Master of Arts Philosophie
Philosophie in Göttingen Seit den Anfängen der Universität im Jahr 1737 ist die Göttinger Philosophie den Idealen der Aufklärung verpflichtet. Persönlichkeiten wie Edmund Husserl und Nicolai Hartmann, später Josef König, Günther Patzig, Konrad Cramer, Lorenz Krüger und Wolfgang Carl haben den Stil der philosophischen Forschung in Göttingen geprägt. Philosophie wird hier als argumentative Disziplin verstanden, die sich an den methodischen Standards der Analytischen Philosophie orientiert, jedoch eine einseitige Festlegung auf bestimmte Positionen der Gegenwartsphilosophie vermeidet.
Warum Philosophiestudium in Göttingen? Die Universität Göttingen bietet mit der Fächervielfalt einer großen, traditionellen Volluniversität sowie mit der hervorragenden Staatsund Universitätsbibliothek beste Möglichkeiten der fachlichen und interdisziplinären Forschung. Das Philosophische Seminar zeichnet sich durch eine persönliche, inspirierende Arbeitsatmosphäre und durch vielfältige Aktivitäten und Initiativen wie z.b. den Runden Tisch Philosophie, Gastvorträge, Mittelbaukolloquium sowie das Göttinger Philosophische Kolloquium mit erstrangigen internationalen Gästen aus. Es bietet ein breites Lehrangebot und ideale Bedingungen für die Spezialisierung auf folgenden Gebieten: Wittgensteins Spätphilosophie (darunter die Philosophie der Mathematik), Philosophie der Wissenschaften, insbesondere mit Ausrichtung auf Mathematik und Physik, Kant und die Philosophie der Neuzeit, Ethik, Handlungstheorie und philosophische Anthropologie Husserl im Kontext der analytischen Philosophie Analytische Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und der Person
Das Lehrangebot Der Master-Studiengang ermöglicht eine umfassende Ausbildung in allen Kerndisziplinen des Fachs: Logik, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes, Wissenschaftsphilosophie, Philosophie der Mathematik, Ethik, Politische Philosophie. Im Bereich der Geschichte der Philosophie wird neben der klassischen griechischen Antike insbesondere die Epoche der Neuzeit von Descartes bis Kant sowie die Philosophie des späten 19. und des 20. Jahrhunderts gepflegt. Die Gebiete der Theoretischen Philosophie werden derzeit von Prof. Felix Mühlhölzer und Prof. Christian Beyer, die der Praktischen Philosophie von Prof. Holmer Steinfath und die Geschichte der Philosophie von Prof. Bernd Ludwig gemeinsam mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Lehre und Forschung repräsentiert.
Schwerpunkte in Lehre und Forschung Die Schwerpunkte der Lehre und Forschung von Prof. Felix Mühlhölzer liegen in der Theoretischen Philosophie, mit besonderem Gewicht auf der Wissenschaftsphilosophie und speziell der Philosophie der Mathematik und der Physik, jedoch auch in der Sprachphilosophie und der Philosophie des Geistes, die zu einem philosophischen Verständnis der Wissenschaften unverzichtbar sind. Seit mehreren Jahren sind Prof. Mühlhölzers Forschungen vor allem auf die Spätphilosophie Wittgensteins fokussiert, und sie verfolgen das Ziel, Wittgensteins stark vernachlässigte Philosophie der Mathematik zu erschließen. Die Schwerpunkte von Prof. Christian Beyer liegen im Bereich der theoretischen Philosophie des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart: analytische Sprachphilosophie, Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes und der Person. Er ist Spezialist auf dem Gebiet der sog. analytischen Phänomenologie, einer Forschungsrichtung, welche die Phänomenologie Edmund Husserls mit den Mitteln der analytischen Philosophie rational rekonstruiert und weiterentwickelt.
Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Bernd Ludwig befinden sich im Bereich der Geschichte der Philosophie, wobei ein besonderer Fokus auf der Philosophie der Neuzeit (Descartes bis Kant) liegt. Neben einer langjährigen Beschäftigung mit rechtsphilosophischen Fragestellungen steht in neuerer Zeit vor allem die systematische Entwicklung der Kantischen Philosophie im Zentrum des Interesses. Forschung und Lehre zielen gleichermaßen darauf ab, die klassischen Texte der Philosophie als Beiträge zu den von ihren Autoren selbst adressierten philosophischen Auseinandersetzungen systematisch zu rekonstruieren: Auf solche Weise soll Klarheit darüber gewonnen werden, in welchem Maße wir in unseren aktuellen philosophischen Bemühungen noch sinnvoll auf diese Beiträge zurückgreifen können und welche von ihnen möglicherweise nur noch als wohldurchdachte Alternativen zu dem gewürdigt werden können, was wir selbst derzeit als vernünftiges Philosophieren ansehen wollen. Die Lehr- und Forschungsschwerpunkte von Prof. Holmer Steinfath liegen im Bereich der Praktischen Philosophie, insbesondere der Ethik sowie einer den Menschen als Handlungswesen thematisierenden philosophischen Anthropologie. In der Ethik gilt das Augenmerk von Prof. Steinfath vor allem Fragen der Grundlagen der Moral und Konzeptionen eines guten Lebens. In den letzten Jahren ist die Beschäftigung mit ausgewählten Themen der Angewandten Ethik (bes. der Medizinethik und der Politischen Philosophie) hinzugekommen. Das Bemühen um die systematische Klärung von Grundfragen der Praktischen Philosophie wird durch ausgeprägte philosophiehistorische Interessen ergänzt. Im Mittelpunkt steht dabei die anhaltende Auseinandersetzung mit den Werken von Platon und Aristoteles sowie mit der Philosophie von Immanuel Kant. Bei aller nötigen Schwerpunktbildung und Spezialisierung ist Prof. Steinfath an einem Verständnis von Philosophie orientiert, das die über zentrale Grundfragen gestiftete Einheit der philosophischen Tätigkeit betont und die Zersplitterung in unverbundene Subdisziplinen mit Skepsis betrachtet.
Einheit von Forschung und Lehre Der modularisierte Studiengang bietet die Möglichkeit der eigenen Schwerpunktbildung innerhalb der Bereiche Theoretische Philosophie, Praktische Philosophie oder Geschichte der Philosophie. Neben den herkömmlichen, bewährten Formen der Lehre werden auch in neuartigen forschungsbezogenen Modulen die Ausbildung von Forschungsschwerpunkten angeregt sowie Formen der wissenschaftlichen Präsentation eingeübt. Die regelmäßig stattfindenden Kolloquien und Oberseminare bieten die Gewähr für engste Anbindung der Master-Studierenden an bestehende Forschungsinteressen und laufende Forschungsprojekte der Lehrenden auf den beschriebenen Gebieten.
Formalia Fächerkombination Das Master-Fach Philosophie kann an der Universität Göttingen als Mono-Fach-Master oder in Kombination mit einem oder zwei weiteren Fächern studiert werden. Die reguläre Studiendauer beträgt vier Semester. Voraussetzungen B.A.-Abschluss in Philosophie oder ein B.A.- Studium mit mindestens 150 ECTS insgesamt, davon Leistungen im Fach Philosophie im Umfang von wenigstens 50 ECTS. Notenschnitt von mindestens 2,5 (ohne mündliche Zusatzprüfung). Bei einer Note zwischen 2,6 und 3,0 kann eine Zulassung nach mündlicher Zusatzprüfung erfolgen. Keine besonderen Sprachvoraussetzungen.
Master of Arts Philosophie in Göttingen Bewerbung Das Master-Studium an der Georg-August Universität Göttingen beginnt in jedem Jahr zum Wintersemester mit Bewerbungsfristen vom 1. April bis 15. Mai. Philosophisches Seminar der Georg-August-Universität Humboldtallee 19 37073 Göttingen Tel. +49 (0) 551 / 39-4774 www.uni-goettingen.de/de/69856.html