Hilfsangebote für Suizidgefährdete im Land und Erfolgs ge - schichte des Arbeitskreises Leben Pforzheim-Enzkreis e. V.

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Transkript:

Landtag von Baden-Württemberg 14. Wahlperiode Drucksache 14 / 7242 29. 11. 2010 Kleine Anfrage des Abg. Thomas Knapp SPD und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Hilfsangebote für Suizidgefährdete im Land und Erfolgs ge - schichte des Arbeitskreises Leben Pforzheim-Enzkreis e. V. Kleine Anfrage Ich frage die Landesregierung: 1. In welchen Stadt- und Landkreisen im Land gibt es Beratungs-, Präventionsund Betreuungsangebote für Suizidgefährdete sowie deren Angehörige und Hinterbliebene? 2. Inwieweit handelt es sich bei diesen Einrichtungen und Initiativen um ehrenamtliche, kommunale oder staatliche Einrichtungen? 3. Gibt es für private ehrenamtliche Einrichtungen und Organisationen dieser Art finanzielle Beihilfen von Seiten des Landes, der Kommunen, Stiftungen oder aus anderen Mitteln, z. B. für eine gesicherte Personal- und Sachkostenausstattung oder adäquate Räumlichkeiten? 4. Wie stellen sich die Suizidquoten des Jahres 2009 in den einzelnen Stadt- und Landkreisen im Land dar? 5. Wie stellt sich die Fördersituation im Land dar a) für die Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg (AKL) und b) für den Arbeitskreis Leben Pforzheim-Enzkreis e. V.? 6. Welche Beratungs-, Präventions- und Betreuungsangebote gibt es für suizid - gefährdete Personen, deren Angehörige sowie evtl. Hinterbliebene in Pforzheim und im Enzkreis? 7. Wie stellen sich die aktuellen Zahlen bei den Selbsttötungen in Pforzheim und im Enzkreis in den vergangenen fünf Jahren dar? Eingegangen: 29. 11. 2010 / Ausgegeben: 21. 12. 2010 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/dokumente 1

8. Plant sie, die verschiedenen Arbeitskreise Leben im Land stärker finanziell zu unterstützen? 29. 11. 2010 Knapp SPD Begründung Suizidgefährdete Menschen sind auf Aufmerksamkeit, Hilfe und Begleitung angewiesen. Die Geschichte des Arbeitskreises Leben Pforzheim-Enzkreis e. V. ist vor diesem Hintergrund eine Erfolgsgeschichte. In den letzten Jahren wurden hunderte von Klienten beraten und auf ihrem Weg zurück in die Normalität betreut. Die Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg brauchen, um weiterhin ähnliche Erfolge zu erzielen, die gezielte Unterstützung und Förderung durch das Land Baden-Württemberg. Antwort Mit Schreiben vom 13. Dezember 2010 Nr. 53-0141.5/14/7242 beantwortet das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren die Kleine Anfrage wie folgt: 1. In welchen Stadt- und Landkreisen im Land gibt es Beratungs-, Präventionsund Betreuungsangebote für Suizidgefährdete sowie deren Angehörige und Hinterbliebene? Einer Suizidgefährdung liegt meist eine psychische Erkrankung zugrunde, weshalb es der fachärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung bedarf. Für akut Suizidgefährdete ist regelmäßig eine stationäre Behandlung erforderlich. Diese wird in den psychiatrischen Fachkrankenhäusern und psychiatrischen Abteilungen der Allgemeinkrankenhäuser erbracht. In akuten (Fremd- oder Eigen-)Ge fährdungs situ - ationen können Betroffene auch gegen ihren Willen in einem für eine solche Unterbringung zugelassenen Krankenhaus untergebracht und behandelt werden. Für die ambulante Behandlung stehen die Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIA) der Kliniken sowie niedergelassene Fachärzte, Psychologen und Psycho - thera peuten zur Verfügung. Die psychosoziale Betreuung wird in allen Stadt- und Landkreisen des Landes durch ambulante Hilfen erbracht. Insbesondere die Sozialpsychiatrischen Dienste (SPDi, die auch aufsuchend tätig sind) sowie die psychiatrischen Tagesstätten mit ihren tagesstrukturierenden Angeboten und Kontaktangeboten leisten hier einen wichtigen Beitrag. In einigen Stadt- und Landkreisen sind ergänzend zu den oben genannten professio nellen Versorgungsstrukturen Arbeitskreise Leben (AKL) entstanden, die Anlauf- und Beratungsstellen im Übergangsbereich zwischen der Selbsthilfe und dem professionellen Versorgungssystem bieten. Mit ehrenamtlichem Engagement wird dort Suizidprävention und Krisenbegleitung betrieben. Lebenskrisen bedürfen nicht immer der professionellen medizinischen Versorgung. Deshalb ergänzen die Arbeitskreise Leben das Gesundheitssystem im Übergangsbereich zwischen dem Versorgungssystem und der Selbsthilfe. Sie arbeiten mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, die von Fachkräften geschult, fortgebildet und supervidiert werden. Folgende Arbeitskreise Leben sind entstanden: AKL Freiburg, AKL Karlsruhe, AKL Heilbronn, AKL Kirchheim/Teck, AKL Leonberg, AKL Nürtingen, AKL 2

Pforzheim-Enzkreis, AKL Reutlingen, AKL Sindelfingen, AKL Stuttgart und AKL Tübingen. 2. Inwieweit handelt es sich bei diesen Einrichtungen und Initiativen um ehrenamtliche, kommunale oder staatliche Einrichtungen? Die unter Ziffer 1 genannten professionellen Einrichtungen befinden sich in staatlicher, kommunaler oder privater Trägerschaft. Sie bilden das Gerüst des Versorgungssystems. Die Arbeitskreise Leben hingegen sind der Selbsthilfe und dem Bürgerengagement zuzuordnen. 3. Gibt es für private ehrenamtliche Einrichtungen und Organisationen dieser Art finanzielle Beihilfen von Seiten des Landes, der Kommunen, Stiftungen oder aus anderen Mitteln, z. B. für eine gesicherte Personal- und Sachkostenausstattung oder adäquate Räumlichkeiten? Im Staatshaushaltsplan sind unter Kapitel 0922 Titel 684 03 mit der Zweckbestimmung Zuschüsse an Selbsthilfegruppen und deren Verbände auf dem Gebiet der Gesundheitspflege als Freiwilligkeitsleistung u. a. Landesmittel in Höhe von 260.000 Euro für Zuschüsse an Arbeitskreise Leben (AKL) veranschlagt (Erläuterung Nr. 3). Die Zuschüsse wurden im Vergleich zum Jahr 2008 um 16.600 Euro auf 243.400 Euro erhöht. Fördervoraussetzung ist gemäß den Fördergrundsätzen nach dem Merkblatt über die Förderung von Arbeitskreisen Leben, dass der AKL eine juristische Person, in der Regel ein eingetragener Verein ist mit dem Zweck der Selbsthilfe in der Suizidprävention und ohne Absicht der Gewinnerzielung. Voraussetzung ist ferner, dass der AKL mit ehrenamtlichem Engagement Begleitung in Lebenskrisen als Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Darüber hinaus muss der AKL Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg (LAG AKL) sein. Die jährliche Verteilung der Landesmittel richtet sich nach den Vorschlägen der LAG AKL, auf die sich die Arbeitskreise Leben untereinander verständigen. Die Zuwendungen werden für die laufenden Personal- und Sachausgaben der AKL gewährt. Ungeachtet dessen bedienen sich die AKL auch anderer Einnahmen zu ihrer Finanzierung, z. B. kommunaler Zuwendungen, Zuschüsse der Krankenkassen, Bußgeldzuweisungen, Entgelte, Spenden, Stiftungsgelder und Mitgliedsbeiträge. Kreis 4. Wie stellen sich die Suizidquoten des Jahres 2009 in den einzelnen Stadt- und Landkreisen im Land dar? Die konkreten Zahlen und Quoten des Jahres 2009 in den einzelnen Stadt- und Landkreisen im Land stellen sich wie folgt dar: Stuttgart (SKR) 53 28 17,8 9,2 Böblingen (LKR) 45 14 24,4 7,4 Esslingen (LKR) 46 15 18,2 5,7 Göppingen (LKR) 20 5 16,0 3,9 Ludwigsburg (LKR) 38 17 14,9 6,5 Rems-Murr-Kreis (LKR) 43 9 21,0 4,3 Heilbronn (SKR) 11 1 18,3 1,6 Heilbronn (LKR) 26 10 15,9 6,0 Hohenlohekreis (LKR) 12 2 22,0 3,7 Schwäbisch Hall (LKR) 25 5 26,7 5,2 3

Kreis Main-Tauber-Kreis (LKR) 12 5 18,1 7,3 Heidenheim (LKR) 6 1 9,2 1,5 Ostalbkreis (LKR) 31 6 20,1 3,8 Baden-Baden (SKR) 5 4 19,6 13,7 Karlsruhe (SKR) 36 12 24,9 8,2 Karlsruhe (LKR) 48 12 22,6 5,5 Rastatt (LKR) 21 7 18,8 6,1 Heidelberg (SKR) 14 6 20,3 7,8 Mannheim (SKR) 29 13 18,8 8,3 Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 24 6 32,4 8,1 Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 53 8 20,3 2,9 Pforzheim (SKR) 13 6 22,5 9,7 Calw (LKR) 23 2 29,4 2,5 Enzkreis (LKR) 16 4 16,6 4,1 Freudenstadt (LKR) 5 6 8,4 9,7 Freiburg im Breisgau (SKR) 11 12 10,5 10,4 Breisgau Hochschwarzwald (LKR) 22 7 18,0 5,5 Emmendingen (LKR) 20 7 25,9 8,7 Ortenaukreis (LKR) 45 23 21,9 10,8 Rottweil (LKR) 20 1 28,9 1,4 Schwarzwald-Baar-Kreis (LKR) 21 6 20,6 5,6 Tuttlingen (LKR) 22 4 33,0 5,9 Konstanz (LKR) 25 11 18,6 7,7 Lörrach (LKR) 21 10 19,3 8,8 Waldshut (LKR) 14 4 17,1 4,7 Reutlingen (LKR) 20 5 14,5 3,5 Tübingen (LKR) 22 8 20,4 7,2 Zollernalbkreis (LKR) 21 4 22,5 4,2 Ulm (SKR) 9 4 15,0 6,5 Alb-Donau-Kreis (LKR) 12 3 12,6 3,2 Biberach (LKR) 19 6 20,2 6,3 Bodenseekreis (LKR) 24 6 23,5 5,7 Ravensburg (LKR) 42 11 30,7 7,9 Sigmaringen (LKR) 18 10 27,6 15,1 Baden-Württemberg 1.063 346 20,1 6,3 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2010 4

5. Wie stellt sich die Fördersituation im Land dar a) für die Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg (AKL) und b) für den Arbeitskreis Leben Pforzheim-Enzkreis e. V.? In der Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitskreise Leben in Baden-Württemberg (LAG AKL) sind derzeit elf Arbeitskreise Leben zusammengeschlossen. Alle elf Arbeitskreise erhalten derzeit nach dem Verteilvorschlag der LAG AKL einen Landeszuschuss. Es hat sich bewährt, dass das Land nur Mitglieder der LAG AKL fördert. In den Richtlinien der LAG sind die Grundsätze für die Tätigkeit der Mitglieder formuliert. Ihre Umsetzung sichert die fachlich anerkannte Qualität des Wirkens der Arbeitskreise Leben. Der Arbeitskreis Leben Pforzheim-Enzkreis e. V. hat auf Vorschlag der LAG AKL im Jahr 2010 Fördermittel in Höhe von 12.627,70 Euro erhalten. 6. Welche Beratungs-, Präventions- und Betreuungsangebote gibt es für suizid - gefährdete Personen, deren Angehörige sowie evtl. Hinterbliebene in Pforzheim und im Enzkreis? Im Versorgungsbereich Pforzheim-Enzkreis gibt es den Arbeitskreis Leben Pforzheim-Enzkreis e. V., der im Jahr 2006 gegründet wurde. Folgende Gruppen werden dort angeboten: Hinterbliebenen-Gruppe Krisenbegleiter-Team (rund 20 Mitarbeiter): Die Krisenbegleiter treffen sich regelmäßig mit den Hilfesuchenden, um ihnen in kritischen Lebensphasen zur Seite zu stehen. Die Begleiter werden auf ihre Tätigkeit durch Schulungen vorbereitet und werden regelmäßig supervidiert. Darüber hinaus werden in der Region vielfältige Aktivitäten durchgeführt wie z. B. Schulprojekte: Ein hierfür zusammengestelltes Team besuchte insgesamt 30 Schulen mit einem Infostand und bot Fortbildungen für Lehrer, Schulpsychologen und Jugendsozialarbeiter an Schulen vor Ort an. Ferner werden Veranstaltungen organisiert (z. B. im September 2009 im Forum der Pforzheimer Zeitung zum Thema Suizidalität Diagnostik und therapeutisches Vorgehen; Teilnehmerzahl: ca. 250). Im Jahr 2009 wurden 121 Menschen in Krisensituationen durch den AKL persönlich beraten. 7. Wie stellen sich die aktuellen Zahlen bei den Selbsttötungen in Pforzheim und im Enzkreis in den vergangenen fünf Jahren dar? Im Jahr 2009 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu 13 Selbsttötungen von Männern und sechs Selbsttötungen von Frauen. Dies entspricht auf 100.000 einer Quote von 22,5 bei den Männern und von 9,7 bei den Frauen. Im Jahr 2009 kam es im Enzkreis zu 16 Selbsttötungen von Männern und vier einer Quote von 16,6 bei den Männern und von 4,1 bei den Frauen. Im Jahr 2008 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu neun Selbsttötungen von Männern und drei Selbsttötungen von Frauen. Dies entspricht auf 100.000 einer Quote von 15,6 bei den Männern und von 4,8 bei den Frauen. Im Jahr 2008 kam es im Enzkreis zu zehn Selbsttötungen von Männern und vier einer Quote von 10,3 bei den Männern und von 4,0 bei den Frauen. Im Jahr 2007 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu vier Selbsttötungen von Männern und vier Selbsttötungen von Frauen. Dies entspricht auf 100.000 der mitt- 5

leren einer Quote von 7,0 bei den Männern und von 6,5 bei den Frauen. Im Jahr 2007 kam es im Enzkreis zu 13 Selbsttötungen von Männern und sechs einer Quote von 13,4 bei den Männern und von 6,0 bei den Frauen. Im Jahr 2006 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu 15 Selbsttötungen von Männern und sechs Selbsttötungen von Frauen. Dies entspricht auf 100.000 einer Quote von 26,2 bei den Männern und von 9,7 bei den Frauen. Im Jahr 2006 kam es im Enzkreis zu zwölf Selbsttötungen von Männern und vier einer Quote von 12,4 bei den Männern und von 4,0 bei den Frauen. Im Jahr 2005 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu 13 Selbsttötungen von Männern und vier einer Quote von 22,8 bei den Männern und von 6,5 bei den Frauen. Im Jahr 2005 kam es im Enzkreis zu 18 Selbsttötungen von Männern und vier einer Quote von 18,6 bei den Männern und von 4,0 bei den Frauen. Im Jahr 2004 kam es im Stadtkreis Pforzheim zu 13 Selbsttötungen von Männern und acht Selbsttötungen von Frauen. Dies entspricht auf 100.000 einer Quote von 22,8 bei den Männern und von 12,9 bei den Frauen. Im Jahr 2004 kam es im Enzkreis zu 17 Selbsttötungen von Männern und sieben einer Quote von 17,6 bei den Männern und von 7,1 bei den Frauen. 8. Plant sie, die verschiedenen Arbeitskreise Leben im Land stärker finanziell zu unterstützen? Die Arbeitskreise Leben stellen eine wichtige Ergänzung und Bereicherung des professionellen Versorgungssystems dar. Aufgrund des Erfordernisses der Haushaltskonsolidierung konnte und kann der Titel 684 03 nicht aufgestockt werden. Im Haushaltsjahr 2009 ist es aber gelungen, durch eine Umschichtung innerhalb des Titels die Zuschüsse für die Arbeitskreise Leben leicht zu erhöhen (auf 260.000 Euro). Aufgrund dieser Umschichtung beim Fördertitel wurden auch der AKL Pforzheim-Enzkreis sowie der AKL Leonberg in die Landesförderung aufgenommen. Die Landesregierung ist vorbehaltlich der Entscheidung des Landtags als Haushaltsgesetzgeber bemüht, die finanzielle Unterstützung der Arbeitskreise Leben im Land auf dem bisherigen Stand zu halten. Dr. Stolz Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren 6