Die Landsgemeinde des Kantons Appenzell A.Rh., gestützt auf Art. 27 Abs. 4 der Kantonsverfassung 1), Beitragsberechtigte Vor-, Aus- und Weiterbildung

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Transkript:

45. Stipendiengesetz vom 4. April 988 (Stand. Januar 008) Die Landsgemeinde des Kantons Appenzell A.Rh., gestützt auf Art. 7 Abs. 4 der Kantonsverfassung ), beschliesst: Art. Grundsätze Der Kanton leistet nach diesem Gesetz und den sich darauf stützenden Erlassen Beiträge an die Ausbildungs- und Lebenshaltungskosten während der beruflichen Aus- und Weiterbildung und deren Vorbereitung. Die Finanzierung der Ausbildung ist in erster Linie Sache der Eltern, anderer gesetzlich Verpflichteter und des Auszubildenden. Staatliche Ausbildungsbeiträge werden nur ausgerichtet, soweit die finanzielle Leistungsfähigkeit dieser Personen nicht ausreicht. Art. Beitragsberechtigte Vor-, Aus- und Weiterbildung Als beitragsberechtigte Vorbildung gilt der Besuch von Schulen, Kursen und Praktika, die der Berufswahl dienen, oder die für die Vorbereitung auf die berufliche Ausbildung vorgeschrieben sind und die nicht in die Schulpflicht fallen. Als beitragsberechtigte Erstausbildung gilt der Besuch von Schulen und die Absolvierung von Lehrgängen, die für die beabsichtigte berufliche Ausbildung vorgeschrieben werden. Als beitragsberechtigte Weiterbildung gilt der Besuch von weiterführenden Ausbildungsstätten oder -veranstaltungen, die das Erreichen einer höheren Stufe in der erlernten Berufsrichtung ermöglichen. ) bgs. (heute: Art. 8 KV; bgs.) * vgl. Änderungstabelle am Schluss des Erlasses 75

45. Ausserrhodische Gesetzessammlung Art. Zweitausbildung und Umschulung Als beitragsberechtigte Zweitausbildung gilt der Besuch von Schulen und Kursen im Sinne von Art. Abs. nach abgeschlossener Erstausbildung. Als beitragsberechtigte Umschulung gilt die Ausbildung von Berufsleuten, die ihren angestammten Beruf begründet nicht mehr ausüben können. Art. 4 Anerkannte Ausbildungen und Ausbildungsstätten Die Beitragsberechtigung besteht für Ausbildungen und Ausbildungsstätten, die entweder vom Bund oder vom Standortkanton und vom Kanton Appenzell A.Rh. anerkannt sind. Über Ausnahmen entscheidet die Stipendienkommission. Absolviert ein Gesuchsteller eine auswärtige oder eine private Ausbildung, so kann die Stipendienkommission nur jene Kosten anerkennen, die in einer näher gelegenen oder in einer öffentlichen Ausbildungsstätte entstehen würden. Art. 5 Beitragsberechtigte Personen Ausbildungsbeiträge werden an Personen ausgerichtet, die sich für die vorgesehene Ausbildung eignen. Beitragsberechtigt sind: a) Schweizerbürger, die im Kanton stipendienrechtlichen Wohnsitz haben, b) im Ausland wohnhafte Kantonsbürger, sofern kein Elternteil Wohnsitz in der Schweiz hat, c) Ausländer mit stipendienrechtlichem Wohnsitz im Kanton, d) Flüchtlinge und Staatenlose mit schweizerischem Asylrecht und stipendienrechtlichem Wohnsitz im Kanton. Der stipendienrechtliche Wohnsitz wird in der Verordnung ) umschrieben. Art. 6 Dauer der Beitragsleistung Ausbildungsbeiträge werden für die ordentliche Dauer der Ausbildung ausgerichtet. Beim Vorliegen triftiger Gründe können Beiträge ausnahmsweise für ein weiteres Jahr gewährt werden. ) bgs 45.

Ausserrhodische Gesetzessammlung 45. Wird die Ausbildungsrichtung ohne zwingende Gründe vor Erreichung eines Abschlusses gewechselt, dürfen Beiträge längstens während der ordentlichen Dauer der zweiten Ausbildung ausgerichtet werden. Wer mehr als einmal die Ausbildungsrichtung wechselt, verliert den Anspruch auf Ausbildungsbeiträge. Über Ausnahmen entscheidet die Stipendienkommission. 4 Rückwirkend werden in der Regel keine Ausbildungsbeiträge gewährt. Art. 7 Beitragsarten Die Ausbildungsbeiträge werden in der Regel als Stipendien gewährt. Ausserdem können Darlehen gewährt werden a) für besondere Ausbildungskosten, die nicht durch Stipendien gedeckt werden; b) an Bewerber, deren Eltern nicht bereit oder infolge besonderer Umstände nicht in der Lage sind, den ihnen aufgrund des Stipendiengesetzes und der Stipendienverordnung zumutbaren Beitrag an die Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten aufzubringen. Art. 8 Stipendien Die Höhe des Stipendiums richtet sich einerseits nach der wirtschaftlichen Lage des Bewerbers und seiner Angehörigen, anderseits nach den Auslagen, welche die Ausbildung voraussichtlich erfordert. Die Stipendienbezüger und ihre Angehörigen haben der Stipendienkommission jede Änderung der Verhältnisse, die für die Anspruchsberechtigung von Bedeutung ist, zu melden. Die Stipendienkommission erlässt Richtlinien für die Berechnung von Stipendien. 4 Das Minimalstipendium beträgt Fr. 500. pro Jahr. Das Maximalstipendium beträgt pro Jahr: a) Fr. 0 000. für Ledige, b) Fr. 000. für Verheiratete, c) Fr. 000. für jedes in der Unterhaltspflicht des Stipendiaten stehende Kind.

45. Ausserrhodische Gesetzessammlung 5 Stipendien brauchen nicht zurückbezahlt zu werden. Von Stipendiaten, die sich später in guten finanziellen Verhältnissen befinden, wird die freiwillige Rückzahlung an den kantonalen Stipendienfonds erwartet. 6 Zu Unrecht bezogene Stipendien sind zurückzubezahlen. Art. 9 Darlehen Darlehen können bis zu einem Betrag von Fr. 0 000. pro Jahr, höchstens aber bis zu einem Gesamtbetrag von Fr. 40 000., gewährt werden. Die Darlehen sind nach Beendigung der Ausbildung, für die sie gewährt wurden, gemäss den Bestimmungen der Verordnung ) zu verzinsen und zurückzubezahlen. Darlehen können nach Massgabe der Verordnung ) ganz oder teilweise in Stipendien umgewandelt werden. Art. 0 Veränderung des Geldwerts und der Ausbildungskosten Der Kantonsrat kann die Höchstbeträge gemäss Art. 8 Abs. 4 und Art. 9 Abs. dem veränderten Geldwert und den veränderten Ausbildungskosten anpassen. Art. Finanzierung Die Mittel für die Ausrichtung von Ausbildungsbeiträgen werden auf dem Budgetweg bereitgestellt. Bundesbeiträge fallen dem Kanton zu. Der Kanton trägt die gesamten Kosten für das Stipendienwesen. * Art. Durchführung Die Durchführung dieses Gesetzes obliegt einer vom Regierungsrat gewählten Stipendienkommission. Art. Rechtsmittel Gegen Entscheide der Stipendienkommission kann innert 0 Tagen an den Regierungsrat rekurriert werden. ) bgs 45. ) bgs 45. 4

Ausserrhodische Gesetzessammlung 45. Art. 4 Übergangs- und Schlussbestimmungen Der Kantonsrat erlässt eine Vollzugsverordnung ). Dieses Gesetz tritt mit der Annahme durch die Landsgemeinde ) in Kraft. Gleichzeitig wird das Stipendiengesetz vom 5. April 965 ) aufgehoben. ) V zumstipendiengesetz (bgs 45.) ) 4. April 988 ) bgs 45. (ags III/4) 5

45. Ausserrhodische Gesetzessammlung Änderungstabelle - Nach Beschluss Beschluss Inkrafttreten Element Änderung Lf. Nr. / Abl. 4.09.007 0.0.008 Art. Abs. geändert 04 / 007, S. 995 6

Ausserrhodische Gesetzessammlung 45. Änderungstabelle - Nach Artikel Element Beschluss Inkrafttreten Änderung Lf. Nr. / Abl. Art. Abs. 4.09.007 0.0.008 geändert 04 / 007, S. 995 7