3.21 03.12 das magazin Innenleben Einheizen 01_Innenleben Schmelzprozess 02_Von LCAs und EPDs 03_Unterwegs daheim 04_Schall und Raum 05_Schöner spülen 06_Belesene Kunst 07_Eingehaust und umgestülpt 08_Glasstec 2012 Abkühlen 09_Ausblick
1 Innenleben Innenleben bezeichnet umgangssprachlich die Psyche oder wird metaphorisch für einen äußerlich nicht sichtbaren Funktionsmechanismus eines technischen Gerätes, zum Beispiel einer Uhr, genutzt. So weit, so wikipedia. Innenleben ist auch ein Film von Woody Allen und der Name einer Schreinerei in München. Allen gemeinsam ist: Wer das Innenleben entdecken will, muss meist die äußere Hülle, den Schutz, entfernen. Der Werkstoff Glas hingegen lässt es zu, durch die Hülle ins Innere zu schauen, ohne sie entfernen zu müssen. Wir schauen in dieser Aus gabe sowohl von außen nach innen als auch von innen nach außen. Etwa in Hotelzimmer, die das Wohnen auf Zeit zu einer sinnlichen Erfahrung machen, und in ein Gebäude, dessen Innenleben sich erst durch Mechanik offenbart. Wir schauen auch auf das Innere von Umweltprodukterklärungen und Sanitärräumen. Wenn Alicia Martin haushohe Skulpturen baut, dann stülpen Bücher ihr Innenleben nach außen. In sich gekehrt können Besucher des Turms auf der Museumsinsel Hom broich entweder nichts erleben oder die ganze Wucht des Schalls, wenn sie sich trauen, Gefühle zu äußern. Wenn Sie mögen, gehen Sie mit dieser Ausgabe von 3.21 das magazin in sich und genießen den äußeren Blick auf die inneren Dinge. 1 Einheizen
2 Von LCAs und EPDs Ben Dieckmann, ingenhoven architects, Düsseldorf Renate Schwander, Deputy Director of Environment, Saint-Gobain Glass Jürgen Peitz, Vorsitzender der Geschäfts führung Saint-Gobain Glass Deutschland Als weltweit erster Glashersteller hat Saint-Gobain Glass eine umfassende Lebenszyklusanalyse (LCA) seiner Produkte durchgeführt und Umweltprodukterklärungen (EPD) erstellt. Damit hat Saint-Gobain Glass eine Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz übernommen. Die EPD ist die genormte Berechnung des ökologischen Fußabdrucks eines Produktes. Für Saint-Gobain Glass ergeben sich daraus drei Leitsätze: 1. Berechnung der Auswirkungen von Glasprodukten auf die Umwelt, 2. Reduzierung dieser Auswirkungen durch kontinuierliche Optimierung der Prozesse, 3. Ökoinnovation, um neue, noch umweltverträglichere Produkte zu entwickeln. Saint-Gobain Glass Deutschland stellte die Ergebnisse der Analyse und Maßnahmen am 21. August 2012 auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf vor. Die Auswertung für das Zweifach-Isolierglas SGG CLIMAPLUS (Aufbau 4 16 4) zeigt, dass 95 % der eingesetzten Energie in der Produktion verwendet werden. Davon entfallen 64 % auf die Produktion des Basisglases und 26 % auf den Isolierglas- Verbund. Insgesamt werden durch die Herstellung von 1 m2 SGG CLIMAPLUS rund 31,4 Kilogramm CO2 freigesetzt. Zum Vergleich: Bei der Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden etwa 15,3 kg CO2 äqu. ausgestoßen. Die Berechnung eines Wohnhauses nach französischem Standard ergab: Innerhalb von drei Monaten wird die für die Herstellung einer Doppelverglasung benötigte Energie durch die eingesparte Energie (im Vergleich zu einer Einfachverglasung) wieder wettgemacht. In 30 Jahren spart ein Haushalt das 135-fache der Energie ein, die für Herstellung der Doppelverglasung erforderlich war. Weitere Informationen finden Sie hier: [Link] Andreas Bittis, Architektenberater, Saint-Gobain Glass Deutschland
3 Unterwegs daheim Wohnen im Hotel war gestern. Heute wird dort gelebt: Das Hotel wird als ein Ort der Sehnsüchte und Hoffnungen inszeniert. Inspiration soll hier vermittelt, Kreativität gefördert, Sinnlichkeit gelebt werden. Es geht um Materialien, Düfte, Aus- und Einblicke. Wohn- und Sanitärbereich sind häufig nur durch Glas voneinander getrennt. Alles geht ohne Brüche ineinander über. So auch im neu eröffneten Hotel Barceló in Hamburg. Die Gäste verwöhnen und ihnen ein Zuhause auf Zeit geben, ist die Maxime des 4-Sterne Superior Hotels unweit der Hamburger Binnenalster. In den Zimmern vermitteln bodentiefe, große Fensterfronten aus SGG COOL-LITE XTREME das Gefühl von Weite und Offenheit so können die Gäste des Barceló das Großstadtflair inmitten der Metropole Hamburg auch von ihrer eigenen Ruhezone aus genießen. Design-Badewannen laden zur Entspannung ein, und offen gestaltete Duschen ersetzen die Idee eines ehemals rein funktionalen Bades durch einen grenzenlosen Raum der Entspannung und Regeneration. Hintergrund ist der bereits im privaten Wohnungsbau offenbar gewordene Wunsch nach anderen Grundrissen, nach einem Leben, das offener ist und freier, gleichzeitig jedoch auch die Vorstellung eines privaten Schutzraumes behält. So entwickelt sich nicht nur unsere Lebens- und Arbeitswelt immer mehr zu einer Kreuzung aus Kunst und Kommerz, Online und Offline, Freizeit und Arbeitszeit, Privatheit und Öffentlichkeit, sondern auch die Welt der Gastlichkeit.
4 Schall und Raum Weiß, hoch, leer. Wer das Innere des Turms von Erwin Heerich auf der Museumsinsel Hombroich [Link] betritt, sieht Weiß und sonst nicht viel mehr. Zwei Säulen, die von der Decke bis zum Boden reichen, vier Ein- bzw. Ausgänge. An jeder Seite einer. Sonst nichts. Der Raum ist leer. Und weder das backsteinerne Äußere noch das schlicht weiße Innere verraten etwas über den Sinn und Zweck dieses Bauwerkes. Und so verlassen einige Besucher den Turm, wie sie ihn betreten haben, ohne seine wahren Qualitäten entdeckt zu haben. Denn erst wenn man die Stimme erhebt, möglicherweise um sich oder die Begleiter nach eben diesem Sinn zu fragen, erfährt man den Raum, wird erhört vom Turm. Dann verstärken die weißen Wände die eigene Stimme und ein Klangraum öffnet sich. Ein Klangraum, der zum Spielen mit den Tönen, mit dem Tönen einlädt. Und so die Möglichkeit bietet, sich dem Raum so zu öffnen, wie er sich öffnet, wenn man sich auf das Raumerlebnis einlässt. Belohnt wird man mit einem Klangerlebnis besonderer Art.
5 Schöner spülen Öffentliche stille Örtchen sind eines der letzten Refugien strikter Geschlechtertrennung. Damen nach rechts, Herren nach links. Oder umgekehrt. Verborgen bleibt des anderen innere Auskehr. Die Welt der Tiefspüler, Flachspüler und Hocktoiletten bleibt zudem meist auch nur eine kurze Episode beim Einkaufsbummel, Spaziergang oder Konzertbesuch. All zu einladend wirken die Loki insbesondere ältere und stark frequentierte nämlich häufig nicht: sterile Kacheloptik, fehlende Mantelhaken, farblose Optik, triste Gesamterscheinung. Dabei sind Toilettenräume heute mitnichten Un-Orte, sondern vielmehr Räume der Ruhe und Entspannung, aber auch der Kommunikation und Selbstinszenierung. In Restaurants, Clubs und Unternehmen sind sie die Visitenkarte des Hauses, ein Stück Firmenkultur an unerwarteter Stelle, die von der Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern und Kunden zeugt. Wie im Londoner Bürogebäude One New Change, deren Örtchen durch das Designglas SGG PLANILAQUE EVOLUTION optisch deutlich aufgewertet werden. Das Glas ist durch die versiegelte Lackschicht feuchtigkeitsbeständig. Dazu wird auf die Rückseite des Floatglases ein deckender, hochwiderstandsfähiger Lack aufgebracht und eingehärtet. So geschützt bleibt die Farbwirkung langfristig erhalten. Die Farbpalette von SGG PLANILAQUE EVOLUTION umfasst insgesamt zwölf Farbtöne. Die Pastellfarben kontrastieren dabei mit den satten Farben und Schwarz. Je nach Farbwahl können ganz unterschiedliche Effekte erzielt werden, von elegant über frisch bis anregend. Damit aus dem Un-Ort ein einladender Ab-Ort wird.
Bücher gibt es viele. Gute und ebenso weniger gute. Manche Leser werden von den Geschichten mitgerissen, eingesogen. Ein wirklich guter Roman reißt einen mit, zieht einen in seinen Bann, wühlt einen auf. Wer spürt nicht manchmal, wenn er ein spannendes Buch liest, die Wucht des Sturmes oder die heiße Wüstensonne, wer leidet nicht mit den Helden und fürchtet das Böse? Wie bahnbrechend und kraftvoll war und ist die Literatur geschriebene Revolution. Immer noch ein mächtiges Werkzeug der Gesellschaft, das Meinungen bildet und Wissen erzeugt. Diese Leidenschaft und Kraft liegt den Kunstwerken von Alicia Martin zu Grunde, die ihre riesigen, aus rund 5.000 Büchern bestehenden Skulpturen in Häuser hinein oder heraus fließen lässt, die aus Ecken quillen oder sich in einem riesigen Bücher- Donut dem Betrachter stellt. Offen, mit Eselsohren und flatternden Seiten sehen wir geradewegs in die Geschichten, die sich sonst, in den Regalen gesammelt, zwischen den Buchdeckeln verbergen. 6 Belesene Kunst
7 Eingehaust und umgestülpt Das Bau-Kunst-Werk Sliding House des Architektenbüros drmm [Link] ist ein Ziehharmonikahaus aus Glas und Aluminium. Ein Wintergartenhaus hockt in einem Holzhaus, das auf Schienen verschiebbar ist ganz nach Lust, Laune und Wetter. Das Badezimmer im Haupthaus kann zugleich Terrasse sein: Je nachdem, wie der Holzmantel verschoben wird, kann der Bewohner seinen Wohnraum als reinen Wintergarten, als normales Haus mit großer Fensterfront und mit großer, überdachte Terrasse gestalten. Die Garage ist etwas zurückgesetzt und bildet mit dem Gästetrakt eine Art Innenhof, mal überdacht, mal frei. So steht schon mal das Motorrad mit im Haus oder man sitzt unter freiem Himmel in der Badewanne flexibel wie das Haus sollten auch die Bewohner sein. Der 20 Tonnen schwere Holzüberbau schließt und öffnet sich in sechs Minuten auf von einem Elektromotor betriebenen integrierten Rollen. Die Schienen lassen sich noch verlängern, so dass auch nachträgliche Erweiterungen, wie beispielsweise ein Pool, möglich sind. [Link zum Video]
8 Besuchen Sie uns auf der glasstec 23. 26.10.2012 in Düsseldorf Halle 11, Stand A 28 Saint-Gobain Glass präsentiert sich Handwerkern, Verarbeitern und Architekten auf der glasstec 2012 mit neuem Konzept. Der Messestand spiegelt die Neuausrichtung der gesamten Saint-Gobain- Gruppe wider. Im Mittelpunkt der strategischen Neuausrichtung steht die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Produktions- und Entscheidungsprozessen und der daraus resultierenden gesellschaftlichen Verantwortung. Saint-Gobain Glass stellt den Menschen in den Mittelpunkt seines Handels und ordnet alle Produkte den Bedürfnissen des Menschen wie Ästhetik, Sicherheit, Raumklima, Ruhe, etc. zu. Den Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns zu stellen heißt für Saint-Gobain Glass auch, Nachhaltigkeit als selbstverständlich für jegliches Handeln des Unternehmens zu verankern. Ein weiterer Schritt sind die Lebenszyklusanalysen und Umweltprodukterklärungen (EPD) für alle Standardprodukte von Saint-Gobain Glass, von denen einige auf der Messe vorgestellt werden. Daraus abgeleitet werden Maßnahmen, Schritt für Schritt Energieverbrauch und Emissionen zu senken. Diese strategische Neuausrichtung wird der Stand auf der glasstec 2012 visualisieren. Erstmals zeigt Saint-Gobain Glass viele seiner unterschiedlichen Produkte in der Anwendung. Hingucker wird ein 6 m langer Digitaldruck sein, dessen Motiv den Aspekt der Nachhaltigkeit aufgreift.
9 Aussicht Impressum Eine starke Partnerschaft mit Saint-Gobain GLASS Deutschland GmbH Janina Wotske Viktoriaallee 3 5 52066 Aachen E-Mail: Janina.Wotske@saint-gobain.com Redaktion und Gestaltung barke + partner büro für kommunikation Rufus Barke, Petra Janßen, Marcel Pannes, Sandra Ott, Karsten Geisler Maria-Hilf-Straße 17 50677 Köln Fon: 0221/932 00 31 E-Mail: kontakt@barkeplus.de Themen 3.21 04.12 WEITBLICKE ABC-Fenster Urlaubsrausch Bio-Grafien Bildnachweise S. 1 Foto: ribarnica_flickr_cc_by_nc S. 2 Foto: wili_hybrid_flickr_cc_by_nc S. 3 Foto: André Boeck S. 4 Foto: Christoph Seelbach Fotografie Saint-Gobain Glass Deutschland S. 5 Foto: Tomas Riehle/ARTUR IMAGES, Architekt Erwin Heerich - Turm Museumsinsel Hombroich VG Bildkunst, Bonn2012 S. 6 Foto: Glassolutions UK, David McKelvey_flickr_cc_by (unten), wrote_flickr_cc_by (oben) S. 7 Foto: r2hox_flickr_cc_by_nc_sa S. 8 Foto: Photo Alex de Rijke S. 9 Foto: www.klisch-partner.de S. 10 Foto: robokow_flickr_cc_by_nc_sa 3 Abkühlen