Rhetorik, Medieneinsatz) Die Referenten waren fachlich kompetent Die Inhalte wurden verständlich vermittelt Die Themen waren aktuell Der Praxisbezug wurde hergestellt Diskussionsleitung (auf Fragen und Anregungen wurden eingegangen) Die Teilnahme war für meine Arbeit nützlich sehr gut trifft voll zu trifft voll zu trifft voll zu trifft voll zu sehr gut trifft voll zu sehr schlecht trifft überhaupt nicht zu trifft überhaupt nicht zu trifft überhaupt nicht zu trifft überhaupt nicht zu sehr schlecht trifft überhaupt nicht zu Wie sind Sie auf die Veranstaltung aufmerksam geworden? (bitte ankreuzen) Tagespresse Internet Info-Dienst Einladung Fachpresse Über Bekannte Sonstiges Besonders gut gefallen hat mir Nicht so gut gefallen hat mir Meine Anregungen für die Zukunft Bitte in den vorgesehen Kasten einwerfen - Danke schön!