Wir bauen zusammen Verlässlichkeit ist ein hohes Gut im Leben wie im Infrastrukturbau. Die Infrastrukturbauer brauchen verlässliche Bauherren und die Schweiz eine verlässliche Strassenverbindung durch den Gotthard. Dafür macht sich Infra Suisse stark. 4
Ausführen statt schubladisieren Urs Hany Präsident Infra Suisse Infrastrukturprojekte sind Generationenprojekte. Bis eine grosse Infrastruktur eine Strasse, ein Tunnel, eine Bahnlinie, ein Stausee geplant, bewilligt und gebaut ist, dauert es nämlich gut und gerne zwanzig, dreissig Jahre. In einzelnen Fällen gar ein Mehrfaches davon. Deshalb ist es gar nicht so abwegig, bei Infrastrukturprojekten von Generationenprojekten zu sprechen. Viel Zeit beanspruchen die Entscheidungsfindung und die Planung. Gebaut hingegen wird vergleichsweise kurz. Und vor allem sehr kurzfristig. In Anbetracht der langen Vorlaufzeiten, habe ich darum an der letzten Infra-Tagung dafür plädiert, dass Bauprojekte, welche die politischen und juristischen Hürden überwunden haben deren Realisierung also beschlossen und die reif für die Ausführung sind, nicht länger in den Schubladen der Verwaltungen gelassen werden. Sie sollen von den öffentlichen Bauherren so rasch als nur möglich ausgeschrieben, vergeben und auch realisiert werden. Daran haben nicht nur wir Bauunternehmer, sondern in erster Linie die betroffene Bevölkerung und Verkehrsteilnehmer ein Interesse. Infrastrukturbauer brauchen Geduld und einen langen Atem. Sie wissen: Selbst wenn ein Projekt reif für die Realisierung und dringend ist, muss mit Verzögerungen gerechnet werden. Wenn aber pfannenfertige Bauvorhaben kurz vor Arbeitsbeginn zurückgehalten oder bereits gestartete Projekte plötzlich gestoppt und auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden, ist das mehr als nur ärgerlich. Anschauungsbeispiele gibt es beim Nationalstrassen- Unterhalt. Weil das Parlament spart und auch bei den Nationalstrassen den 5
5 Spezialisten ein perfektes Ganzes Die Eberhard Unternehmungen lösen mit ihren 530 Mitarbeitern komplexe Rückbauten und Altlastsanierungen auf ökonomisch und öko logisch allerbestem Niveau. Die Gesamtleistung liegt in der Koordination von Fachwissen und den Konzepten für Bauarbeiten, Sanierungen, Aushub, Aufbereitung und Transport. Ein kunden und objektbezogener Einsatz von Recycling und Primärbaustoffen schont die Ressourcen. Das pionier geistige Denken, die moderne Infrastruktur, die effiziente Technologie und ein enges Zusammenarbeiten bilden denn auch ein perfektes Ganzes. Eberhard Unternehmungen l Kloten l Oberglatt l Rümlang l Weiach l Basel l Luzern l www.eberhard.ch
Rotstift ansetzt, legt das Bundesamt für Strassen wichtige Sanierungsarbeiten extrem kurzfristig auf Eis. Kurzfristige Sparübungen schaden Was sind die Konsequenzen solcher Sparbemühungen für den Bund? Kurzfristig hat er seine Ausgaben durchaus verringert. Doch aufgeschobene Sanierungen sind leider keine aufgehobenen. Im Gegenteil: Je später eine Strasse saniert wird, desto teurer wird die Sanierung. Der Entscheid, einzelne Sanierungsarbeiten um ein oder mehrere Jahre zu verschieben, ist in Tat und Wahrheit eine buchhalterische Massnahme. Er kommt den Bund am Ende sogar teurer zu stehen. Was sind die Konsequenzen für die Unternehmer? Für die Bauunternehmen der betroffenen Arbeitsgemeinschaften, die den Auftrag erhalten haben, ihn nun aber nicht ausführen können, sind die Folgen gravierend. Sie haben ihre Ressourcen und ihr Personal so geplant, dass sie mit den Arbeiten in kürzester Zeit loslegen können. Nun müssen sie bestellte Lieferungen sofort stornieren, das Personal kurzfristig umdisponieren, in den Urlaub schicken, Kurzarbeit verordnen oder Entlassungen aussprechen. Dass sich die Infrastrukturbau-Branche und betroffene Regionen über das Gebaren des ASTRA in jüngster Vergangenheit beschweren, ist verständlich. Die Vorfälle haben eines deutlich gemacht: Die Schweizer Nationalstrassen brauchen endlich ein Finanzierungssystem, das mehr Verlässlichkeit bietet. Wir Infrastrukturbauer setzen grosse Hoffnungen in den versprochenen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF). Eine verlässliche Finanzierung für funktionierende und leistungsfähige Infrastrukturen ist für unsere Volkswirtschaft wichtig. Infrastrukturen sorgen für einen effizienten Austausch zwischen allen Landesteilen. Die Bevölkerung, die Wirtschaft und nicht zuletzt die Tourismusbranche sind auf sie angewiesen. Gut ausgebaute und gut unterhaltene Strassen- und Schienenverbindungen sind darum eine Notwendigkeit. Sie bedeuten wirtschaftliche Prosperität und persönliche Lebensqualität. Für eine leistungsfähige Nord-Süd-Achse und die Anbindung des Tessins an die übrige Schweiz spielt der Gotthard-Strassentunnel darum eine besondere Rolle. Wir brauchen die zweite Gotthard-Röhre Bundesrat und Parlament schlagen vor, für die Sanierung des Gotthard- Strassentunnels eine zweite Röhre zu bauen. Nach dem Bau der zweiten Röhre soll der heutige Tunnel umfassend saniert werden. Anschliessend werden beide Röhren einspurig befahren. Gegen das Vorhaben wurde das Referendum ergriffen. Ende Februar stimmen wird darüber ab und darum ist es angebracht, hier ein paar Worte über den Gotthardtunnel und seine Sanierung zu verlieren. Der heutige Gotthard-Strassentunnel wurde 1980 nach zehnjähriger Bauzeit eröffnet. Mit seinen knapp 17 Kilometern Länge ist er der drittlängste Strassentunnel der Welt. Die wichtigste Ver- 7
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bindung in den Süden heute passieren täglich 17 000 Fahrzeuge den Strassentunnel ist nun also seit 35 Jahren in Betrieb. Spätestens in etwa 10 Jahren braucht er eine komplette Sanierung. Vorgesehen sind einerseits Massnahmen zur baulichen Erneuerung und anderseits Massnahmen zur Herstellung der Normen- und Richtlinienkonformität für eine bessere Sicherheit. Für Infra Suisse sprechen folgende Argumente für den Bau einer zweiten Röhre am Gotthard: das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Tunnellösung die Verkehrssicherheit die wirtschaftliche Bedeutung des Gotthard-Tunnels. Sinnvolle Investition Die Kosten für einen zweiten Tunnel betragen rund 2.8 Milliarden. Verteilt auf eine 10-jährige Bauzeit, ergibt sich ein Investitionsvolumen von durchschnittlich 280 Millionen pro Jahr. Der zweite Tunnel bietet ausserdem das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis, denn bei einer Sanierung ohne zweite Röhre fallen während der Vollsperrung allein für Verkehrsführung und Verkehrsmanagement Kosten von bis über 1 Milliarde Franken an. Indes würde damit ein bleibender Mehrwert nicht erzielt. Ein beträchtlicher Teil müsste nach der Sanierung abgeschrieben werden, hanhandelt es sich dabei doch um Kosten für Terminals und Verladeanlagen, die wieder abgerissen werden müssten. Die nächste Sanierung des Tunnels kommt jedoch bestimmt. Wenn künftige Generationen in 40 Jahren den Tunnel wieder sanieren, müssen erneut Verladeterminals mit entsprechenden Kosten gebaut werden. Eine zweite Röhre wäre dann amortisiert. Der Sanierungstunnel ist eine wirtschaftliche Lösung und schont damit langfristig die Strassenkasse des Bundes. Wichtige Sanierungsprojekte in anderen Regionen der Schweiz sind durch den Sanierungstunnel am Gotthard also nicht gefährdet. Auch Projekte im Rahmen von der Engpassbeseitigung oder der Netzfertigstellung werden nicht konkurrenziert. Höhere Verkehrssicherheit Ein Sanierungstunnel wirkt sich in vieler Hinsicht auf die Verkehrssicherheit aus. Wird der Gotthardtunnel für die Sanierung nämlich gesperrt, ist auf den übrigen Alpendurchgängen mit einer Verdoppelung oder gar einer Verdreifachung des Verkehrs zu rechnen. Ein zweiter Tunnel am Gotthard bringt also mehr Sicherheit am San Bernardino, Simplon, Gotthard oder Grossen Sankt Bernhard. Eindeutig sicherer wird die Fahrt durch den Gotthard, wenn beide Röhren mit je einem Pannenstreifen ausgestattet zur Verfügung stehen. Frontalkollisionen wird es dann keine mehr geben. Wichtigster Alpenübergang der Schweiz Nur eine zweite Röhre garantiert permanent eine sichere Verbindung zwischen dem Tessin und der übrigen Schweiz, aber auch zwischen Nordund Südeuropa. Viele Schweizer KMU sind ganz unmittelbar auf die Strassenverbindung angewiesen. Für die Wirtschaft wäre eine Sperrung des Tunnels, wie sie die Gegner der Vorlage 9
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verlangen, fatal. Allein die direkt betroffenen Kantone Tessin, Uri und Graubünden müssten Verluste von bis zu 300 Millionen Franken hinnehmen. Ein Verlad des Strassenverkehrs auf die Schiene könnte diese Verluste nicht auffangen. Selbst die Neat, die am 1. Juni dieses Jahres ihren Betrieb aufnimmt, stünde für eine Verladelösung nicht zur Verfügung. Laut Verlagerungsbericht 2015 des Bundesrats würde eine sogenannte «Rollende Landstrasse» die Güterkapazität der Neat wesentlich einschränken. Wir bauen zusammen Bei einer sachlichen Betrachtung zeigt sich schnell, dass alle Argumente für den Bau einer zweiten Röhre am Gotthard sprechen. Die Ängste und Mutmassungen der Gegner sind ideologisch geprägt und entbehren jeder Grundlage. Infra Suisse sagt darum Ja zum Sanierungstunnel. Bauwerke sind stets Gemeinschaftswerke. Wir brauchen darum eine Bauwirtschaft, in der man sich aufeinander verlassen kann. Nur gemeinsam schaffen wir eine Schweiz, auf die Verlass ist. Infra Suisse setzt sich weiterhin für die Interessen der Infrastrukturbauer ein. Wir bauen zusammen. 11