Also... Die große Maus hatte genug gekaut und schluckte das dreiblättrige Kleeblatt nun endlich runter, um tief Luft zu holen.

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Transkript:

Die Mondmaus Der Mond... sagte die große, alte graue Maus und kaute dabei gemächlich auf ihrem dreiblättrigen Kleeblatt. Der Mond ist doch nur eine Kugel. Das sieht man doch. Sie kaute das dreiblättrige Kleeblatt von links nach rechts. Und von rechts nach links. Dabei überlegte sie, wie wohl ein vierblättriges Kleeblatt schmecken würde. Aber Du hast gesagt:, antwortete die kleine, junge graue Maus dass der Mond aus Käse ist! Die große Maus kaute ihr dreiblättriges Kleeblatt von links nach rechts. Das sind Geschichten. Und sie kaute weiter. Geschichten, die man kleinen Mäusen wie Dir vor dem Einschlafen erzählt. Die kleine Maus kuschelte sich bei der großen Maus an die Seite und unter den Arm, so wie Mäuse es machen. Erzählst Du mir die Geschichte? fragte die kleine Maus aus ihrem gekuschelten Nestchen heraus. Die große Maus kaute langsam zu Ende und sagte Ja, ich erzähle Dir die wirkliche, die echte Geschichte vom Mond.

Also und so begannen alle Geschichten der großen Maus. Also als ich noch ein kleiner Mäuserich war, lebte ich mit vielen anderen Mäusen in einem großen Kasten. Wir waren die Besten. Jawohl! Doch nur einer von uns sollte zum Mond fliegen! Henry flog aus dem Laufrad, Betty bekam Schluckauf, der kleine Chris wurde von der Katze gefressen, jawohl, damals hatten sie noch Katzen bei der NASA! Strongarm hatte das Armdrücken verloren, den Namen von Ijistrewitsch Kostrejjitsch konnte niemand richtig aussprechen und Bob, den wir alle eigentlich richtig gut fanden, war in Wirklichkeit ein verkleidetes Frettchen. So blieben noch ich und Mister Moon. Eine fast rattengroße, muskulöse Übermaus. Er hat gewonnen und die Geschichte ist aus. Ist die Geschichte jetzt wirklich aus? fragte die kleine, eingekuschelte Maus aus ihrem Nestchen heraus. Na, also so einer eingekuschelten Maus muss man doch auch den Rest der Geschichte erzählen, oder? Also... Die große Maus hatte genug gekaut und schluckte das dreiblättrige Kleeblatt nun endlich runter, um tief Luft zu holen. Also die wahre Geschichte willst Du hören? Ich erzähle sie Dir: Mister Moon, wie er sich selbst nannte, war gar nicht so groß. Und hieß auch nicht wirklich Mister Moon. Sein Name war Herbert Müller. Der große Bruder von Lieschen Müller nebenan. Und ich war noch jung. Und hatte auch noch nicht so viele Kleeblätter gegessen. Also so ein wenig weniger Mäusespeck auf den Hüften. Und ich wollte zum Mond. Aber nur einer von uns durfte mit. Was sollte ich also machen? Die kleine Maus hörte gespannt zu. Also erzählte ich Mister Moon vom großen Käse-Wettessen in Huntsville/Alabama. Käse, so groß wie der Mond. Und wie viele verschiedene Käsesorten dort aufgefahren würden und dass sich jeder dort einfach nur anmelden müsste, um teilzunehmen und großer Käsekönig zu werden. Aber das war doch bestimmt ein bisschen geschwindelt, oder? fragte die kleine Maus. Na ja, zum Teil. antwortete die große Maus. Huntsville liegt wirklich in Alabama. Und beide mussten ein wenig kichern, wie nur Mäuse es können, wenn sie sich gut verstehen.

Also war nur noch ich da. Und ab sofort trainierte ich mit den großen Astronauten zusammen. Buzz nahm mich immer in seiner Hemdtasche mit, wenn es in die große Zentrifuge ging. Was ist denn eine Zentrifuge? fragte die kleine Maus. Das ist so wie ein großes Laufrad, nur dass man nicht selber laufen muss. Das macht die Zentrifuge von ganz allein. Man setzt sich hinein und das Ding fängt von selbst an, sich zu drehen. Ja, die Astronauten waren schon schlau. Die kleine Maus stellte sich ein riesiges Laufrad mit Sitzen vor. So etwas Ähnliches hatte sie schon mal auf einer Postkarte gesehen. Also stimmte das, was die große Maus jetzt erzählte. Und dann ging es in die Rakete und zum Mond? fragte die inzwischen hellwache kleine Maus. Also, äh, ja genau. Die große Maus wünschte sich inzwischen wieder ein Kleeblatt zum Herumkauen. Ob drei- oder vierblättrig wäre sogar egal, Hauptsache, sie hätte etwas zum Kauen und Überlegen. Die Rakete...,also die Rakete..., ganz genau so war es bei Buzz in der Hemdtasche wie jetzt hier mit Dir. Also nicht so gekuschelt, sondern mehr einfach rein gesteckt. Aber bequem. Zusammen mit Neil und Michael gingen wir zur Rakete. Als wir in der Rakete waren, machte es sich jeder bis zum Start so gemütlich wie möglich. Astronauten können einfach so daliegen und warten. Auch wenn es ein paar Stunden dauert. Und wenn einer mal Pipi machen muss, dann geht er nicht wieder aus der Rakete raus, sondern macht einfach Pipi in seinen Astronautenanzug. Ich hatte ja die Hemdtasche von Buzz. Dann kam der Start. Voller Astronautenpipi und mit einem gewaltigen Dröhnen in den Ohren hoben wir ab und wurden in die Sitze und die Hemdtasche gepresst. Ein wahrer Höllenritt! Irgendwann erreichten wir die Umlaufbahn um die Erde und alles wurde schwerelos.

Schwerelos? Wie im Traum, wenn man fliegen kann? fragte die kleine Maus. So ähnlich. Es ist so, als ob man nichts mehr wiegt. Also man kann essen was man will, man wird einfach nicht schwerer. Aber dicker! kicherte die kleine Maus. Dick wie der Mond kann man da oben werden, wenn man nicht aufpasst. Nur weil ich auf dem Mond war, bin ich jetzt so groß und dick! entgegnete die große Maus. Die kleine Maus hörte weiter gespannt zu. Dann sind wir auf dem Mond gelandet. Neil war ein bisschen nervös, weil er der erste Mensch auf dem Mond sein sollte und nicht so richtig wusste, was er denn dazu sagen soll. Ich flüsterte ihm ein paar passende Worte ins Ohr. Und was hast Du geflüstert? wollte die kleine Maus wissen. Die große Maus kam ganz nah an das Ohr der kleinen Maus heran und flüsterte ganz leise: Der Mond ist nicht aus Käse! Dann lehnte sie sich entspannt zurück. Aber Neil war zu nervös, um das zu behalten. Er hat dann was ganz anderes gesagt. Buzz und ich sind dann später nachgekommen und wir haben uns ein paar schöne Stunden auf dem Mond gemacht. Michael wartete in der Umlaufbahn um den Mond auf uns, um uns sicher zur Erde zurückzubringen, denn das hatte uns ein amerikanischer Präsident versprochen!

Jetzt wurde die kleine Maus aber etwas ungläubig. Stimmt das wirklich? fragte sie. Bin ich wieder hier oder etwa nicht? entgegnete die große Maus. Also, wir sind dann wieder vom Mond zu Michael geflogen und dann zusammen zurück zur Erde. Es gab eine große Konfettiparade. Also viele Leute werfen Papierschnipsel aus den Fenstern. Ich durfte wieder bei Buzz in der Hemdtasche mitkommen. Die große Maus erzählte noch lange über die Parade und welche Leute sie kennen gelernt hatte und noch viel mehr und merkte gar nicht, dass die kleine Maus schon lange eingeschlafen war. Die kleine Maus aber träumte vom Mond und von Käse. Am nächsten Morgen wachte die kleine Maus auf. Sie rieb sich die kleinen Augen und sah um sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Nest nicht aus Heu, sondern aus vielen kleinen Papierschnipseln bestand... Dirk Mohlitz