Photovoltaik und solarthermische Stromerzeugung

Ähnliche Dokumente
Photovoltaik und solarthermische Stromerzeugung

PV-Anlagen - Chancen und Gefahren für ausführende Unternehmer Wärmepumpen-Intensivkurs Wattwil, 18. September 2013

Windenergie. 1. Zusammenfassung. 2. Heutige Situation in der Schweiz und weltweit

Die Rolle der Photovoltaik i n in der künftigen Energieversorgung. Dr Gian. Carle, Leiter H andel Handel Erneuerbare E nergie Energie

Umsetzung des Solarkanton Luzern. Energieapéro Tage der Sonne Cyrill Studer Korevaar, Energiefachstelle 6. Mai 2013

Wärme und Strom von der Sonne Messe Bauen-Modernisieren, Zürich 4./5. September 2015

Kohlekraftwerke. 1. Zusammenfassung. 2. Heutige Situation in der Schweiz. 3. Stand und weitere Entwicklung der Technik

Lohnt sich immer mehr: Solarstrom, den man selbst verbraucht

Solar- und Windenergie. SVKG Herbstversammlung vom Josias F. Gasser

Solarstrom macht Schule

1 Photovoltaikanlage, Überbrückungsfinanzierung, WEW

Globale energiepolitische Herausforderungen 2050*

Factsheet. Photovoltaik hart umkämpfter Markt mit großem Potenzial Preisdruck trotz Wachstumsdynamik. Juni 2011 auk/

Merkblatt Sonnen-Energie

Faktenblatt KEV für Photovoltaik-Anlagen

Wärme und Strom von der Sonne Messe Bauen-Modernisieren, Zürich 5./6. September 2014

Photovoltaik für jedermann Infoveranstaltung Bätterkinden

Schweizer Investment in solarthermisches Kraftwerk in Spanien

Photovoltaik-Anlage Quinten Energiewende und Biodiversität. Werner Frei, Leiter Produktion erneuerbare Energie EKZ

Wärme und Strom von der Sonne Messe Bauen-Modernisieren, Zürich 5./6. September 2014

Technik der Solarstromanlage Pistor Edisun Power Markus Kohler, CTO Edisun Power Europe AG

Politische Gemeinde Uesslingen-Buch. Tarife. Gültig vom 1. Januar bis 31. Dezember Anhang V

«KEV 2.0 wie weiter?»

Erneuerbare Energien reicht die Kraft von Sonne, Wind und Wasser?

Jüngere Entwicklungen in der Photovoltaik. Rudolf Rechsteiner

Regenerative Energien Chancen für Nordbaden

Ökobilanzen von Energiesystemen

Nach Beschlussfassung des Bundestages vom angepasst. Solarstrom Energieform der Zukunft

gültig für Anlagen mit Inbetriebnahme ab Ausgangslage

Von der Sonneneinstrahlung bis zur Netzeinspeisung

Merkblatt Photovoltaik. Photovoltaik Fördermodell

Potential-Check Photovoltaik

Solarstrom erzeugen und selber nutzen. Teo Crameri, Energieberatung Markt Graubünden Albulastrasse 110, 7411 Sils i.d.,

PHOtovoltaik. Umwelt schonen mit garantierter Rendite

Energiemarkt in Österreich: politisch-rechtliche Rahmenbedingungen und Regierungspläne

ElCom-Forum 2014 Die Bedeutung des internationalen Handels für den Schweizer Markt Axpo AG

Road Map Erneuerbare Energien Schweiz

Solarstrom vom eigenen Dach

Elektrische Energie aus dem Landkreis Schwäbisch Hall

Wie schliessen wir die Stromversorgungslücke?

Ökostrom aus dem Berner Oberland Thun Solar AG nimmt Fotovoltaikanlage auf der Arena Thun in Betrieb

Photovoltaik-Anlage Quinten Versorgung mit erneuerbarer Energie. Werner Frei, Leiter Produktion erneuerbare Energie

Internationaler Energiedialog

Die Rolle der Wasserkraft im zukünftigen bayerischen Energiemix

A K Z E P TA N Z V O N E N E R G I E W E N D E - S Z E N A R I E N I N D E R B E V Ö L K E R U N G

Erneuerbare Energien in und für Bayern. Thomas Hamacher Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige Energiesysteme

Inhaltsverzeichnis. Photovoltaik. Funktionsweise Preis und Leistung Nutzung in Deutschland und der EU

Basics of Electrical Power Generation Photovoltaik

Förderung und Marktintegration erneuerbarer Energien

1 Photovoltaikanlage, Überbrückungsfinanzierung, WEW

Anschlussbedingungen einer dezentralen Energie Erzeugungsanlage (EEA), z.bsp. Photovoltaikanlage

Photovoltaik. Verkauf Privat- und Gewerbekunden

Photovoltaik Zubau-Ursachen-Prognosen

EEG Novelle Entwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und finanzielle Auswirkungen

Entwicklung der Aktivitäten der Agenda 21-Gruppe Bürger-Solaranlagen für Schwabach und Umgebung

Die Vision einer 100%ig regenerativen Energieversorgung.

Der Weg zu 20% Solarstrom Energie-Apéro Aargau 16./18./23. Oktober 2012

Die Einspeisevergütung für erneuerbaren Strom ist ein Teil der Massnahmen für die Erneuerbaren

STROMGESTEHUNGSKOSTEN ERNEUERBARE ENERGIEN

Stromversorgung in der Türkei. Emrah Vural PEESE,

Entscheidungshilfe Solar Begriffe und Beispiel für die Planung

WASSERKRAFT IST NICHT GLEICH WASSERKRAFT

Erneuerbare Energien: Entwicklung, aktueller Stand & Herausforderungen. Vortrag Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Krauter 1

Welchen Anteil an der Schweizer Energieversorgung kann die Sonnenenergie leisten?

Erneuerbarer Strom in Österreich als Wirtschaftsfaktor

Solarenergie in der Wüste Desertec Milliarden Investitionen deutscher Firmen

Stefan Brändle Dipl. El. Ing FH Senior Consultant Amstein+Walthert AG

Ihr Partner für die zukunftsweisende Energieversorgung

Verwertungsstrategien für Module zur solaren Energiegewinnung

Information über neues Photovoltaik Fördermodell. Fachgremium Photovoltaik

Solardach Photovoltaik Vom Schutzdach zum Nutzdach

Der Erfolg der Photovoltaik: Eine reine Silizium-Geschichte

Wärme und Strom von der Sonne Messe Bauen-Modernisieren, Zürich 5./6. September 2014

Der Energiekanton Aargau auf dem Weg in die Zukunft

Aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen der Wasserkraft. Michael Wider, Leiter Generation SCCER-SoE, Zürich, 30. September 2014

Aeneas Wanner Geschäftsleiter Energie Zukunft Schweiz

Vom Landwirt zum Energiewirt. Die wichtigsten Schritte zu Ihrer Photovoltaikanlage. Sonne ernten Strom verkaufen

Eine interessante Sache!? Andreas Caduff, LBBZ Plantahof

4. Dimensionierung und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen

Ein starker Partner für Ihre Photovoltaikanlage

Das solarthermische Kraftwerksprojekt Andasol / Almeria Dr. Martin Riffeser

WKK Schweiz - Potenzial und Wirtschaftlichkeit

Photovoltaik im Umbruch: Internationale und nationale Entwicklungen. Walter Steinmann, Direktor, Bundesamt für Energie

EEG Zeitplan. Verabschiedung des EEG 2016 durch Bundestag + Bundesrat

100% Erneuerbare Energien für Strom und Wärme in Deutschland

Schweizer Photovoltaik Programm Forschung, Innovation, Umsetzung

Wärme und Strom von der Sonne - saubere Energie mit Zukunft

100 % ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR STROM UND WÄRME IN DEUTSCHLAND

Einsatzmöglichkeiten und Potenziale der Photovoltaik ohne erhöhte EEG-Vergütung

Die Zukunft der Solarenergienutzung: Solarthermie und Photovoltaik

Windenergie & Solarthermie in Ägypten. Perspektiven der Erneuerbaren Energien In Ägypten - Fact Sheet

Strom aus Photovoltaik

Der Weg zum energieeffizienten Gebäude: Photovoltaik-Anlagen. Albert Gyger / Head of PV Systems / Meyer Burger

Strompreise STROM. Eine Übersicht über die Stromprodukte und -preise.

Solarstrom jetzt erst recht Energie Apéro März Heinz Friedli Technischer Kaufmann eidg. FA Abteilungsleiter Solartechnik

Unsere Zukunft ist erneuerbar! ewz-stromzukunft

Speicherung von erneuerbarem Strom durch Wasserstoffeinspeisung in das Erdgasnetz Erhebung des Potentials in Österreich

Photovoltaikanlagen > 30 kwp Gemeindegebiet Köniz (BE)

ENERGIE AUS BERGHEIM FÜR BERGHEIM

Faktenblatt zur Energiestrategie 2050 Direktvermarktung von Stromerzeugungsanlagen mit Einspeisevergütung

Transkript:

Photovoltaik und solarthermische Stromerzeugung Basiswissen-Dokument, Stand November 2015 1. Zusammenfassung Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wandeln Sonnenlicht direkt in Strom um und produzieren abhängig von der Sonneneinstrahlung. In solarthermischen Anlagen wird Licht in Wärme umgewandelt und mit der Wärme eine Dampfturbine angetrieben. Die Stromproduktion aus PV-Anlagen in der Schweiz macht heute rund 1.25 % der Gesamtstromproduktion aus (Produktion 2014: 840 GWh). Die Photovoltaik gehört heute noch zu den teuersten Produktionstechnologien. Wie hoch die Gestehungskosten sind, das heisst die reinen Produktionskosten ohne Übertragung und Abgaben, hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab. In Südeuropa kann der Solarstrom im Vergleich zur Schweiz fast zum halben Preis produziert werden, weil die Sonneneinstrahlung knapp doppelt so hoch ist. In diesen Breitengraden bewegen sich die Preise für Strom aus PV- und Solarthermie-Anlagen auf einem ähnlichen Niveau. Aufgrund der technischen Entwicklungen, des grossen weltweiten Ausbaus der Photovoltaik und der damit verbundenen tieferen Kosten für die Module sinken die Gestehungskosten seit drei Jahrzehnten kontinuierlich. Prognosen gehen davon aus, dass in der Schweiz bis 2050 rund 14 TWh elektrische Energie solar erzeugt werden kann. Ein solcher Ausbau entspricht einem Extremszenario mit einer Nutzung von 80 % der für Photovoltaik geeigneten Fläche und einer Nutzung von knapp 45 % der gesamten bebauten Grundfläche. Grösstes Hemmnis zur Ausschöpfung dieses Potenzials ist die Rentabilität. Es liesse sich nur mit massiver staatlicher Förderung realisieren. 2. Heutige Situation 2.1 Photovoltaik Schweiz Im Jahr 2014 waren in der Schweiz Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1 061 MW installiert. Die Stromproduktion betrug 840 GWh. Die installierte Kapazität wurde seit 2005 um das 37-Fache erhöht. Das durchschnittliche jährliche Wachstum an installierter Leistung beträgt seit 2005 115 MW. 1 Das starke Wachstum der letzten Jahre ist unter anderem auf die Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) zurückzuführen, über die der Betreiber einer Anlage den Solarstrom während 20 Jahren 2 zu vertraglich festgelegten, kostendeckenden Preisen ins Netz einspeisen kann (vgl. Kapitel 8). Trotz dieses starken Wachstums trägt die Solarenergie heute erst rund 1.25 % zur Schweizer Stromproduktion bei. 1 2 Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien, Ausgabe 2014. Bundesamt für Energie BFE, Bern, 2015 Energieverordnung (EnV, 730.01) vom 7.12.1998, Fassung vom 1.6.2015 Hintere Bahnhofstrasse 10, Postfach, 5001 Aarau, Telefon +41 62 825 25 25, Fax +41 62 825 25 26, info@strom.ch, www.strom.ch

2.2 Photovoltaik Europa und Weltweit Der Photovoltaik-Ausbau in Europa ist sehr stark durch die grosszügige Fördersituation in den jeweiligen Ländern geprägt. 2014 hat zum ersten Mal Grossbritannien mit einem Zubau mit 2.4 GW installierter PV- Leistung gefolgt von Deutschland mit 1.9 GW und Frankreich mit 0.9 GW den Lead in Europa übernommen. Total waren 2014 in Europa 88 GW installiert (dies entspricht 49 % der weltweit gesamthaft installierten PV- Leistung). In Deutschland waren Ende 2014 rund 38.2 GW installiert, in Italien 16 GW, in Spanien 5,4 GW, in Frankreich 5.6 und in der Schweiz 1.0 GW. 3 Tabelle 1 Entwicklung der Europäischen Solar PV Installierten Kapazitäten. Quelle: EPIA 2014. 2014 wurden weltweit 40 GW installierte PV-Leistung zugebaut. Getrieben wurde die Entwicklung vor allem durch den asiatischen und amerikanischen Kontinent. Bei den Staaten stechen China mit 11 GW und Japan mit 10 GW hervor, gefolgt von den USA. In den nächsten fünf Jahren könnte eine globale Kapazität von 540 GW installierter PV-Leistung erreicht werden. 2.3 Solarthermische Stromerzeugung In der Schweiz sind keine solarthermischen Anlagen mit Stromproduktion in Betrieb oder in Planung. Diverse Energieversorger halten jedoch Beteiligungen an solarthermischen Anlagen in Südeuropa. So sind zum Beispiel EBL, IWB, ewz, EKZ und ewb am Projekt Puerto Errado 2 in Südspanien beteiligt, das auf einem linearen Fresnelkollektor basiert. 4 Bei diesen Projekten wird der erzeugte Strom in der Regel zu Ökostrom- Vergütungssätzen direkt ins lokale Netz eingespeist. 3 4 Global Market Outlook For Solar Power / 2015-2019. SolarPower Europe (EPIA), Brüssel, 2014 Puerto Errado 2 2/14

Weltweit war im Jahr 2014 rund 4.3 GW Solarthermie-Leistung installiert, davon rund 53% in Europa, vor allem in Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich. 5 Die meisten Anlagen wurden 2014 in den USA in Betrieb genommen. Das weltweite Wachstum in diesem Sektor sollte in den kommenden Jahren erheblich ansteigen. 3. Stand und weitere Entwicklung der Technik 3.1 Photovoltaik In einer Photovoltaikanlage wird Sonnenlicht mit einem Wirkungsgrad zwischen 10 und 20% direkt in Strom verwandelt. Zur Umwandlung werden vorwiegend Silizium-Zellen verwendet (mono- und polykristallin). Neuartige Dünnschichtsolarzellen aus Cadmium-Tellurid (CdTe), amorphem Silizium oder Kupfer-Indium- (Gallium)-Selen (CIS/CIGS) erreichen zwar weniger hohe elektrische Wirkungsgrade. Sie produzieren aber günstigeren Solarstrom, da Dünnschichtzellen nur z. T. deutlich tiefere Herstellkosten haben. Heutige und zukünftig erwartete elektrische Wirkungsgrade für verschiedene kommerzielle PV-Module sind in Tabelle 1 aufgeführt. 6 Technologie / 2013 2020 2035-2050 el. Wirkungsgrad Silizium, monokristallin 14-20 % 23 % 25 % Silizium, polykristallin 13-15 % 19 % 21 % Silizium amorph 6-9 % 12 % 15 % Cadmium-Tellurid (CdTe) 9-11 % 14 % 15 % Kupfer-Indium-(Gallium)-Selen (CIS/CIGS) 10-12 % 15 % 18 % Tabelle 2. Erwartete Entwicklung des elektrischen Wirkungsgrades von verschiedenen kommerziellen PV-Modulen. Quelle: IEA 2010. Verschiedene weitere Technologien sind in Entwicklung, zum Beispiel organische Solarzellen mit tiefem elektrischem Wirkungsgrad für mobile Applikationen oder konzentrierende Photovoltaik mit sehr hohem elektrischem Wirkungsgrad für sehr sonnige Standorte. Im Schweizer Mittelland kann für eine PV-Anlage mit rund 950 bis 1000 jährlichen Volllaststunden gerechnet werden. 3.2 Solarthermische Stromerzeugung In solarthermischen Anlagen wird das Sonnenlicht mit Spiegeln auf einen Absorber fokussiert, der sich stark erhitzt. Mit der Hitze wird Dampf erzeugt, der wiederum eine Turbine antreibt, um Strom zu erzeugen. Die Dampferzeugung wird oft durch Gas unterstützt, um den Prozess zu stabilisieren. 5 6 Solar thermal and concentrated solar power barometer 2015. EurObserv ER, Mai 2015 Technology Roadmap: Solar photovoltaic energy. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 3/14

Im Unterschied zur Photovoltaik besteht bei solarthermischen Anlagen die Möglichkeit, die erzeugte Wärme zu speichern und auch bei schwacher Sonneneinstrahlung, beispielsweise in den Abend- und Morgenstunden, Strom zu produzieren. Thermische Speicher werden jedoch aufgrund hoher Kosten und technischer Schwierigkeiten erst selten eingesetzt. Man unterscheidet vier Anlagetypen: Parabolrinnen-Anlagen, lineare Fresnelkollektor-Anlagen, Solartürme und Parabolspiegel-Dish-Anlagen. 7 Am weitesten entwickelt sind Parabolrinnen-Kraftwerke. Vielversprechende Entwicklungen wie eine Reduktion des Wasserverbrauchs oder eine verbesserte Wärmespeicherung erwartet man bei der Solarturm- und der linearen Fresnelkollektor-Technologie. Im Gegensatz zur Photovoltaik können solarthermische Anlagen die Sonneneinstrahlung nicht nutzen, die durch Nebel oder Wolken gestreut wird. Diese sogenannte diffuse Solarstrahlung macht beispielsweise in Zürich einen Anteil von rund 55 % an der Globalstrahlung aus. Mitteleuropa kommt deshalb für solche Anlagen kaum infrage. Geeignet sind hingegen Standorte mit hoher Direktstrahlung, wie sie in Südeuropa und vor allem in Nordafrika zu finden sind. 4. Potenzial 4.1 Photovoltaik 4.1.1 Dach- und Fassadenflächen Das Potenzial auf geeigneten Gebäudeflächen in der Schweiz wird gemäss Internationaler Energieagentur (IEA) auf rund 18 TWh geschätzt (davon 15 TWh auf Dachflächen und 3 TWh auf Fassadenflächen). 8 Bei der Abschätzung werden architektonisch ungeeignete Flächen (beispielsweise wegen Verschattung) und Flächen, die aufgrund ihrer Ausrichtung weniger als 80 % der maximalen lokalen Einstrahlung aufnehmen können, ausgeschlossen. Diese Abschätzung führt zu einer Faustformel von 0,55 Quadratmeter für Photovoltaik nutzbare Fläche je Quadratmeter bebauter Grundflächen. Je nach Rahmenbedingung geht der VSE von einem realisierbaren Potenzial von 0.8 TWh bis 14 TWh bis 2050 aus. 9 Ein Ausbau auf 14 TWh entspricht jedoch einem Extremszenario mit einer Nutzung von 80 % der für Photovoltaik geeigneten Fläche und einer Nutzung von knapp 45 % der gesamten bebauten Grundfläche. Grösstes Hemmnis zur Ausschöpfung dieses Potenzials ist die Rentabilität. Verschiedene Studien zum Potenzial der erneuerbaren Energie in der Schweiz bis 2035 und 2050 hat der Energie Trialog Schweiz in einer Meta-Studie aus dem Jahr 2009 zusammengefasst. 10 Das darin beschriebene erwartete Potenzial ergibt sich aus der Schnittmenge des ökologischen, wirtschaftlichen und sozial akzeptierten Potenzials (siehe Abbildung 1). Ausgehend von diesen Werten schätzt der Energie Trialog das Potenzial unter der Voraussetzung, dass die Technologie politisch gefördert wird und ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 15 % erreicht. 7 Technology Roadmap: Concentrating solar power. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 8 Potential for Building Integrated Photovoltaics. International Energy Agency (IEA), Report IEA - PVPS T7-4, Paris, 2002 9 Wege in die neue Stromzukunft, Gesamtbericht, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE/AES), Aarau, 2012 10 Erneuerbare Energien: Übersicht über vorliegende Studien und Einschätzung des Energie Trialog Schweiz zu den erwarteten inländischen Potenzialen für die Strom-, Wärme- und Treibstoffproduktion in den Jahren 2035 und 2050 inklusive Berücksichtigung der Potenziale aus Abfällen, Grundlagenpapier für die Energie-Strategie 2050. Energie Trialog Schweiz (ETS), Zürich, 2009 4/14

Abbildung 1. Potenzialbegriffe. Quelle: ETS 2009. Schliesslich hat auch das Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen der Energieperspektiven 2035 Potenzialstudien erstellt. 11 Diese werden als die umfassendsten bewertet, da sie unter anderem die zeitliche Entwicklung von Kosten, Technologien, Klima, politischen Massnahmen und Investitionszyklen berücksichtigen. Zur Bestimmung des PV-Potenzials berücksichtigen die erwähnten Studien nur Dachflächen und Fassaden, keine Freilandanlagen. Die Potenzialabschätzungen sind Tabelle 2 zusammengestellt. Potenzial (TWh) 2020 2035 2050 Erwartet (VSE 2012) 0,1-0,4 0,8-2,0 3,5-14 Erwartet (ETS 2009) 1,5 (± 0,5) 8-12 technisch/ökologisch (BFE 2007, IEA 2002) 18-20 Tabelle 3. Potenzial für Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen in der Schweiz (Dach- und Fassadenanlagen). Quellen: VSE 2012, ETS 2009, BFE 2007, IEA 2002. 4.1.2 Freiflächen Die meisten Studien untersuchen nur das PV-Potenzial von Dach- und Fassadenflächen, da ein breiter Konsens besteht, dass in erster Priorität bereits bebaute Flächen für einen PV-Ausbau genutzt werden sollen. So genügen beispielsweise Freiflächenanlagen nicht den strengen Qualitätskriterien für Ökostrom des Vereins für umweltgerechte Energie (VUE) und können nicht nach dem Label naturemade star zertifiziert werden. Gleichwohl können zurzeit Freiflächenanlagen von der KEV profitieren. Die Vergütung ist etwas tiefer angesetzt als bei angebauten Dachanlagen 12. Eine Potenzialstudie rechnet mit einem langfristigen PV- Gesamtpotenzial von rund 45 TWh, falls neben allen geeigneten Dach- und Fassadenflächen zusätzlich pro 11 Die Energieperspektiven 2035 - Band 5, Analyse und Bewertung des Elektrizitätsangebotes, Bundesamt für Energie BFE, Bern, Juni 2007 12 Energieverordnung (EnV, 730.01) vom 7.12.1998, Fassung vom 1.6.2015 5/14

Gemeinde eine Freiflächenanlage von einem Hektar gebaut wird. 13 Die Wahrscheinlichkeit, dass dies so umgesetzt werden kann, scheint allerdings nach heutiger Einschätzung eher gering. 4.2 Solarthermische Stromerzeugung Solarthermische Kraftwerke werden vorwiegend auf grösseren ebenen Freiflächen errichtet, wobei deren Leistung zwischen 10 und 100 MW liegt und der Flächenverbrauch 30 bis 300 Hektar beträgt. Potenzielle Standorte müssen eine senkrechte, also nicht-diffuse, Direkt-Normal-Strahlung (DNI) von rund 2000 kwh/m 2 /a aufweisen. Grundsätzlich geeignete Standorte finden sich in Südspanien und Süditalien aber vor allem in Nordafrika (Abbildung 2). Je nach Technologie werden rund 1900 bis 2600 Volllaststunden erreicht. 14 Abbildung 2. Direkt-Normal-Strahlung im Mittelmeerraum. Quelle: DLR. Eine Abschätzung der Produktionspotenziale im Mittelmeerraum bis 2050 vom Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) findet sich in Abbildung 3. Interessant ist, dass vom DLR kein Exportmarktpotenzial aus europäischen Ländern ausgewiesen ist. Ein solches wird nur in den südlich des Mittelmeers gelegenen Anrainerstaaten identifiziert. In diesen Ländern liegt das Produktionspotenzial zum Teil weit über dem Eigenbedarf. 15 Welcher Anteil dieses Potenzials in Zukunft in die Schweiz importiert werden kann, hängt stark vom Ausbau der europäischen und nordafrikanischen Netze ab. 13 Erneuerbare Energien: Übersicht über vorliegende Studien und Einschätzung des Energie Trialog Schweiz zu den erwarteten inländischen Potenzialen für die Strom-, Wärme- und Treibstoffproduktion in den Jahren 2035 und 2050 inklusive Berücksichtigung der Potenziale aus Abfällen, Grundlagenpapier für die Energie-Strategie 2050. Energie Trialog Schweiz (ETS), Zürich, 2009 14 Technology Roadmap: Concentrating solar power. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 15 Technology Roadmap: Concentrating solar power. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 6/14

Abbildung 3. Abschätzung der Solarthermie-Produktionspotenziale bis 2050 im Mittelmeerraum. Quelle: DLR. 5. Einschätzung zu Leistungsverfügbarkeit und Energiequalität Da es sich bei der Photovoltaik um eine direkte Umwandlung des Sonnenlichts handelt, wird nur Strom erzeugt, wenn die Sonne scheint. Ihre Produktion ist deshalb nicht gezielt steuerbar. Somit können PV- Anlagen keinen verlässlichen Beitrag zur verfügbaren Leistung erbringen und vor allem im Winterhalbjahr nicht zur Versorgungssicherheit beitragen. Es gibt jedoch deutliche strahlungsabhängige Produktionsmuster: Der tägliche und jährliche Produktionsverlauf hat die Form einer Glockenkurve. Das Maximum tritt mittags auf, bzw. im Sommer. Die Produktion weist jeweils eine Spitze am Mittag auf, daher können PV-Anlagen einen Beitrag zur Deckung der Mittags- Spitzenlast leisten. Rund zwei Drittel der jährlichen Produktion erfolgen im Sommer. Die Produktion ist abhängig von der standortspezifischen Einstrahlung und der Neigung und Ausrichtung der Anlage. Strom aus Photovoltaik kann bis auf das Abschalten nicht geregelt werden, lässt sich aber im Vergleich zur Produktion aus Windanlagen relativ gut einen Tag im Voraus prognostizieren und ist deutlich weniger volatil. 6. Gestehungskosten Die spezifischen Investitionskosten sinken mit zunehmender Anlagengrösse und variieren mit der Bauart (angebaute oder integrierte Dachanlage, Freifläche). Aufgrund des starken globalen Ausbaus sanken die Investitionskosten in den letzten Jahren unerwartet stark. Aufgrund der Annahme eines PV-Zubaupfades der Internationalen Energieagentur (IEA) ist im Jahr 2050 eine Reduktion der Investitionskosten um rund zwei Drittel denkbar. PV-Anlagen sind wartungsarm. 7/14

6.1 Photovoltaik global: Lernkurve und Systemkosten Die globale Entwicklung der PV-Modulpreise seit den 1970-Jahren zeigt eine relativ konstante Absenkungsrate aufgrund von Skalen- und Lerneffekten («Lernkurve»). 16 Die Lernrate beträgt ca. 20 %. Dies bedeutet, dass mit jeder Verdoppelung der Produktionsmenge eine Modulpreissenkung von 20 % einhergeht (Abbildung 4). 17 Abbildung 4. Photovoltaik-Modul Lernkurve: Mit Jeder Verdoppelung der global installierten Kapazität reduziert sich der Modulpreis (hier in $/W) um rund 22%. Quelle: EPIA 2009. Die IEA geht in ihrer Roadmap von einer langfristigen Lernrate für das ganze PV-System (Systemkosten) von 18 % bis zum Jahr 2050 aus. 18 6.2 Photovoltaik Schweiz Die erwarteten Investitions- und Gestehungskosten für angebaute Dachanlagen in der Schweiz für das Jahr 2012 gemäss BFE sind in Tabelle 3 aufgeführt. 19 Die Betriebs- und Unterhaltskosten für 2012 werden je nach Anlagengrösse auf 4,5 bis 6 Rappen pro kwh geschätzt. Die längerfristige Kostenentwicklung bis 2050 hat der VSE für einen Mix von Anlagen mittlerer Grösse abgeschätzt (vgl. Tabelle 4). Angenommen wurde dabei eine konstante Lernkurve von 13 % für das Gesamtsystem. Für den globalen Zubau an installierter Kapazität wurden Prognosen der IEA verwendet. 20 Die Stromgestehungskosten wurden mit einem Zinssatz von 5 % und 10 % und einer Lebensdauer von 20 Jahren berechnet, was zur dargestellten Bandbreite führt. 16 Ein PV-Modul besteht aus Solarzellen, die in Serie oder parallel verschalten sind. 17 Set for 2020, European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Brüssel, 2009 18 Technology Roadmap: Solar photovoltaic energy. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 19 Photovoltaik (PV) Anlagekosten 2012 in der Schweiz, BFE 19. April 2012. 20 Technology Roadmap: Solar photovoltaic energy. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 8/14

BFE (KEV) VSE-Prognosen für Anlagenmix (mittlere Grösse) Anlagetyp 2014 2020 2035 2050 Investitionskosten (CHF/kW) 4000 Kleinanlagen <30 kw Mittlere Anlagen 3000 <100 kw 2600 2000 1500 Mittlere Anlagen <1 MW Grossanlagen 2700 > 1 MW Stromgestehungskosten (Rp./kWh) ab 1.1.2014 Kleinanlagen >10kW und <30 kw Mittlere Anlagen <100 kw Mittlere Anlagen <1 MW Grossanlagen > 1 MW Tabelle 4. 26.4 22.0 21.3 19.1 23-36 18-28 13-20 Erwartete Investitions- und Stromgestehungskosten in der Schweiz in CH/W für angebaute Dachanlagen (EnV 2014) und lernkurvenbasierte Abschätzungen des VSE für die Entwicklung bis 2050. Für durchschnittliche Anlagen (beispielsweise eine angebaute Dachanlage mit ca. 100 kwp) wird das Erreichen der Netzparität im Zeitraum um 2020 erwartet, das heisst, dass dann die Stromgestehungskosten gleich hoch sind wie die Strompreise beim Endkunden im Haushalt. Mit einem verstärkten Ausbau der Photovoltaik muss der Netzstabilität jedoch verstärkt Beachtung geschenkt werden. Die Themen "Netzparität" und "Netzauswirkungen von dezentraler und stochastischer Einspeisung sowie von Import" werden in separaten Basiswissen-Dokumenten behandelt. 6.3 Photovoltaik Südeuropa Für PV-Anlagen an Standorten mit einer hohen Sonneneinstrahlung von rund 2000 kwh/m 2 /a ist mit Stromgestehungskosten von rund 11 Euro-Cent pro kwh für Freiflächenanlagen zu rechnen, für Kleinanlagen bis 14 Euro-Cent pro kwh. Unter Annahme einer gleichbleibenden PV-Lernrate wird erwartet, dass die Gestehungskosten für Solarstrom aus Grossanlagen bis 2020 auf rund 8 Euro-Cent pro kwh sinken, bis 2030 auf rund 7 Euro-Cent pro kwh. 21 6.4 Solarthermische Stromerzeugung Solarthermische Anlagen weisen je nach Produktionsstandort und Sonneneinstrahlung (siehe Kapitel 4.2) Gestehungskosten von 20 bis 30 Dollar-Cent pro kwh auf. Die IEA erwartet bis 2030 Gestehungskosten im Bereich von 5 bis 7,5 Dollar-Cent pro kwh und bis 2050 Kosten von 3,5 bis 5 Dollar-Cent pro kwh. Solar- 21 Studie Stromgestehungskosten erneuerbare Energien. Fraunhofer ISE, Freiburg, 2013 9/14

thermische Anlagen könnten ab 2020 je nach geographischer Lage und Netztopographie für die Deckung von Spitzen- und Mittellast wirtschaftlich interessanter sein als fossile Kraftwerke. 22 7. Umwelt/Klima Gemäss aktuellen Umweltbilanzen von Strom aus PV-Anlagen von ESU-Services aus dem Jahr 2010 werden je nach Solarzellen-Technologie und Ausrichtung Treibhausgasemissionen von 50 bis 100 g CO 2 - Äquivalente/kWh ausgestossen. 23 8. Rahmenbedingungen Seit 2008 wird für Strom aus erneuerbaren Quellen eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) bezahlt. Anlagenbetreiber ab 10 KW bis zu weniger als 30 kw können zwischen einer Einspeisevergütung oder einer Einmalvergütung wählen. Bei der Wahl der Einspeisevergütung garantiert es Besitzern von PV- Anlagen ab Inbetriebnahme 1. Januar 2014, den Solarstrom während 20 Jahren zu einem kostendeckenden Preis einzuspeisen. Für Anlagen mit Leistungen kleiner 10 kw wird anstelle einer kostendeckenden Vergütung ein Investitionsbeitrag ab Inbetriebnahme 1.Oktober 2015 ausbezahlt. Die Einmalvergütung setzt sich aus einem Grund- und einem Leistungsbeitrag zusammen. Der Grundbetrag beträgt je nach Anlagenkategorie zwischen 1 400 und 1 800 CHF und der Leistungsbeitrag zwischen 500 und 610 CHF/kW. Für Anlagen mit einer DC-Spitzenleistung von weniger 2 KW werden keine Einmalvergütungen ausbezahlt. Gemäss KEV-Cockpit der Stiftung KEV (Stand 1. Oktober 2015) sind knapp 35 255 Photovoltaik-Projekte mit einer erwarteten Gesamtleistung von rund 2056 MW auf der Warteliste und 12 203 Anlagen mit einer erwarteten Gesamtleistung von 509 MW in Betrieb bzw. in der Fertigstellung (noch nicht realisiert). 24 Ein Abbau der KEV-Warteliste ist unter den aktuellen gesetzlichen Vorgaben nicht möglich. Mit der parlamentarischen Initiative 12.400 wurde durch eine Revision des Energiegesetzes der Zuschlag auf die Übertragungskosten der Hochspannungsnetze, der hauptsächlich der KEV-Finanzierung dient, ab 2014 auf 1.5 Rp./kWh erhöht, um die Warteliste abzubauen. Ebenso sollen die durch die Änderung der Energieverordnung ab 1. Januar 2015 gesenkten KEV Vergütungssätze zu einem Abbau der Warteliste beitragen. Verschiedene Energieversorgungsunternehmen betreiben sogenannte Solarstrombörsen, so zum Beispiel ewz und EKZ. In regelmässigen Ausschreibungen können Produzenten ein Preisangebot für ihren Solarstrom eingeben. Die günstigsten Angebote werden in die Solarstrombörse aufgenommen. Der Produzent erhält einen langfristigen Abnahmevertrag zu einem festen Strompreis.Das Energieversorgungsunternehmen verkauft den Solarstrom beispielsweise über ein Solarstromprodukt an seine Kunden weiter. 22 Technology Roadmap: Concentrating solar power. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 23 M. Stucki et al., Vermindert Fotovoltaik die Umweltintensität des Schweizer Stroms? Bulletin SEV/VSE 3/2010, Fehraltorf/Aarau, 2010 24 KEV Cockpit, Stand 01.10.2015 (abzurufen unter www.stiftung-kev.ch) 10/14

9. Bewertung und SWOT-Analyse Bewertungskriterium 2013 2035 2050 Investitions- und Gestehungskosten teuerste Stromerzeugungstechnologie Kosten leicht über erwartetem Marktpreis Kosten leicht über erwartetem Marktpreis Umweltverträglichkeit Verfügbarkeit der Energie Produktionspotenzial (Dachflächen) Gesellschaftliche Akzeptanz Politische Akzeptanz kein CO 2 Ausstoss stochastische Erzeugung mit Peak um die Mittagszeit. Zwei Drittel der Erzeugung im Sommer. ca. 0,1 TWh, rund zwei Drittel der Produktion im Sommer. kein CO 2 Ausstoss stochastische Erzeugung mit Peak um die Mittagszeit. Zwei Drittel der Erzeugung im Sommer. kein CO 2 Ausstoss stochastische Erzeugung mit Peak um die Mittagszeit. Zwei Drittel der Erzeugung im Sommer. 0,8-2,0 TWh 3,5-14 TWh sehr hoch hoch hoch, evtl. Bedenken wegen Netzmanagement zaghafte Förderung Förderung noch beschränkt nötig Probleme mit Netzstabilität (-> Smart Grid?) Tabelle 5: Bewertung der Stromerzeugung mit Photovoltaik nach verschiedenen Kriterien für die Zeiträume 2012, 2035 und 2050. Grün: gut, orange: genügend, rot: schlecht 11/14

extern intern Chancen hohes technisches Potenzial auf Dach- und Fassadeflächen in der Schweiz (20 TWh/a) kontinuierlich sinkende Kosten (technische Entwicklungen, Skaleneffekte) durch starken globalen Ausbau, viel rascher als erwartet. Raum für weitere Kostensenkungen sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz Solarthermie: Potenzial für limitiert regelbare Energieproduktion diverse Fördersysteme "marktbasierte" Fördermodelle werden diskutiert (z.b. Quote) Stärken gute Umweltbilanz relativ kurze Planungs- und Installationsdauer, wenig Einsprachen durch Privatpersonen realisierbar Eigenversorgungsmodell für Endkunden vergleichsweise attraktiv Risiken Solarthermie: Stromimport von Netzausbau und Grenzkosten abhängig Schwächen KEV-Sätze werden teilweise nicht rasch genug an Marktentwicklungen angepasst, Kosten werden unnötig hoch gehalten stochastische Einspeisung, praktisch keine Regelbarkeit, deshalb Systemdienstleistungen notwendig geringe Leistungsverfügbarkeit, praktisch kein Beitrag zur Versorgungssicherheit (ändert sich zunehmend mit Batteriespeichersystemen) geringe gesellschaftliche Akzeptanz von Freiflächenanlagen in der Schweiz aktuell hohe Gestehungskosten Ausbau und Kostenreduktionen stark von Förderung abhängig Tabelle 6. SWOT-Analyse. 12/14

10. Quellenverzeichnis BFE 2007 BFE 2012 Die Energieperspektiven 2035 - Band 5, Analyse und Bewertung des Elektrizitätsangebotes, Bundesamt für Energie BFE, Bern, Juni 2007 Photovoltaik (PV) Anlagekosten 2012 in der Schweiz, Studie des BFE, 19. April 2012 BFE 2013 Energieperspektive 2050. Ausgabe 2013, Bundesamt für Energie. 2013 BFE 2015 EnV 2014 Schweizerische Statistik der erneuerbaren Energien, Ausgabe 2014. Bundesamt für Energie BFE, Bern, 2015DLR www.dlr.de* (Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrt) Energieverordnung (EnV) vom 7. Dezember 1998 Entwurf (Fassung vom 1. Juni 2015) EPIA 2009 Set for 2020, European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Brüssel, 2009 EPIA 2013 EPIA 2011 ETS 2009 Global Market Outlook for Photovoltaics 2015-2019. European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Brüssel, 2014 Solar Generation 6: Solar Photovoltaic Electricity empowering the World, European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Brüssel, 2011 Erneuerbare Energien: Übersicht über vorliegende Studien und Einschätzung des Energie Trialog Schweiz zu den erwarteten inländischen Potenzialen für die Strom-, Wärme- und Treibstoffproduktion in den Jahren 2035 und 2050 inklusive Berücksichtigung der Potenziale aus Abfällen, Grundlagenpapier für die Energie-Strategie 2050. Energie Trialog Schweiz (ETS), Zürich, 2009. EurObserv ER 2015 Solar thermal and concentrated solar power barometer. EurObserv ER, Mai 2015 Fraunhofer ISE 2013 IEA 2002 IEA 2010 IEA 2010a IEA 2010b KEV-Cockpit Puerto Errado 2 Studie Stromgestehungskosten erneuerbare Energien. Fraunhofer ISE, Freiburg, 2013 Potential for Building Integrated Photovoltaics. International Energy Agency (IEA), Report IEA - PVPS T7-4, Paris, 2002. Photovoltaic Power Systems Programme. Annual Report 2010. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 Technology Roadmap: Solar photovoltaic energy. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 Technology Roadmap: Concentrating solar power. International Energy Agency (IEA), Paris, 2010 www.stiftung-kev.ch www.puertoerrado2.com 13/14

Stucki 2010 VSE 2012 M. Stucki et al., Vermindert Fotovoltaik die Umweltintensität des Schweizer Stroms? Bulletin SEV/VSE 3/2010, Fehraltorf/Aarau, 2010 Wege in die neue Stromzukunft, Gesamtbericht, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE/AES), Aarau, 2012 Stiftung-KEV KEV- 2015Statistik, Stand 23.09.2013 SolarPower Europe Global Market Outlook For Solar Power / 2015-2019 (EPIA), Brüssel 2014 14/14