Methoden für Deutschunterricht und Leseförderung

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Transkript:

Carlsen in der Schule. Ideen für den Unterricht Methoden für Deutschunterricht und Leseförderung Thema des Monats Juni 2011 Buchpalette Zielgruppe: Jugendliche von 10 bis 17 Jahren Für alle Schulformen geeignet Inhalt Wie gelingt ein vielfältiger Literaturunterricht mit der Buchpalette? (t.1) Vorbereitung Durchführung Abschluss (t.2) Weiterführende Literatur und Links (t.3) Die Buchpalette Warum soll ich gerade dieses Buch lesen? fragen sich viele Schülerinnen und Schüler (SuS) besonders ab Klasse 7, wenn die»literarische Pubertät«das Leseverhalten bestimmt. Es ist nicht leicht, den Übergang von einfach strukturierten Kinderbüchern zur komplexen Wirklichkeit erwachsener Texte zu finden. Daniel Pennac beschreibt in seinem Buch»Wie ein Roman«anschaulich, wie dieser Prozess ge- oder misslingen kann, und zählt zu den Rechten des Lesers dasjenige, ein Buch nicht zu lesen. Werner Kramper, Lehrer an der IGS Delmenhorst, hat dieses Recht des Lesers zur Ausgangsbasis seines Literaturunterrichtes gemacht und die Methode»Buchpalette«entwickelt und erprobt. www.carlsen.de/lehrer Alle Carlsen-Unterrichtsmaterialien kostenlos zum Ausdrucken und Abspeichern Regelmäßig Klassensätze zu gewinnen Viele Extras gratis Carlsen in der Schule Ideen für den Unterricht Methoden für Deutschunterricht und Leseförderung. Thema des Monats: Juni 2011 Buchpalette«Carlsen Verlag Hamburg

Thema des Monats: Juni 2011»Buchpalette«2 Wie gelingt ein vielfältiger Literaturunterricht mit der»buchpalette«? t.1 Während der Unterrichtseinheit»Buchpalette«wählen die SuS zwischen 3 bis 4 Büchern ihr»lieblingsbuch«aus. Dabei bearbeiten sie typengleiche Aufgaben, damit eine hohe Übereinstimmung in den zu erreichenden Kompetenzen gewährleistet werden kann. Empfehlenswert ist für die Auswahl der Bücher ein gemeinsames Überthema (Freundschaft, Gewalt, Rassismus, Alkohol / Drogen etc.). Die Motivation der SuS steigt deutlich durch die Wahlmöglichkeit. Sie werden zu mehr Eigenleistung angeleitet, sie vergleichen und entwickeln Interesse für das jeweils andere Buch. Besonders in differenzierenden Schulformen können dabei zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Einerseits die Möglichkeit der Vorbereitung auf die Arbeit in der Oberstufe durch Auswahl eines adäquaten Werkes. Andererseits die Förderung des Leseinteresses bei denjenigen, die keinen Literaturkanon benötigen und besser mit einem altersgemäßen Jugendbuch motiviert werden können. Vorbereitung Durchführung Abschluss t.2 Vorbereitung 1. Gemeinsames Thema festlegen (mit oder ohne die SuS) 2. Passende Titel auswählen (mit Hilfe der örtlichen Bibliothek, mit und ohne SuS) 3. Eine Liste wichtiger Textstellen erstellen (Lehrkraft) 4. Kompetenzen auswählen und Aufgabenstellungen konkretisieren, dabei zwischen verbindlichen und Wahlaufgaben unterscheiden, Meilensteine festlegen (Lehrkraft) 5. Titel bearbeiten, dabei z. B. ein Lesetagebuch führen. Abschluss durch eine Transferleistung, z. B. Szenische Darstellung (SuS, Lehrkraft als Moderator und Beobachter) 6. Ergebnisse zusammenführen, z. B. in einer Wandzeitung oder einer Mappe Beispiele für Aufgabenstellungen Titel 1 Titel 2 Titel 3 Titel 4 Handlungsverlauf 1. Gib den Kapiteln eine Überschrift und eine kurze Inhaltsangabe! 2. Schreibe eine Inhaltsangabe des Buches, die auf eine A4-Seite passt. u.2 Personencharakteristik 1. Fertige einen Steckbrief von einer der Hauptpersonen an. Mache hierfür auch eine Zeichnung bzw. finde ein Foto, das zu dieser Person passen könnte. 2. Suche dir eine Person des Buches, über die man nur wenig erfährt. Entwickle diese Person weiter und charakterisiere sie schriftlich.

Thema des Monats: Juni 2011»Buchpalette«3 Beispiele für Aufgabenstellungen Titel 1 Titel 2 Titel 3 Titel 4 t.2 Personenkonstellationen 1. Gestalte ein Standbild zu einer ausgewählten, wichtigen Szene (mit der Lehrkraft absprechen) und fotografiere es (dies kannst du in einer Gruppe mit bis zu vier Mitschülern machen). 2. Beschreibe das Standbild ausführlich schriftlich. Spannungskurve 1. Fertige eine Spannungskurve für den gesamten Text an. 2. Schreibe einen Brief an eine reale oder fiktive Person deiner Wahl, in dem du erklärst, welche Probleme die Hauptperson hat. Mache Vorschläge für eine Problemlösung. Sprachliche Mittel 6 1. Beschreibe die Haltung des Erzählers! 2. Welche Zeitformen kommen im Text vor? 3. Wie lange dauert die Handlung? 4. Vergleiche die Erzählzeit mit der erzählten Zeit! 5. Versuche, die unterschiedlichen Handlungsstränge des Textes mit Hilfe von Linien darzustellen! 6. Welche Adjektive werden verwendet? 7. Wie lange sind die Sätze im Durchschnitt? - Wie ist der Satzbau? Sachfragen klären 1. Suche jede Woche eine Textstelle (max. 1 Seite) aus dem zu lesenden Abschnitt heraus und markiere sie. Du musst in der Lage sein, sie vor der Klasse vorzutragen. Dazu sollst du sagen, wo genau (Kapitel, Seite, Zeilen) sie sich befindet und (in 1 2 Sätzen) was vorher und nachher passiert. Gib auch eine Begründung, warum du ausgerechnet diese Textstelle ausgesucht hast, um die sachlichen Inhalte des Buches zu überprüfen. Bezug zur eigenen Wirklichkeit 1. Schreibe dem Autor / der Autorin des Buches einen Brief, in dem du dem Buch eine Note gibst und diese begründest. (Möchtest du dabei nett oder fies sein? Du kannst es dir aussuchen...) Gehe besonders auf die Bedeutung ein, die das Buch für dich und die Welt, in der du lebst, haben könnte.

Thema des Monats: Juni 2011»Buchpalette«4 Zu folgenden Titeln aus dem Carlsen Verlag gibt es Unterrichtsmodelle zum Download mit Kompetenzdefinition der einzelnen Arbeitsblätter. Hier können Kopiervorlagen zu den oben genannten Aufgabenstellungen entnommen werden. 8 t.2 Rausch und Sucht Engel und Joe Filmreif Träume wohnen überall Wie im Rausch Wir Kinder vom Bahnhof Zoo Mobbing und Gewalt Cengiz und Locke Conni wird gemobbt Ich knall ihr eine Der Klassen-King Klassenspiel Teufelshände Und wenn ich zurückhaue? Mit voller Wucht Geschichten über Gewalt Nationalsozialismus Einmal Ich war dabei Nur eine Kleinigkeit Ältere Geschichte Hannah und der Schwarzkünstler Faust Percy Jackson Salz im Haar Abenteuer- und Detektivgeschichten Allein in der Wildnis Beschützer der Diebe Harry Potter und der Stein der Weisen Rico, Oskar und die Tieferschatten Pubertät und Familienkonflikte Entscheidung am Mount Everest Paul Vier und die Schröders Schimmer Trügerische Stille Durchführung Zur Durchführung der Unterrichtseinheit empfiehlt sich die Bearbeitung als Themenplan oder Lesetagebuch. Die Aufgaben sollten zu Beginn der Einheit an die Schüler ausgehändigt und besprochen werden. Wahlmöglichkeiten sind auch hier anzuraten. Immer sollte es die Möglichkeit geben, dass Schüler eigene Aufgabenstellungen einbringen, womit Aufgaben des Themenplans ersetzt werden können. Alternativ kann man die Aufgaben natürlich auch sukzessive in die Lerngruppe geben. Das empfiehlt sich vor allem dann, wenn die Schüler bereits mit Lesetagebüchern übersättigt wurden. Die Schüler sollten eine ungefähre Vorgabe der zu lesenden Textmenge erhalten, Abweichungen aber in Kauf genommen werden. Sie kommen häufig dadurch zustande, dass einige Schüler sich besonders motivierenden Aufgabenstellungen sehr intensiv widmen. In der ersten Stunde werden die Bücher so vorgestellt, dass die Schüler sich für eines davon entscheiden können. Nun beginnen die Schüler die Lektüre und die möglichst freie Arbeit an

Thema des Monats: Juni 2011»Buchpalette«5 den Aufgaben. Empfehlenswert ist es, ihnen dafür auch Platz außerhalb des Klassenzimmers zu schaffen (Flur, Hof, Differenzierungsräume), denn die Reihenfolge der Bearbeitung ist freigestellt und die Lesegeschwindigkeiten sind unterschiedlich. Besonders handlungsorientierte Aufgaben in Gruppen erfordern Platz. Die Lehrkraft begibt sich in dieser Phase in die Rolle des Beobachters und Unterstützers. Letzteres z. B. bei der Auswahl der Textstellen für einzelne Aufgabentypen, wie z. B. szenische Darstellung (auch was deren Länge und Zuschnitt angeht, denn dies ist oft besonders schwer von den Schülern einzuschätzen). Zusammenführung der Arbeitsgruppen in jeder Stunde als Meilenstein Eine Zusammenführung der Ergebnisse hat in jeder Stunde ihren Platz (außer die Schüler arbeiten allzu intensiv an ihren Produkten) und ist immer interessant, weil man nun erfährt, was die jeweils»anderen«lesen. Besonders beliebt und sinnvoll sind hierbei szenische Darstellungen und Standbilder. Werden übereinstimmende Textstellen ausgewählt, so können auch unterschiedliche Interpretationen verglichen werden. Als Zusatz bietet sich (etwas mehr lehrergelenkt) ein Sprachvergleich zwischen den Büchern an; hier werden insbesondere sprachliche Kompetenzen erreicht. Für die Lehrkraft ist diese Stunde eine Herausforderung, die vor allem darin besteht, für den Vergleich geeignete Textstellen auszusuchen. Wenn bei der Auswertung innerhalb der Stunden die Bücher gut abgewechselt werden, entsteht auch Neugier für die jeweils anderen Titel. Hier besteht eine gute Chance, dass die SuS sich gegenseitig nicht nur besser als gewöhnlich zuhören, sondern auch, dass es zu Rückfragen und Diskussion der Inhalte unter ihnen kommt. Nach und nach einen Wandaushang entstehen lassen Ausgewählte Produkte (z. B. Steckbriefe, Fotos szenischer Darstellungen bzw. von Standbildern) werden ab dem Zeitpunkt ihrer Vorstellung in der Lerngruppe mindestens für den Zeitraum der Unterrichtseinheit an einer Wand ausgestellt. (Darauf achten, dass möglichst jeder Schüler an einem veröffentlichten Produkt beteiligt ist). Jedes Buch hat eine eigene Spalte an der Wand (möglichst unterschiedliche Farbbögen je Buch für die Schüler bereitstellen). So entsteht nach und nach eine Übersicht über die wesentlichen Aspekte der einzelnen Bücher. Abschluss (mit Leistungsbewertung) Die SuS auf jeden Fall die Bücher (auch die nicht gelesenen) bewerten lassen und Vergleiche zwischen den einzelnen Werken ziehen lassen (Frage: würde ich noch mal dasselbe lesen?). Wenn möglich, sollte man das Endprodukt (den Wandaushang oder die Mappe) als Lernerfolgskontrolle würdigen, denn es wurde meist intensiv daran gearbeitet. Der Aufwand ist nicht höher, als ihn die Korrektur einer gewöhnlichen Lernerfolgskontrolle erfordert, oft aber dankbarer, da mehr Schülermotivation zu erwarten ist.

Thema des Monats: Juni 2011»Buchpalette«6 Weiterführende Literatur und Links Bönsch, Manfred Intelligente Unterrichtsstrukturen. Eine Einführung in die Differenzierung. Baltmansweiler: Schneider Verlag Hohengehren 2004 8 t.3 Paradies, Liane / Linser, Hans Jürgen Differenzieren im Unterricht. Berlin: Cornelsen Scriptor 2001 Stuck, Elisabeth Neue Ansätze im Literaturunterricht. Didaktische Grundlagen und Methoden. Mülheim: Verlag an der Ruhr 2008 http://wikis.zum.de/vielfalt-lernen/images/5/5a/individualisierung_differenzierung.pdf Methoden für Deutschunterricht und Leseförderung zusammengestellt im Auftrag des Carlsen Verlags von Iris Wolf 2011 Carlsen Verlag GmbH, Hamburg Redaktion: Iris Wolf, buchwolf.com Layout und Gestaltung: Elke Junker