T he Kavafis Project w ww.kavafis.de
ALEXANDROS KAROZAS T he Kavafis Project G EORGE DALARAS S TEFAN V LADAR W IENER K AMMERO RCHESTER W IENER S INGAKADEMIE 1 5 0 J a h r e K a v a f i s S amstag, 30. november 2013, 19:30 Uhr W IENER KONZERTHAUS
Bild: Rinaldo Hopf
B ewahre Ithaka in deinen Gedanken - dort anzukommen ist dein Ziel The Kavafis Project «150 Jahre Kavafis» Gedichte: Konstantinos Kavafis Musik: Alexandros Karozas Wiener KammerOrchester Chor der Wiener Singakademie George Dalaras, Solist Stefan Vladar, Leitung Zwölf olympische Götter zwölf eindrucksvolle Kompositionen von Alexandros Karozas Nach dem Erfolg der Weltpremiere im Wiener Konzerthaus am 26. November 2011 wird das Kavafis-Projekt am 30. November 2013 im Wiener Konzerthaus erneut aufgeführt. Das Wiener KammerOrchester, die Wiener Singakademie und George Dalaras, einer der wichtigsten musikalischen Botschafter der griechischen Gegenwart, würdigen unter der Leitung des Dirigenten Stefan Vladar in einem vokal-symphonischen Werk den großen Dichter Konstantinos Kavafis. 2013 wurde vom Kulturministerium Griechenlands zum Konstantinos-Kavafis-Jahr erklärt. Der in Alexandria als Sohn griechischer Eltern geborene Kavafis (1863 1933) ging dreißig Jahre lang einem bürgerlichen Beruf nach, doch seine Leidenschaft gehörte stets dem Schreiben. Lange Zeit wusste kaum jemand etwas davon, denn Kavafis war selbst sein strengster Kritiker und veröffentlichte lediglich Flugblätter, die er an Freunde weitergab. Heute wissen wir: er war einer der Wegbereiter der modernen griechischen Lyrik. Der Komponist Alexandros Karozas hat die philosophischen, historischen und erotischen Gedichte in einer Weise vertont, die der kulturellen Vielfalt des Hellenismus alle Ehre erweisen und Einflüsse klassisch-griechischer und mediterraner Musiktraditionen aufgreifen. Der Komponist hat das Werk überarbeitet und zum Teil neu orchestriert. Dichter und Komponist nehmen die Perspektive von Emigranten ein, die ihre Herkunft weder verleugnen noch glorifizieren. Diese Distanz hat es Alexandros Karozas ermöglicht, seine Interpretation von Kavafis' Gedichten im Stil der abendländischen Klassik zu erarbeiten, ohne sich der Wurzeln griechischer Musiktradition gänzlich zu verschließen. Das «Kavafis-Projekt» ist ein fundamentales Werk, das die Erkenntnis von Philosophie und die Intuition von Musik zusammen führt. «Alexandros Karozas' Komposition zur Dichtung von Konstantinos Kavafis ist eine leuchtende musikalische Errungenschaft» (Mikis Theodorakis, Athen 4. Oktober 2010) T he Kavafis Project
K ONSTANTINOS KAVAFIS ALEXANDROS KAROZAS I M W A N D E L D E R Z E I T DER GRIECHISCHE DICHTER KONSTANTINOS KAVAFIS LEBTE VON 1863-1933 VORWIEGEND IN ALEXANDRIA, ÄGYPTEN. WELTWEIT IST ER NUR EINEM KLEINEN KREIS BEKANNT. DIE THEMEN SEINER DICHTUNG WAREN PHILOSOPHIE, GESCHICHTE UND EROTIK, DIE ER IN SEINEN GEDICHTEN REIZVOLL VERBINDET. KAVAFIS WAR DICHTER IN EINER ZEIT DES ÜBERGANGS ZWISCHEN HELLENISCHEN IDEALEN UND EINEM MODERNEN GEISTIGEN NEUBEGINN. EINEM NEUBEGINN, DER AUCH IHM ZU VERDANKEN IST. K O M P O N I S T Alexandros Karozas lebt, als gebürtiger Grieche, in Frankfurt am Main, Konstantinopel und Athen. Er fühlt sich wohl in dieser kosmopolitischen Umgebung und ist ein Teil von ihr geworden. Seine Musik ist ein Brückenschlag zwischen den Kulturen. Nicht konstruiert, sondern natürlich, einfühlsam, gewachsen. Eine Art Musik, die anzuhören das Gefühl vermittelt, die Kultur eines grossen Landes in dessen Weiterentwicklung zu beobachten. Hier entsteht Neues, das seine Wurzeln nicht verleugnet. Alexandros Karozas überzeugt mit seiner Geschlossenheit und der Selbstverständlichkeit, mit der er die Elemente zu etwas Neuem verschmelzen lässt. Das zu erleben macht Spass und vermittelt mehr von ihm, seinen Werten und seiner Heimat, als er vielleicht selbst ahnt. Bild/Picture: Rinaldo Hopf w ww.kavafis.gr w ww.karozas.eu
G EORGE DALARAS George Dalaras ist weltweit mit über 20 Millionen verkaufter Alben der populärste zeitgenössische Botschafter griechischer Musik. George Dalaras war es, der die Musik griechischer Exilanten aus Kleinasien aus den Subkulturen in die Mitte der Gesellschaft brachte. Doch blieb er nie dort stehen. Als Weltmusiker im besten Sinn integrierte er Elemente aus unterschiedlichen Kulturkreisen, arbeitete mit Musikern aus Rock, Jazz und Klassik zusammen, verband zeitgenössische Musik mit dem traditionellen griechischen Volkslied. Im letzten Jahrzehnt kehrte Dalaras zurück zu seinen Wurzeln und pointierte musikalisch seine eigene Geschichte: Flucht, Vertreibung und Aufbruch. Alle Lieder, die ich singe, sind mein Leben, sagte er einmal. Das Kavafis Project ist eine neue Perspektive. w ww.dalaras.gr GEORGE DALARAS
Der Künstler, dessen Karriere einst in den Clubs der Athener Plaka bekann, füllt inzwischen ganze Stadien. 1988 spielt er im Athener Olympiastadion an drei Abenden vor 90.000 Zuschauern. Dalaras definiert sich musikalisch immer wieder neu, was durch seine großen stimmlichen Möglichkeiten begünstigt wird. Alle Lieder, die ich singe, sind mein Leben. Ich habe sie erlebt, gelebt. Ich habe in mir einen reichen Vorrat an musikalischen Genres, Rhythmen und Stilrichtungen. Ich fühle, dass ich mit der und durch die Musik lebe. Viele sagen, das sei ein Nachteil. Ich sehe es als großen Vorteil. Er verbindet elektronische Musik mit dem traditionellen griechischen Volkslied, integriert Elemente aus unterschiedlichen Kulturkreisen, arbeitet mit Musikern aus Rock, Jazz und Klassik zusammen. Einen Querschnitt seines bisherigen Schaffens präsentiert George Dalaras bei seiner Europa-Tournee 1995. Beim Konzert in der Frankfurter Alten Oper, das ihn mit der Jazz-, Blues- und Gospelsängerin Joan Faulkner zusammenbringt, wird auf jede elektronische Verstärkung verzichtet. Mitschnitte dieses großartigen Auftritts sind auf dem Album Live & Unplugged zu hören. Im Gegensatz zu seiner musikalischen Offenheit ist George Dalaras politisch stets eindeutig und erhebt seine Stimme immer wieder gegen Krieg, Armut und Ungerechtigkeit. In den späten 80er und in den 90er-Jahren widmet er viele seiner Konzerte der Sache der zypriotischen Griechen und fordert das Ende der türkischen Besatzung. Während des Kosovo-Krieges tritt er mit dem jugoslawischen Musiker Goran Bregovic für eine Beendigung des Nato-Bombardements auf. Für das UN-Flüchtlingskommisariat, dessen Sonderbotschafter Dalaras seit 2006 ist, gibt er 2001 drei spektakuläre Konzerte in Delphi und am Fuß der Akropolis. die Lieder des Rembetiko-Großmeisters Markos Vamvakaris. Ihm widmet er 2004 das Doppelalbum Tribute to Vamvakaris, an dem auch zwei Söhne von Vamvakaris beteiligt sind. Auch das 2005 erschienene Werk Statragoudia pou sou grafo, das international unter dem Titel Shining Nights vertrieben wird, zeugt von Dalaras Rückbesinnung zu seinen Anfängen, auch wenn der Rembetika hier auch etwas poppiger als im Original herüberkommt. "Ich möchte einen Kreis schließen und dahin zurückkehren, wo ich angefangen habe", sagt er über die Grundzüge dieses Albums. Nach einer überaus erfolgreichen Europa-Tournee 2007 veröffentlicht Dalaras im Folgejahr Desert Villages, das als sein bisher ambitioniertetes und reifstes Album gilt. In Kooperation mit dem albanischen Komponisten und Akkordeonisten Dasho Kurti erzählt er in den Liedern von Menschen auf der Suche nach Schutz vor Krieg und Verfolgung, vom Leid und von der Trauer, aber auch von der Hoffnung auf ein friedliches neues Leben. Die Not von Flüchtlingen ist ein immer wieder kehrendes Thema bei Dalaras, dessen Mutter einst selbst aus der Türkei vertrieben wurde. Im Jahr 2010 folgte eine Zugabe-Tournee unter dem Titel The Encore-Tour. Zur Zeit arbeitet George Dalaras mit dem Komponisten Alexandros Karozas am The Kavafis Project, einer weltweiten Hommage an den griechischen Dichter Konstantinos Kavafis. 2002 kehrt Dalaras musikalisch zurück zu seinen Wurzeln. Er intoniert vor einer stimmungsgeladenen Kulisse im Apollo-Theater auf der Insel Syros w ww.dalaras.gr
L AMBERT HAMEL STEFAN VLADAR Stefan Vladar, Pianist & Dirigent, stellte sich konzertant und medial als äußerst vielseitiger Künstler vor, der sich ungern auf ein bestimmtes Repertoire festlegen lässt. Seine internationale Karriere führte ihn in die wichtigsten Metropolen der Musikwelt rund um den Globus und zu den wichtigsten Musikfestivals. Mit 1991 begann Stefan Vladar die Grenzen des Klaviers zu überschreiten, und ebenso als Dirigent großer Orchester zu musizieren. Seine Partner als Pianist&Dirigent waren die Wiener Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, die Academy of St. Martin in the fields, das Concertgebouworchester Amsterdam, die Camerata Salzburg, das Mozarteum Orchester Salzburg, die Essener und Stuttgarter Philharmoniker, die Wiener Symphoniker u.v.m. Stefan Vladar ist künstlerischer Leiter zweier namhafter Musikfestivals und seit Mai 2008 Chefdirigent des Wiener KammerOrchesters. w ww.stefanvladar.com
W IENER KAMMERORCHESTER WIENER SINGAKADEMIE Das Wiener KammerOrchester wurde im Jahr 1946 gegründet. Der ehemalige Chefdirigent Carlo Zecchi und die Gastdirigenten Yehudi Menuhin und Sándor Végh waren für das Orchester besondere Partner. Das internationale Ansehen des Wiener KammerOrchesters dokumentiert sich weltweit durch Tourneen sowie sein regelmäßiges Auftreten in praktisch allen europäischen Metropolen. Die besondere Qualität des Wiener KammerOrchesters entstammt zum einen Teil einer akribischen Probenarbeit und einer sehr bewussten Auseinandersetzung mit dem Repertoire. Zu einem ebenso bedeutenden Teil kommt diese Qualität jedoch aus dem Herzen. Das ist jene Gemütsbewegung, die man nicht üben oder proben kann, sondern ausschliesslich durch Leidenschaft und Hingabe an die Musik erreichen kann. Erst die Verschmelzung dieser beiden Aspekte macht das Erreichen einer nachhaltigen Emotion möglich. Die Wiener Singakademie wurde als erste gemischte Chorvereinigung Wiens im Jahre 1858 zum Zwecke einer "Singübungsanstalt" gegründet. Von Beginn an war das Repertoire vor allem durch zwei Schwerpunkte geprägt: die Pflege der traditionellen Meister einerseits und die Einbeziehung zeitgenössischer Werke andererseits. 1862 wurde schliesslich der junge Johannes Brahms als Chorleiter nach Wien geholt, in die Stadt, die er fortan als seinen Lebensmittelpunkt ansehen sollte. Im Laufe der Jahre wuchs der Kreis der Dirigenten, die vorrangig mit der Singakademie zusammenarbeiten wollten, darunter vor allem Gustav Mahler, Richard Strauss und Bruno Walter (er übernahm selbst für einige Jahre die Chorleitung). Weiterhin traten viele namhafte Komponisten ans Dirigentenpult, um ihre Werke gemeinsam mit der Wiener Singakademie in Erstaufführungen dem Wiener Publikum zu präsentieren. Edvard Grieg, Anton Rubinstein und Pietro Mascagni leisteten so in den ersten Jahrzehnten des Bestehens der Wiener Singakademie ihren Beitrag zur Wiener Musikgeschichte. w ww.kammerorchester.com w ww.wienersingakademie.at
I thaka Brichst du auf gen Ithaka, so wünsch dir eine lange Fahrt, voller Abenteuer und Erkenntnisse. Die Lästrygonen und Zyklopen, den zornigen Poseidon fürchte nicht, solcherlei wirst du auf deiner Fahrt nie finden, wenn hochgesinnt dein Denken, wenn edle Regung deinen Geist und Körper anrührt. Den Lästrygonen und Zyklopen, dem wütenden Poseidon wirst du nicht begegnen, falls du sie nicht in deiner Seele mit dir trägst, falls deine Seele sie nicht vor dir aufbaut. So wünsch dir eine lange Fahrt. Der Sommer Morgen mögen viele sein, da du, mit welcher Freude und Zufriedenheit in nie zuvor erblickte Häfen einfährst; halt ein bei Handelsplätzen der Phönizier die schönen Waren zu erwerben, Perlmutter und Korallen, Bernstein, Ebenholz, erregende Essenzen aller Art, so reichlich du vermagst, erregende Essenzen; besuche viele Städte in Ägypten, damit du von den Eingeweihten lernst und wieder lernst. Stets halte Ithaka im Sinn. Dort anzukommen ist dir vorbestimmt. Jedoch beeile deine Reise nicht. Besser ist, sie dauere viele Jahre; und alt geworden lege auf der Insel an, nun reich an dem, was du auf deiner Fahrt gewannst, und ohne zu erwarten, dass Ithaka dir Reichtum gäbe. Ithaka gab dir die schöne Reise. Du wärest ohne es nicht auf die Fahrt gegangen. Nun hat es dir nicht mehr zu geben. Auch wenn es sich dir ärmlich zeigt, Ithaka betrog dich nicht. So weise, wie du wurdest, und in solchem Maß erfahren, wirst du ohnedies verstanden haben, was die Ithakas bedeuten K onstantinos Kavafis
P rogramm I Teil KERZEN (CHOR) ALEXANDRIA (ORCHESTER) ITHAKA (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) BEGIERDEN (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) WOLLUST (ORCHESTER, DALARAS) FÜRBITTE (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) SO SEHR DU VERMAGST (ORCHESTER, CHOR) PAUSE II. Teil PASSAGE (ORCHESTER) KEHR ZURÜCK (ORCHESTER, CHOR) MAUERN (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) STIMMEN (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) DIE STADT (ORCHESTER, DALARAS) DAS GRAB DES LANIS (ORCHESTER, DALARAS) KERZEN (ORCHESTER, DALARAS) DER GOTT HABE ANTONIUS VERLASSEN (ORCHESTER, CHOR, DALARAS) T he Kavafis Project