Nachlese zum Forum Erneuer bare Energien 24. OKTOBER 2013



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Transkript:

Nachlese zum Forum Erneuer bare Energien 24. OKTOBER 2013

2 Inhalt Vorwort Inhalt Vorwort... 3 Editorial... 4 Teilnehmerliste... 5 Einschnitte bei der Förderung der Windenergie... 6 Sylvia Pilarsky-Grosch Präsidentin Bundesverband WindEnergie e.v. (BWE), Berlin Unerlaubte Beihilfen........................................... 6 Sylvia Pilarsky-Grosch Banken bis Mitte 2014 zuversichtlich... 7 Dipl.-Bankbetriebswirt (BA) Holger Meents Abteilungsdirektor Bremer Landesbank AG, Bremen Eine Aktie für viele Windparks... 8 Dr. Anja Incardona Geschäftsführerin ABO Invest AG, Wiesbaden Instandhaltung sichert Investitionen... 9 Ingmar Sörensen Bereichsleiter Technik / Betriebsführung Deutsche WindGuard GmbH, Varel Harte Anforderungen an Investmentvermögen.. 10 Dipl.-Kffr. Sonja Hannöver Steuerberaterin PKF ARBICON ZINK KG, Oldenburg Ansprechpartner... 11 Termine und Veranstaltungen... 11

NACHLESE ZUM FORUM ERNEUERBARE ENERGIEN 2014 3 Die Referenten vom 3. Forum Erneuerbare Energien (v.l.n.r.): Holger Meents, Dr. Anja Incardona, Sylvia Pilarsky-Grosch, Sonja Hannöver und Ingmar Sörensen. Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, zunächst einmal wünschen wir Ihnen und Ihren Angehörigen einen guten, gesunden und erfolgreichen Start ins neue Jahr 2014! Am 24. Oktober 2013 hatte PKF ARBICON erneut zum Forum Erneuer bare Energien nach Olden burg eingeladen. Für diese in z wischen dritte Branchenveranstaltung konnten wir fünf renommierte Referenten gewinnen. In dieser Nachlese haben wir die Kernpunkte der Vorträge für Sie in einer Kurzfassung zusammengestellt. Wenn Sie Interesse an den kompletten Beiträgen haben, fordern Sie diese bitte per E-Mail bei Frau Prziklang an: kerrin.prziklang@pkf-arbicon.de. Ganz herzlich bedanken wir uns bei allen Referenten für ihr Engagement und ihren Beitrag zu einer gelungenen Veranstaltung! Die Referate vom 24. Oktober 2013 mit Bezug zum EEG waren noch ge prägt von der Unsicherheit über dessen zukünftige Aus gestaltung. Mittlerweile haben wir eine neue Bundes regierung und Sigmar Gabriel hat als Bundesminister für Wirtschaft und Energie das Ruder für die Energie wende übernommen. Im Koalitions vertrag vom 16. Dezember 2013 steht, dass die Energiewende zum Erfolg geführt werden soll. Inwie weit die Vereinbarungen zur Energie wende diesem Leitmotiv gerecht werden, ist jedoch ungewiss. Kritiker sehen in den Eckpunkten des Koalitionsvertrages zur Energiewende eher ein Aus bremsen. Geplant ist, dass die Eckpunkte der EEG-Reform bis Ostern 2014 fest stehen und das Gesetz dann im Sommer 2014 ver abschiedet werden soll. Es bleibt also spannend. Das nächste Forum Erneuerbare Energien findet am 18. September 2014 statt. Über Einzel heiten werden wir Sie rechtzeitig informieren. Eine informative Lektüre wünscht Ihnen Ihr Team von PKF ARBICON

4 Editorial Teilnehmerliste Windenergie in stürmischen Zeiten Woher weht der Wind und wo geht die Reise hin? Nach der letztjährigen Bundestagswahl blickte die Windenergiebranche gespannt auf die Koalitionsverhandlungen von Christ- und Sozialdemokraten. Klemens Lüke und Robert Brückner hatten als Gastgeber das 3. Forum Erneuer bare Energien der PKF ARBICON ZINK KG komplett dem Thema Windenergie gewidmet und dabei neben den unsicheren Rahmenbedingungen auch die Bereiche Betriebsführung, Gesellschaftsrecht und Bürgerbeteiligung in den Fokus gerückt. Wir haben bislang Windenergieprojekte mit einem Wert von 1,7 Milliarden Euro betreut erläuterte Robert Brückner zum Auftakt der Veranstaltung. Während sich moderne Gas kraftwerke, Biogas- oder Solarfonds kaum noch rechnen, wird die Windenergie weiter ausgebaut. Das wird auch so bleiben, denn erneuerbare Energien sind nicht aufzuhalten. Ganz egal, wie sich die Politik entscheidet. Er begrüßte es, dass die Politik nicht müde geworden ist, im Zuge der Energiewende die akzeptanz der Bevölkerung durch Beteiligungsmöglichkeiten ein zufordern. Deshalb, so führte Robert Brückner weiter aus, habe man es vermehrt mit Bürgerwindparkprojekten zu tun. Klemens Lüke wies ferner darauf hin, dass erneuer bare Energien und insbesondere die Windenergie für den Nordwesten von großer Bedeutung seien und sich hier mittlerweile eine einmalige Infrastruktur aus Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft entwickelt habe. Es gibt allein 650 Forscher in der Region, die sich mit Energiefragen beschäftigen, stellte er fest.

NACHLESE ZUM FORUM ERNEUERBARE ENERGIEN 2014 5 Teilnehmerliste Christian Averbeck ÖKORENTA AG Stephan Barth ForWind Zentrum für Windenergieforschung Ernst-August Brandes Jürgen Broers Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale Gerrit Brunken nplan engineering GmbH Hhenning Cramer Volksbank Oldenburg eg Lludwig Eichenseher GeoCollect GmbH Hhans-Georg Eilers H + G Immobilien Michael Eisenknappl MEI GmbH Wirtschaftsbeteiligungen und Erneuerbare Energien Kerstin Flägel Umwelt Management AG Thomas Fleischmann Timo Garrels ekcentec GmbH Aann-Cathrin Gödecke ENOVA Energieanlagen GmbH Christoph Gravel Raiffeisenbank Lorup eg Thomas Grünke Thomas Grünke Consulting Sonja Hannöver PKF ARBICON ZINK KG Johannes Harms-Ensink SUNICSsolar GmbH Thomas Haukje Nordwest Assekuranzmakler Verwaltungs GmbH Johann Heger Energie Projekt Consulting UG Rainer Herbers Raiffeisenbank Garrel eg Sebastian Herzog DEWI GmbH Aanna Honrath-Kurth ÖKORENTA AG Dr. Anja Incardona ABO Invest AG Prof. Dr. Thorsten Jöhnk KEHAG Energiehandel GmbH Detlev Klein IFE Eriksen AG Hhartmut Kluge Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale Jörg Krull Deutsche Lichtmiete GmbH Borwin Kuhnke Finanz Services Complete Tobias Lehberg PKF FASSELT SCHLAGE Hholger Meents Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale Marcus Molde Landessparkasse zu Oldenburg Nnorbert Moormann Landessparkasse zu Oldenburg Aangelika Müller DZ BANK AG Gerrit Oltmanns IGK innovative Geschäftskonzepte GmbH Hhergen Pannemann Sylvia Pilarsky-Grosch Bundesverband WindEnergie e.v. (BWE) Kai Uwe Polysius DFP Deutsche FinanzPlanung GmbH Guido Reiners Raiffeisenbank eg Scharrel Jens Sandschulten SUNICSsolar GmbH Thomas Scheufen Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg Girozentrale Marc Schiebener ecosenergy GmbH Thomas Schwer Hanseatic Asset Invest GmbH Klaus Serfass aps aqua plant solutions Ingmar Sörensen Deutsche WindGuard GmbH Hherbert Straßburg Straßburg Immobilien KG Katja Suhr Landessparkasse zu Oldenburg Hhajo Suhr Marcus Tautorat Torsten Thomas Ingo Vaartmann WINAICO Deutschland GmbH Reinhard Vöhringer LUV Windenergie GmbH Tom Werner LUV Windenergie GmbH Hheiner Willers IFE Eriksen AG Uta Wilms Wahlkreisbüro Susanne Mittag MdB Rüdiger zu Klampen Nordwest-Zeitung GmbH & Co. KG

6 Beiträge der Referenten Einschnitte bei der Förderung der Windenergie REFERAT VON SYLVIA PILARSKY-GROSCH Es ist offen, unter welchen Vor zeichen die Windenergie zukünftig stehen wird. Gleiches gilt für die Frage, ob es 2015 noch ein EEG geben wird. Uns hat vorerst die Bundes tagswahl ge rettet, weil vorher niemand das Rad neu erfinden wollte. Ein neues EEG würde 2015 in jedem Fall nicht mehr so aussehen wie jetzt, sagt Sylvia Pilarsky-Grosch. Zwar glaubt auch die neue Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie (BWE) an einen Fortbestand der Technologie. Dennoch blickt sie fragend in die Zukunft: Biogas und Photovoltaik wurden bereits gekappt. Jetzt ist die große Frage, ob und in welcher Form die Windenergie dran ist, betont sie. Dass die Branche sich auf Einschnitte einstellen muss, ist sicher. Viel wird nach Einschätzung von Sylvia Pilarsky-Grosch von der Resonanz auf den Entwurf der Arbeitsgruppe Energie abhängen, die vom seinerzeit amtierenden Bundes umwelt minister Peter Altmaier und der nordrheinwestfälischen Minister präsidentin Hannelore Kraft geleitet worden war. Eine ganze Reihe von Vor schlägen für Maßnahmen, mit denen die steigen den Kosten der Energie wende in den Griff zu bekommen wären, liegt auf dem Tisch. Weil die Politik unter einem enormen Handlungsdruck steht, dürften nicht nur die Vergütung sinken und die Boni für Repowering und den Systemdienstleistungsbonus wegfallen. Diskutiert wird stattdessen ein ganzes Paket. Es umfasst etwa die verpflichtende Direktvermarktung des Stroms für neue Windenergieanlagen, die Förderung des Ausbaus nur noch an windhöffigen Standorten oder die entschädigungslose Abregelung von Teilen der Energiemengen im Rahmen eines Lastmanagements. Grundsätzlich ist die Koalition aus CDU / CSU und SPD bei diesen Maßnahmen auf die Zustimmung der Länder angewiesen. Dabei ist zu beachten, dass Rot / Grün im Bundesrat eine Mehrheit besitzt. Zudem wären aber auch Länder, in denen SPD und CDU die Regierung stellen, im übertragenen Sinne an einer Koalition auf Bundes ebene beteiligt. Nicht jedes Bundes land ist bei der Windenergie so gut aufgestellt, wie etwa Niedersachsen oder Schleswig-Holstein. Daher ist die Frage, ob Ab geordnete im Bundestag noch eine eigene Meinung zu einem veränderten EEG haben werden, wenn die Koalitionsvereinbarung bereits die Richtung vorgibt, erklärt die Präsidentin des Bundes verbandes Windenergie. Zusammenfassung des Referats von Sylvia Pilarsky-Grosch Präsidentin Bundes verband WindEnergie e.v. (BWE) Unerlaubte Beihilfen REFERAT VON SYLVIA PILARSKY-GROSCH Sylvia Pilarsky-Grosch führte aus, dass der von ihr geführte Branchenverband nicht nur Störfeuer aus Wwirtschafts- oder Industrie verbänden zu ertragen habe. Auch die Europäische Union habe sich in die deutsche Energie wende eingemischt. Das betrifft nicht nur Energiekommissar Günther Oettinger, dem das EEG ohnehin ein Dorn im Auge ist, sondern auch die Wettbewerbs hüter. Sie würden in dem Umstand, dass bestimmte energieintensive Unternehmen von der EEG-Umlage befreit sind, eine unerlaubte Beihilfe sehen und wollten möglicherweise klagen. Vor diesem Hintergrund ist eine verpflichtende Direktvermarktung, die in einem neuen EERG stehen würde, nicht nur negativ zu beurteilen, sagte Pilarsky-Grosch. Bei der diskutierten Möglichkeit, bis zu fünf Prozent der Jahresenergie entschädigungs los abregeln zu können, um die Netze zu entlasten und ihren Ausbau zu minimieren, bleibt der Bundesverband Windenergie indes hart: Wir könnten uns ein Prozent vorstellen. Alles andere wäre eine pauschale Kappung von Vergütungen, zumal nicht an jedem Standort Windenergieanlagen abgeregelt werden müssen.

NACHLESE ZUM FORUM ERNEUERBARE ENERGIEN 2014 7 Banken bis Mitte 2014 zuversichtlich REFERAT VON HOLGER MEENTS Während der BWE versucht, neue Bündnisse zu schmieden, will die neue Koalition bis Ostern 2014 ihre Energiestrategie abschließen. Weil die Politik damit die Windenergie vor sich hertreibt und das gültige EEG zum 31. Dezember 2014 ausläuft, wird es wohl einen Zubau auf Rekordniveau geben. Für 2013 gehen die Schätzungen von 2700 Megawatt neu installierter Leistung aus. 2014 könnten es bis zu 3000 Mega watt werden. Entsprechend ruhig geben sich noch die finanzierenden Banken. Für alle Projekte, die bis Mitte 2014 am Netz sind, sehen wir keine Probleme, betont Holger Meents von der Bremer Landesbank. Danach könnte es aber schwierig werden. Dann müssten wir prüfen, ob Kunden Nachschussmöglichkeiten haben. Schließlich können Banken nicht für die Risiken des EEG haften. Und es ist nicht klar, wie hoch das Rückschlagpotenzial sein kann. Das Finanz institut hat seit 1991 rund fünf Milliarden Euro für Windenergieprojekte ausgeliehen und finanziert überwiegend Cash Flow-basiert. Wer seinen Windpark also gut plant, braucht für die Kreditfinanzierung bisher nur wenig Eigen kapital. Dabei hätte das Finanzinstitut eigentlich schon nach der Strompreisbremse des damaligen Umweltministers Altmaier sein Neugeschäft einstellen müssen. Eigentlich, denn Meents erläutert: Wir haben stattdessen Prämissen definiert und gehen davon aus, dass die Energiewende weitergeht, es einen Bestandschutz gibt und die Windenergie weiter ausgebaut wird. Aus seiner Sicht hängt das Neugeschäft aber nicht nur an Eingriffen in den Bestand. Das wäre sicherlich ver heerend. Auch der Wegfall des Einspeisevorrangs oder gedeckelte Ziele würden den Ausbau deutlich verlangsamen. Wir brauchen darum verlässliche Rahmenbedingungen für Finanzierungen. Eine ver pflichtende Direktvermarktung kann sich Meents nur vorstellen, wenn diese durch die bislang geltende zusätz liche Markt prämie flankiert würde. Ohnehin würden Banken nach teilige Ver änderungen des Status Quo als Risiko aufschlag in neue Kredit finanzierungen einpreisen. Investoren müssten sich dann wieder auf steigende Fremd kapitalkosten einstellen und sich die Branche ins gesamt überlegen, wie neue Geschäfts modelle aussehen könnten. Zusammenfassung des Referats von Dipl.-Bankbetriebswirt (BA) Holger Meents Abteilungsdirektor Bremer Landesbank AG VERGÜTUNGSÜBERSICHT FÜR WINDENERGIE AN LAND 2013 11,00 10,00 9,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 Cent / kwh 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % 110 % 120 % 130 % 140 % 150 % Vergütungsvorschlag 03/2013 EEG-Vergütung 2013 EEG-Vergütung 2013 ohne SDL Altmaier-Vorschlag Standortqualität Quelle: Bremer Landesbank AG

8 Beiträge der Referenten Eine Aktie für viele Windparks REFERAT VON DR. ANJA INCARDONA Die ABO Wind AG bietet Bürgern seit 2010 an, sich über den Kauf von Aktien des Tochterunternehmens ABO Invest AG an ihrem europaweit ver teilten Wind portfolio zu be teiligen. Über diesen Weg soll den aktionären eine konstante Rendite geboten werden. Gleichzeitig lassen sich die Risiken minimieren, die Kommanditisten oder Genossen bei einer direkten Beteiligung an nur einem Windpark projekt in Kauf nehmen müssen. Die Lösung ist eine Streuung des Risikos über mehrere Windparks, die wir im Portfolio haben, erklärte Dr. Anja Incardona, Geschäftsführerin der ABO Invest AG. Interessenten können die Aktien im Freiverkehr an der Börse Düsseldorf erwerben und sich so an dem Unternehmen beteiligen, das die Windparks betreibt. Abzüglich der Kosten für Unterhalt, Betrieb, Kapitaldienste und Zukäufe stärken die Erlöse aus dem Betrieb der Windparks wiederum die Substanz der Muttergesellschaft. Sie sollen ferner den Aktienkurs der ABO In vest AG steigen lassen. Bisher ging die Rechnung durchaus auf. Seit dem Start 2010 lag die Rendite bei durch schnittlich 7,5 Prozent. Damit stieg die Aktie der ABO Invest AG bei einem Ausgabepreis von 1,08 Cent je Stück bis Mitte November auf 1,279 Euro. Dabei hält die ABO Wind AG selbst 25 Prozent aller aktien. Unser Kursziel liegt bei 1,50 Euro pro Aktie, so Incardona. Ordentlich gewachsen ist auch das Portfolio. Es besteht zurzeit aus 42 Windenergie anlagen mit 85 Mega watt Nennleistung, die sich auf Deutschland, Frankreich und Irland verteilen. Insgesamt soll das Portfolio 200 Megawatt umfassen. Die Hälfte davon werden wir wohl Ende des Jahres durch den Zukauf eines weiteren Windparks erreichen, sagt die Geschäftsführerin der ABO Invest AG. Zusammenfassung des Referats von Dr. Anja Incardona Geschäftsführerin ABO Invest AG AKTUELLE PORTFOLIOVERTEILUNG DER ABO INVEST AG Verteilung des Anlagen portfolios nach Regionen 52 % 17 % 20 % 25 % Deutschland Frankreich Irland 30 % nach MWh 55 % nach Eigenkapital Stand: 30. Juni 2013 Quelle: ABO Invest AG

NACHLESE ZUM FORUM ERNEUERBARE ENERGIEN 2014 9 Instandhaltung sichert Investitionen REFERAT VON INGMAR SÖRENSEN Dass es mit der Finanzierung eines Windparks nicht getan ist, unterstrich Ingmar Sörensen von der Deutschen WindGuard GmbH. Der Dienstleister übernimmt unter anderem die hersteller unabhängige Betriebsführung für Windparks und kann aus laufenden Wartungsverträgen durchaus einiges herausholen. Sörensen: Es geht um Mindererträge im Vergleich zu anderen Anlagen, die garantierten Verfügbar keiten, die Instandhaltung oder be triebliche Risiken. letztere treten zum Beispiel auf, wenn es aufgrund fehlender Überprüfungen zu versicherungs rechtlichen Problemen kommen kann oder Anlagen wegen zu hoher Schallwerte zu bestimmten Zeiten nur reduziert laufen dürfen. Die WindGuard hat 40 Wind parks mit 400 Megawatt in der technischen Betriebsführung und be gutachtet zusätzlich rund 300 Anlagen pro Jahr. Dabei wissen viele Betreiber offensichtlich nicht, dass sie mit teuren Vollwartungsverträgen bei den Herstellern kein völliges Rundumsorglos-Paket eingekauft haben. Das gilt zum Beispiel nicht für die Infrastruktur eines Windparks, die Lifte, die Prüfung von Feuerlöschern oder andere Wartungsaufgaben, die Teil behördlicher Auflagen sind, stellt Sörensen klar. Dazu zählen etwa auch die wiederkehrenden Prüfungen oder Typenprüfungen, die ausschließlich anerkannte Sachverständige durchführen dürfen. Sie spielen auch beim Ablauf der Garantiezeiten eine wichtige Rolle. Dann geht es darum, den Zustand der Maschinen exakt zu erfassen und im Fall von Schäden Ansprüche bei Herstellern durchzusetzen. Im Vorteil sind dabei Betreiber, die auf Condition Monitoring Systeme (CMS) setzen, die über Sensoren zumindest den Zustand von Triebstrang und Generator erfassen. Eine zustandsorientierte Prüfung in Verbindung mit CMS wird von Versicherungen oft eingefordert, weiß Ingmar Sörensen. Das zahle sich auch für Betreiber aus, da ein CMS Fehler früh erkenne und den Austausch von Komponenten planbar mache. Zudem sollten sich Betreiber rechtzeitig vor dem Garantieende um Sachverständige kümmern, weil es davon nur wenige gibt und oft schon in den Kaufverträgen festgelegt wurde, wer überhaupt prüfen darf. Zusammenfassung des Referats von Ingmar Sörensen Bereichsleiter Technik / Betriebsführung Deutsche WindGuard GmbH KLASSISCHE INSTANDHALTUNGSSTRATEGIEN Zustand gut Zeitorientiert Betrieb ohne nennenswerten Aufwand Zustandsorientiert Vorbeugend und zustandsorientiert Schadenorientiert schlecht Festgelegte Intervalle Quelle: Deutsche WindGuard GmbH

10 Beiträge der Referenten Harte Anforderungen an Investmentvermögen REFERAT VON SONJA HANNÖVER Durchaus massive Änderungen gibt es für Windenergieprojekte bereits bei der Wahl der Gesellschaftsform. Dafür gelten seit dem Inkrafttreten des Kapital anlagegesetzbuches (KAGB) im Juli 2013 neue Spielregeln. Kapitalverwaltungsgesellschaften und deren Manager, die bei Anlegern Geld einsammeln und dieses anlegen, unter liegen nun dem KAGB und der Kontrolle der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (BaFin). Das Gesetz lässt für geschlossene Beteiligungen im Prinzip nur noch Investmentaktien gesellschaften und Investmentkommandit gesellschaften zu. Neben der Deckelung des Fremd kapitals auf 60 Prozent müsste eine klassische Windpark GmbH & Co. KG beispielsweise zwei ordentliche Geschäftsleiter einstellen und liquide Mittel von bis zu 300.000 Euro nachweisen. Um das Risiko für Anleger zu streuen, müssen diese in mindestens drei unterschied liche Sachwerte investieren. Die Beteiligung an sogenannten Ein-Objekt fonds ist nur noch erlaubt, wenn Kapital geber darin mindestens 20.000 Euro investieren. Schließlich ging es unter dem Eindruck der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers um die Regulierung des Kapitalmarktes. Adressat der Richtlinie sind eigentlich Manager und Finanzprofis. Aber Deutschland legt die Richtlinien anders aus, als es von der EU gewollt ist. Das kann so nicht bleiben, unter strich Sonja hannöver, Steuerberaterin bei der PKF ARBICON ZINK KG. In der Tat sind die Hürden für die Finanzierung von Windparkprojekten deutlich erhöht worden, da im Prinzip jeder, der Geld bei anderen für eine geschlossene Kapitalanlage einsammelt, unter das KAGB und die Prospektpflicht fällt. Weil dieser enorme Aufwand das Aus für Bürgerbeteiligungen oder Genossen schaften bedeutet hätte, wurden kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes einige Ausnahmen festgelegt. Danach fällt das Investmentvermögen einer Genossen schaft unter die Ausnahmebestimmungen des KAGB, wenn die Gesellschaften ihre Einnahmen aus der EEG-Vergütung erzielen und die verwalteten Vermögensgegenstände nicht mehr als 100 Mio. Euro be tragen. Eine klassische Windpark GmbH & Co. KG fällt dagegen nicht unter das KAGB, wenn diese als operativ tätiges Unternehmen die Windkraft anlagen selbst betreibt. Trotzdem gibt es weiter Unsicherheiten. Bei der Frage, ob die Tatbestände des Investment vermögens erfüllt sind und eine Gesellschaft unter das KAGB fällt oder nicht, sollte un bedingt die Auskunft der BaFin eingeholt werden, rät Sonja Hannöver. Zusammenfassung des Referats von Dipl.-Kffr. Sonja Hannöver Steuerberaterin PKF ARBICON ZINK KG DAS AIF-INVESTMENTDREIECK Anleger Beteiligung (ggf. über Treuhänder) Verwahrstelle BaFin-Genehmigung Verwahrung Kontrolle Inv AG m. f. Kapital-/ Investment-KG Publikums-AIF Verwaltung Kapitalverwaltungsgesellschaft BaFin-Zulassung Investition unter Beachtung der Produktregelungen Quelle: PKF ARBICON ZINK KG

NACHLESE ZUM FORUM ERNEUERBARE ENERGIEN 2014 11 Ihre Ansprechpartner Klemens Lüke Dipl.-Betriebswirt (FH) Wirtschaftsprüfer Steuerberater klemens.lueke@pkf-arbicon.de T (0441) 980 50 255 Robert Brückner Dipl.-Finanzw. (FH) Wirtschaftsprüfer Steuerberater robert.brueckner@pkf-arbicon.de T (0441) 980 50 153 Termine und Veranstaltungen Gesonderte Einladungen zu den Veranstaltungen folgen rechtzeitig. 7. Schifffahrtsforum Am Mittwoch, dem 26. Februar 2014, veranstaltet die PKF ARBICON ZINK KG in Oldenburg das nächste Schifffahrtsforum. win-veranstaltung Am Donnerstag, dem 27. März 2014, laden wir zu unserer Mandanten veranstaltung win wirtschaft information netzwerk ein. 4. Forum Erneuerbare Energien Am Donnerstag, dem 18. September 2014, findet in unserem Hause das nächste Forum Erneuerbare Energien statt. Mehr Informationen unter www.pkf-oldenburg.de

Impressum HERAUSGEBER: PKF ARBICON ZINK KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Moslestraße 3 26122 Oldenburg T (0441) 980 50 0 F (0441) 980 50 180 info@pkf-arbicon.de www.pkf-arbicon.de TEXT: Torsten Thomas Oldenburg GRAFIK UND LAYOUT: STOCKWERK2 Agentur für Kommunikation www.stockwerk2.de DRUCK: PeppermintPrint www.peppermintprint.de BILDNACHWEIS: Titelbild: Stephan Leyk istockphoto.com