VOLKSSCHULE GUNDERSHEIM Schuljahr 1921 Am 1. April 1921 übernahm der einstw. Schulleiter von Liesing i. Lesachtale - Hans Grünwald - die Schulleitung in Gundersheim. - Probelehrer Ambros Putz, der einige Monate hindurch hierorts als Schulleiter wirkte, wurde mit der prov. Leitung der Schule Liesing i. Les. betraut. Das Schuljahr 1921 steht im Zeichen der Schulreform. Die Lehrkörper der Schulen: Kirchbach, Reisach, Goderschach, Gundersheim, Grafendorf und Dellach haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und arbeiten Konzentrationslehrpläne aus. Leiter der Arbeitsgemeinschaft ist Herr Oberlehrer Hodl Hans in Reisach. Am 26. Dezember wurde im Klassenzimmer um 6h abends für die Schulkinder eine Christbaumfeier veranstaltet. Die Bauern des Schulsprengels spendeten zu diesem Zwecke Lebensmittel, wie z.b. Mehl, Eier, Butter u.s.w. Der Ortsschulrat stellte Hefte, Tafeln, Griffel, Federn und andere Schulsachen bei. Jedes Kind wurde mit Bäckerei u. Schulrequisiten beteilt. Der Feier wohnten Herr Bürgerm. Buchacher, der Ortsschulrat und die Eltern der Kinder bei. - Herr Oberlehrer Tager aus Grafendorf führte vor Beginn der Feierlichkeit mit dem Skioptikon Lichtbilder vor. Schuljahr 1945/46 Schülerstand 1. Otk.1945. 1. Abt. 9 Knaben 9 Mädchen = 18 2. Abt. 11 Knaben 2 Mädchen = 13 3. Abt. 11 Knaben 8 Mädchen = 19 4. Abt. 6 Knaben 12 Mädchen = 18 68 apl. Lehrerin Maria Groinig wurde der Schule Gundersheim zugeteilt. Der frühere Schulleiter Hans Grünwald wurde entlassen. Schuljahr 1946/47 Die Schule Gundersheim wird einklassig geführt. 1. A. 6 Knaben 8 Mädchen zus. 14 2. A. 11 Knaben 7 Mädchen " 18 3. A. 9 Knaben 6 Mädchen " 15 4. A. 7 Knaben 10 Mädchen " 17 33 Knaben 31 Mädchen " 64
Vom 6.X. bis 12.X. wurde die österreichische Schulwoche durchgeführt. Sie wurde am Montag mit einer Schulfeier eingeleitet, deren Leitgedanke die Entstehung des Namens Ostarrichi - Österreich war. Am Dienstag wurden Bildwerke der näheren und weiteren Heimat gezeigt. Im Mittwoch wurde von großen österreichischen Musikern, Künstlern und Dichtern erzählt. Am Donnerstag fand ein Schulausflug nach Gerina ob Dellach statt. Gleichzeitig war ein Schülertreffen mit der Schule St. Daniel. Am Samstag bildete eine Schlußfeier den Abschluß der österreichischen Schulwoche. Das Märchen Frau Holle wurde aufgeführt, weiters der Wettstreit zwischen Sommer und Winter, Gedichte, Lieder und Erzählungen. Herr Bürgermeister Josef Pichler und Ortsschulrat Pichler Simon waren zur Feier eingeladen worden. Herr Bürgermeister richtete einige Worte an die Schuljugend. Anschließend fanden sportliche Darbietungen mit Wettspielen und Preisverteilung statt. Im Jänner und Feber 1947 gab es große Schneefälle. Der Bahn- und Autoverkehr wurde zeitweilig unterbrochen. Der Unterricht entfiel einige Tage. Die Nachbarschaft ist tätig bei der Wiedereröffnung der Wege (Schnee schaufeln). Im Juni trafen sich die Schulen Gundersheim, Grafendorf, Dellach und St. Daniel in Dellach. Für die Schüler fand die Märchenvorführung: "Das Waldmännlein statt". Anfang Juli machten die Schulen Grafendorf und Gundersheim einen Ausflug auf die Gundersheimer- u. Oberbuchacher-Alm. Schuljahr 1947/48 Schülerstand: 1. A. 10 Knaben 2 Mädchen zus. 12 2. A. 4 Knaben 7 Mädchen zus. 11 3. A. 8 Knaben 5 Mädchen zus. 13 = 24 3. A. 10 Knaben 13 Mädchen zus. 23 4. A. 4 Knaben 5 Mädchen zus. 9 36 Knaben 32 Mädchen " 68 Am 10.I.48 wurde, da der Schülerstand genügend hoch ist, eine 2. Klasse eröffnet. Klassenaufteilung: 1. Klasse: I. A. 10 Knaben 2 Mädchen zus. 12 II. A. 5 Knaben 8 Mädchen zus. 13 15 Knaben 10 Mädchen zus. 25 2. Klasse: I. A. 7 Knaben 6 Mädchen zus. 13 II. A. 16 Knaben 13 Mädchen zus. 29 23 Knaben 19 Mädchen zus. 42
Am 25.II.48 wurden 3 reichsdeutsche Schüler in ihre Vaterstadt Essen zurückgeführt. (Familie Wirtz, wohnhaft in Griminitzen vlg. Wirt). Durch weitere Abwanderungen vermindert sich der Gesamtschülerstand auf 63 Schüler. Die 2. Klasse übernahm Herr Lehrer Karnel und die 1. Klasse Frl. Maria Groinig. Eine Schulfeier fand statt. Auszüge aus der Geschichte der Entwicklung des Bauernstandes wurden gebracht. Angefangen aus der Zeit des Beginnes des Bauermtums bis zu seiner Befreiung durch den Antrag Kudlichs am 26. Juli 1848 wurde den Schülern in faßlicher Weise Not und Entbehrung der Bauern durch die Jahrhunderte hindurch vor Augen geführt. Hervorgehoben wurde immer wieder, welch schweren Weg ein Volk gehen muß, wenn es seiner Freiheit beraubt und sich diese erst erkämpfen muß. Geschlossen wurde die eindrucksvolle Feier mit dem Absingen der Bundeshymne und dem Kärntner Heimatlied. Die Schüler beteiligen sich sehr eifrig am Sammeln der Maikäfer. 206 Liter Maikäfer wurden allein von den Schülern gesammelt. Aus dem Ertrag (219 L) wurden 2 [?] mit Pumpe und Einfädler und eine 20 m lange Leine angeschafft. Die Wintermonate brachten große Kälte und Schnee. Die Ernährung war bedeutend besser als in den Jahren vorher. Die Bekleidung war auf Grund des Erl. d. B.Sch.R. f. Ktn., G. Z. 6333/48 vom Juni 1948 übernahm Lehrer Karnel Konrad die prov. Leitung der Volksschule mit 1. Juli 1948. Das Wetter war ungünstig, weshalb die Heuernte sehr lange dauerte. In den Monaten Juni - Juli schneite es noch viermal bis zu den Bergbauern herab. Das Vieh auf den Almen mußte tagelang in den Stallungen verbleiben. Zum Teil wurde es sogar abgerieben. Erst nach dem 18. Juli änderte sich der Wettercharakter. Die Schulleitung erteilt durch das Jugend-Rot-Kreuz mehrere Pakete amerikanischer Waren (Spielzeug, Schulrequisiten, Seife, Zahnbürsten usw.) zur Verteilung an die Kinder, die damit große Freude hatten. Am 7.I.1948 besuchte H.Bez.Sch.Insp. Nagl die Schule um Vorkehrungen zu treffen für die Eröffnung der 2. Klasse. Die 2. Klasse wurde am 8.6.1948 inspiziert. Zufolge der ungünstigen Größenverhältnisse der Klassenräume wurde die Schule nach Form B des Lehrplanes geführt. Der Unterricht schloß am 10. Juli 1948! Entlassen wurden: 6 Knaben u. 8 Mädchen = 14. Zum Besuch der Hauptschule meldete sich 1 Mädchen. Schuljahr 1948/49 Das Schuljahr begann am 13. September 48. Im Lehrkörper fand kein Wechsel statt! Die 1. Klasse übernimmt wr. Ln. Groinig Maria, die 2. Klasse Lehrer Karnel Konrad.
Schülerstand am 13.9.48. 1. Klasse 13 Knaben 11 Mädchen = 24 2. Klasse 21 Knaben 17 Mädchen = 38 Hauptschule 3 Mädchen = 3 Zusammen: 65 Die landw. Berufsschule wurde in Grafendorf gehalten, wobei beide Lehrkräfte dieser Schule als Lehrer fungierten. Die Leitung hatte Herr Oberlehrer Fritz Fortin aus Grafendorf. Der Winter war verhältnismäßig milde. Die Grippe ist stark aufgetreten, ohne jedoch bösartig zu sein. Die Erkrankungen, die einzeln auftraten zogen sich von Mitte Feber bis Mitte März hinaus. Fast alle Schulkinder wurden von der Grippe befallen. Der Gesundheitszustand der Schüler war zufriedenstellend. Von 62 Schülern ließen sich 59 gegen Tuberkulose impfen. Diese Impfung, die freiwillig und kostenlos war, war eine Spende des Schwedischen Roten Kreuzes. Auch in diesem Schuljahre erhielten die Schulkinder kleinere Spenden durch das amerik. Rote Kreuz, darunter einen kleinen Verbandskasten für erste Hilfe. Am 27. April 1949 wurde die Schule durch B.Sch.I. Nagl inspiziert. Am 1. Juli 49 unternahmen die 1. Klasse unter Führung der Ln. Groinig einen Schülerausflug auf die Gundersheimer-Alm, während die 2. Klasse mit ihren Klassenlehrer aufs Nassfeld fuhr. Unterrichtsfilme wurden oft gezeigt, da der Raum der 2. Klasse für diesen Zweck eingerichtet wurde. Ebenso wurde am 11.6. die Märchenbühne in Dellach besucht. Das Leben und Wirken des größten deutschen Dichters wurde anläßlich seines 200. Geburtstages gewürdigt. In diesem Schuljahre wurden nur Schüler im 8. Schuljahr vom Sommerschulbesuch befreit und zwar ab 1. Mai: Davon machten Gebrauch: 3 Knaben u. 2 Mädchen = 5 Schüler. Einen 6 wöchentlichen Erholungsurlaub durch das Schwed. Rote Kreuz erhielten: 3 Knaben, 1 Mädchen = 4. Sie kamen in das Erholungsheim Görtschach b. Ferlach. Das Schuljahr endete am 9. Juli 1949. Entlassen wurden: 3 Knaben u. 2 Mädchen = 5. Für die Hauptschule meldeten sich: 1 Knabe, 1 Mädchen. Schuljahr 1949/50 Schulbeginn: Montag, 12. September 1949.
Da in diesem Schuljahre nur 4 Anfänger (2 Knaben u. 2 Mädchen) zu verzeichnen sind, wird, da die räumlichen Verhältnisse es gestatten, die Schule nach Form A des Lehrplanes geführt! Wr. Ln. Groinig Maria wurde auf Grund ihres Ansuchens in den Schulbezirk St. Veit/Glan versetzt. Da mit Schulbeginn keine zweite Lehrkraft zugewiesen wurde, wird die Schule vorübergehend als einklassig geführt, bzw. alternierend unterrichtet. Schülerstand am 12. September 1949. 1. Klasse: 14 Knaben 13 Mädchen = 27 2. Klasse: 16 Knaben 16 Mädchen = 32 Hauptschule: 1 Knabe 2 Mädchen = 3 Zusammen: 31 Knaben 31 Mädchen = 62 Lehrer: Karnel Konrad. Mit 28.11.1949 wird die Landw. Berufsschule für Knaben in Gundersheim erstmalig eröffnet. Anzahl der Schüler: 16 Unterricht erteilen: Lehrer Karnel Konrad und Lehrer Stefan Josef aus Gorderschach. Der Herbst hatte wunderbares Wetter, brachte jedoch große Trockenheit mit großer Dürre, verbunden mit Wassermangel. Fast alle Brunnen waren ausgetrocknet. Der November brachte starken Schneefall der großen Schaden an den Obstkulturen verursacht. Kath. Religionslehrer, Pfarrer Jabornigg Severin, tritt in den Ruhestand. Während die Pfarre Grafendorf unbesetzt ist, unterrichtet bis zur Besetzung Pfarrer Alois Lambrecht aus Reisach. Dessen Nachfolger wird Pfarrer Pegutter Franz. Semesterschluß ist am 12. Feber 1950. Am 12.3.1950 finden die Gemeindewahlen statt. Gesamtsummen der abgegebenen Stimmen: 758 " ungültigen " : 1 " güligen " : 757 Am 29.3.1950 findet die Bürgermeisterwahl statt. Mit Stimmenmehrheit wurde Herr Huber Ambros, Schneidermeister in Reisach gewählt. Am 26.3.1950 erhält die Kirche Grafendorf ein neues Geläute. Die Kärntner Märchenbühne gibt am 15.5.1950 in Dellach eine Vorstellung, an der die Schule teilnimmt. Am 19.6.1950 wird die Schule, die noch immer als einklassig geführt wird, von B.Sch.I. Nagl inspiziert. Am 28. Juni 1950 findet eine Arbeitsgemeinschaftstagung an der Schule Grafendorf statt.
Am 4. Juli 1950 unternimmt die Schule einen Ausflug zum Wölbinger Wasserfall. Anspruch auf Sommerbefreiung hatten 1 Knabe u. 3 Mädchen. Davon machte ein Mädchen keinen Gebrauch. Schulschluß ist am 8. Juli 1950. Für den Besuch der Hauptschule meldete sich 1 Knabe. Schuljahr 1954/55 Schülerstand 1954/55. 1. Abt.: 4 Knaben 3 Mädchen = 7 2. Abt.: 7 Knaben 3 Mädchen = 10 3. Abt.: 5 Knaben 3 Mädchen = 8 4. Abt.: 10 Knaben 10 Mädchen = 20 26 Knaben 19 Mädchen = 45 Schüler