Landschaften in Deutschland Der stille Wandel: Demographie, Lebenswelten, Lebensstile

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Demographiebericht. Ein Baustein des Wegweisers Kommune. wegweiser-kommune.de. Hanau

Demographiebericht. Ein Baustein des Wegweisers Kommune. wegweiser-kommune.de. Saarpfalz-Kreis, LK

Transkript:

Landschaften in Deutschland 2030 - Der stille Wandel: Demographie, Lebenswelten, Lebensstile Demographischer Wandel bis 2030 Hansjörg Bucher, Bonn hansjoerg.bucher@bbr.bund.de Bundesamt für Naturschutz - Internationale Naturschutzakademie, Insel Vilm, 30.11.2010

Gliederung der Bevölkerungsprozess die innere Zusammensetzung der Bevölkerung demographische Ereignisse im Lebensverlauf Bedingungen des Demographischen Wandels Ausprägungen des Demographischen Wandels Bezüge zur Flächeninanspruchnahme Fazit

angesprochene Aspekte die Komponenten des Bevölkerungsprozesses die zeitliche Dimension im Bevölkerungsprozess die räumliche Dimension im Bevölkerungsprozess mittelfristige Trends bis 2030

der Bevölkerungsprozess Anfangsbestand plus Geburten minus Sterbefälle plus Zuzüge minus Fortzüge ist gleich Endbestand

Die Komponenten des Bevölkerungsprozesses Demographische Entwicklung Geburtenentwicklung (Fertilität) Sterbefälle (Mortalität) Wanderungen (Migration) Ausgangs- Bevölkerung Demographischer Wandel : Veränderung der Bevölkerungsdynamik, Alterung und steigender Anteil der Personen mit Migrationshintergrund

innere Zusammensetzung Die Differenzierung der Bevölkerung nach Geschlecht und Alter verhilft zu wesentlichen Erkenntnissen bezüglich der Bevölkerungsdynamik. Die demographischen Ereignisse als Bausteine des Bevölkerungsprozesses zeigen charakteristische Häufigkeiten im Lebensverlauf der Menschen. Die demographischen Wellen haben ihren Ursprung in diesen lebensalter-spezifischen Verhaltensmustern.

Zusammenhang zwischen dem Alter und der Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu gebären Geburten je 100 Frauen 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 Alter 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 100 Biologische und sozio-kulturelle Gründe bestimmen das Fertilitätsverhalten. Bei zwei Dritteln aller Neugeborenen sind die Mütter zwischen 25 und 35 Jahren alt. Der Generationenabstand liegt bei ca. 30 Jahren.

W anderungsfälle je 100 Personen 12 10 8 6 4 2 0 0 4 Zusammenhang zwischen dem Alter und der Wanderungshäufigkeit 1 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 2 2 1 Ausbildungs-/Berufswanderungen 2 Familienwanderungen 3 Alten-/Ruhestandswanderungen 52 Alter 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 Mobil sind Menschen vorwiegend im frühen Erwachsenenalter. Eine Wanderungswelle folgt einem Geburtenimpuls nach ca. 20 Jahren. Neben der Häufigkeit sind auch die Wanderungsmotive und die Wanderungsrichtung stark altersabhängig. 3 100

in die Städte aus den Städten Herkunft-Ziel-Beziehungen der Wanderungen

Zusammenhang zwischen dem Alter und der Sterbewahrscheinlichkeit Verstorbene je 100 der Altersgruppe 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 4 8 12 16 20 24 28 32 36 40 44 48 52 Alter 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 Die ersten 60 Jahre eines Lebens sind nur geringfügig vom Tode bedroht. Die Lebenserwartung bei Geburt liegt im Mittel bei fast 80 Jahren. Geschlechtsspezifische Unterschiede werden tendenziell wieder kleiner. 100

Demographische Ereignisse im Lebensverlauf Eintrittsw ahrscheinlichkei 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Wanderung Geburt 1 5 9 13 17 21 25 29 33 37 41 45 49 53 57 61 65 69 73 77 81 85 89 Bestimmte Altersgruppen sind demographisch ereignisreich, man spricht von der Rush Hour des Lebens. Demographische Wellen führen zu Tempoänderungen im Bevölkerungsprozess. Tod

Zusammenhang zwischen Lebensalter und Personenzahl des privaten Haushalts 3,90 Personen je Haushalt 3,40 2,90 2,40 1,90 1,40 0-5 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 Im Alter lebt die Bevölkerung tendenziell in kleineren Haushalten. Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung führt zu Änderungen in der Haushaltsgrößenstruktur, ohne dass dahinter bereits ein verändertes Haushaltsbildungsverhalten steht. 45-50 50-55 55-60 60-65 65-70 70-75 75-80 80-85 85-90 90-95 95-100

Die Bevölkerungspyramide ist historisch geformt, sie stellt die geronnene Dynamik früherer Zeiten dar, sie wird sich selbst wieder in Dynamik verwandeln über demographische Ereignisse. Die Bevölkerungspyramide enthält somit eine innere Dynamik.

Demographischer Wandel ist kein vorübergehender Trend Auslöser des Demographischen Wandels: Fertilität sinkt unter die Bestandserhaltung

Demographischer Wandel ist kein deutsches Phänomen In fast allen Regionen Europas ist die Bedingung für den Eintritt in den Demographischen Wandel mehr oder weniger erfüllt. Für das aktuelle Ausmaß des Wandels ist von Bedeutung, seit wann der kritische Wert unterschritten ist. Die kurzfristige und die langfristige Dynamik können auseinander fallen.

Komponente 1 des demographischen Wandels: die gespaltene Dynamik Wachstum Bevölkerungsabnahme generalisierte Prognoseergebnisse unter status quo - Bedingungen Wachstum zwischen 2006 und 2030 Wachstum fast ausschließlich importiert

Komponente 2 a des demographischen Wandels: die Alterung durch Verlust der Jugend Alterung von unten (= durch starke Abnahme junger Menschen) findet vorwiegend in Regionen mit Bevölkerungsrückgang statt

Komponente 2 b des demographischen Wandels: die Alterung durch starke Zunahme der Hochbetagten Alterung von oben (= Anstieg Hochbetagte) findet selbst in einigen Regionen mit deutlich rückläufiger Bevölkerung statt

Komponente 3 des demographischen Wandels: die Internationalisierung durch starke Zuwanderung aus dem Ausland Zuwanderung konzentriert sich auf Städte und Agglomerationen

die räumliche Vielfalt des demographischen Wandels ❶ ❷ ❸ konzentriert sich auf drei Typen: ❶ Bevölkerungszunahme mit Alterung von oben ❷ Bevölkerungsabnahme mit Alterung von unten ❷ ❶ ❸ Bevölkerungsabnahme mit Alterung von oben und unten

800 600 400 200 0-200 -400 Komponente Dynamik Bevölkerungsbilanz Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, 1950-2006 (in 1000) -600 1950 1954 1958 1962 1966 1970 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 Natürlicher Saldo Wanderungssaldo Gesamtbilanz Datenquelle: Stat. Bundesamt; Bearbeitung: Ralf Mai/BiB Seit 1972 durchgängig Geburtendefizit (als erstes Land der Welt); 1972-2008 - 3,8 Mio. Zuwanderung: fast immer positiv; 1972-2008 7,0 Mio. Personen Seit 1972 glich Zuwanderung das Geburtendefizit meistens aus importiertes Wachstum Seit 2003 reicht Zuwanderung nicht mehr aus Bevölkerung schrumpft leicht

2005 bis 2030 Komponente Dynamik regional: Das Wachstum der Bevölkerung zieht sich zurück auf einige wirtschaftsstarke Regionen in den alten Ländern.

Geburtenüberschüsse (rot) verschwinden, Wachstum wird importiert (gelb), Schrumpfung trotz Wanderungsgewinnen (grün), zweifache Gründe für Abnahme (blau) Beiträge der natürlichen und räumlichen Bevölkerungsbewegungen von 2006-2030 Geburtenüberschuss > Wanderungsverlust Geburtenüberschuss > Wanderungsgewinn Wanderungsgewinn > Geburtenüberschuss Wanderungsgewinn > Sterbeüberschuss Sterbeüberschuss > Wanderungsgewinn Sterbeüberschuss > Wanderungsverlust Wanderungsverlust > Sterbeüberschuss Wanderungsverlust > Geburtenüberschuss

Komponente Alterung mit ihrer Langzeitwirkung: die massiven Veränderungen kommen erst ab ca. 2030 Die langfristige Dynamik der Bevölkerung nach dem Alter Index 2008 = 100 250 230 210 190 170 150 130 110 90 70 50 2008 2011 2014 2017 2020 2020 2023 2026 2029 Hochbetagte 2032 2035 2035 2038 2041 2044 2047 2050 Statistisches Bundesamt (2009): Zwölfte koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung 2050 2053 2056 2059 0-25 25-50 50-65 65-80 80 + alle

alle Regionen altern, besonders stark die neuen Länder, besonders langsam wirtschaftsstarke Regionen mit Wanderungsgewinnen Altersstruktur 2030-2,054 - -1,300-1,299 - -1,100-1,099 - -0,900-0,899 - -0,700-0,699 - -0,431

Singles Komponente Individualisierung: regionale Dynamik der Alleinlebenden nach dem Alter zeigt Verlust der Jugend in den neuen Ländern; starke Zunahmen der Alten im suburbanen Raum; Veränderung von Ansprüchen an den Raum

Die Nachfrage nach Wohnungen für junge Familien nimmt überall ab. Sie kann langfristig aus dem Bestand gedeckt werden. Die Bautätigkeit wird sich stärker vom Neubau zur Modernisierung verlagern. Ausstattungen von Gebäuden und Wohnungen mit altengerechten Elementen wird vorwiegend im Bestand zu erfolgen haben.

Wohnungsmarktrelevanz der Haushaltsstrukturverschiebungen: Zuwachs an kleinen Haushalten bedeutet nicht zwangsläufig auch mehr Nachfrage nach kleineren Wohnungen. Alterung ist häufig verbunden mit geringer Wohnungsmobilität, alte Menschen zeigen in der Regel starke Beharrungstendenzen in ihren bisherigen Wohnungen, auch wenn deren Größe auf frühere Familienverhältnisse zugeschnitten war. Die Wohnflächennachfrage pro Kopf steigt daher, ohne dass am Wohnungsmarkt mehr Neunachfrage auftreten müsste. Alternde Bevölkerungen dehnen tendenziell ihren Wohnflächenverbrauch aus.

Die langen Trends zusammengefasst Die Zahl der Kinder je Frau Das Nebeneinander von verändert sich weiterhin nur wachsenden und schrumpfenden wenig, die Zahl der Geburten Kommunen und Kreisen bleibt sinkt mit den demographischen bestehen. Die Dynamik verschiebt Wellen. sich hin zur Schrumpfung. Die Lebenserwartung steigt stetig Die Alterung findet überall statt, in an. den neuen Ländern aus mehreren Gründen besonders schnell. Die Mobilität innerhalb Deutschlands verändert sich Der Anteil der Personen mit wenig. Das Wanderungsvolumen Migrationshintergrund steigt, die sinkt, Stadt/Umland- räumliche Verteilung dieser Wanderungen verlieren an Personengruppe deutet auf Bedeutung, die Distanzen Dekonzentrationsprozesse. kleinräumiger Wanderungen Die Zahl der kleinen Haushalte könnten sich verringern. steigt weiter an, große Weltweit stehen alle Signale auf Familienhaushalte mit drei oder Zuwanderungsdruck für die mehr Personen werden weniger. Industrienationen. Ein moderater Die räumliche Verteilung der Anstieg der Zuwanderung nach Bevölkerung verschiebt sich auf Deutschland ist eine eher mehreren Ebenen: von Ost nach zurückhaltende Annahme, die sich West, von den Städten ins auf die jüngere, nicht aber auf die Umland, von den ländlich langfristige Erfahrung stützt. peripheren Regionen in die Agglomerationen.

ein abschließender Blick über die Grenzen: Bevölkerungsdynamik in Europa demographischer Wandel ist keine deutsche Besonderheit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Quelle: Bucher/Mai 2008