HUMANE PAPILLOMVIREN (HPV) IMPFSCHUTZ FÜR MÄDCHEN* UND FRAUEN HPV IMPFUNG AB 9 JAHREN FRÜHZEITIG HPV-BEDINGTEN ERKRANKUNGEN IM ANAL- UND GENITALBEREICH# VORBEUGEN # * ab 9 Jahren HPV-bedingte Krebserkrankungen und deren Vorstufen an Zervix, Vulva, Vagina und Anus sowie Genitalwarzen.
INHALT Humane Papillomviren (HPV): weitverbreitete Krankheitserreger 5 Mögliche HPV-bedingte Erkrankungen 7 Prävention von HPV-bedingten Erkrankungen ist wichtig 11 HPV-Impfung: Anwendung, Wirksamkeit, Sicherheit 14
HUMANE PAPILLOMVIREN HPV WEITVERBREITETE KRANKHEITSERREGER 80 CA. ALLER MENSCHEN KOMMEN IM LAUF IHRES LEBENS MIT HPV IN KONTAKT Was sind Humane Papillomviren (HPV)? Die Abkürzung HPV steht für Humane Papillomviren. Die Krankheitserreger sind weitverbreitet: ca. 80 % aller Menschen infizieren sich im Lauf ihres Lebens mit HPV mit teils schwerwiegenden Folgen. Etwa 40 der über 120 bekannten HPV-Typen können die Geschlechts organe infizieren. Einige können gutartige Genitalwarzen verursachen. Andere HPV-Typen können dagegen Krebsvorstufen und in der Folge Krebserkrankungen im Anal- und Genitalbereich auslösen. Wo besteht die Gefahr einer Ansteckung? Humane Papillomviren (HPV) werden über Haut- und Schleimhautkontakte übertragen, am häufigsten beim Geschlechtsverkehr. Aber auch schon beim Petting ist es möglich, sich anzustecken. Sowohl Frauen als auch Männer können sich infizieren. Eine Infektion mit HPV bleibt anfangs häufig unbemerkt, da sie zunächst beschwerdefrei verläuft. Trotzdem können Infizierte die Viren weitergeben und andere Menschen anstecken. Kondome können die Ansteckungsgefahr bei konsequenter Verwendung verringern, bieten aber keinen vollständigen Schutz. 5
WIE VIELE HPV BEDINGTE ERKRANKUNGEN GIBT ES IN DEUTSCHLAND? SCHÄTZUNGEN ZUFOLGE VERURSACHEN HPV IN DEUTSCHLAND PRO JAHR UNGEFÄHR: KREBSERKRANKUNGEN 340 DER VAGINA 480 DER VULVA 1.400 DES ANUS 5.300 DES GEBÄRMUTTERHALSES MÖGLICHE HPV BEDINGTE ERKRANKUNGEN Welche Erkrankungen können von HPV ausgelöst werden? Zu den Erkrankungen, die von HPV ausgelöst werden können, gehören unter anderem: ebärmutterhalskrebs, Vaginal- und Vulvakrebs sowie deren G Krebs vorstufen bei Frauen nalkrebs, seine Krebsvorstufen sowie Genitalwarzen bei Frauen A und Männern Sieben HPV-Typen sind für ca. 90 % aller Gebärmutterhalserkrankungen und bis zu 85% für deren Vorstufen verantwortlich. ÜBER 140.000 BEHANDLUNGSBEDÜRFTIGE KREBSVORSTUFEN AM GEBÄRMUTTERHALS MEHR ALS 100.000 FÄLLE VON GENITALWARZEN BEI MÄNNERN UND FRAUEN 7
Wie häufig tritt Gebärmutterhalskrebs auf? Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren in Deutschland. Jedes Jahr sterben mehr als 1.500 Frauen an den Folgen der Erkrankung. Bei den Krebsfrüherkennungsunter suchungen müssen jährlich über 140.000 operative Eingriffe zur Entfernung von Krebs und Krebsvorstufen durchgeführt werden. Entwicklung von der HPV Infektion zum Gebärmutterhalskrebs Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ermöglichen die frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung HPV-bedingter Erkrankungen und deren Vorstufen! 8 HPV dringen durch kleine Verletzungen in das Gewebe ein und infizieren Basalzellen. Die infizierten Zellen vermehren sich. Es entstehen leichte krankhafte Veränderungen im Gebärmutterhals. Diese vergrößern sich zu mittelschweren Veränderungen. Die Entwicklung zu hochgradigen Verletzungen ist bereits eine Krebsvorstufe. Schließlich wuchern Krebszellen in das umliegende Gewebe.
Welche Folgen kann eine HPV-Infektion auf einen Schwangerschaftsverlauf haben? Wenn bei der Therapie von Gebärmutterhalskrebs oder seinen Vorstufen erkranktes Gewebe entfernt wird, kann sich das auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken. Nach einer solchen Behandlung erhöht sich das Risiko einer Frühgeburt um das Zwei- bis Siebenfache. PRÄVENTION VON HPV BEDINGTEN ERKRANKUNGEN IST WICHTIG Welche Möglichkeiten gibt es, HPV-bedingten Erkrankungen vorzubeugen? Es gibt Möglichkeiten, HPV-bedingten Erkrankungen vorzubeugen: Was sind Genitalwarzen und wie entstehen sie? Genitalwarzen sind gutartige Wucherungen im Genitalbereich. 90 % werden durch zwei bestimmte HPV-Typen ausgelöst. Genitalwarzen sind nicht lebensgefährlich, aber dennoch sehr unangenehm. Ihre Behandlung kann sehr langwierig und schmerzhaft sein. In Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise 100.000 Frauen und Männer neu an Genitalwarzen. HPV-Impfung jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung Die Impfung gegen bestimmte HPV-Typen kann einen Impfschutz vor Krebserkrankungen und deren Vorstufen bieten. HPV-Impfstoffe können auch vor Erkrankungen im Analbereich (z.b. Analkarzinom) schützen. Bei der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung kann der Frauenarzt Gewebe veränderungen frühzeitig feststellen. Diese Untersuchung können alle Frauen, die gesetzlich krankenversichert sind, ab dem 20. Lebensjahr einmal im Jahr kostenfrei in Anspruch nehmen. Meistens gilt dies auch für privat versicherte Frauen, wobei der Vertrag mit der Krankenkasse die Details regelt. 10 11
Warum sollten sich Mädchen und Frauen impfen lassen? Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen bestimmte HPV-Typen für alle Mädchen ab 9 Jahren. Das Expertengremium der STIKO, berufen vom Bundesministerium für Gesundheit, beschäftigt sich mit Fragen zu Schutzimpfungen, Infektionskrankheiten und spricht Impfempfehlungen aus. STIKO Empfehlung zur HPV Impfung Zur Reduktion der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs ist eine generelle Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (d. h. bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) sollen versäumte Impfungen gegen HPV nachgeholt werden. Frauen, die älter als 17 Jahre sind und keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können ebenfalls von der Impfung gegen HPV profitieren. Darüber hinaus unterstützen die medizinischen Fachgesellschaften Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die HPV-Impfung mit Nachdruck. Wann sollten Mädchen und Frauen geimpft werden? Die Impfung hat den größten Nutzen, wenn die Impfserie vor einer möglichen Infektion mit HPV abgeschlossen ist. Zudem reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, desto jünger die geimpfte Person ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt: Impfung gegen HPV für alle Mädchen von 9 bis 14 Jahren Nachholimpfungen vor dem 18. Geburtstag Die Vorsorgeuntersuchungen U11 für Kinder im Alter von 9 und 10 Jahren sowie J1 für 12- bis 14-Jährige sind gute Gelegenheiten für die HPV-Impfung. Beide Termine sind auch gut geeignet, um den Impfschutz gemäß STIKO-Empfehlung überprüfen und vervollständigen zu lassen, z. B. Auffrischungsimpfungen wie der Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten-Impfung. Weiterhin sind alle ärztlichen Routineuntersuchungen und die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt ab dem 20. Lebensjahr gute Gelegenheiten für die HPV-Impfung. HPV IMPFUNG AB 9 JAHREN 12 13
HPV IMPFUNG ANWENDUNG, WIRKSAMKEIT, SICHERHEIT Wie läuft die Impfung ab? Der Impfstoff wird in die Muskulatur des Oberarms gespritzt. Dabei sollte das altersabhängige Impfschema der jeweiligen HPV-Impfstoffe beachtet werden. Wie wirksam ist die Impfung? Es gibt verschiedene Impfstoffe, die vor unterschiedlichen HPV-Typen schützen können. Je breiter der Impfschutz, also je mehr HPV-Typen durch die Impfung abgedeckt sind, desto höher ist der Schutz vor Erkrankungen. Der Impfstoff kann vor folgenden Erkrankungen schützen, die durch 9 spezifische HPV-Typen verursacht werden können: Gebärmutterhalskrebs Vulvakrebs Vaginalkrebs Wie funktioniert die Impfung? Der Impfstoff enthält Partikel, die den echten Viren ähneln. Diese Partikel können sich nicht vermehren und keine Erkrankung auslösen. Das Immunsystem reagiert jedoch wie auf eine echte Infektion und bildet zur Abwehr Antikörper. Erfolgt nach der Impfung eine Infektion mit echten, lebenden Viren, greifen die Ab - wehrmechanismen des Körpers und eine Erkrankung wird verhindert. Analkrebs Genitalwarzen Die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs ist durch zahlreiche Studien und Untersuchungen belegt. Darüber hinaus kann man die Erfolge der HPV-Impfung in Ländern mit hohen Impfraten beobachten: In Australien z. B. gibt es ein staatliches Schulimpfprogramm mit hoher Beteiligung. Das Ergebnis: Genitalwarzen treten so gut wie gar nicht mehr auf und Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sind deutlich zurückgegangen. Den besten Schutz vor Krebserkrankungen, die durch HPV verursacht werden können, bieten frühzeitige HPV-Impfungen in Kombination mit der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung ab dem 20. Lebensjahr beim Frauenarzt. Denn trotz des breit angelegten Impfschutzes kann die HPV-Impfung nicht vor allen HPV-Typen schützen, die Krebs verursachen können. Die regelmäßige Früherkennungsuntersuchung bleibt ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung. 14 15
Wie sicher ist die Impfung? Wie bei anderen Impfungen auch kann es im Anschluss an die Impfung zu leichten bis mäßigen Nebenwirkungen kommen: vorübergehende Temperaturerhöhung Hautreaktionen wie Rötungen und leichtes Brennen an der Einstichstelle Wer bezahlt die HPV-Impfung? Die Kosten für Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren (d. h. bis zu einem Tag vor dem 18. Geburtstag) werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Doch auch für Frauen ab 18 Jahren erstatten immer mehr Krankenkassen die Kosten der Impfung. Informieren Sie sich einfach bei Ihrer Krankenkasse. Kopfschmerzen Bei weiteren Fragen zu Nebenwirkungen wenden sie sich bitte an Ihren Arzt. Grundsätzlich besteht nach der Impfung kein Grund für besondere Schonung. Ungewohnte körperliche Belastungen sollten aber wie bei jeder anderen Impfung auch innerhalb von drei Tagen nach der Impfung vermieden werden. Wie lange hält der Impfschutz an? Im Rahmen von klinischen Studien wird der Gesundheitszustand von Frauen und Mädchen, die mit einem HPV-Impfstoff geimpft wurden, seit über 10 Jahren beobachtet: Bei keiner dieser Frauen ist eine HPV-bedingte Erkrankung aufgetreten, gegen die sie geimpft wurde. Derzeit gibt es keine Hinweise auf einen nachlassenden Impfschutz. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Impfung einen langanhaltenden Impfschutz bieten kann. Für die Notwendigkeit von Auffrischungs impfungen gibt es bislang keine Hinweise. HPV-BEDINGTEN KREBSERKRANKUNGEN FRÜHZEITIG VORBEUGEN ca. 80 % aller Menschen kommen im Lauf ihres Lebens mit HPV in Kontakt HPV kann Krebserkrankungen im Anal- und Genitalbereich *, deren Vorstufen sowie Genitalwarzen verursachen MIT HPV-IMPFSCHUTZ KÖNNEN VIELE DIESER ERKRANKUNGEN VERMIEDEN WERDEN HPV-Impfung ab 9 Jahren Gute Gelegenheiten sind die Vorsorgeuntersuchung U11 (9 und 10 Jahre) sowie J1 (12 bis 14 Jahre) 16 * Zervix, Vulva, Vagina und Anus 17
NOTIZEN 18 19
BEREITS GEGEN HPV GEIMPFT? SPRECHEN SIE MIT IHREM ARZT ÜBER DIE HPV-IMPFUNG! Herausgeber: Sanofi Pasteur MSD GmbH Alexanderufer 3 10117 Berlin Deutschland 4017627 DE02931 www.spmsd.de